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Apfelstrudel Gänsefüßchen
Alter: 33 Beiträge: 15
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05.03.2021 18:12
von Apfelstrudel
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BirgitJ hat Folgendes geschrieben: | Stefanie hat Folgendes geschrieben: | Das sind alles alte Worte?
Ohgott, ich bin alt. |
Das habe ich auch gedacht. Für mich sind das ganz normale Worte. |
Geht mir genauso
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Michel Bücherwurm
Alter: 52 Beiträge: 3376 Wohnort: bei Freiburg
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05.03.2021 21:01
von Michel
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Darf ich auch dem Club der Geronten beitreten?
_________________ Seit 27. April im Handel: "Rond", der dritte Band der Flüchtlings-Chroniken |
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Natalie2210 Klammeraffe
N Alter: 37 Beiträge: 581
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N 06.03.2021 09:17
von Natalie2210
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Hallo!
Harry Potter ist wohl ein extremes Beispiel, da gibt es wirklich viele erfundene Begriffe.
Aber wenn man Bücher aus dem arabischen Raum liest, sind da oft Ausdrücke, die bei uns nicht bekannt sind (religiöser/kultureller Natur), und da gibt es ein Glossar im Anhang.
Aber dass Worte wie "entsinnen", "zügeln", "mäßigen" nicht verstanden werden - das glaube ich eigentlich nicht. Sicher, in der gesprochenen Sprache verwendet man sie selten, aber Jugendliche, die lesen, lesen noch immer "Die fünf Freunde", "Robinson Crusoe", "Tom Sawyer", etc - und da kommen diese und andere Worte vor.
Nicht umsonst gibt es einen Unterschied zwischen gesprochener Sprache und Schriftsprache. Lesen bildet, gerade in dieser Hinsicht.
lg,
Natalie
PS: Ich hatte ein lustiges Erlebnis mit einem Testleser. Er hat das Wort "Klatschbase" googlen müssen
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Babella Klammeraffe
Alter: 61 Beiträge: 884
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07.03.2021 17:23
von Babella
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Oder "Durchwahl". Oder "Voliere". Oder "Stichwortverzeichnis" ...
Wenn ich ein Buch beiseite lege, dann bestimmt nicht, weil ich das ein oder andere Wort nicht kenne. Ist nicht jeder Lesende erfreut, neue Wörter kennenzulernen?
Mich nerven: Zu viele Szenenwechsel am Anfang, zu viele Personen, zu langatmige Dialoge, zu viel Erklärung, Moral und Blablaba ... Und es ist auch was anderes, ein Wort nicht zu benutzen und eins nicht zu kennen.
Man kann übrigens auch jahrzehntelang mit eine völlig falschen Verständnis von einzelnen Wörtern leben, die man irgendwo man aufgeschnappt hat ... Ich war jahrelang verwirrt von "Abendrot" und "Abendbrot" - "Abendrot war der Industriehimmel im Ruhrgebiet ...
Also, das mit den Wörtern alleine ist nicht das Ding. Vielleicht ein bisschen behutsam einführen. Einen Aderlass kann man ja beschreiben, dann ergibt sich der (Un)sinn. Mit Wörtern, die immer mal wieder vorkommen, freundet man sich an, auch wenn sie nicht erklärt werden. So wie man Sprache eben so lernt.
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Liliengewächs Gänsefüßchen
Beiträge: 37
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08.03.2021 10:20
von Liliengewächs
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Ich wäre von selber gar nicht auf die Idee gekommen, diverse Wörter zu überprüfen, die ich in meinem Wortschatz habe. Mit Ü40 ist der halt ein wenig größer als mit 14. Es sind Kommentare, die mich zum Nachdenken bringen.
Zum Beispiel:
X trat fester auf, damit Y seine Anwesenheit durch die lauten Schritte wahrnehmen konnte. So gab er ihr die Chance, sich zu mäßigen und damenhaftere Töne anzuschlagen. Leider zeigte sein Vorgehen nicht die gewünschte Wirkung. Sie maulte einfach weiter. Selbst als er Y erreichte, hörte sie nicht auf, über Z vom Leder zu ziehen.
Kommentar: Das habe ich noch nie gehört. Gefällt mir gut
Hmpf. Ich dachte, das wäre eine gängige Redewendung und gar nicht sooo alt.
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psi Leseratte
Beiträge: 116
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08.03.2021 10:41
von psi
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Ich finde, veraltete Redewendungen oder Phrasen sind auch noch einmal etwas anderes als veraltete Wörter :)
Mir jedenfalls wären deine Wortbeispiele gar nicht aufgefallen, die tragen für mich eher zu der Atmosphäre einer etwas steiferen Gesellschaft aus vergangenen Zeiten bei.
Die Redewendung "vom Leder ziehen" wäre mir aber aufgefallen, bzw. hätte mich stutzen und vom Text aufsehen lassen. Das muss nichts negatives sein, ich zum Beispiel freue mich immer, wenn ich in Texten Wörter oder Redewendungen (wieder)entdecke, die nicht gebräuchlich sind.
Die Rückmeldung, die du dazu bekommen hast, war ja auch eher positiv. :)
Bei den Redewendungen würde ich die also 1. eher sparsam dosieren, 2. nicht zu oft wiederholen, denn eine Wortwiederholung fällt mir nach einer Seite nicht mehr auf, eine Wiederholung von "vom Leder ziehen" würde mir allerdings auch nach fünfzig Seiten noch auffallen, 3. die ungewöhnlichen Redewendungen nicht an Stellen einbauen, wo der/die Leser:in auf keinen Fall aus dem Textfluss gerissen werden, sondern in die Handlung vertieft bleiben soll, also z.B. an besonders spannenden oder emotionalen Stellen.
Sonst, finde ich, kann man die gerne reinsprenkeln! Die tragen für mich auch ein bisschen zur Einzigartigkeit oder als Alleinstellungsmerkmal eines Werkes bei (ich weiß zum Beispiel immer noch, in welchen Büchern ich das erste Mal Bitumen, Treidelpfad oder Makadamstraße gelesen habe).
Edit: Die ersteren beiden Begriffe stammen aus einem Buch, das in dem Regal "ab 10 Jahren" einsortiert ist.
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Michel Bücherwurm
Alter: 52 Beiträge: 3376 Wohnort: bei Freiburg
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08.03.2021 12:27
von Michel
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Jetzt hast Du mich dazu gebracht, noch einmal nachzulesen, was es mit dem Leder ursprünglich auf sich hatte - vielen Dank! Im Übrigen stimme ich Ψ zu: Die rechte Würze mit ungewöhnlichen Wörtern macht den Text für mich interessanter.
_________________ Seit 27. April im Handel: "Rond", der dritte Band der Flüchtlings-Chroniken |
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Apfelstrudel Gänsefüßchen
Alter: 33 Beiträge: 15
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08.03.2021 20:48
von Apfelstrudel
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Liliengewächs hat Folgendes geschrieben: | Sie maulte einfach weiter. Selbst als er Y erreichte, hörte sie nicht auf, über Z vom Leder zu ziehen.
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Danke dafür, da fühle ich mich doch gleich wieder "jung" denn diese Redewendung war mir so nicht geläufig. Eventuell wird/wurde sie aber auch in Österreich weniger benutzt und daher ist sie mir unbekannt. Gleich mal Dr.Google zu Rate ziehen
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KX88P Gänsefüßchen
K
Beiträge: 23
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K 21.03.2021 22:39
von KX88P
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Ich finde, der Clou bei Redewendungen wie "vom Leder ziehen" ist eben, dass man sie beim Lesen lernt. Mir hat auch nie jemand erklärt, was das bedeuten soll, wie man auch die allermeisten Redewendungen nie erklärt kriegt. Und irgendwann ist halt das erste Mal. Solange es aus dem Kontext ersichtlich ist, kann man es lassen. Ich persönlich würde diesen Ausdruck aber nie verwenden.
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zwima Klammeraffe
Beiträge: 640 Wohnort: Reihenhausidyll
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22.03.2021 16:32
von zwima
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14-16 Jährige wissen in der Regel besser, was ein vierhebiger Daktylus ist, als die meisten Fünfzigjährigen, kennen die Sonatenhauptsatzform und können eine Anapher sicher von einer Alliteration unterscheiden. Ich bin zuversichtlich, dass sie auch damit klar kommen werden, wenn in einem unterhaltenden Jugendbuch ein paar veraltete Begriffe vorkommen. Spaß machen soll die Lektüre natürlich auch, und dafür entscheidend ist mMn, wie du es schaffst, die Worte unterzubringen. Erstens macht die Dosis in solchen Fällen gerne das Gift und zweitens haben die meisten Jugendlichen sehr gerne Abgeben dafür, wann sie unter dem Deckmantel von Unterhaltung "belehrt" werden wollen. Meiner Erfahrung nach reagieren sie am besten darauf, wenn man sie ernst nimmt und gleichwürdig behandelt.
Dass veraltete Begriffe suggest bei einer sehr, sehr viel jüngeren Zielgruppe funktionieren können, zeigt zum Beispiel sehr schön "Der kleine Ritter Trenk" von Kirsten Boie.
_________________ HarperCollins:
Winterglück am Meer, Nordlichtträume am Fjord, Sommerzauber am Fjord, Winterküsse unterm Nordstern, Lichter, die vom Himmel fallen, Lichterzauber in Whispering Heights (2024), AT Van (2025)
Piper:
Späte Ernte, AT Moor
Lübbe:
Everything-for-youo-Trilogie, Unter-Haien-Dilogie |
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Gießkanne Volle Kanne ungeduldig
Alter: 21 Beiträge: 655 Wohnort: Nicht mehr in deiner Welt
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22.03.2021 17:20
von Gießkanne
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Da der Thread wieder auf die Startseite gehüpft ist, dachte ich, ich meld mich auch mal.
(Mensch, gerade zur richtigen Zeit wieder aufgetaucht!)
Dein erstes Beispiel ist absolut nicht unverständlich, wie hier auch schon einige geschrieben haben. (Über die fett markierten Wörter hätte ich auch mit 12 entspannt drübergelesen, ich glaube, so auch andere Gleichaltrige.)
Allerdings habe ich die Redewendung "vom Leder ziehen" vorher auch noch nicht gehört. Da bin ich aber auch der Meinung, dass ein Glossar nicht nötig ist. Solche Sachen erschließt man sich einfach aus dem Kontext und sind mMn wichtig für die Stimmung (bzw. die Zeit), in die du den Leser/die Leserin versetzen möchtest.
Solange ich nicht jeden zweiten Satz nachschlagen muss, weil ich mir echt gar nichts drunter vorstellen kann, stört mich oder hätte mich das nicht gestört.
Wie auch schon vorher angesprochen: Wer gern liest, der erfreut sich an neuen Begriffen und Redewendungen und ist auch nicht auf den Kopf gefallen.
Thomas74 hat Folgendes geschrieben: | Maunzilla hat Folgendes geschrieben: | 1. Bücher werden von den schlauen Kindern gelesen, nicht von den Tölpeln.
2. Kinder haben heute Internet.
3. Im internet kann man Wörter nachschlagen.
4. Lesen soll bilden und schlauer machen.
5. Wer beim Lesen nichts neues lernt, bleibt dumm.
6. Wer nichts neues lernen will, liest keine Bücher, sondern schaut RTL.
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7. Kinder legen Bücher schnell beiseite, wenn ihnen die Formulierungen zu weltfremd sind. |
Kinder sind eben auch noch anders als Jugendliche im Alter von 14-16.
_________________ Die Schlacke einer verbrannten Liebe im Hochofen des Herzens ist ein Nebenprodukt, das man so schnell leider nicht loswird.
Mogmeier |
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Anna Schweizer Wortedrechsler
A
Beiträge: 59 Wohnort: Schweiz
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A 23.03.2021 12:13
von Anna Schweizer
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Ein Verleger hat mir einmal gesagt, er sei generell gegen "altertümliche" Ausdrücke. Denn schliesslich wüssten wir nicht mit Sicherheit, wie man zu einer gewissen Zeitepoche tatsächlich redete. Deshalb sei es müssig und überflüssig, das nachahmen zu wollen.
Es ging um den ersten Teil meins Romans, der 1900 anfing. Einige Wörter habe ich aber belassen, weil sie für mich - oder eher für meine Protagonisten, die sie äusserten, stimmten.
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5398 Wohnort: OWL
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23.03.2021 13:18
von Willebroer
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Anna Schweizer hat Folgendes geschrieben: | Denn schliesslich wüssten wir nicht mit Sicherheit, wie man zu einer gewissen Zeitepoche tatsächlich redete. |
Es reicht ja, wenn die Leser glauben, es wäre so gesprochen worden.
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Liliengewächs Gänsefüßchen
Beiträge: 37
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23.03.2021 18:26
von Liliengewächs
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Willebroer hat Folgendes geschrieben: | Anna Schweizer hat Folgendes geschrieben: | Denn schliesslich wüssten wir nicht mit Sicherheit, wie man zu einer gewissen Zeitepoche tatsächlich redete. |
Es reicht ja, wenn die Leser glauben, es wäre so gesprochen worden. |
Ich denke schon, dass es für die Leserschaft authentischer klingt, wenn hin und wieder mal ein "alter" Begriff vorkommt. Andernfalls würde man wohl sehr schnell vergessen, aus welcher Zeit der Protagonist stammt. Ob die wirklich so geredet haben, kann ja eh keiner überprüfen. Ist wohl von Tal zu Tal unterschiedlich – da wo ich herkomme ist das übrigens heute noch so.
Es heißt »Die Dosis macht das Gift«. Mit diesem Gedanken werde ich mal die Dichte der Wörter unter die Lupe nehmen.
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Lisbeth Eulenauge Gänsefüßchen
Beiträge: 16 Wohnort: Süddeutschland
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01.05.2021 17:09
von Lisbeth Eulenauge
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Von 1900 weiß man nicht, wie die Leute gesprochen haben? Das scheint mir aber ein gewagtes Statement zu sein. Klar es gibt nicht Massen an Chatverläufen und Videomaterial in dem die Leute vor sich hin schwätzen, aber es gibt ja sehr wohl Briefe und Tagebücher aus der Zeit aus allen Altersgruppen (Tagebücher waren damals was ziemlich Normales, viel alltäglicher als heute). Also allermindestens mal in Schriftform haben wir da sogar einiges an Quellen über nichtakademischen Sprachgebrauch. 1200 wäre jetzt was anderes, da hat ja im Vergleich kaum ein Normalo schreiben können und wenn dann auf Latein, aber 1900? Zu der Zeit gabs ja sogar schon Memes.
Ich schließe mich auf jeden Fall den Stimmen an, die sagen, dass sich vieles aus dem Kontext erklärt und Jugendliche und Kinder gern ernst genommen werden. In meinen Fantasybüchern kamen auch Worte wie "Wams" oder "Hellebarde" vor. Im Ernstfall wird halt jemand gefragt, das ist ja für Kinder Alltag.
Ich erinnere mich da an ein Buch, das im späten neunzehnten Jahrhundert spielen sollte, (Steampunk) und um den Slang eines Mädchens aus der Unterschicht darzustellen, hat der Autor doch tatsächlich an jedes Satzende "ey" oder "jo" gepackt. Da kam ich mir als Kind für dumm verkauft vor und ich habe das Buch sofort weggelegt. Tatsächlich zeitgemäßen Slang hätte ich eher interessant gefunden, immerhin habe ich ja bewusst ein Buch aufgeschlagen aus einer vergangenen (mit Fantasy gespickten) Epoche.
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Merlinor Art & Brain
Alter: 72 Beiträge: 8658 Wohnort: Bayern
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02.05.2021 12:33
von Merlinor
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Hm
Als ich ein Kind war, bin ich in unserem Keller eines Tages über eine alte Ausgabe von Grimms Märchen gestolpert. Es war in Fraktur gedruckt. Und da lagen noch viele weitere alte Schätze, die ebenfalls in Fraktur gedruckt waren.
Ich kannte Fraktur nicht, aber ich war hellauf begeistert über diese Funde und schleppte die Bücher nacheinander hinauf in mein Zimmer. Zuerst entzifferte ich die Frakturschrift, danach all diese wundervollen alten Worte und Begriffe. Alles ließ sich aus dem Kontext enträtseln, zwar manchmal mühsam, aber am Ende doch problemlos. Ich fand das toll und ich bin sicher, dass das "heutigen" Kindern nicht anders gehen würde.
An den Geruch dieser alten Bücher erinnere ich mich heute noch ...
Kinder wollen entdecken und Rätsel zusammensetzen. Wenn man es nicht übertreibt, dann werden ein paar alte Begriffe ihren Entdeckergeist eher anregen, als sie zur Aufgabe der Lektüre zu bewegen. Da bin ich mir sicher.
Natürlich gibt es auch Kinder, die weniger lesefreudig sind als andere. Aber denen ist ohnehin besser mit anderen Beschäftigungen gedient, als mit Büchern.
LG Merlinor
_________________ „Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“
MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942 |
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Liliengewächs Gänsefüßchen
Beiträge: 37
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02.05.2021 17:05
von Liliengewächs
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@Merlinor
Habe nun Feedback von einer Testleserin (Fantasy-begeistert/Zielgruppe) bekommen – sie hatte keine Schwierigkeiten damit, unbekannte Wörter aus dem Kontext heraus zu verstehen.
Ich sehe das ähnlich wie du, auch ich war als Kind immer sehr neugierig und hatte keine Angst vor dem Unbekannten. Und mal ganz ehrlich, wie sollte man den eigenen Horizont sonst erweitern, wenn nicht durch das Lesen von Texten mit „neuen/alten“ Wörtern?
Bin schon sehr gespannt auf die weiteren Feedbacks, zwei stehen noch aus.
LG Lili
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angelikamaria Gänsefüßchen
A
Beiträge: 15
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A 23.07.2021 23:55
von angelikamaria
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Ein etwas ähnliches Problem hatte ich bei meinem Lektorat. Als Österreicherin verwende ich gerne Begriffe (wie etwa Stiege für Treppe, Bub/Bursche für Junge oder Gewand für Kleidung), die hierzulande gängig sind, in Deutschland aber leider als veraltet gelten. Schweren Herzens habe ich sie dann gemieden. Grundsätzlich denke ich aber, dass man unbekanntere/veraltete Wörter schon auch einbauen kann, wenn man sie durch Einschübe oder Nebensätze erklärt oder sich ihre Bedeutung im Kontext erschließt. Dabei sollte man natürlich die Zielgruppe berücksichtigen und so viel "nachhelfen", wie für sie nötig sein könnte.
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3180 Wohnort: Frankenberg/Eder
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24.07.2021 07:51
von Taranisa
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angelikamaria hat Folgendes geschrieben: | Ein etwas ähnliches Problem hatte ich bei meinem Lektorat. Als Österreicherin verwende ich gerne Begriffe (wie etwa Stiege für Treppe, Bub/Bursche für Junge oder Gewand für Kleidung), die hierzulande gängig sind, in Deutschland aber leider als veraltet gelten. |
Ich nutze solche Begriffe sehr gerne bei meinen Histos, einfach, um meine Leserschaft auch durch die Wortwahl tiefer in die Epoche eintauchen zu lassen.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22 |
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6339 Wohnort: 50189 Elsdorf
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24.07.2021 08:39
von Ralphie
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angelikamaria hat Folgendes geschrieben: | Ein etwas ähnliches Problem hatte ich bei meinem Lektorat. Als Österreicherin verwende ich gerne Begriffe (wie etwa Stiege für Treppe, Bub/Bursche für Junge oder Gewand für Kleidung), die hierzulande gängig sind, in Deutschland aber leider als veraltet gelten. Schweren Herzens habe ich sie dann gemieden. Grundsätzlich denke ich aber, dass man unbekanntere/veraltete Wörter schon auch einbauen kann, wenn man sie durch Einschübe oder Nebensätze erklärt oder sich ihre Bedeutung im Kontext erschließt. Dabei sollte man natürlich die Zielgruppe berücksichtigen und so viel "nachhelfen", wie für sie nötig sein könnte. |
In den Romanen von Johannes Mario Simmel wimmelt es vor österreichischen Wörtern. So musste ich feststellen, dass die Tabatiere in Österreich eine ganz andere Bedeutung als in Deutschland hat, und das Stiegenhaus habe ich schnell als Treppenhaus identifiziert.
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Liliengewächs Gänsefüßchen
Beiträge: 37
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24.07.2021 10:13
von Liliengewächs
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@Ralphie
Österreichisches Deutsch hält unzählige Überraschungen bereit. So wird in Ö der Kleiderschrank als Kasten bezeichnet, in DE denken die meisten bei dem Wort eher an einen Kasten Bier. Auch bei den Artikeln gibt es Unterschiede
DE die Paprika, Ö der Paprika
DE die Nutella, Ö das Nutella
Bei manchen Blumen ist es besonders krass:
DE gelbe Narzissen=Osterglocken
Ö gelbe Narzissen=Märzenbecher
Länderübergreifend regional:
Frühlings-Knotenblume = Märzenbecher = großes Schneeglöckchen
Echtes Schneeglöckchen = Schneeglöckchen
Bisher hatte ich das große Glück, meine österreichisch-Deutsch-Texte an deutsche Lektoren/Korrektoren geben zu dürfen – da fallen solche Abweichungen sofort auf und werden ausgebessert. Ich habe schon sehr viel dazugelernt, aber bis jetzt tauchte noch in jedem Manuskript unbeabsichtigt ein bisschen österreichisch auf
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6339 Wohnort: 50189 Elsdorf
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24.07.2021 10:45
von Ralphie
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Danke!
Jetzt weiß ich auch, wo der Schubladkasten herkommt!
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