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Arii Gänsefüßchen
Beiträge: 45
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23.12.2020 13:04 Spezieller Beginn der Heldenreise - gibt es hierfür einen Begriff? von Arii
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Hallo Leute,
es geht um folgendes Setting. Plot spielt in der Gegenwart. Genre ist Jugend-Fantasy (so ungefähr).
Ein meist minderjähriger (12-16 J.) Protagonist befindet sich typischerweise in einer Notlage bzw. einer Situation, in welcher es ihm auf die ein oder andere Weise schlecht geht und welcher er gerne entfliehen würde. Er befindet sich jedoch in einer Position, durch welche er keine Macht über sein eigenes Schicksal ausüben kann (weil er eben noch sehr jung ist, o.Ä.). Yay! Sympathie durch Mitleid aufbauen ... check! Also ein typischer Beginn einer Heldenreise.
Nun dümpelt der arme Prota natürlich nicht den Rest des Romans in seiner Misere herum, sondern er wird 'befreit' oder kann 'entfliehen.' Dies kann meistens, muss aber nicht, dadurch geschehen, dass ihm ein abenteuerliches Schicksal, eine besondere Herkunft oder auch Kräfte offenbart werden, welche er besitzt.
Jetzt der entscheidende Punkt:
Dem Prota wird nun eine Fantasie-Parallelwelt eröffnet, in welche er eintritt.
Diese Welt existiert versteckt in der realen Welt, eine Parallelgesellschaft sozusagen.
Prominentestes Beispiel dürfte wohl Harry Potter sein, der das auch sehr gut macht - bis auf den Prolog im ersten Band ... der war öde.
Alice im Wunderland wäre hier allerdings beispielsweise falsch, weil sie in eine völlig abgeschottete Fantasiewelt gesogen wird und sich davor in keinster Weise in einer Notlage befand.
Meine Frage ist jetzt, ob es für diesen spezifischen Start der Heldenreise einen Begriff gibt?
Es dürfte wohl kaum ein eigenes Genre sein, weil es ja überhaupt keine Vorgabe für die Natur jener Parallelwelt vorgibt.
Ja, ich mag solche Geschichten und würde gerne mehr davon lesen, aber ohne eine wenigstens grobe Begrifflichkeit, komme ich da in meiner Suche nicht weiter.
--- Edit ---
Ich bemerke gerade, dass ich diesen Thread wohl wieder einmal im falschen Forum geparkt habe. Gehört eher in 'Sonstige Diskussionen', oder?
Tschuldigung. ;(
_________________ Ich höre ständig, die Fantasiewelten, die ich schreibe und in welche ich eintauche, würden bloß zur Flucht vor der harten Realität dienen.
Und ich entgegne dann immer: "Stimmt. Ich habe dort bereits Asyl beantragt." |
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Michel Bücherwurm
Alter: 52 Beiträge: 3379 Wohnort: bei Freiburg
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23.12.2020 14:06
von Michel
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Meines Wissens gibt es in der Heldenreise ein auslösendes Moment. Das kann entweder ein Herold der Veränderungen sein (z.B. Gandalf in Tolkiens "Hobbit"; der Frosch im "Froschkönig") oder ein Ereignis, das die Geschichte in Gang bringt ("Froschkönig": Kugel fällt in den Brunnen). Das kennen wir ja auch im Real Life: Es braucht schon einen Anstoß, um uns in Bewegung zu setzen, auch wenn die Dinge schon länger nicht gut sind.
In meinen Geschichten sind das oft drastische Ereignisse: Ein Mord, ein Bergrutsch, die Drohung einer Verheiratung. Den Herold finde ich in den eigenen Geschichten wieder, ohne ihn explizit eingeplant zu haben: Ankunft des Bösewichts, Ankunft eines geheimnisvollen Fremden usw.
Guck doch mal in der Wikipedia den "Heros in tausend Gestalten" an.
_________________ Seit 27. April im Handel: "Rond", der dritte Band der Flüchtlings-Chroniken |
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SilkeE Leseratte
S
Beiträge: 122 Wohnort: Berlin
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S 23.12.2020 14:11
von SilkeE
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Also eine Google-Suche zum Thema "Fantasy Parallelwelt" bringt so einige Treffer hervor. Ist das nicht das, was du suchst?
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3207 Wohnort: Frankenberg/Eder
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23.12.2020 18:30
von Taranisa
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Ich arbeite auch mit der Heldenreise, die ersten Stationen sind:
1. Ausgangspunkt / Aufhänger mit dramatischer Frage (Interesse wecken, Genre aufzeigen ...)
2. Auslösendes Ereignis, Initialzündung (z.B. durch eine Veränderung, drohende Gefahr ...)
3. Verweigerung des Rufs / Widerstand überwinden (z.B. Hauptfigur drückt sich davor, tätig zu werden)
4. 1. Plot Point: Dramatisches Ereignis führt zur Verpflichtung ggü. Ziel (Hauptfigur wird dazu gedrängt, die Aufgabe anzunehmen / sich den Widerständen zu stellen ...)
...
Dein Prota ist vielleicht auf der Suche nach einem Heilmittel für jemanden, der ihm am Herzen liegt, der jedoch durch die moderne Medizin nicht geheilt werden kann. Er trifft auf jemanden / bekommt einen Hinweis auf die Parallelwelt, in der ihm geholfen werden kann. Zögert zuerst aus Angst vor dem Neue/Fremden, doch die Krankheit wird schlimmer. Oder so.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024 |
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2821
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24.12.2020 01:33
von Maunzilla
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Die Japaner nennen das Isekai (異世界).
Ob es dafür auch eine deutsche Bezeichnung gibt, weiß ich nicht. (Vermutlich nicht.)
Da dieses Topos schon extrem oft gebraucht wurde, finde ich übrigens die umgekehrte Version interessanter: wenn jemand aus der Märchenwelt in unsere herüber geschickt wird.
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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Zaesh Schneckenpost
Alter: 30 Beiträge: 10
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10.03.2021 19:13 Re: Spezieller Beginn der Heldenreise - gibt es hierfür einen Begriff? von Zaesh
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Arii hat Folgendes geschrieben: | Dem Prota wird nun eine Fantasie-Parallelwelt eröffnet, in welche er eintritt.
Diese Welt existiert versteckt in der realen Welt, eine Parallelgesellschaft sozusagen. |
Ich bin mir auch nicht 100 prozentig sicher, aber probier es vielleicht mal mit dem Begriff "Low-Fantasy (setting)" (Als Gegenstück zu High-Fantasy). Ich meine, das tangiert es zumindest. Geht es dir darum, wie du die Geschichte für den Leser beschreiben würdest? Ich habe das Gefühl, hier steckt noch eine andere Frage dahinter.
Maunzilla hat Folgendes geschrieben: | Die Japaner nennen das Isekai (異世界). |
Isekai ist aber die Reise in eine Parallelwelt, also eher Alice im Wunderland als Harry Potter, oder? Die genaue Begriffsabgrenzung kenn ich leider auch nicht...
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