Lebenslauf oder Kurzbio

[Nina]

Hallo Ihr Lieben,

immer wieder kommt es ja vor, dass ein Lebenslauf oder eine Kurzbio
angefragt wird für Text-/Gedichteinsendung oder für einen Wettbewerb.

Ich wüßte gern, wie Ihr das handhabt. Auch interessant zu erfahren, ob
Ihr unter Pseudonym schreibt oder mit Realnamen.

Wie viel und was schreibt Ihr hinein? Also, tatsächliche Infos meine ich.
Alter, Wohnort, Familienstand? Beruf? Wie aufgewachsen? Wo? Und wenn
Ihr unter Pseudonym schreibt, erfindet Ihr Euch da ein Schriftstellerleben
oder wie macht Ihr das?

Gibt es evtl. andere Profile an denen Ihr Euch entlang gehangelt habt?
Irgendwelche Seiten, wo man schauen, sich inspirieren lassen kann?

Ich tu mich diesbezüglich recht schwer und bin ziemlich ratlos gerade und
würde mich über ein paar Infos und Rückmeldungen und konkrete Angaben,
was Ihr rein schreibt, von Euch  freuen. Damit meine ich nicht zwingend
die Formulierungen, sondern mehr das Inhaltliche.
Und eine Seite mit Empfehlungen, wo ich mal gucken könnte, wie
andere das machen, wäre auch schön. Aber vielleicht ergibt sich aus den
Rückmeldungen hier ja schon Ergiebiges.

Danke schon mal.

LG
Nina

[Michel]

Wenn Du willst, guck mal auf meiner Homepage: www.michaelknabe.de
Ich habe mir damals überlegt, was ich als Leser (oder Verlagsleiter) gerne für Infos hätte - Infotainment träfe es wohl besser. Will doch keiner wissen, auf welcher Grundschule ich war oder welchen Schulabschluss ich hatte. Lieber interessante Döntjes.

[Nina]

Lieber Mitchell,

vielen Dank! Habe ich mir angeschaut. Und in meinen Unterlagen gewühlt
und eine Version gefunden, die ich mal versucht hatte. Und dann fiel mir
ein, dass ich hier über 300 Gedichtbände stehen habe, da könnte ich ja
auch mal einen Blick werfen. Manchmal ist man wie vernagelt *lach*. Das
ist wohl ein Beispiel für das mit dem Wald und den Bäumen. *gg*.

Aber das mit dem Lebenslauf von Leuten, die mit Pseudonym schreiben,
hätte ich gern beantwortet. Und auch sonst, wenn noch wer was ergänzen
mag: Bitte, danke gern.

LG
Nina

[Taranisa]

In der Kurzbio kommt nur Relevantes rein: Name, eventuell Geburtsjahr (wenn du es verraten willst), Hinweis auf Familienstand (bei mir: lebt mit ihrem Mann in ..), Wohnort, Hauptberuf, sonstiges, das mit dem Schreiben allgemein oder dem Text im Besonderen in Verbindung steht. Bibliographie.

Da ich nur unter meinem Namen veröffentliche, stellte sich bei mir die Pseudonym-Frage noch nicht.

[Rübenach]

Hier ein Beispiel für eine Kurzbio eines Autors, der unter verdecktem (nennt man das so?) Pseudonym veröffentlicht,  also nirgendwo mit seinem tatsächlichen Namen auftritt:

Cornelius van Alsum * 1976 am Niederrhein, arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbei­ter (Historiker) und lebt in Bonn. Hrsg. der Internet-Literaturzeitschrift kalmenzone (www.kalmenzone.de), Mitglied der Bonner Autorengruppe »Dichtungsring«. Er schreibt Lyrik, Aphorismen, Essays und Erzählprosa, übersetzt Gedichte und Prosatexte. Veröffentlichungen in Audioformaten, Anthologien und Zeitschriften (u. a. Krautgarten, Kritische Ausgabe, oda und Palmbaum). Gedichte von ihm wurden ins Niederländische übertragen.

Die rein biographischen Angaben sind zwar sehr vage, stimmen aber mit der Biogrfie der realen Person überein.

Beispiel für ein offenes Pseudonym:
Queneauth (Alfons Knauth) *1941. Professor für Romanistik an der Ruhr-Universität Bo­chum (emeritiert 2006), lebt in Freiburg. 1981 Mitbegründer und ständiger Mitarbeiter des Dich­tungsring. Wissenschaftliche Veröffentlichungen u. a. Literaturlabor. La muse au point. Für eine Neue Philologie. Koordinator der Forschungsgruppe »Mapping Multilingualism in World Li­terature« des Weltverbandes Vergleichender Literaturwissenschaft (AILC/ICLA) sowie Be­gründer der wissenschaftlichen Reihe »poethik polyglott« im LIT-Verlag.

Knauth veröffentlicht literarische Texte aus eigener Feder unter Pseudonym, Übersetzungen und wissenschaftliche Texte unter Realnamen.

Beispiele aus Dichtungsring. Zeitschrift für Literatur. Heft 58 bzw. 57.

[Ralphie]

Die beiden Beispiele lesen sich toll. Ich denke, Nina kann sich daraus eine Biografie stricken.

[Nina]

Vielen Dank an Euch. Ich brech mir hier einen ab.
Ich habe jetzt fünf Versionen geschrieben und schlaf
mal drüber. Und morgen entscheide ich mich dann.
Oder übermorgen. *lach*

Es soll nicht zu sachlich sein und ein bisschen kreativ.
Ich weiß noch nicht, ob mir dieser Spagat gelingt. Ich
probiere noch ein bisschen aus.

Danke!

Liebe Grüße
Nina

[Maunzilla]

Ich gebe von mir aus nie eine Biographie oder Vita an. Wenn ausdrücklich eine verlangt wird, erfinde ich irgend etwas, das gut klingt, und keiner nachprüfen kann. Ich habe mir sogar ein paar Autorenfotos besorgt, computergenerierte lebensechte Bilder von Menschen, die es gar nicht gibt.
Manchmal erlaube ich mir den Spaß, für das selbe Pseudonym unterschiedliche Vitae zu erfinden. Scheint bislang noch keinem aufgefallen zu sein.

[Ralphie]

Lässt du uns die Biografie lesen, Nina?

[Natalie2210]

Hallo Nina,

eine sehr "verspielte", und zum Buch passende Autorenvita hat Sophie Kinsella auf ihrem Roman "Confessions of a Shopaholic" angegeben. In ihrem Buch geht es um Rebecca Bloomwood, die einfach nicht aufhören kann, Taschen und Schuhe zu kaufen und dadurch ihr Konto überzieht und in Konflikt mit ihrer Bank gerät.

"Sophie Kinsella is a writer and former financial journalist. She is very, very careful with her money and only occasionally finds herself queuing for a sale. Her relationship with her bank manager is excellent."

Die Vita passt perfekt zum Text. Für mich persönlich ist es ein sehr gelungenes Beispiel einer Autorenvita.

Vielleicht hilft es dir.

LG,
Natalie

[Nina]

was ist der/dein grund dafür, maunzilla?

[Nina]

[Nina]

Hallo Natalie2210,

vielen Dank. Klingt gut. Da die Texte, die ich einreichen möchte, auch
verspielt und spielerisch sind, empfinde ich es sozusagen als
Notwendigkeit, dies auch in der Kurzbio umzusetzen bzw. entsprechend
einzuflechten. Merci.

LG
Nina

[Natalie2210]

Gerne. Abgesehen davon, dass die Vita verspielt und zum Text passend geschrieben ist, verrät sich auch nicht viel, was ich persönlich als Pluspunkt sehe. Ich sehe es zwar nicht ganz so drastisch wie Maunzilla - ich würde nichts erfinden, das ist, finde ich, doch Betrug am Leser - aber man muss auch nicht allzuviel von sich selbst preisgeben.

lg,
Natalie

[Maunzilla]

Zum einen bin ich ziemlich schüchtern, was den Umgang mit Menschen anbelangt. Ich mag es nicht, erkannt oder angestarrt zu werden, oder im Mittelpunkt zu stehen. (Und ich werde oft angestarrt, weil ich einem populären US-Fernsehstar zum Verwechseln ähnlich sehe. ^^")
Zum anderen ist es meine außerordentliche Bescheidenheit. Und zum dritten bin ich ein absolut außergewöhnlich uninteressanter Mensch. Ich kenne keinen, gehe nirgendwohin, mache nichts, wozu ich meine Wohnung verlassen müßte, übe keinen Beruf aus, habe keine Hobbies außer Schreiben, Lesen und Fernsehen, kurz, es gibt rein gar nichts von Interesse über mich zu berichten.
Mein Lebensmotto lautet: Bene vixit qui bene latuit.
Ich selbst interessiere mich übrigens auch nicht für Schriftsteller. Ich mag Geschichten, aber wer sie geschrieben hat, und was für eine Art Mensch oder Monster, das war, ist mir egal.

[Natalie2210]

[Anna Schweizer]

[Natalie2210]

gelöscht

[Maunzilla]

[Anna Schweizer]

[Stefan_Burban]

Ich würde es relativ kurz halten. Schulbildung etc. interessiert da eher weniger. Ich würde mich an deiner Stelle auf Infos beschränken, die deinen Weg zum Schreiben aufzeigen. Die Eckpunkte deines Lebens, die dich zur Schriftstellerei gebracht haben. Das ist das, was die Leute interessiert.

[Nina]

hallo miteinander,

also ich interessiere mich auch für die schriftsteller/innen hinter einem text, weshalb ich die infos dazu schon auch wichtig finde. mit den infos zu mir bin ich nur unwesentlich weiter. erfinden möchte ich aber nichts, soweit bin ich schon. nur mit der beschreibung noch nicht. das musste etwas ruhen, aber es steht jetzt wieder auf meiner to-do-liste, ist also noch im gange.