Battenberg Gietl Verlag

[heuschewski]

Liebes Forum,
ich habe für mein Manuskriptprojekt ein Angebot des Battenberg Gietl Verlags bekommen, bei dem ich mich aber - wenn auch mit Freiexemplaren versüßt - an den Druckkosten beteiligen soll. ist das üblich? und wenn ja in welcher Höhe? Mit schwebt ein stark bilderlastiges, ca 160seitiges Buch mit der persönlichen Geschichte der Aufzucht und Auswilderung von Fischotterwaisen vor. Falls jemand mir geeignete Verlage empfehlen kann, bin ich natürlich für jede Anregung hoch dankbar.
Katharina

[meerenblau]

Bei dem Thema würde ich sagen, ja.

Ja, ich weiß, es gibt die Fraktion, die der Ansicht ist, Geld flösse NIEMALS vom Autor zum Verlag, aber bei so spezifischen Themen, deren Zielgruppe vermutlich außerordentlich klein sein dürfte, wären solche Bücher anders nicht zu realisieren.

Du solltest aber auf jeden Fall mehrere Angebote einholen und vergleichen, welche Leistungen zu welchem Preis mit dabei sind.

Wichtig ist, dass Du Dich in diesem Fall nicht als Autorin, sondern als Auftraggeberin siehst, und jedes Angebot nüchtern durchkalkulierst.

[Levo]

Bei Sachbüchern sieht es durchaus anders aus als in der Belletristik. Wie hoch allerdings Zuschüsse üblicherweise und ob sie noch immer üblich sind, weiß ich nicht. Vor hundert Jahren, als ich meine Dissertation veröffentlichte, bezahlte ich schmerzhafte 200 Euro, erhielt dafür aber auch zehn oder fünfzehn Freiexemplare (wahrscheinlich die halbe Auflage *seufz*).

[Dorka]

Hallo Heuschewski,

hier im Forum gibt es Listen von seriösen Verlagen:
https://www.dsfo.de/dsfopedia/index.php/Verlagsliste

auch in der Autorenwelt sind viele Verlage Mitglied. Hier eine Filterung nach dem Genre "Sachbuch":
https://www.autorenwelt.de/verzeichnis/organisationen?f%5B0%5D=orgatype%3A75&f%5B1%5D=genre%3A126

Die Frage bei Deinem Buch ist, wie groß wohl die Zielgruppe ist. Bücher mit vielen Abbildungen/Fotos sind teuer. Wenn ein Verlag viel Geld für ein Buch ausgibt, dann erwartet er eigentlich auch, dass es viele Interessent:innen dafür gibt, sonst bekommt er seine Kosten nicht herein.

Eigentlich bin ich der Meinung, dass Autor:innen sich nicht an den Kosten für ihre Bücher beteiligen sollten. Aber wenn es nur einen kleinen Interessentenkreis gibt, ist es vielleicht doch angebracht, bei BOD oder einem ähnlichen Dienstleister zu veröffentlichen.
Auf jeden Fall solltest Du Dir mehr als ein Angebot einholen, wenn Du diesen Weg beschreiten willst.

Auch würde ich Dir raten, in Buchhandlungen und im Internet nach ähnlichen Büchern zu suchen. Bei welchem Verlag sind sie erschienen? Was kosten sie?

Vielleicht solltest Du Dir auch die Frage stellen, was genau Du mit der Veröffentlichung erreichen willst.

- eine größere Öffentlichkeit für Dein Projekt zu begeistern? Das wird mit Bücher im SP kaum gelingen, da Du alle Werbung selbst machen musst. Vielleicht versuchst Du in diesem Fall lieber, in die regionale oder überregionale Presse zu kommen (mit Artikeln und Bildern, nehmen die immer gerne)?

- eine Dokumentation des Projektes zu haben? Die Lösung könnte ein Fotoband für alle Mitwirkenden bis hin zum Druck bei On-Demand-Dienstleistern sein. Mit vielen Bildern werden die Bücher aber eher teuer.

- Geld mit der Geschichte verdienen? Das hängt dann von der Einschätzung eines Verlages ab, denn der nimmt nur Manuskripte, wenn er sich davon Gewinn verspricht und nur dann landet davon etwas bei Dir. Und das auch nur, wenn es eine große Fangemeinde bzw. viele Otterfreund:innen gibt, die Dein Projekt kennenlernen wollen. Im SP hättest Du wieder das Problem, alles Marketing selbst zu machen, damit dabei etwas rumkommt.

Eine Möglichkeit sähe ich noch, wenn du einzigartige Fotos hast. Wurden vorher noch nie Ottergeburten fotografiert? Ist die Auswilderung bisher kaum mal gelungen? Sowas. Dann wäre Dein Projekt natürlich richtig interessant für Naturfotografie-Verlage. Naturfotograf:innen werden ganz gut bezahlt für einzigartige Bilder. Sie müssen ja schließlich auch Wochen und Monate ihr "Wild" suchen und sich anschleichen.

Mehr kann ich nicht beitragen zu Deinem Problem. Ich meine, an anderer Stelle von Dir eine Suche nach einer Co-Autor:in gesehen zu haben. Auch das könnte schwierig werden. Wer sollte die eigene Arbeit unterbrechen, um an Deiner Geschichte mitzuschreiben, wenn es hinterher keine Einnahmen gibt?

Ich wünsche Dir dennoch viel Erfolg!

Gruß
Dorka

[Willebroer]

Ein Beispiel könnte dies hier sein:

https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/ID87933010.html

Auch wenn es nicht um Otter geht.