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Dystopie-das Licht-Problem


 
 
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Thomas74
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Beitrag31.12.2020 20:33
Dystopie-das Licht-Problem
von Thomas74
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Viele Dysto-Schreiber kennen das Problem, wie beleuchte ich meine Welt, wenn es keinen Strom aus der Steckdose mehr gibt?
Oft wird dann mit Kerzen, Fackeln usw. hantiert oder Taschenlampen funktionieren wie durch ein Wunder noch nach 50 Jahren.
Durch Zufall hab ich in einer Bastelzeitschrift eine wunderbar einfache Anleitung für Öllämpchen entdeckt: Eines der kleinen Schraubgläschen, wie es sie für Kapern oder kleine Konfitüren gibt, (natürlich mit Blechdeckel...), ein Gewinderöhrchen als Durchführung, einen Docht aus Fasermaterial-fertig. Als Brennstoff Pflanzenöl. In meinem nächsten Buch wird wohl ein Händler solche Lämpchen auf dem Markt verkaufen. Und ein anderer wird Lampenöl aus ranzig gewordenem Getriebeöl destillieren.... Cool


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Optimismus ist, bei Gewitter in einer Kupferrüstung auf dem höchsten Berg zu stehen und "Scheiß Götter!!" zu rufen.
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Stefanie
Reißwolf


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Beitrag31.12.2020 21:06

von Stefanie
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Im Baumarkt gibt es so Dynamotaschenlampen, da muss man nur fleissig kurbeln.
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Thomas74
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 49
Beiträge: 2329
Wohnort: Annaburg


Beitrag31.12.2020 21:19

von Thomas74
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ja, kenn ich. Wie hoch, meinst du, ist die flächenmäßige Ausstattung der Bevölkerung damit? Und es wird keiner im Zimmer stehen und kurbeln, damit es abends hell ist. Wink
Für die auch gerne verwendeten Wachskerzen braucht es die entsprechende Menge Bienen-und Imker, die damit umgehen können.
Aktuell beschäftige ich mich übrigens mit Feuerzeugen, wie sie im ersten Weltkrieg von den Soldaten im Schützengraben aus alten Patronenhülsen gefertigt wurden.
Und ich will recherchieren, ob Methan als Feuerzeuggas taugt.


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Willebroer
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Beitrag31.12.2020 22:13

von Willebroer
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Wenn man die Dystopie gut plant, dann sorgen schon die radioaktiv verseuchten Zonen für eine gewisse Grundbeleuchtung. Twisted Evil
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Thomas74
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Beitrag31.12.2020 22:19

von Thomas74
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Willebroer hat Folgendes geschrieben:
Wenn man die Dystopie gut plant, dann sorgen schon die radioaktiv verseuchten Zonen für eine gewisse Grundbeleuchtung. Twisted Evil


Oder die intelligenten Schimmelpilze


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Willebroer
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Wohnort: OWL


Beitrag01.01.2021 01:35

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Thomas74 hat Folgendes geschrieben:
Willebroer hat Folgendes geschrieben:
Wenn man die Dystopie gut plant, dann sorgen schon die radioaktiv verseuchten Zonen für eine gewisse Grundbeleuchtung. Twisted Evil


Oder die intelligenten Schimmelpilze


Kommt drauf an, WIE intelligent sie sind ... Laughing

Aber vielleicht ist so eine Situation doch ein Anreiz, um mal nach ganz neuen Ideen zu forschen und nicht nur auf das Survival-Archiv zurückzugreifen. Schließlich mußte alles mal erfunden und zum ersten Mal ausprobiert werden. Idea
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V.K.B.
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Beitrag01.01.2021 14:28

von V.K.B.
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Wenn es kleine, relativ stabile Siedlungen gibt, verstehe ich nicht, warum man sich nicht einfach ein Stromnetz wieder aufbaut. So schwierig ist das doch nicht, und solange man noch Treibstoff und Dieselgeneratoren findet, sollte sich das zumindest provisorisch schnell bewerkstelligen lassen, bevor man es zu etwas besserem ausbaut.
Wenn jemand ein bisschen Ahnung hat, lassen sich auch aus Automotoren und deren Lichtmaschinen relativ simple provisorische Generatoren bauen. Was spricht also gegen elektrische Beleuchtung, außer, dass man für seine Dystopie vielleicht eine Welt ohne Strom haben will?


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agu
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Beitrag01.01.2021 14:46

von agu
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V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Wenn es kleine, relativ stabile Siedlungen gibt, verstehe ich nicht, warum man sich nicht einfach ein Stromnetz wieder aufbaut.

Hätte ich jetzt auch gedacht. Auch Wind und (mit Einschränkung) Solar sind valide Optionen, sofern es in besagten Siedlungen jemanden mit etwas technischem Grundverständnis gibt. Kleine dezentrale Stromversorgungen gibt es jetzt schon an vielen Stellen und warum soll man die nicht wieder herrichten können?
Man könnte das sogar einbauen - da wo ein Stück Zivilisation wieder Fuß gefasst hat, gibts auch wieder ein bisschen Elektrizität, während an anderer Stelle mit Feuer als Lichtspender herumgefummelt werden muss.

Allerdings kommt es natürlich auch darauf an, wie weit nach der Katastrophe die Dystopie spielt. Wenn die vorherige moderne Zivilisation noch nicht so weit weg ist, ist das technische Wissen noch da. Dann wird es nicht lange dauern, bis überall findige Handwerker und Ingenieure das Zeug im kleinen Maßstab neu aufbauen - sofern es eben einen stabilen Rahmen gibt.
Sind zwischen dem Untergang der Zivilisation und der Zeit in der Dystopie allerdings 3000 Jahre vergangen und die Menschheit wurschelt auf Bronzezeit-Niveau rum, weil auch vom alten technischen Wissen nichts mehr übrig ist, siehts natürlich anders aus ...

Aber ich denke auch, der Dreh- und Angelpunkt ist die Frage, ob es stabile Siedlungen gibt oder nicht.
Wenn nicht, dann gibt's überhaupt nichts außer dem, was man sich auf der Durchreise aus gefundenem Material zusammenbasteln kann.
Wenn doch, dann ist eine ganze Menge möglich - Kerzen, Strom... einfach alles, was sich durch Arbeitsteilung und eine gewisse Kontinuität bewerkstelligen lässt.


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Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
Wie man ein Löwenmäulchen zähmt / als Eva Lindbergh (2016, Droemer Knaur)
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Pickman
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Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare


Beitrag01.01.2021 15:16

von Pickman
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Lieber Thomas74,

als ich vor etwa 15 Jahren in die Lichtindustrie wechselte, habe ich mir in einer Veranstaltung für Firmenneulinge zwei Vergleichswerte gemerkt:

(1) Ein Drittel der Menschheit nutzt Petroleumlampen zu Beleuchtung.

(2) In Deutschland ist der Markt für Kerzen in etwas so groß wie der Markt für elektrische Lichtquellen.

Vielleicht hilft Dir das bei Deinen Überlegungen.

Liebe Grüße

Pickman


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Logan
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Beiträge: 77



Beitrag01.01.2021 16:08
Re: Dystopie-das Licht-Problem
von Logan
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Thomas74 hat Folgendes geschrieben:
Viele Dysto-Schreiber kennen das Problem, wie beleuchte ich meine Welt, wenn es keinen Strom aus der Steckdose mehr gibt?


Es gibt immer mehr Solarstrom, auch tragbare Geräte. Damit kann man dann Handy, LED, etc. laden. Nützlich, wenn die Sonne tagsüber erbarmungslos vom Himmel brennt. (In meinem Erstling haben viele Fahrzeuge Solarzellen und es ist reichlich Sonne vorhanden.)

Aber die Lämpchen-Idee hat natürlich viel mehr Charme, Kreativität und ein ganz anderes Feeling Cool


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"Omega: Das Erbe der Gottmaschine" von Oscar Winter. Im Hybrid Verlag erschienen.

»Ernest Hemingway hat mal geschrieben: Die Welt ist so schön, und wert, dass man um sie kämpft. Dem zweiten Teil stimme ich zu.«
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Thomas74
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Beitrag01.01.2021 16:41

von Thomas74
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In meiner "Welt", die ich übrigens mit einem anderen Autor teile, ist der Himmel immer dunstig, Solaranlagen liefern nur wenige Prozent ihrer Leistung. Durch die Atmosphäre ist die Lebensmittelproduktion ziemlich am Boden, die Folge sind Hungersnöte und marodierende Banden, feste Dorfgemeinschaften sind selten und die wenigsten Gruppen so gut ausgestattet, um die Infrastruktur wieder zum Laufen zu bringen.
Und mehrere Jahre nach dem Zusammenbruch dürften auch die unermesslich scheinenden Vorräte an Kerzen usw. zusammengeschmolzen sein.

Ich ärgere mich immer wieder über unrealistische Beschreibungen bei anderen Autoren. Siehe auch meinen anderen Thread über die berühmten Konserven mit süßen Früchten, fast schon ein running gag in der Szene, die aber so nicht funktionieren, da die Blechbüchsen durch die Fruchtsäuren nach 10-15 Jahren schlicht von innen nach außen durchkorrodiert sind.

Auch ist eines meiner Hobbys das Ruinenschleichen, ich suche z.b in solchen LostPlaces gezielt nach Dingen wie z.b. Wäsche, Gewürzen oder Alkoholika die sich im Falle von DDR-Relikten ja prima datieren lassen und teste auch mal im Selbstversuch, ob das Zeug nach 30 Jahren noch funktioniert.
NVA-Schmalzfleisch von 1967 war übrigens noch durchaus genießbar.


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Logan
Geschlecht:männlichWortedrechsler


Beiträge: 77



Beitrag01.01.2021 17:30

von Logan
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Thomas74 hat Folgendes geschrieben:

NVA-Schmalzfleisch von 1967 war übrigens noch durchaus genießbar.


Ich stelle es mir lebhaft vor. Immer gut, wenn man Erfahrungen aus erster Hand sammelt!


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Rainer Prem
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Beitrag01.01.2021 19:37
Re: Dystopie-das Licht-Problem
von Rainer Prem
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Thomas74 hat Folgendes geschrieben:
Viele Dysto-Schreiber kennen das Problem, wie beleuchte ich meine Welt, wenn es keinen Strom aus der Steckdose mehr gibt?


Der Unterschied zwischen der Modernen Zeit und allem davor ist der elektrische Strom.

Wie auch immer eine Dystopie aussieht: Solange es Menschen gibt, die wissen, wie man elektrischen Strom herstellt und verteilt, bleibt die Zivilisation auf einem mehr oder weniger modernen Stand.

Das elektrische Licht war es, das den Menschen vom Tageslicht unabhängig machte. Alles davor war nur Stückwerk.

Solange die Menschen das realisieren, werden sie alles tun, um elektrischen Strom weiter herzustellen und zu verteilen. Solange Menschen eine Möglichkeit haben, ein Rad am Drehen zu halten (Feuer, Wasser oder Wind, menschliche oder tierische Muskelkraft), können sie auch elektrischen Strom herstellen.

Was heutzutage an Kupferkabeln im Boden liegt, reicht wohl tausendmal um eine kleinere Gesellschaft zu verbinden.

Übrigens: Eine ganz ähnliche Situation, die nicht in einer dystopischen Zukunft, sondern in der Vergangenheit (17. Jahrhundert) spielt, in der eine Kleinstadt aus dem Jahr 2000 hin verschlagen wurde, wird in der Buchserie 1632 beschrieben. Dazu gibt es eine sehr aktive (englischsprachige) Fangemeinde, die nahezu jedes technische Detail schon diskutiert und zu Artikeln oder Geschichten verhackstückt hat. Siehe z.B. https://de.wikipedia.org/wiki/1632_(Serie)

Grüße
Rainer
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MarkusM
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Alter: 51
Beiträge: 276
Wohnort: Hüttenberg


Beitrag01.01.2021 22:13
Re: Dystopie-das Licht-Problem
von MarkusM
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Rainer Prem hat Folgendes geschrieben:
Übrigens: Eine ganz ähnliche Situation, die nicht in einer dystopischen Zukunft, sondern in der Vergangenheit (17. Jahrhundert) spielt, in der eine Kleinstadt aus dem Jahr 2000 hin verschlagen wurde, wird in der Buchserie 1632 beschrieben. Dazu gibt es eine sehr aktive (englischsprachige) Fangemeinde, die nahezu jedes technische Detail schon diskutiert und zu Artikeln oder Geschichten verhackstückt hat. Siehe z.B. https://de.wikipedia.org/wiki/1632_(Serie)


Tolle Serie,  habe vier oder fünf Bücher gelesen und dann irgendwie den Anschluss verloren.




Zum Thema: die Selbstversorgung eines kleinen Ortes mit Elektrizität sollte machbar sein, vorausgesetzt man hat die richtigen Leute zur Verfügung. Wie stabil das dann ist, ist halt ein anderes Thema und wie Thomas ja schon angedeutet hat, werden die Reserven irgendwann aufgebraucht sein.

Für den Nachschub braucht es aber auch die entsprechenden Rohstoffe, da ist bei uns vermutlich auch schnell Schluß. Je nach Apokalypse fehlen ja auch Menschen und /oder Infrastrukturen wurden zerstört (Ohne Überwachung und/oder Strom wird jedes noch aktive AKW detonieren).

Pickmanns Hinweis finde ich sehr interessant. Das erinnert mich an einen Bericht über Tansania, in dem mir jemand erzählt hatte, dass eine Kerze für viele ein wertvoller Besitz ist, weil es den Tag verlängern kann.

Öl- und Petroleumlampen wären wohl naheliegend, Kerzen ziehen vermutlich der nächste Schritt. Die Herstellung von Glühbirnen stelle ich mir aufwendig vor .... es hängt, denke ich, ganz viel davon ab wer die Apokalypse überlebt hat und wie viel der Infrastruktur zerstört wurde?
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Eliane
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Beiträge: 824



Beitrag02.01.2021 20:42

von Eliane
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Ich werfe mal eine komplett andere Lösungsmöglichkeit in den Ring: Biolumineszente Organismen, speziell Einzeller. Ich weiß nicht viel über deren Kultivierung, aber ggf. könnte man sich auch da etwas draus stricken. Vorausgesetzt, die Menschen hätten einen Zugang zum Meer, denn soweit ich weiß sind es vor allem maritime Einzeller, die Lumineszenz können. Okay, auch andere Organismen wie Glühwürmchen oder bestimmte Quallen haben das drauf, bei denen dürfte aber die Haltung deutlich schwieriger sein. Ich fände es jedenfalls ganz spannend, so eine Lösung zu lesen als Alternative zu der allgegenwärtigen Elektrizität smile

[Nachtrag: habe gerade selbst kurz nachgelesen - es gibt sogar leuchtende Pilze. Geil.]
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Rainer Prem
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Beitrag03.01.2021 09:20

von Rainer Prem
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Eliane hat Folgendes geschrieben:
Ich werfe mal eine komplett andere Lösungsmöglichkeit in den Ring: Biolumineszente Organismen, speziell Einzeller. Ich weiß nicht viel über deren Kultivierung, aber ggf. könnte man sich auch da etwas draus stricken. Vorausgesetzt, die Menschen hätten einen Zugang zum Meer, denn soweit ich weiß sind es vor allem maritime Einzeller, die Lumineszenz können. Okay, auch andere Organismen wie Glühwürmchen oder bestimmte Quallen haben das drauf, bei denen dürfte aber die Haltung deutlich schwieriger sein. Ich fände es jedenfalls ganz spannend, so eine Lösung zu lesen als Alternative zu der allgegenwärtigen Elektrizität smile

[Nachtrag: habe gerade selbst kurz nachgelesen - es gibt sogar leuchtende Pilze. Geil.]


Soweit ich weiß leuchten diese Lebewesen zwar, sind aber nicht in der Lage, etwas zu beleuchten. Ein Glühwürmchen schafft etwa 1/1000 Kerzenhelligkeit.

In einem Zimmer wäre es trotzdem noch weitestgehend dunkel. Aber als Fantasy/SF können die Viecher natürlich heller sein.
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Eliane
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Beiträge: 824



Beitrag04.01.2021 02:00

von Eliane
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Rainer Prem hat Folgendes geschrieben:

Soweit ich weiß leuchten diese Lebewesen zwar, sind aber nicht in der Lage, etwas zu beleuchten. Ein Glühwürmchen schafft etwa 1/1000 Kerzenhelligkeit.

In einem Zimmer wäre es trotzdem noch weitestgehend dunkel. Aber als Fantasy/SF können die Viecher natürlich heller sein.


Das stimmt natürlich. Könnte man z.B. auch dadurch umgehen, indem man viele der Lebewesen in ein Gefäß sperrt - oder sie (in der Vergangenheit) gentechnisch verändern lässt. Diese Veränderungen wären dann auch in Zukunft noch da und niemand müsste wissen, wie das ursprünglich mal funktioniert hat wink
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Nina C
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Beitrag04.01.2021 05:45

von Nina C
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Die Anleitung zur Öllampe kenne ich auch (aus der Landlust Very Happy ), ich sehe da aber zwei Probleme:
1. Vernünftiger Docht oder Fasermaterial ist schwierig herzustellen, wenn es kein gewerblicher ist (und der dürfte ja auch knapp sein) und anderer neigt zum Qualmen, Ausgehen, Rußen etc.
2. Als größeres Problem: In einer Welt mit Nahrungsmittelknappheit ist fragwürdig, ob Pflanzenöl für Lampen „verschwendet“ werden kann, einfach weil die Kalorien schwer zu schlagen sind.
Kerzen halte ich schon für möglich, auch nach vielen, vielen Jahren noch. Inwieweit der Vorrat zusammengeschmolzen ist, hängt imho davon ab, wie viele Überlebende auf wie viele frühere Haushalte kommen.
Dürften nicht viele besitzen, aber persönlich besitze ich zwei Kurbeltaschenlampen mit Solarfeld. Die halten erstaunlich lange. Laden geht auch bei diesigem Licht, dauert dann einfach nur viel länger. Dass nur wenige Menschen so ausgestattet sind, ist auch wieder so eine Haushaltsfrage: Wenn nur 1 Haushalt von 100 übrig ist, reicht es, wenn er die „Überbleibsel“ der anderen 99 durchsuchen kann, um dann eventuell auf so etwas zu stoßen.
Worauf glaube ich meistens zurückgegriffen werden dürfte, ist die gesamte Aktivität in die Tageslichtstunden zu verlegen, wie in früheren Zeiten üblich(er). Ist aber in einer Geschichte natürlich nicht immer praktikabel.
Bei den Dosen würde ich dir recht geben, aber ... die neuen, etwas teureren Dosen sind innen beschichtet, das soll das Durchrosten angeblich verhindern (ob’s das tut, konnte ich bislang nicht länger als *hust* ein paar Jahre ausprobieren). Und es gibt natürlich noch Gläser mit Eingemachtem.
(Auf der Innenseite sind heutige Dosen gewöhnlich mit einem Kunststoffüberzug versehen. Die verwendeten Lacke sind Kunststoffe auf Basis von Polyester, Epoxydharzen oder Organosolen. Epoxy-Systeme stehen zurzeit in der Kritik, da sie in geringen Mengen Stoffe wie Bisphenol A (Bisphenol-A-Problematik) in den Konserveninhalt abgeben. Vor der Einführung des Kunststoffüberzugs war das Umfüllen des Inhalts in andere Gefäße erforderlich, da nach Luftzutritt durch Öffnen das Metall der Doseninnenseite mit dem ggf. sauren Doseninhalt reagierte.) Wiki
Das sind aber alles nur sehr subjektive Gedankenspiele dazu, dürfte klar sein. Smile

Alles Liebe

Nina


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Wenn ihr nicht die gequälten Sklaven der Zeit sein wollt, macht euch trunken, ohn’ Unterlass! Mit Wein, mit Poesie mit Tugend, wie es euch gefällt. (Charles Baudelaire)
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Thomas74
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Beitrag04.01.2021 07:21

von Thomas74
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Ich habe mir passend dazu ein paar alte Chemiker ausgedacht, die, da ja Benzin und Diesel als Erstes abgezapft wurden, altes Hydraulik-und Getriebeöl aufkaufen und daraus das passende Brennmaterial in mehr-oder weniger guter Qualität destillieren.
Vorbild sind die Schwarzmarkthändler der Nachkriegszeit, die fragwürdigen Fusel gebrannt und verkauft haben, wo es Glücksspiel war, ob man besoffen oder eher blind wurde. Cool
Überhaupt liefert die Zeit um 1945 viele gute Ideen.


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Maunzilla
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Beiträge: 2821



Beitrag04.01.2021 16:43

von Maunzilla
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Brennmaterial ist kein Problem. Davon gibt es riesige Vorräte. Allein mit dem Inhalt eine Heizöltankes könnte man einen Haushalt mehr als 100 Jahre beleuchten. (wenn es keine Automobile und Flugzeuge mehr gibt, hat auch keiner mehr verwendung für deren übrig gebliebenen Treibstoffe.)
Talglichter kann man aus einer Vielzahl pflanzlicher und tierischer Fette herstellen. Vor allem kann man auch Fette dazu nutzen, die sich nicht (mehr) zu Ernährung eignen wie Leinöl oder ranziges Fett, Rapsöl (ist unraffiniert viel zu bitter), Fisch- und Walöl usw. Hinzu kommen Stoffe wie Pech, Kienspäne oder Baumharze. Auch ein offenes  (Kamin-)Feuer wurde früher oft als einzige Lichtquelle genutzt.

Öllampen lassen sich aus Blech oder aus Keramik herstellen. Das konnten schon die Menschen vor >3000 Jahren.
Bei der elektrischen Beleuchtung besteht das Problem, die Glühfadenlampen oder LED nach langer Zeit noch zu bekommen, da man diese nicht so leicht im heimischen Bastelkeller herstellen kann.
Man könnte allenfalls Lichtbogenlampen herstellen, wenn man Kohleelektroden hat. Aber die eignen sich nicht für die Innenraumbeleuchtung.

Eine andere Möglichkeit wäre Gasbeleuchtung. Durch das Vergären von Fäkalien und Pflanzenresten kann man Biogas (Methan) herstellen und außer zum Kochen auch zur Beleuchtung verwenden. (Letzteres ist zwar nicht sehr effizient, wenn man keine Glühstrümpfe aus Thoriumoxid zur Verfügung hat, reicht aber aus.)

In einer primitiven, wenig mechanisierten Gesellschaft bedarf es großer Anstrengung durch Muskelkraft. Wer den ganzen Tag harte Knochenarbeit leistet, geht früh schlafen und sitzt nicht die halbe Nacht beim Licht herum und liest Bücher.


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Rainer Prem
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Alter: 66
Beiträge: 1271
Wohnort: Wiesbaden


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Beitrag15.01.2021 10:58
Re: Dystopie-das Licht-Problem
von Rainer Prem
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MarkusM hat Folgendes geschrieben:
Rainer Prem hat Folgendes geschrieben:
Übrigens: Eine ganz ähnliche Situation, die nicht in einer dystopischen Zukunft, sondern in der Vergangenheit (17. Jahrhundert) spielt, in der eine Kleinstadt aus dem Jahr 2000 hin verschlagen wurde, wird in der Buchserie 1632 beschrieben. Dazu gibt es eine sehr aktive (englischsprachige) Fangemeinde, die nahezu jedes technische Detail schon diskutiert und zu Artikeln oder Geschichten verhackstückt hat. Siehe z.B. https://de.wikipedia.org/wiki/1632_(Serie)


Tolle Serie,  habe vier oder fünf Bücher gelesen und dann irgendwie den Anschluss verloren.


(Schamlose Eigenwerbung)
Wer sich für das 1632-Universum interessiert, in der ich  schon fast 200.000 Worte veröffentlicht habe, darf sich gerne für meine AG bewerben.(/Schamlose Eigenwerbung)

Grüße
Rainer
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DerAndreas
Leseratte
D


Beiträge: 189



D
Beitrag22.01.2021 15:02

von DerAndreas
Antworten mit Zitat

Hallo.
Eine sehr interessante Frage zu dem Thema ist, wie sich deine Welt in der Dystopie entwickelt hat.

Im ländlichen Raum wird sich die Beleuchtung sicher schrittweise zum normalen Lagerfeuer, bzw. zu Feuerschalen zurück entwickeln, wie es vor der Elektrifizierung war, weil Holz in großen mengen vorhanden und einfach zu bekommen ist.

Im Urbanen raum wird die Beleuchtung zumindest bei den Wohlhabenderen Menschen noch lange elektrisch bleiben. Ein einfacher Dieselgenerator sollte auch in einer heruntergekommen Welt zu beschaffen sein und moderne LED-Lampen können ein ganzes Leben lang halten.
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