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Gerling
Geschlecht:männlichExposéadler
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Alter: 59
Beiträge: 2385
Wohnort: Braunschweig


G
Beitrag04.04.2021 09:27

von Gerling
Antworten mit Zitat

Maunzilla hat Folgendes geschrieben:
Das Schreiben schlaucht einen doch nur, wenn man darauf angewiesen ist, damit Geld zu verdienen. (Wie eigentlich jeder Beruf.) Wer einen Beruf hat, der ihn ernährt, kann in seiner Freizeit nach eigenem Gusto schreiben und wenn er fertig ist, es verkaufen, oder auch nicht. Oder er sammelt seine Manuskripte und verhökert sie erst nachdem er in Rente ist.
Ob er dann täglich 30 Minuten oder 3 Stunden schreibt, bleibt ganz ihm überlassen, ebenso ob er jeden Monat einen Roman ausstößt, oder nur alle 3-4 Jahre.


Arbeitszeit ist Lebenszeit. Meine Lebenszeit. Und die verkaufe ich so teuer wie möglich. Ich habe schon viele Jobs ausgeübt. Spaß gemacht haben einige. Erfüllt hat mich keiner. Seit zwei Jahren schreibe ich nur noch. Und es ist das erste Mal, dass ein Beruf mich ganz und gar erfüllt. Es ist ein Privileg, mit dem Geld zu verdienen, was man liebt. Wenn man dann noch einen Verlag gefunden hat, der langfristig mit einem plant, der an gemeinsamen Projekten arbeiten will, dann sag ich mir: Besser gehts nicht. Und nur weil man das Schreiben zum Beruf gemacht hat, heißt das nicht zwangsläufig, dass man mit weniger Herzblut, mit weniger Begeisterung dabei ist. Eher das Gegenteil ist der Fall; weil ich weiß, dass durch den großen Verlag meine Bücher nun eine größere Reichweite erzielen werden, ist auch meine Motivation gestiegen. Es ist rundherum ein großartiges Gefühl - durch nichts zu ersetzen. Jetzt die Zeit zu haben, neue Ideen zu entwickeln, Zeit ohne Ende zu haben, sie aufzuschreiben. Wow ... einfach nur wow ...


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Lilli Schwarz
Geschlecht:weiblichSchneckenpost


Beiträge: 11



Beitrag04.04.2021 09:38

von Lilli Schwarz
Antworten mit Zitat

preusse hat Folgendes geschrieben:
Wie ich sie liebe, diese Tagträumer.  
Man muss nun mal Geld verdienen, um nicht zu verhungern und unter Brücken zu leben. Punkt.
Alle Ideen, die in eine andere Richtung gingen, sind leider krachend gescheitert.
Und 40 h Stunden in der Woche zu arbeiten schlaucht dich zu sehr?
Mein Mitleid hält sich in Grenzen.
Ich habe meine ersten neun Romane neben meiner Arbeit als Inhaber eines Reit-, Zucht- und Ferienbetriebes geschrieben.
Die Bedeutung von Schlaf wird weitgehend überschätzt.
Mir ist völlig Wurscht wie mich jemand nennt, aber ich will mit meinen Büchern Geld verdienen.
Und das in einem angemessenen Rahmen.
Ansonsten bräuchte ich wieder einen Zweitjob.
Und ab einem gewissen Alter schlaucht das dann schon, da hast du völlig recht.
In diesem fall würde ich das Schreiben wohl aufgeben.
Aber glücklicherweise sieht es nicht danach aus.


Du hast da etwas falsch verstanden. Ich meinte damit nur, was auch Maunzilla noch einmal geschrieben hat. Das Schreiben als Haupterwerb, stelle ich mir sehr anstrengend vor. Wenn es für dich klappt, dann freut mich das für dich.
Ich bin vielleicht einfach ein Mensch, der etwas Abwechslung in seinem Alltag braucht, auch um inspiriert zu werden.
Und wie ich oben schon angemerkt habe, geht es mir nicht ums Geld. Wenn das bei dir anders ist, ist das auch okay. Für mich ist das Schreiben kein Broterwerb. Ich möchte einfach Geschichten erzählen. Da kann doch auch jeder so verfahren, wie er möchte.


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tintenkind.de
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Lilli Schwarz
Geschlecht:weiblichSchneckenpost


Beiträge: 11



Beitrag04.04.2021 09:47

von Lilli Schwarz
Antworten mit Zitat

Gerling hat Folgendes geschrieben:
Und nur weil man das Schreiben zum Beruf gemacht hat, heißt das nicht zwangsläufig, dass man mit weniger Herzblut, mit weniger Begeisterung dabei ist. Eher das Gegenteil ist der Fall; weil ich weiß, dass durch den großen Verlag meine Bücher nun eine größere Reichweite erzielen werden, ist auch meine Motivation gestiegen.

Da stimme ich dir zu. Ich wollte auch nie sagen, dass jemand, der mit seinen Werken Geld verdient, weniger Leidenschaftlich an die Sache herangeht.

Aber ich denke, du wirst mir zustimmen, dass es nicht das Geld ist, was dich erfüllt. Sondern eben die Tatsache, dass du durch den Verdienst deine ganze Zeit in etwas investieren kannst, dass dich begeistert.
Das ist auf jeden Fall zu beneiden und es freut mich für dich.


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DerAndreas
Leseratte
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Beiträge: 189



D
Beitrag04.04.2021 10:35

von DerAndreas
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Für mich ist ein Autor jemand der Sach- und Fachtexte schreibt.
Ein Schriftsteller jemand, der Prosa schreibt
Und ein Dichter, jemand der Lyrik schreibt.

Mag nicht die optimale Definition nach Wikipedia sein, aber für mich reicht es. Ob jemand schreibt um damit Geld zu verdienen ist mir als Leser in Spee dich zuerst einmal vollkommen egal.

Was das erzählen angeht, damit habe ich vor ein paar Jahren aufgehört. Im Gegensatz zu denen mit Unterstützern in Familie und Umfeld habe ich das große Pech, als introvertierter in einem Umfeld aufgewachsen zu sein, in dem Geselligkeit als das höchste aller Güter gilt. Wenn ich auch nur daran denke, vor dem PC zu sitzen und zu schreiben, kann ich Gift drauf nehmen, das irgendwer tödlich beleidigt ist weil ich das Alleinsein vor dem PC nun ausgerechnet seiner Gesellschaft vorziehe.
Schreiben ist bei uns irgendwie immer noch teil der Nerd-Kultur. Und entweder man verbringt seine Zeit damit, sich stunden lang von anderen erzählen zu lassen, wie toll ihre Kinder in der Schule sind, oder welcher ihrer Nachbarn, den man gar nicht kennt, eine neue Beziehung hat. Oder man ist eben ein Freak.

Momentan weiß daher nur das DSFO, dass ich (wieder) aktiv schreibe.
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IQ Dino
Geschlecht:männlichAlter Ego
I

Alter: 62
Beiträge: 516
Wohnort: MG


I
Beitrag04.04.2021 10:49

von IQ Dino
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Gerling, Du bist einfach im gefühlten Flow,
eine Mischung aus "gelenktem Glück" und "es läuft",
ein geiles Gefühl.

Das zu tun, was ganz das eigene Ding ist,
und es funktioniert,

nicht schlafwandlerisch, aber nahe dran,

kenne ich auch,
ob man nun schreibt oder ein Projekt funzt

und man hofft, es möge ewig laufen 😉
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Gerling
Geschlecht:männlichExposéadler
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Alter: 59
Beiträge: 2385
Wohnort: Braunschweig


G
Beitrag04.04.2021 11:11

von Gerling
Antworten mit Zitat

Herr Bossi hat Folgendes geschrieben:
Gerling, Du bist einfach im gefühlten Flow,
eine Mischung aus "gelenktem Glück" und "es läuft",
ein geiles Gefühl.

Das zu tun, was ganz das eigene Ding ist,
und es funktioniert,

nicht schlafwandlerisch, aber nahe dran,

kenne ich auch,
ob man nun schreibt oder ein Projekt funzt

und man hofft, es möge ewig laufen 😉


Ja, da ist was dran. Ich habe vor ein paar Jahren meinem ehemaligen Agenten gesagt, ich hätte gerne einen großen Publikumsverlag, der spürt, dass ich Talent habe und mich langfristig aufbaut. Seine Antwort: Gibt es nicht.
Jetzt bin ich bei Rowohlt und erlebe genau das.
Das war natürlich auch irrsinniges Glück, keine Frage. Aber eben auch nicht nur Glück.
Und nein, beim Schreiben gehts nicht nur um Geld. Ich kann und will nur die Geschichten erzählen, die sich mir aufdrängen. Die raus wollen. Und solange ich das kann, ist alles gut. Garantien gibt es für nichts im Leben.


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IQ Dino
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Alter: 62
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I
Beitrag04.04.2021 17:24

von IQ Dino
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darum meine ich auch - gelenktes Glück 😉

Man muss "Glück" erkennen und anstreben.

Weiter,
Glückauf
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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2821



Beitrag05.04.2021 02:49

von Maunzilla
Antworten mit Zitat

Wenn man schreiben kann, was man mag und sich das auch noch auf dem Markt gut verkauft, ist es natürlich großartig. Aber, was einem fehlt, ist die Planungssicherheit, denn keiner garantiert dir, daß das nächste Buch sich genauso gut verkauft, und du im nächsten Jahr genau soviel Geld verdienst. Oder daß dein Verlag nicht sein Programm ändert und dein Stil nicht mehr gefragt ist.
Wir alle kennen diese gehypten Bestseller-Autoren, die heute noch durch die Talkshows gereicht werden und von denen ein paar Jahre später keiner mehr redet, geschweige deren Bücher noch kauft.
Es ist schon ein sehr unwahrscheinliches Glück, überhaupt nennenswert Geld mit Schriftstellerei zu verdienen, aber dies auch ein ganzes Berufsleben lang, ist noch viel unwahrscheinlicher. Und was macht man, wenn es irgendwann nicht mehr klappt? Mit >50 nochmal zurück in den ursprünglichen Beruf?


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Gerling
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Alter: 59
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G
Beitrag05.04.2021 07:33

von Gerling
Antworten mit Zitat

Maunzilla hat Folgendes geschrieben:
Wenn man schreiben kann, was man mag und sich das auch noch auf dem Markt gut verkauft, ist es natürlich großartig. Aber, was einem fehlt, ist die Planungssicherheit, denn keiner garantiert dir, daß das nächste Buch sich genauso gut verkauft, und du im nächsten Jahr genau soviel Geld verdienst. Oder daß dein Verlag nicht sein Programm ändert und dein Stil nicht mehr gefragt ist.
Wir alle kennen diese gehypten Bestseller-Autoren, die heute noch durch die Talkshows gereicht werden und von denen ein paar Jahre später keiner mehr redet, geschweige deren Bücher noch kauft.
Es ist schon ein sehr unwahrscheinliches Glück, überhaupt nennenswert Geld mit Schriftstellerei zu verdienen, aber dies auch ein ganzes Berufsleben lang, ist noch viel unwahrscheinlicher. Und was macht man, wenn es irgendwann nicht mehr klappt? Mit >50 nochmal zurück in den ursprünglichen Beruf?

Deswegen schrieb ich, das es keine Garantien gibt. Für nichts. Auch ein Arbeitsvertrag ist nur eine Pseudo-Garantie.


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preusse
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Beiträge: 1286
Wohnort: Bayern


Beitrag05.04.2021 09:26

von preusse
Antworten mit Zitat

Maunzilla hat Folgendes geschrieben:

Es ist schon ein sehr unwahrscheinliches Glück, überhaupt nennenswert Geld mit Schriftstellerei zu verdienen, aber dies auch ein ganzes Berufsleben lang, ist noch viel unwahrscheinlicher. Und was macht man, wenn es irgendwann nicht mehr klappt? Mit >50 nochmal zurück in den ursprünglichen Beruf?


In guten Zeiten Rücklagen bilden, aber das gilt für jeden Beruf.
Wenn der Verlag mal meine Bücher nicht mehr will, habe ich mehr Zeit für mein Enkelkind.
Auch keine schlechte Perspektive.


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IQ Dino
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Beitrag05.04.2021 10:05

von IQ Dino
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Wie das klingt 😁, Job suchen bei 50+, so als 50plusplusser 😉

Ich mache ja schon immer"mein Ding". Für Rente hatte ich dafür bisher "keine Zeit", wobei ich das natürlich hätte tun sollen. Aber das ist reine Außenstehendentheorie. Wenn die eigene Firma läuft aber eben noch Nähe des Grundes schrammt und man zum Deibel "seins" weitermachen will, wird halt alles reingesteckt ... und wenn's dann doch schief geht, das nächste Projekt gemacht.

Allerdings, lobenswert ist das nicht. Bitte nicht nachmachen, es sei denn, Du tickst genauso "angestelltallergisch" wie ich. Das hätte man vielleicht vor Zeiten therapieren können, aber ich fürchte nein 😁. Ich war schon immer so unverantwortlich impulsiv, wenn ich es rückblickend und rein rational betrachte.

Ohne jetzt damit kokettieren zu wollen, aber ich schätze, ich habe es gerade getan 🙂. Aber auch das ist nur ein Symptom.

Schönen Ostermontag allseits.
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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2821



Beitrag06.04.2021 00:07

von Maunzilla
Antworten mit Zitat

Gerling hat Folgendes geschrieben:
Deswegen schrieb ich, das es keine Garantien gibt. Für nichts. Auch ein Arbeitsvertrag ist nur eine Pseudo-Garantie.

Zumindest garantiert er einen Anspruch auf Arbeitslosengeld. Aber ich denke, daß die Chancen auf einen Job (und sei es auch nur als Tellerwäscher) immer noch größer sind, als ein Manuskript zu verkaufen.


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Natalie2210
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Beiträge: 583



N
Beitrag06.04.2021 07:05

von Natalie2210
Antworten mit Zitat

Zitat:
  Auch ein Arbeitsvertrag ist nur eine Pseudo-Garantie.


Naja. Aber eine Jahre- oder jahrzehntelange Erfahrung in einem Bereich, z.B. IT, oder Ingenieur, - ist schon eine ganz gute Versicherung, und wenn man sich nicht ganz blöd spielt..

Ich hab neben dem Studium jahrelang bei der Billa Feinkost (in DE REWE) gearbeitet. Teilzeit, natürlich, und es hab mir gutes Geld gebracht - genug, um mein Taschengeld aufzubessern. Es war eine sehr viel sicherere Bank als die Nachhilfestunden, die meine Kollegen damals gaben, und eines habe ich auch gelernt: Sogar in einem Job, in dem man sehr schnell ersetzbar ist, da kaum Vorkenntnisse gefragt sind - die Leute wurden nicht einfach so nach Lust und Laune ausgestellt. Da musste schon etwas vorfallen, z.B. häufiges zu Spätkommen, Frech zu den Kunden sein, aktiv manche Arbeitstätigkeiten verweigern, etc -

lg,
Natalie
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Gast







Beitrag06.04.2021 11:22

von Gast
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so unterscheidet sich,

wer, auch bei wenig oder zeitweise gar keinem Einkommen, seine Eigenständigkeit anstrebt,

und wer das kann, angestellt zu arbeiten oder auf Zuruf für jemand anderen zu arbeiten.

Eine reine Mentalitätssache.
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Natalie2210
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N
Beitrag06.04.2021 11:47

von Natalie2210
Antworten mit Zitat

Zitat:
Eine reine Mentalitätssache.


Mag sein. Aber wenn diese Mentalität dann dahin führt, dass die Familie zu Schaden kommt, durch Einkommensverlust/Wohnungsverlust etc und der  Versorger (absichtlich Gendergerecht, obwohl es in den meisten Fällen wohl der Mann ist) diese Umstände nicht abwenden kann, weil er sich nicht in der Lage sieht, sich unterzuordnen - alles schon gesehen, und auch erlebt - dann ist es mit meinem Verständnis schnell vorbei.

lg,
Natalie
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Gast







Beitrag06.04.2021 12:20

von Gast
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Dann wirst Du für mich auch kein Verständnis haben smile
Ich "zerbreche", wenn ich mich (gefühlt) bücken muss ...

geht nicht, ging noch nie, wird nicht gehen.

Es gab schwere Zeiten, die es uns allen schwer gemacht hatten ... aber nicht, weil ich zu stolz war, sondern weil ich probiert hatte, in einer (für mich) engen Struktur zu arbeiten und mich das letztlich ins totale mentale Aus getrieben hatte, bis hin zum totalen Familiencrash. Das war für mich und meine Lieben die schwerste Zeit meines / unseres Lebens ... und wirkt noch immer nach.

Aber an dieser Stelle erwarte ich und muss ich auch gar kein Verständnis haben, weil genau hier greift, was ich meine ...

die einen können nur Katze, die anderen können auch Hunde sein.

Was ich bitteschön in keiner Weise negativ meine smile.
Ich mag beides ... und hatte schon beides.
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Natalie2210
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Alter: 37
Beiträge: 583



N
Beitrag06.04.2021 12:32

von Natalie2210
Antworten mit Zitat

Lieber Herr Meier,

es tut mir sehr leid, das zu lesen. Rational (und so habe ich meinen obigen Post geschrieben) fehlt mir das Verständnis, aber auf der emotionalen Ebene - meinem Vater ging es genau wie dir, und von daher rührt auch meine Erfahrung. Er ist gescheitert, und es bricht mir das Herz, darüber nachzudenken. Hätte er im Laufe seines Lebens etwas anders machen können? Sicherlich. Aber er wollte nicht, konnte nicht, es lief gegen seine Art, sein Selbstverständnis, seine Struktur (?).
Unsere Gesellschaft ist doch sehr - zu sehr - leistungsorientiert. Es gibt nur wenig Raum für Menschen, die eben nicht "klassisch" denken oder leben wollen - und von denen, die sich selbstständig machen, schafft es nur ein ganz geringer Teil zum Erfolg. Das liest man ja auch hier im Forum in Bezug auf die Schriftstellerei.

Ich wünsche Dir Alles Gute!

Liebe Grüße,
Natalie
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Gast







Beitrag06.04.2021 15:21

von Gast
Antworten mit Zitat

liebe Nathalie,

ich danke Dir für diesen wunderbaren und empathischen Beitrag. Aber ich muss Dir wirklich nicht leid tun. Alles gut. Ich bin tatsächlich glücklich mit meiner Art ... und ... ich bin nicht gescheitert, sondern "es läuft". Auch wenn diese schwere Phase einmal war und ich das mit Sicherheit als ein "gescheitert" betrachten kann (und eine Zeitlang auch hatte). Diese Zeit liegt aber nun gut 10 Jahre hinter mir. Inzwischen hat sich ein neues familiäres Gleichgewicht in neuen Konstellationen gebildet, mit denen wir alle sehr gut leben können.

Ich muss aber auch ergänzen, dass ich nicht "nur" schreibe. Das ist bisher ein Hobby mit latenter Gewinnerzielungs- und Gücks-Absicht, sondern ich starte immer mal wieder Unternehmungen, die auch immer mal wieder funktionieren (oder eben nicht). Das klappt natürlich nicht jedes Mal, aber ich mache das schon seit Jahrzehnten so und kenne inzwischen mein Metier.

So wie Du Deinen Vater angedeutet hast, wird er mir ähnlich gewesen sein. Vielleicht habe ich zusätzlich das Glück, dass meine individuelle Art ihre Nische im digitalen Projektbau finden konnte ... also sozusagen im praktischen Leben der ganz normalen Wirtschaft.

Mein Opa war genauso, auch mein Vater. Hier wirken offensichtlich Gene ... oder eine entsprechende Prägung Wink  

Mein Opa z.B.  war eigentlich ein Zuckerbäcker, der bei seinen Runden per Fahrrad gerne an einer Gracht angehalten hatte, sich dort ins Gras gelegt und Ideen gesponnen hatte... bis er mal wieder pleite war. Aber er ist als glücklicher alter Mann gestorben.

So habe ich das auch vor Wink
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