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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Allgemeines rund um die Schriftstellerei -> Profession Schriftsteller (Leid und Lust)
Diskriminierung in Wettbewerben

 
 
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Eliane
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Beiträge: 823



Beitrag29.03.2021 09:47

von Eliane
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hobbes hat Folgendes geschrieben:
sorry, off-topic

Eliane hat Folgendes geschrieben:
(...) oder in der Kunst Banksy, von dem niemand weiß, wer er überhaupt ist.

Und ob er überhaupt ein er ist. Stelle gerade fest, dass Banksy ja ein y am Ende hat. Bestimmt Absicht! Laughing


Oder sogar mehrere Personen - jedenfalls existiert auch die Vermutung, Banksy sei ein Kollektiv.
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hobbes
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Beitrag29.03.2021 11:39

von hobbes
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Rübenach hat Folgendes geschrieben:
krp = kein richtiger plan?

Das auch, ja. Habe jetzt ungefähr eine Stunde gebraucht, um herauszufinden, was du geändert hattest. Davor habe ich eine Stunde darüber nachgedacht, ob es tatsächlich sein kann, dass Banksy eine foryoupage bei TikTok hat.
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Nina C
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Beitrag01.04.2021 01:03

von Nina C
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@BlueNote
Süßkind hat nie Lesungen gehalten und Kafka hätte garantiert nicht (ok, der ist mir auch suspekt aber, aber ... Smile ), Elena Ferrante hält keine und der von mir hoch geschätzte Bill Watterson tritt ebenfalls nicht öffentlich auf. Alle haben das bereits von Anfang an so gehandhabt und in allen Fällen (Kafka ausgenommen, zu tot) haben das Verlage akzeptiert und dafür gute Literatur bekommen. Die „wo ein Wille ist, ist ein Weg“-Angelegenheit ist einfach keine Einbahnstraße! Smile

@nebenfluss
Ich denke Kultur sollte genug Platz für alle haben (bzw. hat genug Platz für alle). Eine Veranstaltung, auf der ein Schauspielerstudent liest, zwei Autoren selbst lesen, einer per Videostream. Warum nicht? Die Idee eines Hybrids würde Inklusion und das (ja durchaus nachvollziehbare) Bedürfnis einer präsentablen Veranstaltung doch gut verquicken. Eine Freundin hat notgedrungen ihren Rückbildungskurs online gemacht. Da halte ich eine Literaturlesung als Stream oder Stellvertreter für die kleinere Herausforderung. Very Happy Technisch versiert bin ich so gar nicht, aber wenn ich so etwas als Videostream machen müsste / wollte / sollte (würde ich nicht – aber um mich geht es ja dabei auch nicht), dann würde ich mir Unterstützung suchen - und gerade nach diesem Jahr bin ich sicher, dass jeder jemanden kennt, der einen stabilen Stream einrichten kann.

Alles Liebe

Nina


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BlueNote
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Beitrag01.04.2021 05:16

von BlueNote
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Hallo Nina C!

Ich selber wurde bereits seit der Kindheit zu Auftritten "geschubst" und sehe das seither als große Bereicherung. Ich mag es, wenn ein Autor sich gut präsentieren, wenn er seine Stimme richtig einsetzen und einen Einblick in seinen Charakter geben kann. Und in der Musik gehört das sowieso dazu. Mein Roman handelt auch mehr oder weniger davon - von der Selbstdarstellung einer Ausnahmeerscheinung. wink

Wenn das jemand nicht mag ... ok! Muss man wohl akzeptieren. Für mich wäre ein solcher Autor aber kein Vorbild.

Mir sagen Schreiber im Forum häufiger, sie seien (zu) schüchtern, um z.B. zu telefonieren. Die Anonymität in den sozialen Medien etwa, die so manchen zu ganz seltsamen Dingen beflügelt, gefällt mir nicht besonders. Mir ist es lieber, wenn ein Autor auch mit seiner Persönlichkeit für sein Werk einsteht, d.h. dass das Werk und die Person (erkennbar) eins ist. Man durch die Persönlichkeit des Autors sein Werk besser verstehen kann.

BN
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Rübenach
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Beitrag01.04.2021 15:33

von Rübenach
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Nina C hat Folgendes geschrieben:

Süßkind hat nie Lesungen gehalten und Kafka hätte garantiert nicht (ok, der ist mir auch suspekt aber, aber ... Smile ), Elena Ferrante hält keine und der von mir hoch geschätzte Bill Watterson tritt ebenfalls nicht öffentlich auf. Alle haben das bereits von Anfang an so gehandhabt und in allen Fällen (Kafka ausgenommen, zu tot) haben das Verlage akzeptiert und dafür gute Literatur bekommen. Die „wo ein Wille ist, ist ein Weg“-Angelegenheit ist einfach keine Einbahnstraße! Smile


Deine Beispiele zeigen doch sehr gut, dass es möglich ist, im Literaturbetrieb zu reüssieren, selbst wenn man an dem einen oder anderen Wettbewerb, der Anwesenheit des Autors verlangt, nicht teilnehmen will/kann.

Wäre das nicht ein perfektes Schlusswort? Nein, natürlich nicht. Zu einem Punkt muss ich noch Stellung beziehen.
Nina C hat Folgendes geschrieben:

Zum konkreten Beispiel: Ich wohne in Köln und damit ohnehin relativ zentral. Von Tür zu Tür (Haustür – Wettbewerb), inklusive kurz ausruhen, umziehen und etwas früher da sein bräuchte ich sieben Stunden zum berliner Beispielwettbewerb (ich drösel dir das auf Wunsch gerne in genaue Zahlen auf ...). Nehmen wir den Wettbewerb als Samstagabend-Veranstaltung von 20-23 Uhr, fahre ich also um spätestens 13 Uhr los. Der erste ICE, den ich nach Ende erreichen kann, fährt um 00:20 und braucht 6:37 Stunden. Bis zur Haustür brauche ich noch etwas, ich wäre gegen acht Uhr zuhause. Das sind 18 Stunden über Nacht, ohne wirklich Schlaf (es ist kein Schlafabteil) und das auch nur, wenn alles perfekt läuft. Klar, kein Problem für die hypothetischen Nachbarn.

Zum einen findet der Wettbewerb um den Prenzlbergpreis nicht samstagsabends statt, sondern beginnt am frühen Samstag nachmittag. Zum anderen kann man, unter der Voraussetzung, dass man selbst kein Auto fährt und sich weigert, in ein Flugzeug zu steigen, Freitagsabends am linken Niederrhein eine Lesung haben und trotzdem samstags den Preis gewinnen. Zur Beweisführung siehe https://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?p=1045278#1045278
Okay, ich gestehe, diesen Post nur verfasst zu haben, um meinen Reisebericht noch mal hervorkramen zu können. Aber so schlecht ist er nicht zu lesen ...


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nebenfluss
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Beitrag01.04.2021 17:10

von nebenfluss
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Elbenkönigin1980 hat Folgendes geschrieben:
Du bist also der Meinung, dass es in Ordnung ist, schüchterne Menschen von der Vermittung von Kultur auszuschließen, nur weil sie zu scheu sind vor anderen aufzutreten und zu sprechen?

Nein, der Meinung bin ich nicht und habe auch nichts dergleichen geschrieben.
Aber da du so polarisierend fragst:
Wie wäre es, wenn das Denken die Richtung wechseln würde?
Statt Sonderrechte für Schüchterne/Introvertierte einzufordern, so dass sie sich noch mehr aus der Öffentlichkeit zurückziehen (was durchaus in eine einsame Sackgasse münden kann), könnte man ja auch von den Bühnenprofis erwarten, dass sie den Ort mit jenen teilen, die sich dort nicht zu Hause fühlen, ihnen Tipps geben, sie ermutigen, sie in ihre Mitte nehmen?
Literaturveranstaltungen sind dafür ein gutes Terrain, weil man dort eben eher keine tollen Entertainer erwartet, und Rampensäue im Zweifel sogar peinlich findet.

Nina C hat Folgendes geschrieben:
Eine Veranstaltung, auf der ein Schauspielerstudent liest, zwei Autoren selbst lesen, einer per Videostream. Warum nicht?

Klar, das passiert ja auch, auf Literaturfestivals, Buchmessen etc.
Aber hier geht es doch um Chancengleichheit in einer Wettbewerbs-Situation. Wenn ich da jemandem anbiete, seinen Text von einem Profi vorlesen zu lassen, muss ich das allen anbieten. Ansonsten werden das diejenigen, die sich selbst 'durch ihren Text stottern' mussten, spätestens beim Fallen des Vorhangs als Benachteiligung empfinden - insbesondere bei einer Publikumswertung.
(und dann stellt sich natürlich auch die Frage, wer die Gage für den Schauspielenden bezahlt ... wie fair/inklusiv es z. B. wäre, die auf eine Teilnahmegebühr umzulegen.)


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Klemens_Fitte
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Beitrag01.04.2021 19:54

von Klemens_Fitte
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Rübenach hat Folgendes geschrieben:
Okay, ich gestehe, diesen Post nur verfasst zu haben, um meinen Reisebericht noch mal hervorkramen zu können. Aber so schlecht ist er nicht zu lesen ...


Nicht so schlecht zu lesen schreibt er, der Meister des Understatements. Dieser Reise-/Lesungsbericht ist große Literatur, die es sogar schafft, sich aus dem Schatten des Monuments der dsfo-Lesungsberichte zu lösen – und das sage nicht nicht nur, weil ich mich in einen der Protagonisten so gut einfühlen kann.


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nebenfluss
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Beitrag01.04.2021 23:49

von nebenfluss
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Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben:

Dieser Reise-/Lesungsbericht ist große Literatur

Du meinst, wegen des Goethe-Zitats? angel
(ich nehme an, dass es eins ist)

 
Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben:
– und das sage nicht nicht nur, weil ich mich in einen der Protagonisten so gut einfühlen kann.

Hm, in wen, ich komm' nicht drauf. Wieder Goethe?


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Beitrag02.04.2021 00:40
Re: Diskriminierung in Wettbewerben
von Texter2000
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[/color][/quote]

Wenn man an Schreibwettbewerben teilnimmt, schickt man denen doch nur ...da ich als Autistin extrem schüchtern bin und unter fremden Menschen kein Wort rauskriege.[/quote]

Elbenkönigin, ich kann Dich gut verstehen. Ich bin zwar kein Autist, ich kenne aber zwei Asperger-Autisten sehr gut. Ich kann mir vorstellen, wie es für Dich ist, wenn alle Eindrücke bei einer Lesung ungefiltert auf Dich einstürzen: jedes Geräusch, jedes Husten, jedes Flüstern würdest Du mitbekommen, die Lichter wären unerträglich grell -- das ist purer Stress.
Du musst keine Lesungen machen, obwohl das für andere Menschen trotz Lampenfieber eine angenehme Erfahrung sein kann (für mich auch) und auch sinnvoll für die Leserbindung, die Rückmeldung zum Text und -- meist in kleinerem Maße -- den Buchverkauf.
Aber es gibt andere Möglichkeiten, auf sich aufmerksam zu machen. Du wirst Deine finden.
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hobbes
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Beitrag02.04.2021 10:25

von hobbes
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Verzeihung, schon wieder off-topic:
Frage mich gerade, wie so ein Lesungsbericht inderaktuellenSituation wohl aussieht. Autos kommen ja vermutlich eher nicht drin vor.
Na, Herr Rübenach? Da war doch kürzlich was. Ich würde gern was darüber lesen wollen smile
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nebenfluss
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Beitrag02.04.2021 10:36

von nebenfluss
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hobbes hat Folgendes geschrieben:
Ich würde gern was darüber lesen wollen smile

Jetzt fordere doch nichts Unmögliches vom dem armen Kerl - was soll einem zu einer dermaßen lieblosen Online-Veranstaltung denn Poetisches einfallen. Die Gedichte zitieren? Wenn wenigstens die Pausenmusik gut gewesen wäre, aber gab ja keine.


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BlueNote
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Beitrag02.04.2021 10:53

von BlueNote
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Gab es bei diesem Wettbewerb auch Diskriminierungen (und sei es gegen die nicht eingeladenen Pausenmusiker)? Wenn ja, seid ihr in diesem thread goldrichtig.
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hobbes
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Beitrag02.04.2021 11:11

von hobbes
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nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Jetzt fordere doch nichts Unmögliches vom dem armen Kerl - was soll einem zu einer dermaßen lieblosen Online-Veranstaltung denn Poetisches einfallen. Die Gedichte zitieren? Wenn wenigstens die Pausenmusik gut gewesen wäre, aber gab ja keine.

Pfft, du hast diese Art der Literatur nicht verstanden. Es geht doch hauptsächlich darum, wie und welche Jogginghose er anzieht, was er nebenbei isst und trinkt, wie er daran scheitert, den Stream aufzurufen, etc.
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Beitrag02.04.2021 11:18

von nebenfluss
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BlueNote hat Folgendes geschrieben:
Gab es bei diesem Wettbewerb auch Diskriminierungen (und sei es gegen die nicht eingeladenen Pausenmusiker)? Wenn ja, seid ihr in diesem thread goldrichtig.

Na ja, der Anteil der männlichen Autoren lag bei 25%, und am Ende gab es nur Preisträgerinnen. Gehört also ganz klar hierher. Drei Geschlechter, drei Preise, da wäre eine gerechte Quote selbst für Literaturexperten kein großes Rechenwerk gewesen.

Aber ich glaube, das Thema kam hier eher auf, weil man da gut beobachten konnte, was an Atmosphäre fehlt, wenn sowohl Jury als auch Teilnehmende als auch Zuschauende zu Hause bleiben.


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Beitrag02.04.2021 11:26

von nebenfluss
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hobbes hat Folgendes geschrieben:
nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Jetzt fordere doch nichts Unmögliches vom dem armen Kerl - was soll einem zu einer dermaßen lieblosen Online-Veranstaltung denn Poetisches einfallen. Die Gedichte zitieren? Wenn wenigstens die Pausenmusik gut gewesen wäre, aber gab ja keine.

Pfft, du hast diese Art der Literatur nicht verstanden. Es geht doch hauptsächlich darum, wie und welche Jogginghose er anzieht, was er nebenbei isst und trinkt, wie er daran scheitert, den Stream aufzurufen, etc.

Da hast du zwar einerseits recht, und doch scheinen mir hier typische Aspekte eines Reiseberichts unterrepräsentiert zu sein - es sei denn, er geht vielleicht zwischendurch schnell mal Klopapier kaufen oder so.


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Beitrag02.04.2021 11:34

von BlueNote
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Zitat:

Na ja, der Anteil der männlichen Autoren lag bei 25%, und am Ende gab es nur Preisträgerinnen.

Wer sagt's denn?!

Ich hatte schon immer das Gefühl, dass man heutzutage als Angehöriger der Minderheitsgruppe "männlicher Autor" Diskriminierungen ausgesetzt ist. Höchste Zeit, dagegen anzukämpfen!
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Rübenach
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Beitrag02.04.2021 14:07

von Rübenach
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BlueNote hat Folgendes geschrieben:
Gab es bei diesem Wettbewerb auch Diskriminierungen (und sei es gegen die nicht eingeladenen Pausenmusiker)? Wenn ja, seid ihr in diesem thread goldrichtig.


Diskriminierungen gab es und zwar mannigfaltig. Der Leonce-undLena-Preis ist (auch) ein Vorlesewettbewerb. Stumme Autoren dürften damit ihre Schwierigkeiten haben. Der L+L-Preis ist ein Nachwuchswettbewerb. Klarer Fall von Altersdiskriminierung. Natürlch diskriminiert ein Lyrik-Wettbewerb alle Prosa-Autoren.

hobbes hat Folgendes geschrieben:
Verzeihung, schon wieder off-topic:
Frage mich gerade, wie so ein Lesungsbericht inderaktuellenSituation wohl aussieht. Autos kommen ja vermutlich eher nicht drin vor.
Na, Herr Rübenach? Da war doch kürzlich was. Ich würde gern was darüber lesen wollen smile


Hach! Aber leider gilt: Keine Reise, kein Reisebericht!


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hobbes
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Beitrag02.04.2021 19:39

von hobbes
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Rübenach hat Folgendes geschrieben:
Hach! Aber leider gilt: Keine Reise, kein Reisebericht!

Menno.
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Nina C
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Beitrag07.04.2021 02:48

von Nina C
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@BlueNote
Es freut mich für dich, dass dich das so weitergebracht hat!
Ich sehe allerdings nicht, wie das jemanden, der sagen wir mal mit Depressionen oder MS zuhause im Bett liegt, weiterbringt. Keiner meiner Punkte in Sachen Diskriminierung bezog sich auf schüchterne Personen. Keiner der genannten Umstände lässt sich durch „Überwinden“ auflösen. Ansonsten denke ich nicht, dass das mit Social Media zusammenhängt. Ich fühle mich zwar nicht diskriminiert, würde aber auch nicht öffentlich auftreten und benutze kein Social Media (eben weil ich eher zurückgezogen lebe). Schüchterne oder verschlossene Autoren gab es meiner Ansicht nach schon immer, gerade bei Autoren, die stark mit ihrem Werk verbunden waren/sind. Umgekehrt würde ich nicht annehmen, die Persönlichkeit eines Autors nach Lesung seines Werks unbedingt besser einschätzen zu können. Ich sehe gerne Filme mit Anthony Hopkins – aber seine (echte) Persönlichkeit kann ich deswegen nicht einschätzen.

@Rübenach
Ich habe auch nicht behauptet, dass der Literaturbetrieb als Ganzes diskriminierend ist – sondern Literaturwettbewerbe. Smile
Als Beispiel: Wenn 80 % der Restaurants auf Behindertentoiletten verzichten würden, wäre das diskriminierend. Obwohl es Lieferservice gibt und Behinderte somit ja durchaus Essen aus dem Restaurant bekommen können.
Was den Prenzelberg angeht, hast du natürlich recht. Allerdings finden ziemlich viele Wettbewerbe abends statt. Und mein Punkt im Beispiel bezog sich ohnehin nicht darauf, dass das zeitlich nicht machbar sei, sondern dass es möglicherweise für Alleinerziehende unter der Bedingung von Betreuung nicht machbar sei. (Und das war auch nur eine von mehreren genannten Gruppen, die Anwesenheitspflicht vor Schwierigkeiten bis Unmöglichkeiten stellt).
Betreff Leonce-und-Lena-Preis: Ein Wettbewerb allein ist nicht diskriminierend. Aber wenn nun 7 oder 8 von 10 ein Alter <35 voraussetzen würde ... dann wäre das durchaus Altersdiskriminierung.

@nebenfluss

Zitat:
Wenn ich da jemandem anbiete, seinen Text von einem Profi vorlesen zu lassen, muss ich das allen anbieten.

Das ist zwar richtig, aber weiter oben wurde das persönliche Lesen als Vorteil gegenüber fremdem Lesen gewertet. Es scheint also angenommene Effekte in beide und nicht nur in eine Richtung zu geben, sodass ich zumindest erst eine faktische Grundlage bräuchte, dass Fremdlesung nachweislich zu mehr Preisen führt. Dann müsste man das überdenken.
Gage: Wenn Fahrpreisübernahme angeboten wird, von diesem Geld, das wird schließlich gespart (Köln – Berlin wären selbst mit 3 Monate vorher buchen und Sparpreis 100 €, davon liest ein Schauspielstudent mehr als eine Kurzgeschichte Very Happy ). Wenn keine Fahrpreisübernahme drin ist, ist es ohnehin wieder schwierig, denn 100 € können viele nicht aus dem Ärmel schütteln.
Auch bei der Atmosphäre gebe ich dir widerspruchslos recht – aber ich will das Angebot ja gar nicht ersetzt, sondern nur ergänzt sehen. Und selbst wenn man nur den Faden hinaufschaut, ist doch offensichtlich, dass viele Autoren eben gerne lesen.

Liebe Grüße

Nina


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Lona21
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Beiträge: 156
Wohnort: bei Frankfurt am Main


Beitrag27.06.2022 14:49

von Lona21
Antworten mit Zitat

Zitat:
Mir ging es nur um die Verpflichtung. Anbei gibt es allein 7,9 Millionen Schwerbehinderte in Deutschland, von denen ein großer Teil nicht reisefähig ist,


Diese Aussage stimmt nicht, denn Schwerbehinderte sitzen nicht alle im Rollstuhl oder sind taub, sondern haben - ich glaube sogar überwiegend - körperliche und/oder psychische Erkrankungen.

Einerseits hast du natürlich recht, was du bemängelst, andererseits gibt es eben gewisse Preise, die mit dieser Veranstaltung zusammen hängen und so Publikum generieren.

Ich habe mich auch schon bei manchen Wettbewerben nicht beworben, weil mir die Anreise zu lang/teuer wäre - für den Fall, dass ich unter die engere Auswahl käme. Gut finde ich es aus Kostengründen, wenn wenigstens jeder, der anwesend ist und liest, ein bisschen Geld bekommt, sodass er/sie wenigstens kein Minus macht. Das gibt es selten bei Ausschreibungen.

Wenn jemand nicht in der Öffentlichkeit lesen mag, dann würde ich aber sagen, dass er/sie die Voraussetzungen zur Teilnahme nicht erfüllt. Wenn er/sie gut schreibt, kann er/sie ja trotzdem veröffentlichen und durch die Bücher zu Preisen gelangen.
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Nina C
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Beiträge: 992
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Beitrag01.07.2022 02:49

von Nina C
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Das ist ein Missverständnis: Ich schrieb „sind nicht reisefähig“, nicht „sitzt im Rollstuhl“. Die Gründe können extrem unterschiedlich sein – nicht reisefähig ist jemand mit Agoraphobie oder jemand, der regelmäßig auf bestimmte Geräte angewiesen ist, beides auch ohne Rollstuhl.

Wenn der Preis klar kommuniziert, dass er nicht für die beste Geschichte, sondern für die beste Geschichte, die jemand in der Öffentlichkeit vorlesen möchte, bestimmt ist – klar. Wenn er die Behauptung aufstellt, es werde die beste Geschichte prämiert, sehe ich das unabhängig von Leseleistungen des Autors.

Liebe Grüße

Nina


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Maunzilla
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Beitrag01.07.2022 03:55

von Maunzilla
Antworten mit Zitat

Ich finde die Bezeichnung "diskriminierend" absurd.
Nach dieser Logig wäre jegliche Veranstaltung, an der nicht jeder Krüppel, Idiot oder halbtote Komapatient teilnehmen könnte, diskriminierend.
Eine Preisverleihung ist eine öffentliche Veranstaltung mit Teilnahmepflicht, genauso wie ein 100-Meter-Lauf. Da darf auch nicht der Lahme im Elektrorollstuhl mitfahren oder der Soziophobiker zu Hause auf dem Laufband mitlaufen, weil er Angst hat, das Stadium zu betreten.
Was ist mit all den Preisen, die nur an Frauen oder bestimmte Altersgruppen oder Einwohner einer bestimmten Region vergeben werden? Wenn das nicht diskriminierend ist. Da werden sogar Millionen Menschen diskriminiert. Rolling Eyes

Wenn ich mich damit abfinden muß, daß ich nicht an einem Schönheitswettbewerb für Hunde teilnehmen darf (^^"), dann muß der Kranke ebenso sich damit abfinden, nicht an jedem Wettbweberb teilnehmen zu können, oder zumindest auf den Preis verzichten.

Im Übrigen weiß jeder halbwegs Verständige, daß bei diesen Preisauschreiben immer gemogelt und geschoben wird. Und es ganz sicher nicht allein auf die Qualität des Textes ankommt. Die werden nämlich gar nicht alle gelesen. (Wie auch? Welcher Preisrichter hat schon Zeit, >300 eingereichte Romane zu lesen?)
Der renommierte Deutsche Buchpreis behauptet ja auch den besten Roman des Jahres auszuzeichnen und nicht den besten von zehn willkürlich Ausgewählten, die die Jury gelesen hat. Rolling Eyes Daher sollte man alle diese Dinge nicht so ernst nehmen.


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