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Wieviele Waffen gibt es in Deutschland?


 
 
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MarkusM
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 51
Beiträge: 276
Wohnort: Hüttenberg


Beitrag15.02.2021 13:38
Wieviele Waffen gibt es in Deutschland?
von MarkusM
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Salut,
Testleser haben sich darüber beschwert, dass in meinem Romanentwurf zu viele Waffen vorkommen würden.

Lt. Statstik gibt es wohl etwa 5,8 Millionen legale Waffen, hinzu dürften noch Dienstwaffen (Polizei, Bundeswehr) kommen.

Was ist mit illegalen Waffen? lt. eines Berichtes gibt es wohl davon bis zu 20 Millionen:

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/in-deutschland-gibt-es-bis-zu-zwanzig-millionen-illegale-waffen-14030574.html

Kennt da jemand weitere Quellen?
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DerAndreas
Leseratte
D


Beiträge: 188



D
Beitrag15.02.2021 14:02

von DerAndreas
Antworten mit Zitat

Der entscheidende Faktor bezüglich der Verfügbarkeit von Waffen ist nicht deren Anzahl, sondern die Verteilung. Bei 20 Millionen illegaler Waffen in Deutschland hätte zwar statistisch jeder 4te Bundesbürger eine Knarre im Haus. Aufgrund der Verteilungsmuster, nach denen sich die illegalen Waffen aber wohl vor allem im Besitz von Reichsbürgern und derlei Konsorten befinden dürften, erhöht sich die allgemeine Verfügbarkeit von Waffen dadurch aber eben trotzdem nicht.
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MarkusM
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 51
Beiträge: 276
Wohnort: Hüttenberg


Beitrag15.02.2021 15:23

von MarkusM
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Es ist ein Katastrophenszenario, "postapokalyptisch".


Das bei den "schlimmen Jungs" angehäuft Waffen vorhanden sind, habe ich bedacht. Trotzdem wird sich aus der Gesamtzahl der Wffen eine andere Verfügbarkeit ergeben.
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DerAndreas
Leseratte
D


Beiträge: 188



D
Beitrag15.02.2021 15:33

von DerAndreas
Antworten mit Zitat

MarkusM hat Folgendes geschrieben:
Das bei den "schlimmen Jungs" angehäuft Waffen vorhanden sind, habe ich bedacht. Trotzdem wird sich aus der Gesamtzahl der Wffen eine andere Verfügbarkeit ergeben.


Nur wenn du unterstellst, dass die "Bösen Jungs" ihre Waffen in einem postapokalyptischen Szenario tatsächlich in den Umlauf bringen. Ich würde die Reichs Bürger und Co. in einem solchen Szenario eher in der Rolle von Privatmilizen sehen, die die  normalen Überlebenden terrorisieren.

Wenn du aber logisch begründen kannst, warum ein Phöser Phursche seine Waffen weggibt, statt drauf sitzen zu bleiben, wäre das für mich ausreichend.
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MarkusM
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 51
Beiträge: 276
Wohnort: Hüttenberg


Beitrag15.02.2021 15:42

von MarkusM
pdf-Datei Antworten mit Zitat

DerAndreas hat Folgendes geschrieben:
MarkusM hat Folgendes geschrieben:
Das bei den "schlimmen Jungs" angehäuft Waffen vorhanden sind, habe ich bedacht. Trotzdem wird sich aus der Gesamtzahl der Wffen eine andere Verfügbarkeit ergeben.


Nur wenn du unterstellst, dass die "Bösen Jungs" ihre Waffen in einem postapokalyptischen Szenario tatsächlich in den Umlauf bringen. Ich würde die Reichs Bürger und Co. in einem solchen Szenario eher in der Rolle von Privatmilizen sehen, die die  normalen Überlebenden terrorisieren.

Wenn du aber logisch begründen kannst, warum ein Phöser Phursche seine Waffen weggibt, statt drauf sitzen zu bleiben, wäre das für mich ausreichend.



Bei meiner Recherche habe ich Kontakt zu Preppern aufgebaut. Auch wenn die Szene wohl ingesamt konservativ ist, besteht sie nicht nur aus Reichsbürgern. Einer "meiner" Charaktere ist bereit sein Wissen und seine Waffen mit dem Dorf zu teilen, weil er glaubt, mit dem Dorf bessere Chancen zu haben als mit einem Bug-Out. Das reicht zwar noch nicht um das ganze Dorf zu bewaffnen, aber der örtliche Schützenverein und die ansäßigen Jäger sorgen für mehr Waffen.

Das Ganze funktioniert natürlich besser, umso mehr Waffen insgesamt im Umlauf sind. Und natürlch auch Munition. Neutral
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Merlinor
Geschlecht:männlichArt & Brain

Alter: 72
Beiträge: 8665
Wohnort: Bayern
DSFo-Sponsor


Beitrag15.02.2021 15:56

von Merlinor
Antworten mit Zitat

Hallo MarkusM

Wenn die staatlichen Strukturen inklusive Polizei und Armee noch intakt sind, besteht weiterhin das das Gewaltmonopol des Staates. Dann braucht Dein Prepper keine Waffen, denn dann übernehmen den Schutz der Bürger die besagten Organe.
Wenn Alles zusammengebrochen ist, dann heißt es schnell zu reagieren und als erster an die Arsenale von Polizei und Armee zu kommen, bevor andere, nicht so vertrauenswürdige Gesellen dies tun.
Mit ein paar Jagd- und Sportwaffen, sowie ein paar Faustfeuerwaffen lässt sich nämlich wenig ausrichten, wenn eine Gruppe plündernder Vandalen auftaucht, die sich genau in jenen Arsenalen bedient haben.

LG Merlinor


_________________
„Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“

MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942
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DerAndreas
Leseratte
D


Beiträge: 188



D
Beitrag15.02.2021 15:58

von DerAndreas
Antworten mit Zitat

Hast du schonmal an eine Einbeziehung von improvisierten Waffen gedacht? Selbstgebaute Bögen oder so genannte Pipe guns?

Merlinor hat Folgendes geschrieben:

Wenn Alles zusammengebrochen ist, dann heißt es schnell zu reagieren und als erster an die Arsenale von Polizei und Armee zu kommen, bevor andere, nicht so vertrauenswürdige Gesellen dies tun.

LG Merlinor


Ich denke nicht, dass ein Zusammenbruch der Gesellschaft von heute auf morgen in der Plünderung von Militärstützpunkten und Polizeirevieren resultieren würde, weil keiner mehr zur Arbeit geht.

Ganz im Gegenteil.

Vermutlich würden sich aus eben diesen Organen recht schnell eigenständige Fraktionen bilden. So ein Millitärstützpunkt ist für die Soldaten gut zu verteidigen.
Den im Falle eines gesamtgesellschaftlichen Zusammenbruchs als Festung zu nutzen um den eigenen Arsch zu retten, ist auch dann kleverer als die alternative, wenn man nicht mehr dafür bezahlt wird.
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MarkusM
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 51
Beiträge: 276
Wohnort: Hüttenberg


Beitrag15.02.2021 16:50

von MarkusM
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Merlinor hat Folgendes geschrieben:
Hallo MarkusM

Wenn die staatlichen Strukturen inklusive Polizei und Armee noch intakt sind, besteht weiterhin das das Gewaltmonopol des Staates. Dann braucht Dein Prepper keine Waffen, denn dann übernehmen den Schutz der Bürger die besagten Organe.
Wenn Alles zusammengebrochen ist, dann heißt es schnell zu reagieren und als erster an die Arsenale von Polizei und Armee zu kommen, bevor andere, nicht so vertrauenswürdige Gesellen dies tun.
Mit ein paar Jagd- und Sportwaffen, sowie ein paar Faustfeuerwaffen lässt sich nämlich wenig ausrichten, wenn eine Gruppe plündernder Vandalen auftaucht, die sich genau in jenen Arsenalen bedient haben.

LG Merlinor


Salut Merlinor,

die Strukturen sind zusammen gebrochen, da besteht kaum noch Staat.





DerAndreas hat Folgendes geschrieben:
Hast du schonmal an eine Einbeziehung von improvisierten Waffen gedacht? Selbstgebaute Bögen oder so genannte Pipe guns?


Da habe ich tatsächlich noch nicht drüber nachgedacht und muss mal schauen, ob ich das noch am Rande einbauen kann.
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Gerling
Geschlecht:männlichExposéadler
G

Alter: 59
Beiträge: 2365
Wohnort: Braunschweig


G
Beitrag15.02.2021 20:51

von Gerling
Antworten mit Zitat

DerAndreas hat Folgendes geschrieben:
Der entscheidende Faktor bezüglich der Verfügbarkeit von Waffen ist nicht deren Anzahl, sondern die Verteilung. Bei 20 Millionen illegaler Waffen in Deutschland hätte zwar statistisch jeder 4te Bundesbürger eine Knarre im Haus


Da ich keine habe, muss jemand zwei besitzen.


_________________
Die Ewigen (Juni 2018)
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Caldera - Bookspot Verlag (März 2021)
Brandmale - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
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Jan Hinnerk Feddersen
Geschlecht:männlichLeseratte
J

Alter: 64
Beiträge: 156
Wohnort: Schleswig-Holstein


J
Beitrag17.02.2021 01:43
Re: Wieviele Waffen gibt es in Deutschland?
von Jan Hinnerk Feddersen
Antworten mit Zitat

MarkusM hat Folgendes geschrieben:

Lt. Statstik gibt es wohl etwa 5,8 Millionen legale Waffen, hinzu dürften noch Dienstwaffen (Polizei, Bundeswehr) kommen.

Seit es das NWR (Nationale Waffenregister) gibt und die Kreis- bzw. Landeswaffenbehörden ihre Zahlen dorthin gemeldet haben, ist diese Zahl verlässlich. Die Zahl ist übrigens nicht sehr hoch, wenn man bedenkt, daß es ca. 1,6 Millionen Inhaber einer Waffenerlaubnis in Deutschland gibt. Davon sind ca. 380.000 Jäger und ca. 1,4 Millionen Sportschützen (wobei es Überschneidungen zwischen Sportschützen und Jägern gibt).

Zitat:
Was ist mit illegalen Waffen? lt. eines Berichtes gibt es wohl davon bis zu 20 Millionen:

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/in-deutschland-gibt-es-bis-zu-zwanzig-millionen-illegale-waffen-14030574.html

Die Zahl ist Spekulation und man fragt sich, wo diese Waffen denn eigetnlich herkommen sollen... (Und auch, wer sie denn eigentlich hergestellt haben soll...)

Was die "Deko-Waffen" betrifft: da gibt es eine unausrottbare Legende, daß "Deko-Waffen" mehr oder weniger einfach wieder zu scharfen funktionstüchtigen Waffen umgebaut werden könnten.

Doch das ist schlicht falsch, eine zur Deko-Waffe umgebaute Waffe kann niemals wieder "scharf" gemacht werden. Das liegt einfach daran, daß beim Umbau zur Deko-Waffe der Verschluss im 45° Winkel "abgeschnitten" wird. Das kann man anschließend nicht wieder zusammenschweißen - die Waffe würde durch den Gasdruck beim Abfeuern sofort auseinanderfliegen. Und es ist wirksamer als das zusätzliche Zuschweißen des Laufes mittels Schweißpunkten.

Was - insbesondere in korrupten Gegenden Osteuropas (Rumänien, Slowakei, aber auch anderswo) passiert ist etwas völlig anderes:

Dort werden mit Hilfe korrupter Behörden scharfe Waffen vermeintlich zu Deko-Waffen umgearbeitet. Die wandern dann in der Statistik von "scharf" zu "Deko", gelten rechtlich anschließend als "Deko" und lassen sich wesentlich leichter handeln, sind in Wahrheit aber nie umgebaut worden.

Zitat:
Kennt da jemand weitere Quellen?

Welche sollten das sein? Ein Register illegaler Waffen gibt es nicht, und eine Dunkelziffer ist qua definitionem - eine Dunkelziffer. Sonst hieße sie nicht so.

Der private Waffenbesitz in Deutschland ist übrigens bescheiden - in Finnland haben 12 Prozent der Einwohner eine Waffenerlaubnis und besitzen mindestens eine scharfe Schusswaffe. (Meist eine Jagdwaffe.) In Tschechien gibt es ein Recht auf Waffenbesitz in der Verfassung, wie in den USA. In Österreich ist für bestimmte Jagdwaffen nicht mal eine Waffenerlaubnis nötig.

In Deutschland waren bis ~1975 Kleinkaliber-Langwaffen (Länge mehr als 60cm) und Kleinkaliber-Munition frei käuflich, die gab's sogar im Quelle-Katalog... Aus dieser Zeit dümpeln sicher noch ein paar 100.000 Kleinkaliber-Gewehre im illegalen Besitz herum. Opa hat die Waffe noch legal gekauft, dann aber nicht angemeldet (war ihm zu heikel), dann starb Opa, und Papa wollte den Stress nicht, die Erbwaffe abzugeben, und so liegt sie bis heute auf dem Dachboden hinten im Schrank. Nur die Munition von damals, die ist so überlagert, daß sie nicht mehr funktionieren würde.

20 Millionen illegale Schusswaffen in Deutschland. Dann hätte jeder dritte Erwachsene eine, statistisch. Das ist natürlich Unfug.

Außerdem ist es eine Definitionsfrage. Eine Schreckschuss/Gas-Waffe ohne PTB-Prüfzeichen ist eine illegale, verbotene Waffe. Davon gibt es aus der Zeit bevor das Prüfzeichen eingeführt wurde auch noch eine Menge. Deren Besitzer wissen vermutlich meistens gar nicht, daß sie sich des illegalen Waffenbesitzes strafbar machen...


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Die Antwort auf die Frage "Darf man...?" lautet im Zusammenhang mit Literatur immer und ohne Ausnahme: Man darf alles, wenn denn das Ergebnis gut ist. (www.strandkorb-krimi.de)
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Jan Hinnerk Feddersen
Geschlecht:männlichLeseratte
J

Alter: 64
Beiträge: 156
Wohnort: Schleswig-Holstein


J
Beitrag17.02.2021 02:04

von Jan Hinnerk Feddersen
Antworten mit Zitat

MarkusM hat Folgendes geschrieben:

Bei meiner Recherche habe ich Kontakt zu Preppern aufgebaut. Auch wenn die Szene wohl ingesamt konservativ ist, besteht sie nicht nur aus Reichsbürgern. Einer "meiner" Charaktere ist bereit sein Wissen und seine Waffen mit dem Dorf zu teilen, weil er glaubt, mit dem Dorf bessere Chancen zu haben als mit einem Bug-Out. Das reicht zwar noch nicht um das ganze Dorf zu bewaffnen, aber der örtliche Schützenverein und die ansäßigen Jäger sorgen für mehr Waffen.

Die Sportschützen und Jäger werden aber einen Teufel tun und ihre Waffen weitergeben. Erstens ist die Zahl der Waffen, die sie besitzen dürfen und besitzen, begrenzt. Zweitens lieben die ihre Waffen (und ihren Sport/ihre Jägerei), und vermeiden alles, was ihre Waffenerlaubnisse gefährden könnte...

Zitat:
Das Ganze funktioniert natürlich besser, umso mehr Waffen insgesamt im Umlauf sind. Und natürlch auch Munition. Neutral

Munition illegal zu beschaffen ist übrigens noch viel schwieriger als eine Waffe illegal zu beschaffen...

Für den Erwerb ist genauso eine Erlaubnis nötig wie für den Waffenerwerb. Die Munition muss aber ja auch zur jeweiligen Waffe passen.

Wenn Du "im Bahnhofsviertel", sagen wir, eine irgendwie in den illegalen Handel gelangte Walther PPK Kaliber 7,65 Br./.32 ACP kaufen kannst, dann bekommst Du dazu vielleicht ein gefülltes Magazin mit 7 Patronen. Vielleicht auch 20.

Aber Du kannst ja schlecht "im Bahnhofsviertel" anschließend eine Bestellung für genau dieses Kaliber aufgeben. Daß irgendwer noch aus VoPo-Beständen 9x18 Makarov hat, hilft Dir dann ja nix.

Ansonsten: geh mal als Faustregel davon aus, daß ein Jäger maximal drei Langwaffen hat, üblicherweise einschüssig, maximal dreischüssig. Dazu maximal zwei Kurzwaffen als Fangschusswaffen, eine Großkaliber, eine Kleinkaliber für die Fallenjagd. Mehr darf er mit seiner Jagderlaubnis bzw. seiner grünen WBK als Jäger nicht kaufen und besitzen.

Der Sportschütze hat über die grüne WBK ein sog. "Regelkontingent" von 2 mehrschüssigen Kurzwaffen und 3 halbautomatischen Langwaffen, dafür reicht der Nachweis des Bedürfnisses "Schießsport" (mit Vereinszugehörigkeit etc.pp.).  Mit der gelben WBK gibt es nur einschüssige Kurzwaffen und einschüssige oder Repetierlangwaffen. Heute maximal 10 Stück, früher waren mehr möglich. Aber... für jede Waffe muss die sportliche Verwendung nachgewiesen werden, zwei Waffen desselben Typs werden kaum je genehmigt, und außerdem gibt's eh maximal 4 Waffen pro Jahr. ("Erwerbsstreckungsgebot") In der Realität kommt kaum jemand über 3 Waffen pro Jahr. In einen üblichen Waffensafe passen maximal 10 Waffen, eher nur 5 oder 6. Der durchschnittliche Sportschütze kommt auf 2 bis 3 Waffen.

Okay... wenn Du jetzt ein Szenario erschaffst, daß der Staat zusammenbricht und in einem kleinen Dorf schließen sich alle zusammen und der Schützenverein und die Jäger übernehmen die "Wacht an der Isar"...

Nochmal kurz zur Zahl der Waffen und den "Horden bewaffneter Straftäter"...

In Deutschland wurden laut BKA-Statistik im Jahr 2019  9.151 Straftaten verübt, bei denen mit einer Waffe geschossen (4.639) oder gedroht (4.512) wurde.

Aber: darin enthalten sind auch die erlaubnisfreien Schreckschuss/Gas-Waffen... Scharfe Schusswaffen spielen bei der Kriminalität in Deutschland entgegen allen Legenden eine äußert kleine Rolle.


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Die Antwort auf die Frage "Darf man...?" lautet im Zusammenhang mit Literatur immer und ohne Ausnahme: Man darf alles, wenn denn das Ergebnis gut ist. (www.strandkorb-krimi.de)
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Thomas74
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Beiträge: 2343
Wohnort: Annaburg


Beitrag17.02.2021 07:27

von Thomas74
Antworten mit Zitat

Dazu kommt aber noch eine unbestimmte Anzahl von Weltkriegswaffen, die in irgendwelchen Sammlerzimmern schlummern und die unter die Altdeko-Bestimmung fallen. Früher reichte es z.b. bei einem Karabiner den Lauf zu verschließen und den Verschluss unbrauchbar zu machen. Verschlüsse für K98 gibt es wie Sand am Meer und ein verlöteter Lauf löst bei einem Bastler nur ein müdes Arschrunzeln aus. Ebenso die passende Munition. Frag mal Dachdecker, was noch an Karabinermunition auf Dachböden usw. gefunden wird, die desertierte Soldaten, der Volkssturm oder gar der damals 10jährge Hausherr dort versteckt hatten. Genau so ging es mit hunderttausenden Pistolen, die sich vor den Besatzern besser verstecken ließen als z.b. ein Panzer.
Auch konnte man 90/91 von den abziehenden Russen so manchen Gegenstand käuflich oder gegen Alkoholika erwerben, der dem BKA noch heute den Angstschweiß auf die Stirn treiben würde.
Die entsprechende Munition fand sich in den verlassenen Liegenschaften manchmal kistenweise, gerne auch hinter Wandverkleidungen und in Treppengeländern.
 Dazu verschwanden aus Beständen der GST (=Gesellschaft für Sport und Technik) meines Wissens ganze Wagenladungen von (allerdings auf Kleinkaliber umgebauten) AK47.


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Optimismus ist, bei Gewitter in einer Kupferrüstung auf dem höchsten Berg zu stehen und "Scheiß Götter!!" zu rufen.
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MarkusM
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 51
Beiträge: 276
Wohnort: Hüttenberg


Beitrag17.02.2021 10:14

von MarkusM
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Vielen Dank für die Antworten!

Da werde ich die Anzahl der vorhanden Waffen in meinem Manuskript tatsächlich etwas nach unten korrigieren müssen.
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