mann vom meer

[Perry]

mann vom meer

das netz geöffnet fielen die fische zappelnd aufs deck
lichtreflexe im schein der schwankenden scheinwerfer
wir warfen die großen in die körbe den rest über bord

ein zackenbarsch hatte sich in den schnüren verfangen
ich nestelte ihn heraus da hörte ich eine stimme im kopf
wirf mich zurück ins meer und du hast einen wunsch frei

erstaunt erfüllte ich die bitte und die wellen flachten ab
aus den schlechtwetterwolken trat hell der mond hervor
zu der zeit kam mein sohn zur welt ich nannte ihn mario

[dürüm]

Hallo Perry,

ganz kurz. Sehr schön. Mario, der Mann vom Meer.
Ein Augenblick im harten Alltag, leise, karg, selbstverständlich beschrieben. Und dann plötzlich der metaphysische Moment der Stimme im Kopf. Vielleicht wusste das LI, dass gerade die Frau in den Wehen liegt, oder bald in den Wehen liegen wird und versuchte, das Schicksal gnädig zu stimmen. Geburten sind immer noch ein Wunder!

Wie immer gerne gelesen.

Gruß
Kerem

[Perry]

deine Lesart gefällt mir, auch wenn der Text sich hauptsächlich an das Märchen "Vom Fischer und seiner Frau" der Brüder Grimm anlehnt.
Danke fürs Kommentieren und LG
Perry