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Der Weg in die Zukunft (Postapokalyptischer Surrealismus)


 
 
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Ja
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
J

Alter: 40
Beiträge: 46
Wohnort: Dreamland


J
Beitrag23.04.2021 15:05

von Ja
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Fortsetzung

Kapitel 9

Am nächsten Tag beschloss ich, etwas zu tun, von dem ich dem Anführer kein Wort erzählen werde. Ich wollte die Hütte des Preppers aufsuchen, denn der Gedanke, was aus ihm geworden sei, lies mir keine Ruhe. Ich erzählte dem Anführer, dass ich Bewegung brauchte und eine Tageswanderung unternehmen wollte, also packte ich etwas Proviant in einen Rucksack, meldete mich vorschriftsgemäß bei der Torwache ab und marschierte los. Es war ein herrlicher Sommertag und eine kühle Brise wehte mir ins Gesicht. Gegen Mittag kam ich an der Hütte des Preppers an. Ich schlich mich vorsichtig in Richtung der Türe und klopfte an. Doch da bemerkte ich, dass die Türe nur angelehnt war. Ich öffnete sie und betrat die Hütte. Leider keine Spur vom Prepper. Doch an der Wand hing ein Zettel, auf dem in großen Druckbuchstaben geschrieben stand: DER MIT DEM WOLF WOLFT. Mir war augenblicklich klar, dass diese Nachricht mit hundertprozentiger Sicherheit vom Prepper stammte und ebenso sicher an mich und nur an mich gerichtet war. Ebenso klar war, dass niemand außer mir die Nachricht verstehen würde. Ich wusste sofort, was zu tun war, und so verließ ich die Hütte und ging strammen Schrittes weiter durch den Wald. Wenn ich es vor der Abenddämmerung bis zu dem vom Prepper kryptisch angegebenen Ort und wieder zurück zum Anwesen schaffen wollte, musste ich mich jetzt schon sputen. Das Gelände wurde zudem zunehmend unwegsamer und das Fortkommen wurde schwieriger.

Nach einigen Stunden stand zweifelsfrei fest, dass ich mich verlaufen hatte. Zwischen Hügeln, Bäumen, Felsen und Bächen hatte ich die Orientierung verloren. Ich war froh, dass Hochsommer war, falls ich die Nacht im Freien verbringen müsste. Doch dann hörte ich auf einmal ein Geräusch. Zuerst war ich mir nicht sicher, doch dann erkannte ich, dass es ein Motorengeräusch war. Ich versteckte mich in einem Busch und beobachtete das Geschehen auf dem Waldweg unter mir. Ein Militärlastwagen hielt an einem Kontrollposten an. Zwei Soldaten begutachteten den Lastwagen, schauten auch unterhalb des Fahrzeuges nach und winkten ihn schließlich durch. Ein Eingangstor, dass an einen hohen Stacheldrahtzaun angrenzte wurde geöffnet und der Militärlastwagen fuhr weiter. Dann wurde das Tor wieder geschlossen. In dem Moment spürte ich plötzlich etwas hartes, kaltes in meinem Genick. Mir wurde klar, dass es eine Waffe war. "Keine Bewegung, Freundchen" sagte eine männliche Stimme. Dann wurde mir eine Augenbinde angelegt und der Mann schleppte mich grob den Hang hinunter. Er brüllte zu seinen Kameraden:
"Ich hab hier wieder mal einen neugierigen Beobachter erwischt". Einer der anderen Soldaten fragte:
"Ist es wieder einer von denen"?
"Ja, ein neues Gesicht zwar, aber ich habe ihn gestern auf auf dem östlichen Wachturm gesehen. Hat dort mit einer der Wachen geplaudert. Kann nie schaden, die Augen offen zu halten. Und ich vergesse niemals ein Gesicht".  
Man zwang mich in ein Fahrzeug und knallte die Türe zu. Ein Soldat kontrollierte nochmal meine Augenbinde, dann fuhr der Wagen los. Wir fuhren ungefähr zehn Minuten durch teilweise unwegsames und holpriges Gelände, dann kam das Fahrzeug zum stehen. Ich wurde grob aus dem Wagen gerissen und in irgendein Gebäude gebracht, wo man mich einen Flur entlang schleppte. Schließlich hörte ich das Öffnen einer Tür. Ich wurde weitergeschoben. Man nahm mir meinen Rucksack ab und tastete meinen Körper nach Waffen ab. Ich hatte keine dabei, und erst jetzt wurde mir klar, wie leichtsinnig das war. Dann riss man mir die Augenbinde vom Gesicht und schloss die Gittertüre. Ich befand mich in einer Arrestzelle. Die Zelle war klein, schmutzig, dunkel und kalt. Ich setzte mich auf die Pritsche und begann nachzudenken. Hatte mich der Prepper etwa absichtlich in eine Falle gelockt? Nein, das war ausgeschlossen. Außerdem hatte ich mich ja längst verlaufen, als die Soldaten mich aufgegriffen hatten, vielleicht war ich weit von der Ortsangabe des Preppers entfernt. Vielleicht aber auch nicht. Ich wusste es nicht. Erst jetzt bemerkte ich, dass in der Zelle gegenüber auch jemand war. Er lag auf seiner Pritsche und las ein Buch. Er fragte mich sarkastisch:
"Na, was hast du angestellt? Etwa auch so ein wahnsinniges Verbrechen wie ich? Einen Schluck Schnaps genommen? "Trinken im Dienst" - ach leck mich doch". Er schaute zu mir rüber.
"Oh! Ein Zivilist. Na dann wohl doch kein Trinken im Dienst".
Erst jetzt bemerkte ich, dass der Mann eine Militärhose trug. Da er angetrunken war, hoffte ich, ein paar Informationen aus ihm heraus zu bekommen. Ich sagte:
"Nein, definitiv kein Trinken im Dienst. Ich war einfach zufällig im Wald unterwegs und da wurde ich aufgegriffen".
"Ihr Zivilisten seid immer zufällig im Wald unterwegs".
"Ich wusste gar nicht, dass hier eine Militärbasis ist".
"Natürlich wusstest du das nicht, Zivilist. Diese Basis ist im Inneren eines Berges. Streng geheim. Und da ich dir das jetzt gesagt habe, muss ich dich leider töten. Aber das wird der General schon selber in die Hand nehmen".
"Dann gibt es also doch noch eine Art funktionierenden Staat? Ich dachte, das wäre alles den Bach runter gegangen".
"Nein, die Regierung ist erledigt. Es gibt nur noch das Militär, und auch das nur noch sporadisch. Und irgendwann werden auch uns die Vorräte ausgehen und dann kommt das eigentliche FUBAR Szenario".
"Was ist das jetzt schon wieder"?
"Geht dich nichts an, Zivilist".
"Und das alles haben wir den Chinesen zu verdanken"?
"Den Chinesen"? fragte er und lachte laut auf.
"Die haben doch diese Raum/Zeit-Bomben auf uns abgeworfen".
"Sag mal, auf was für einem Trip bist du eigentlich? Chinesen? Raum/Zeit-Bomben"?
Erst jetzt wurde mir klar, dass das Tagebuch eines Teenagers vielleicht wirklich nicht die beste Quelle für eine Information dieser Größenordnung war. Wie konnte der Anführer und auch ich diese Story nur so unreflektiert übernehmen? Ich fragte:
"Okay, was steckt wirklich dahinter? Was ist hier passiert"?
"Ein Sonnensturm".
"Ein Sonnensturm"?
"Ganz genau".
"Ein Sonnensturm könnte den Blackout erklären, aber doch nicht diese seltsamen Teleportationsgeschichten. Und sag mir jetzt nicht, du wüsstest nichts davon, Soldat"!
Jetzt richtete er sich auf und beugte sich zu mir. Er wurde ernster und ruhiger:
"Das war auch kein gewöhnlicher Sonnensturm. Dieser wurde künstlich erzeugt von etwas hinter der Sonne".
"Hinter der Sonne"?
"Ganz genau. Extraterrestrischen Ursprunges. Niemand weiß, was es war. Nur, dass da etwas war. Und das hat den Sonnensturm ausgelöst und gleichzeitig die Dimensionssprünge".
"Dimensionssprünge? Ja, das ist auch eine Art, es zu betrachten".
"Aber das beste kommt erst noch: Wir stehen nämlich erst am Anfang dieser Geschichte. In ein paar Wochen wird eine zweite Welle kommen und die wird die erste bei weitem in den Schatten stellen. FUBAR eben"!
"Jetzt sag schon...".
"Fucked Up Beyond All Recognition".

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nebenfluss
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Beiträge: 5987
Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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Beitrag27.04.2021 19:58

von nebenfluss
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Hallo Ja,

ich melde mal kurz, dass ich alle Kapitel gelesen habe.
Ein Formfehler, der mich die ganze Zeit schon stört (und den Text dilletantisch erscheinen lässt) ist das, was Levo hier angesprochen hat:
Levo hat Folgendes geschrieben:

"-Das ist die Untertreibung des Jahres"! Fällt mir erst hier auf: für gewöhnlich gehört das Satzschlusszeichen in wörtlicher Rede vor das "

Es heißt also:
"Das ist die Untertreibung des Jahres!"
Wenn ein Inquit folgt, wird es per Komma abgetrennt.
"Das ist die Untertreibung des Jahres!", rief ich.

Zieh dir einen beliebigen Roman mit wörtlicher Rede aus dem Regal, du wirst sehen, es stimmt.
Bitte berücksichtige das doch bei den künftigen Kapiteln bzw. ändere es, falls sie schon geschrieben sind.

Da Levo schon viel an Beispielen gezeigt hat, was ich auch kritisieren würde, beschränke ich mich weiterhin aufs Allgemeine. Zum einen wirkt die Story für mich nach wie vor sehr "ausgedacht". Der Fortgang der abgedrehten Handlung interessiert mich vage, aber eher in Trash-Manier; weiß nicht, ob das deine Absicht ist. Sowohl die Charaktere als auch ihr Verhalten erscheinen mir ziemlich beliebig. Ich weiß nicht, warum das in Ich-Perspektive geschrieben ist, wo ich so wenig Einblick in die Motive, Konflikte, die Gedankenwelt deines Prota bekomme.

Wenn ich Zeit finde, benenne ich später am Abend noch ein paar Beispiele.

Gut finde ich, dass du dran bleibst! Es ist natürlich völlig okay, die Geschichte erstmal runterschreiben zu wollen. Du wirst aber m. E. noch einen sehr langen Atem für die Überarbeitung brauchen.


_________________
"You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson)
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Medicus, Schreiber
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
M


Beiträge: 16



M
Beitrag14.05.2021 17:03

von Medicus, Schreiber
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Hallo,

dann will ich auch mal versuchen, ob ich dir etwas mit dem Text helfen kann oder vielleicht auch nur bewundernd staunen  Rechtschreibfehler und Grammatik ignorier ich erstmal. Dein Buch ist noch nicht fertig und ich bezweifel mal stark, dass du hier groß Wert drauf gelegt hast, wenn du noch Stellen ändern wirst. Auf geht’s…

Der Weg in die Zukunft

Kapitel 1

Das erste was ich wahrnahm, als ich meine Augen öffnete, war ein unbeschreibliches (versuch es zu beschreiben, dafür bin ich als Leser gekommen) Gefühl der Enge und der Beklommenheit. Ich befand mich in absoluter Dunkelheit und Orientierungslosigkeit. Der Boden unter mir war hart und kalt und die Luft die ich atmete war trocken und (schwül Ist schwül nicht feuchte Luft? Bei sowas solltest du am besten bei Wiki nachschlagen, ich würde bei solchen Fehlern direkt das Buch beiseite legen, weil es mir das Gefühl gibt Details werden nicht genau recherchiert (oder wie man das schreibt )). Ich spürte einen leichten ziehenden Schmerz an meiner rechten Seite und hörte ein merkwürdiges Pfeifen in meinem linken Ohr.( Ich würde weniger Adjektive verwenden, ich will als Leser wissen was merkwürdig ist, will es spüren. Ich würde auch unwichtige Details, rechte Seite, linke Ohr und sowas weglassen, wenn es denn unwichtig ist für deine Geschichte. Genauere Beschreibungen sollten beim Leser Gefühle auslösen, aber ob die linke oder rechte Tasche, das ist weniger spannend. Im Gegenteil sogar, wenn du die Seiten so oft betonst, dann denke ich das wäre wichtig für die Geschichte und Gnade dem Autor wenn dem nicht so war  )Bekleidet war ich, soweit ich das erfühlen und ertasten konnte, nur mit einem sehr dünnen Kittel, doch in der rechten Tasche dieses Kittels ertastete ich plötzlich ein Objekt. (Wieder „rechte Tasche“, ist das wichtig? Inzwischen denke ich schon.) Nach kurzem Überlegen wurde mir klar, dass es sich dabei um mein Feuerzeug handelte. Ich zog es aus der Tasche und erinnerte mich in dem Moment an den Tag, an welchem ich dieses goldene Sturmfeuerzeug mit einer aufwändig ausgearbeiteten Verzierung in einem Souvenierladen in einem kleinen italienischen Dorf erstanden hatte. (Wieder viele Adjektive. Du kennst sicher Show Don`t Tell, oder? Jedes Adjektiv macht dich hier schuldig, auch wenn Ausnahmen erlaubt sind.) Obwohl es schon Jahre her war, sah ich noch genau vor mir den uralten, sicherlich über hundertjährigen Verkäufer, der körperlich und geistig fitter war, als so mancher Sechzigjährige, den ich kenne. Das ist die Art Mensch, die ihrer angestammten Betätigung nachgehen bis sie steinalt eines Tages einfach tot umfallen. (Waren die letzten 3 Sätze mit dem Feuerzeug und seiner Geschichte jetzt wichtig? Aus meiner Sicht ist der Protagonist gerade in einer dunklen Zelle aufgewacht und es gibt ein Rätsel zu lösen.) Ich zündete das Feuerzeug an und die Flamme blendete mich zunächst dermaßen, dass ich nichts erkennen konnte außer ein paar flackernden Lichtpunkten. Mit der Zeit legte sich das Flackern und ich konnte meine Umgebung mustern. Ich lag am Boden eines sehr niedrigen Raumes, in dem man bestenfalls mit Müh und Not kriechen konnte. Überall waren Rohre und Kabel zu erkennen, hier und da war etwas mit Klebeband repariert, am gegenüberliegenden Ende des Raumes erblickte ich etwas, das wie Dämmwolle oder Isoliermaterial aussah. Der dünne Kittel, den ich trug, war ein Krankenhauskittel. Ich zog den Kittel auf der rechten Seite nach oben und erkannte dort wo der ziehende Schmerz herkam eine genähte Operationswunde. In dem Moment wurde mir klar, dass das Pfeifen in meinem Linken Ohr kein Tinitus (war ihm das eben nicht noch unklar gewesen?) war, für welchen ich ihn zunächst aus Gewohnheit gehalten hatte, sondern dass dieses Pfeifen von einem der Rohre zu meiner linken Seite herkam (wieder linke Seite, rechte Seite, wehe das führt nirgends hin und ich habe das umsonst im Kopf behalten Wink.) Mühsam schleppte ich mich in Richtung des Pfeifens. Als ich kurz vor dem Rohr angekommen war, bemerkte ich, dass der Boden unter mir aus einzelnen großen Platten bestand und dass ich durch den dünnen Spalt zwischen zwei Platten unter mir Tageslicht sehen konnte (WUUUUT, sorry  Aber das geht nicht. Eben war es noch „absoluter Dunkelheit“ und nun sieht er Tageslicht durch den Boden. Ich würde sagen auch ohne Feuerzeug würde Tageslicht im Dunklen auffallen.) . Ich drehte mich wieder auf den Rücken und stampfte mit meinem rechten (rechts, notiert ) Fuß, ich war barfuß, so fest ich konnte auf den Rand der Platte. Nach dem dritten Stampfen bog sich die Platte langsam nach unten und nach dem fünften Stampfen krachte ich durch den Boden hindurch und landete auf einem Bett. Mehrere Bodenplatten, oder vielmehr Deckenplatten, wie mir jetzt klar wurde, krachten links und rechts von mir auf den Boden. (Hier hätte ich mir mehr Beschreibungen gewünscht. Der Protagonist um den ich mich Sorgen und mit fiebern soll ist gerade durch eine Decke gekracht. Sind seine Nähte aufgeplatzt, hat er sich verletzt, hat er einen Schrei von sich gegeben, hustet er vor Rauch? )

Ich fasse hier mal einige Dinge zusammen die mir schon aufgefallen sind und bei Bedarf schaue ich mir gerne noch den Rest an.

Du hast dich für die Ich Erzählung entschieden. Die ist besonders geeignet damit ich als Leser mit dem Protagonisten mitfühlen kann. Aber du nutzt diesen Vorteil noch nicht, wie z.B. bei der Szene als er durchs Dach krachte oder den Mangel an Verwirrung und Angst, den ich bei einem Anfang wie hier empfinden würde.

Du benutzt fast ausschließlich Tell, not Show. Das wird deutlich durch den häufigen Gebrauch von Adjektiven. Damit nimmst du mir als Leser die Möglichkeit mir mein eigenes Bild zu machen, was oft viel emotionsreicher ist als wenn mich jemand bevormundet. Ich persönlich habe da beim Schreiben auch noch oft Probleme mit. Was mir geholfen hat ist mir die Szene die ich will genau vorzustellen. Gerade für deine Szene kannst du auch gut in den eigenen Keller gehen, Licht aus, Augen zu und dann benutze deine Sinne. Schreib dann nieder was dir aufgefallen ist. Nutze dann alle Sinne um es zu beschreiben, keine Adjektive. Ich würde Adjektive nur für Übergänge oder wenn ein Verb oder Nomen nicht ausreichend genau ist verwenden.

Mir hat in den ersten Sätzen noch die Spannung gefehlt. Klar kann die noch kommen. Aber du willst den Leser schnell binden, der wie ich ihn gerne nenne „kleine Hook“ darf ruhig was schneller kommen. Und nicht wichtige Teile, wie z.B. der Verkäufer des Feuerzeugs, oder linke und rechte Beschreibungen zögern das nur weiter hinaus. Was ist ein kleiner Hook? Ein Satz der mich in den Bann zieht für das erste Kapitel, nicht unbedingt für das ganze Buch. Das hier jemand im Kittel im Heizkeller aufwacht hat mich noch nicht übermäßig motiviert weiterzulesen. Vielleicht hätte er auf seinem Kittel mit dem Feuerzeug etwas lesen können „Versuchsobjekt XY“ oder an den Wänden stand „Wir werden alle sterben“.

Dann ist mir noch aufgefallen das du oft lange Sätze mit Nebensätzen machst oder überhaupt sehr häufig Dinge in einen Satz einschiebst. Es gibt kaum Sätze in deiner Einleitung, wo kein Komma verwendet wird. Aber gerade wenn es eine Actionszene ist, wären kurze Sätze oft besser um das zu unterstreichen. Aber auch der Wechsel von langen und kurzen Sätzen macht einen Text interessanter zu lesen, Stichwort Rhythmus. Daneben sind lange Sätze mit vielen Nebensätze schwer zu lesen, besser zwei Sätze draus machen.

Aber keine Sorge, das alles kommt je öfter du schreibst. Ich würde mir an deiner Stelle jetzt überlegen was das Ziel des ersten Absatzes war und was du dafür raus streichen kannst (z.B. den Verkäufer des Feuerzeugs und die linken rechten Beschreibungen). Die freien Textstellen dann noch mit lebhaften Verben bevölkern und u r good to go 

Hier ein grobes Beispiel aus meiner unfähigen Feder für die ersten Zeilen:
Das Atmen fiel mir schwer und meine Haut zitterte vor Kälte. Ich riss die Augen auf und schnellte in die Höhe. Au.
Mit einem Dong knallte mein Kopf gegen was Hartes. Ich blickte mich wild um. Alles war schwarz.
Warum kann ich nicht sehen? WARUM?
Panik drohte mich zu überkommen. Dunkelheit und ein nun pochender Kopf gesellten sich zu einem brennenden Schmerz in meiner Schulter. Mit zittrigen Händen fühlte ich über mir an der der Stelle wo mein Kopf sich gestoßen hatte. Feucht konnte ich etwas dickes ertasten, vielleicht ein Rohr. Entschlossen nicht auf dem kalten Boden weiter zu liegen ließ ich meine Hände meine Augen sein und tastete jeden Zentimeter über mir ab bevor ich mich aufrichtete. Dann spürte ich was hartes gegen meine Hüfte drücken. Vorsichtig tastete ich mich zu der Stelle vor. Meine Finger glitten auf dünnen Stoff über eine Tasche.
Diese Form….Ein Feuerzeug!
Ich riss es aus der Tasche und hielt es in beiden Händen, als ob es ein Vogel wäre der jeden Augenblick davonfliegen würde.
Ich schluckte und leckte mir über die Lippen, gleich würde ich wissen was mit meinen Augen war.
Flipp, flipp, nichts.
Ich blickte nach oben, schloss und öffnete meine nun vor Schweiß brennenden Augen, stieß ein Gebet an wer immer mir zuhören wollte und versuchte es nochmal.
Flipp, flipp, wusch und eine kleine Flamme erschien. Ich kann sehen, ich kann sehen…
Mit unbeschreiblicher Freude akzeptierte ich die tanzenden Punkte vor  meinen Augen, als sich das Licht zu schnell einen Weg in meinen Augapfel brannte. Mein Atem beruhigte sich nun und ich fuhr mir mit der Hand über mein schweißnasses Gesicht. Vorsichtig um nicht die Flamme zu löschen schwenkte ich das Feuerzeug umher und musterte meine Umgebung. Drähte, Rohre und Isoliermaterial umgaben mich. Die Wände dahinter waren kahle Stahlplatten, ich war in einem Heizungskeller. Und dann erblickte ich was eigenartiges. Ich schwenkte die Flamme behutsam zurück.
Was ist das?
An der Wand stand etwas geschrieben, in roter Farbe.
„Trau den Ärzten n…“ Das letzte Wort war so verwaschen, dass ich nur ahnen konnte was der Schreiber sagen wollte.

So, das ist mit Sicherheit auch nicht perfekt, aber vielleicht kann es dir die eine oder andere Anregung geben.
Lg
Chris
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