18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Allgemeines rund um die Schriftstellerei -> Rechtliches / Urheberrecht / Copyright
Buch auf Englisch und Impressumspflicht

 
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
Astrida
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
A

Alter: 48
Beiträge: 41



A
Beitrag31.03.2021 03:44
Buch auf Englisch und Impressumspflicht
von Astrida
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Wenn ich ein Buch auf Englisch veröffentliche und in Deutschland wohne, gilt dann auch die Impressumspflicht?

Ich würde mal sagen ja, aber wahrscheinlich wird man es nie herausbekommen.

Ist das nun strafbar oder riskiere ich nur eine Abmahnung. Wie hoch sind diese Abmahnungen?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Thomas74
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 49
Beiträge: 2329
Wohnort: Annaburg


Beitrag31.03.2021 06:34

von Thomas74
Antworten mit Zitat

Es kommt darauf an, für welchen MARKT du veröffentlichst.

Was stört dich an einem Impressum, dass du eventuelle empfindliche Geldstrafen billigend in Kauf nimmst?


_________________
Optimismus ist, bei Gewitter in einer Kupferrüstung auf dem höchsten Berg zu stehen und "Scheiß Götter!!" zu rufen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
BrianG
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 47
Beiträge: 708



Beitrag31.03.2021 08:39
Re: Buch auf Englisch und Impressumspflicht
von BrianG
Antworten mit Zitat

Astrida hat Folgendes geschrieben:
... aber wahrscheinlich wird man es nie herausbekommen.


Das haben sich bestimmt auch viele Leute gedacht, als sie Filesharing betrieben haben und dann doch freundlich formulierte Briefe bekommen haben.

Das  Problem ist, dass es leider Abmahn-Kanzleien gibt, deren Geschäftsmodell darin besteht, gezielt nach solchen Sachen zu suchen. Und wenn sie auf was stoßen, wird geschwind ein vorformulierter Brief verschickt, der freundlich auf die Möglichkeit einer Klage hiniweist, auf die gegen Unterzeichnung einer Unterlassungserklärung samt Bezahlung einer "Aufwandsentschädigung" natürlich verzichtet wird. Bei der Masse an Selfpublishing ist es natürlich für den Einzelnen unwahrscheinlich, dass es ihn trifft, aber es kann auch nie ausgeschlossen werden.

Ich habe einige Romane im Self-Publishing veröffentlicht, und stand auch vor der gleichen Frage. Das Problem, das ich damals sah - und ich vermute, dass es das Gleiche ist, das auch du damit hast - bestand in der Forderung, dass das Impressum eine (nicht meine, aber eine ladungsfähige) Adresse beinhalten muss. Und, wenn du ein Pseudonym verwendest, auch deinen echten Namen. Und ich hatte natürlich ein mulmiges Gefühl dabei. Will ich das wirklich veröffentlichen?

Aber dann kam mir die Erkenntnis: Sch**ß drauf. Wir leben in einem Zeitalter, in dem du dir mehr Gedanken darüber machen solltest, deine Email-Adresse geheimzuhalten als deine reale Postadresse. Wenn du erstere preisgibst, kannst du dich vor Angeboten nigerianischer Prinzen und einsamer russischer Frauen nicht mehr retten. Aber bei der Postadresse? Wenn du nicht gerade hoch-brisante politische oder religiöse Themen behandelst oder gar potentielle Verleumdungen verbreitest, was soll denn passieren? Sollen plötzlich Horden von Fans vor deinem Haus in Hinterkranichkreuzstätten an der Rübe auftauchen? Bestimmt nicht.

Ähnliches gilt für den echten Namen. Wenn im Impressum ein anderer Name als unter dem Titel steht, wen juckts? Angenommen, ich schreibe einen versauten Sex-Roman, den ich unter Pseudonym veröffentliche und im Impressum meinen echten Namen reinschreibe. Was soll passieren? Wenn mein Nachbar mich plötzlich darauf anspricht, was ich für eine dreckige Phantasie habe, muss nicht nur ich, sondern auch er etwas erklären. Denn woher weiß er denn davon (natürlich hat nur seine Schwägerin das Buch gelesen, aber er bestimmt nicht, eh klar).


Davon abgesehen: Wer liest das Impressum? Abmahn-Anwälte vielleicht. Aber sonst?

(So, das war jetzt etwas länger als beabsichtigt, aber bei der Impressums-Paranoia, die immer wieder mal an die Oberfläche kommt, musste das mal sein)


_________________
Aus dem Chaos sprach die Stimme: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen."
Und ich lächelte und war froh.
Und es kam schlimmer.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beckinsale
Geschlecht:männlichReißwolf
B


Beiträge: 1130



B
Beitrag31.03.2021 10:37

von Beckinsale
Antworten mit Zitat

Die Impressumspflicht richtet sich nach dem Sitz des Verlages oder des Unternehmens, bei dem eine eventuelle Eigenveröffentlichung vorgenommen wird.

My.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen
Thomas74
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 49
Beiträge: 2329
Wohnort: Annaburg


Beitrag31.03.2021 10:43

von Thomas74
Antworten mit Zitat

Nicht ganz korrekt, wenn ein ausländischer Verlag explizit für den deutschen Markt produziert, unterliegt er der deutschen Gesetzlichkeit. Es gab mal ein paar ganz Schlaue, die wollten in Deutschland indizierte Bücher aus dem 3.Reich über eine in Polen angesiedelte Scheinfirma nach Deutschland verkaufen. Ich muss mal suchen, irgendwo hab ich das noch abgespeichert.

_________________
Optimismus ist, bei Gewitter in einer Kupferrüstung auf dem höchsten Berg zu stehen und "Scheiß Götter!!" zu rufen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beckinsale
Geschlecht:männlichReißwolf
B


Beiträge: 1130



B
Beitrag31.03.2021 13:37

von Beckinsale
Antworten mit Zitat

Thomas74 hat Folgendes geschrieben:
Nicht ganz korrekt, wenn ein ausländischer Verlag explizit für den deutschen Markt produziert, unterliegt er der deutschen Gesetzlichkeit. Es gab mal ein paar ganz Schlaue, die wollten in Deutschland indizierte Bücher aus dem 3.Reich über eine in Polen angesiedelte Scheinfirma nach Deutschland verkaufen. Ich muss mal suchen, irgendwo hab ich das noch abgespeichert.


Dein erstes Beispiel ist wohl eher unwahrscheinlich, die Impressumsfolgen aber durchaus folgerichtig genannt.

Dein Polen-Beispiel ist wohl verfehlt. Ein (für den deutschen Markt) indizierter Titel ist nicht wegen seines Impressums, sondern wegen Autor + Titel + Inhalt indiziert. Mit jedem Impressum dieser Welt. Was u.a. zur Folge hatte, dass die zahllosen in Indien produzierten Ausgaben des "Mein Kampf" in Deutschland nicht vermarktet werden durften (und unkommentiert wohl immer noch nicht vertrieben werden darf, weil der Tatbestand der Volksverhetzung erfüllt sein könnte).
Aber das alles hat mit dem Thema auch nichts zu tun. Sorry.

My.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen
BrianG
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 47
Beiträge: 708



Beitrag31.03.2021 15:12

von BrianG
Antworten mit Zitat

Hat mit dem Thema auch nichts zu tun, sollte aber richtiggestellt werden:

Das Sein Kampf in Deutschland nicht vermarktet oder vertrieben werden durfte, hatte nichts mit irgendeiner Indizierung zu tun, sondern mit Urheberrecht. Da keine Erben des Autors vorhanden waren, sprang der Freistaat Bayern als Rechtsnachfolger ein, und der hat schlicht jede Verbreitung, Vermarktung, usw. untersagt.

Erst als nach 70 Jahren das Urheberrecht abgelaufen ist, hätte theoretisch jeder das Teil veröffentlichen können. Deswegen hat man sich zur Flucht nach vorne entschlossen und die kommentierten Ausgaben herausgebracht. (Vereinfacht dargestellt)


_________________
Aus dem Chaos sprach die Stimme: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen."
Und ich lächelte und war froh.
Und es kam schlimmer.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5437
Wohnort: OWL


Beitrag31.03.2021 15:27
Re: Buch auf Englisch und Impressumspflicht
von Willebroer
Antworten mit Zitat

BrianG hat Folgendes geschrieben:
Wir leben in einem Zeitalter, in dem du dir mehr Gedanken darüber machen solltest, deine Email-Adresse geheimzuhalten als deine reale Postadresse.


Bei Identitätsdiebstahl ist die REALE Adresse so ziemlich das Wertvollste, was die Täter sich wünschen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beckinsale
Geschlecht:männlichReißwolf
B


Beiträge: 1130



B
Beitrag31.03.2021 15:40

von Beckinsale
Antworten mit Zitat

@ BrianG
--- Alles gut. Ich glaube (bin aber nicht sicher), es war ein CSU-Politiker, der mal festgehalten hat, dass man die Verwertung von "Mein Kampf" nicht zulassen würde, weil man sich anderenfalls selbst wegen Volksverhetzung anzeigen müsste. Ist aber lange her, meine Lektüre (von diesem Interview, nicht des Buches).

@ Willebroer
--- Total lustig. Wenn ich jemandes Identität stehlen will, kaufe ich mir sein Buch mit der Adresse im Impressum :) Coole Idee.

My.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen
BrianG
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 47
Beiträge: 708



Beitrag31.03.2021 16:53

von BrianG
Antworten mit Zitat

@Beckinsale
Passt scho.

@Willebroer
Da sehe ich eine Spur zu große Paranoia. Identitätsdiebstahl braucht noch ein bisschen mehr als die Postadresse, z. B. Passwörter, diverse Ausweisnummern, usw.


_________________
Aus dem Chaos sprach die Stimme: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen."
Und ich lächelte und war froh.
Und es kam schlimmer.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5437
Wohnort: OWL


Beitrag31.03.2021 17:17

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Beckinsale hat Folgendes geschrieben:

@ Willebroer
--- Total lustig. Wenn ich jemandes Identität stehlen will, kaufe ich mir sein Buch mit der Adresse im Impressum smile Coole Idee.

My.


Ein Buch kaufen? Da müßte man ja Geld ausgeben. Und hätte vor allem Verlagsadressen.

Wer einen realen Namen und eine reale Adresse einer Privatperson (geklaut) hat, kann damit ohne weiteres ein eigenes E-Mail-Konto einrichten und sich so Accounts bei Lieferanten einrichten. Dafür braucht man keinen Ausweis und keine Paßwörter.

Umgekehrt ist das weit schwieriger: Eine fremde E-Mail-Adresse nützt dir gar nichts, wenn du nicht den Account hacken kannst. Dafür brauchst du IT-Kenntnisse, viel Zeit und kriminelle Energie. Für Variante 1 genügt die kriminelle Energie.

Die Hauptquelle für Fremdadressen ist natürlich nicht das Buch, sondern weggworfene Bestellzettel, Briefumschläge und dgl.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2821



Beitrag01.04.2021 03:45

von Maunzilla
Antworten mit Zitat

Namen und Adressen gibt es tausendfach gratis im Telefonbuch. Idea
Falsche Namen bei Lieferanten bringen nichts, schließlich will man die Waren ja auch selber bekommen und nicht irgend ein anderer. Außerdem liefern Firmen an Neukunden praktisch nie auf Rechnung.

Abmahnanwälte kaufen keine Bücher, um sie auf fehlende Impressa zu durchsuchen. Und selbst wenn, reichte es doch einfach eine erfundene Fantasie-Anschrift einzutragen. Oder glaubt ihr, daß sie an jede Anschrift einen eingeschriebenen Brief senden um zu sehen, ob der auch ankommt? Was, wenn der Autor im Ausland wohnt?
Und was geschieht, wenn ihr eure echte Adresse eingetragen habt, aber dann umzieht? Müßt ihr dann alle gedruckten Bücher einstampfen oder von Hand eine neue Adresse hineinschreiben, damit alles wieder stimmt? Rolling Eyes
Übrigens: Im Impressum muß nicht die Anschrift des Verfassers stehen, sondern desjenigen, der es in Verkehr bringt. Wenn ihr eure Bücher also über Amazon, Epubli oder einen anderen Dienstleister vertreibt, muß dessen Anschrift genannt werden, weil er der Inverkehrbringer ist.


_________________
"Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^=
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Astrida
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
A

Alter: 48
Beiträge: 41



A
Beitrag02.04.2021 03:31

von Astrida
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke für die Antworten.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 1 von 1

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Allgemeines rund um die Schriftstellerei -> Rechtliches / Urheberrecht / Copyright
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Roter Teppich & Check-In
Hallo an alle und eine kleine Vorstel...
von Oneeyedpirate
Oneeyedpirate Roter Teppich & Check-In 2 18.04.2024 22:53 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Agenten, Verlage und Verleger
Wie lange wartet ihr auf Antwort von ...
von Nezuko
Nezuko Agenten, Verlage und Verleger 14 17.04.2024 16:20 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Feedback
Wieder auf Null
von dyfso
dyfso Feedback 0 14.04.2024 21:51 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Trash
Heute Morgen, zwischen neun und halb ...
von Longo
Longo Trash 0 11.04.2024 20:25 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Roter Teppich & Check-In
Warum ich schreibe, und warum ich noc...
von meergrund
meergrund Roter Teppich & Check-In 4 11.04.2024 17:25 Letzten Beitrag anzeigen

BuchEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlung

von DasProjekt

von Tjana

von Alexandermerow

von MT

von Kristin B. Sword

von Fao

von nicolailevin

von Micki

von Kara

von Mogmeier

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!