Drei Stiefel von Aschenbrödel

[Heribert]

Drei Stiefel von Aschenbrödel


Seine nackte Hoheit verfolgen den Weihnachtsmann. Im Seitschritt vom Baldachin zur Truhe. Von der Truhe zurück zum Baldachin. Noch einmal vom Baldachin zur Truhe und noch einmal zurück.
Innehalten.
Hoheit blicken angriffslustig, auch geil; der Weihnachtsmann achtsam.

Hoheit laufen ums Bett, der Weihnachtsmann springt hinein, hüpft zur anderen Seite hinaus, läuft zur Tür hinaus, zur Kemenate hinaus, zur Hauptburg hinaus.
Seine Hoheit verfolgen ihn.
Der Weihnachtsmann läuft nach der Zugbrücke der Vorburg rechts in den Zwinger. Hoheit verpassen die Kurve und setzen sich in den Sand, stehen jedoch bald wieder und nehmen die Verfolgung erneut auf.
Der Weihnachtsmann passiert das Diensthaus.
Unterhalb der Kernburg Sackgasse. Der Weihnachtsmann mit dem Rücken zur Wand. Hoheit bremsen und nähern sich behutsam. Seine Hoheit haben eine enorme Erektion.

Ausfall. Der Weihnachtsmann greift an. Seine Hoheit reißen die Augen auf, der Mund ist weit geöffnet, noch einmal kurz mit der Hand durch den blonden Scheitel, dann ausweichen. Der Weihnachtsmann, gewichtig, rennt wie beabsichtigt ins Leere und an der Schildmauer entlang zurück zum Tor der Hauptburg.

Er, der Weihnachtsmann, zieht unter einem Schweißausbruch einen seiner Stiefel aus und wirft ihn nach dem erregten Prinzen, trifft aber nicht. Erst mit dem zweiten Stiefel erwischt er die Hoheit an der Ommel; die klappt zusammen, verliert ihre enorme Erektion und versaut die winterliche Schneepracht mit dickem Blut.

Punkt Zwölf Mitternacht ist der Weihnachtsmann zu Hause, verwandelt sich zunächst zurück in Aschenbrödel, dann in einen bescheuerten Frosch und erst dann in einen Stiefel.

[Gast]

Hallo Heribert,

Das ist nun wieder ein waschechter Heribert!!
Es gibt wahrscheinlich niemanden in diesem Forum, der solch sinnfreien und skurrilen Nonsens mit dieser Meisterschaft zu Papier bringt!
Leider bin ich auf die Geschichte erst nach Heiligabend aufmerksam geworden, sonst hätte ich sie unter dem Tannenbaum vorgelesen. Die Kinder sind ja schon erwachsen.

LG
DLurie

[Heribert]

Ja, Mumpitz ist ganz meins

[Günter Wendt]

Wenn man ganz unten ist, alles grau und öde, sogar die fiesen Mücken meiden mich, es beginnt zu regnen, alles macht um mich einen großen Bogen herum, unsichtbar und ungehört - dann DAS!

Das ist wie Weihnachten mit einem nackten Engel unter hohen Tannen im tiefen Wald. Völlig ausgepowert raucht ihr beide ne Fluppe. Schweigend in der Stille des Waldes. Dann kichert ihr beide wie verrückt. Holy shit! Geiler Stoff.

[Heribert]

Danke, Herr Wendt,

98% meiner Beiträge zielen darauf ab, zu erheitern. Etwa 2% verstören; aber nur 90% der Leser. 5% nicht.

Wiederhörn!

[Günter Wendt]

[Heribert]

Ach, kommse

[Günter Wendt]

Und die anderen fünf? Kommse pünktlich?

[Heribert]