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"Ich bin Schriftsteller" Reaktionen

 
 
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Falcon
Gänsefüßchen
F


Beiträge: 21



F
Beitrag23.07.2006 21:01
"Ich bin Schriftsteller" Reaktionen
von Falcon
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Manche wagen es den Satz "Ich bin Schriftsteller!" auszusprechen, andere nicht. Die Reaktionen der Mitmenschen sind da ganz unterschiedlich. Während manche ganz begeistert zu sein scheinen so ein "Exemplar" zu treffen, reagieren andere oft eher spöttisch oder mitleidig.

Welche Erfahrunge habt ihr damit gemacht? Oder verschweigt ihr diese Tatsache lieber (wieso eigentlich?)?
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Flo_the_G
Gast






Beitrag23.07.2006 21:13

von Flo_the_G
Antworten mit Zitat

Ich verschweige die Tatsache, bis ich irgendetwas fertiges vorzuweisen habe. Meine Eltern scheinen es mir nämlich bisher irgendwie nicht glauben zu wollen, als ich meine Ambitionen in der Schule mal zum Besten gegeben habe wurde ich eigentlich nur belächelt...
Aber sobald ich was veröffentlicht hab zieh ich mit einem Stapel Bücher los und bewerfe damit alle Ungläubigen. Very Happy
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Berni
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 64
Beiträge: 2518
Wohnort: Südhessen (aus NRW zugelaufen)


Beitrag23.07.2006 23:23

von Berni
Antworten mit Zitat

Flo_the_G hat Folgendes geschrieben:
Ich verschweige die Tatsache, bis ich irgendetwas fertiges vorzuweisen habe. Meine Eltern scheinen es mir nämlich bisher irgendwie nicht glauben zu wollen, als ich meine Ambitionen in der Schule mal zum Besten gegeben habe wurde ich eigentlich nur belächelt...
Aber sobald ich was veröffentlicht hab zieh ich mit einem Stapel Bücher los und bewerfe damit alle Ungläubigen. Very Happy


@Flo,

das ist genau die richtige Einstellung. Und laß dir bloß von deinen Eltern deine Leidenschaft nicht miesmachen! Ich habe das früher auch erlebt, und mir hat man damals den Spaß verdorben, statt mich zu unterstützen. Folge: Erst 20 Jahre später kehre ich zu meiner alten Leidenschaft zurück, gehe voll darin auf! Es tut mir in der Seele weh, so viel Zeit vergeudet zu haben mit sinnlosen Hobbies, wo das eine und richtige doch immer so greifbar und dazu kostenlos war!!!

Bleibe dran,
Bernd
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Nico
Gast






Beitrag23.07.2006 23:25

von Nico
Antworten mit Zitat

von meiner Fam weiß keiner dass ich schreibe.
Die, denen ich es bisher erzählt habe, die sind begeistert, eine Freundin meinte mal, ich hätte mir mein Studium sparen können, würde sowieso Schriftstellerin werden.
Mal sehen, wenn ich eines Tages über meinen Schatten springe und etwas zum Verlag schicke und es angenommen werden sollte, dann leg ich meiner Fam ein Buch auf den Tisch  Laughing
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Amethyst
Leseratte
A


Beiträge: 102
Wohnort: Baden-Württemberg


A
Beitrag24.07.2006 08:41

von Amethyst
Antworten mit Zitat

ein interessantes Thema, denn auch ich schreibe "heimlich". Es mag total bescheuert klingen, aber irgendwie traue ich mich nicht meiner Frau meine Leidenschaft für das Schreiben zu gestehen. Warum ? Das ist die 64.000-Euro-Frage. Ich weiss es selber nicht. Aus Angst ausgelacht zu werden? Ich denke nicht. Aber warum dann ? Wisst Ihr es ?
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Ana Belle
Wortedrechsler
A


Beiträge: 66
Wohnort: München


A
Beitrag25.07.2006 13:32

von Ana Belle
Antworten mit Zitat

Ich habe drei Jahre gebraucht, bis ich irgendjemandem meinen (inzwischen fast fertigen *jippie*) Roman gezeigt habe. Meine Eltern wissen zwar, dass ich schreibe und hätten mir sogar mal eine Veröffentlichung bezahlt, aber ich hab ihnen noch nicht einen Satz zum Lesen gegeben. Irgendwie habe ich Angst davor, dass sie es mies finden. Bei fremden Menschen macht mir das wenig bis nix aus, aber bei ihnen schon. Seltsam eigentlich.
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stormcloud
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 57
Beiträge: 631
Wohnort: In der Smalltalk-Abteilung


Beitrag25.07.2006 18:09

von stormcloud
Antworten mit Zitat

Hallo,

nur mein engster Familien- und Freundeskreis weiß bisher davon.
Erst falls es zu einer Veröffentlichung kommt, wird sich der Kreis erweitern.

@ Amethyst: Deine Frau weiß nichts davon? Ich selbst hätte es gar nicht verheimlichen können, nach einigen "durchschriebenen" Nächten.
Hmm. wenn nicht die eigene Frau/ Freundin, wer gibt dir dann das notwendige "Feedback" (hupps ein Anglizismus - jetzt gibts Mecker...)?


Viele Grüße
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SB
Eselsohr
S


Beiträge: 339



S
Beitrag25.07.2006 19:40

von SB
Antworten mit Zitat

Bei mir wissen es nur 3 Leute. Mein Mann und 2 Freunde. Ersterer hat als Literaturmuffel ersten Ranges gar kein Verständniss dafür, wie jemand nicht nur liest sondern auch noch selber schreibt (ist ja noch anstrengender... Very Happy ). Die beiden anderen finden es toll und wollen sogar ihre eigene Geschichte haben. Freund Nr.1 will ein Buch über sich haben und Freund Nr.2 will eine Geschichte mit mir schreiben.
So verschieden sind also die Reaktionen. Ich würde es nicht jedem extra auf die Nase binden, aber ich stehe dazu.
Da heisst es Schultern zurück, Kopf hoch und laut und deutlich sagen:

             "Ich bin ein Schriftsteller !"
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Flo_the_G
Gast






Beitrag25.07.2006 20:04

von Flo_the_G
Antworten mit Zitat

Ana Belle hat Folgendes geschrieben:
Ich habe drei Jahre gebraucht, bis ich irgendjemandem meinen (inzwischen fast fertigen *jippie*) Roman gezeigt habe. Meine Eltern wissen zwar, dass ich schreibe und hätten mir sogar mal eine Veröffentlichung bezahlt, aber ich hab ihnen noch nicht einen Satz zum Lesen gegeben. Irgendwie habe ich Angst davor, dass sie es mies finden. Bei fremden Menschen macht mir das wenig bis nix aus, aber bei ihnen schon. Seltsam eigentlich.

Das finde ich eigentlich überhaupt nicht seltsam, im Gegenteil. Schreiben ist ja etwas sehr persönliches, man bringt quasi in jeden Satz einen Teil von sich ein. Für einen Fremden ist es nur ein einfacher Satz, für einen Bekannten oder gar Verwandten ist es mehr, man hat vielleicht Angst dass die Verwandten in die Handlungen der fiktiven Charaktere den eigenen Charakter hinein interpretieren und so ein falsches Bild bekommen - oder schlicht ein anderes Bild als sie bisher haben.
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Maddy
Gast






Beitrag25.07.2006 20:07

von Maddy
Antworten mit Zitat

Bei mir weiss es auch keiner meiner Familie oder von den Freunden. Allerdings nicht, weil ich es nicht erzählen möchte, sondern weil es sich einfach nie ergeben hat das zur Sprache zu bringen. Würde sich ja etwas doof anhören wenn ich aus heiterem Himmel zu allen die ich kenne sag:"Du hör mal, weisst du eigentlich dass ich Schriftsteller bin?" Sähe mir zusehr nach Angeberei aus.
Es hat sich durchaus aber schon mehrfach die Gelegenheit ergeben mit anderen Leuten darüber zu reden und da sage ich durchaus mit fester Stimme dass ich Schriftsteller bin.
Natürlich finden sich immer mal Kritiker, nur wenn man die in die Zange nimmt und eine Begründung für ihre Meinung verlangt, dann sind sie meistens ganz still.  Wink
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herby
Gast






Beitrag25.07.2006 20:56

von herby
Antworten mit Zitat

dass ich fach- und sachbücher schreibe, wissen viele, stand auch oft genug in der Zeitung oder kam im radio, auch dass ich einige kurzgeschichten geschrieben habe.
aber dass ich zwei romane geschrieben habe, weiss eigentlich niemand und gelesen hat es auch noch niemand, wenn ich von einem kapitel absehe.
jetzt habe ich mal jemand fremdes gebeten, meinen 1. roman zu lesen, bin auf die reaktion auf die story gespannt.
gruss
herby
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Amethyst
Leseratte
A


Beiträge: 102
Wohnort: Baden-Württemberg


A
Beitrag26.07.2006 13:56

von Amethyst
Antworten mit Zitat

@ Flo

Zitat:
Für einen Fremden ist es nur ein einfacher Satz, für einen Bekannten oder gar Verwandten ist es mehr, man hat vielleicht Angst dass die Verwandten in die Handlungen der fiktiven Charaktere den eigenen Charakter hinein interpretieren und so ein falsches Bild bekommen - oder schlicht ein anderes Bild als sie bisher haben.


ja, das könnte durchaus auch bei mir der Grund sein ...  viele Leute haben ein ganz anderes Bild von mir, als ich selbst von mir habe ...  hmmmm, wie sagte HAL in "Odysee 2001" : "Darüber muss ich nachdenken!" und schwupps war er weg ...
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Amethyst
Leseratte
A


Beiträge: 102
Wohnort: Baden-Württemberg


A
Beitrag27.07.2006 09:42

von Amethyst
Antworten mit Zitat

@ stormcloud

Zitat:
Deine Frau weiß nichts davon? Ich selbst hätte es gar nicht verheimlichen können, nach einigen "durchschriebenen" Nächten.


da ich "im normalen Leben"  Wink  einen sehr anstrengenden Job habe, könnte ich gar keine Nächte durchschreiben .. leider, denn auch ich merke, wenn ich mir abends 3-4 Stunden Zeit nehme (darunter setz ich mich erst gar nicht an den PC) läufts besser
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stormcloud
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 57
Beiträge: 631
Wohnort: In der Smalltalk-Abteilung


Beitrag27.07.2006 10:38

von stormcloud
Antworten mit Zitat

Ja, in der Nacht kommen die Worte zu dir...... Rolling Eyes

Klingt ziemlich gruselig!

Aber ernsthaft: Irgendwie kann ich abends besonders kreativ schreiben.Liegt es an der Ruhe oder der Atmosphäre? Ich weiß es nicht....


Viele Grüße
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joharst
Eselsohr
J


Beiträge: 322



J
Beitrag27.07.2006 17:25

von joharst
Antworten mit Zitat

Zitat:
Ja, in der Nacht kommen die Worte zu dir......


Ich würde sagen, das trifft den Nagel auf den Kopf! Geht mir genauso!

Nachts befindet man sich einfach in einer anderen Stimmung als tagsüber, gerade weil man da nicht so im Alltag drin ist. Die Athmosphäre ist irgendwie...mystischer... Very Happy
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Astra
Gast






Beitrag27.07.2006 17:37

von Astra
Antworten mit Zitat

Bei mir klappt es am späten Abend auch am besten, weil einfach kein Zeitdruck besteht.
Wenn ich mich Nachmittags hinsetzen würde, dann müsste ich wahrscheinlich immer auf die Uhr gucken, weil in ein oder zwei Stunden der nächste Termin anliegt.
Und Abends kann ich mich dann ganz aufs Schreiben konzentrieren.

Um aber auch zum Thema zu kommen.
Das ich schreibe weiß bisher keiner aus meiner Familie oder meiner Freunde. Das hängt aber damit zusammen, dass ich abwarten will, bis feststeht, ob es auch was mit einem ganzen Roman wird.
Solange noch die ersten Kapitel in Arbeit sind und ein Ende noch lange nicht in Sicht, behalte ich es lieber für mich, um an Ende auch keinen enttäuschen zu müssen, weil dann doch nichts draus geworden ist.
Außerdem  wäre der Überraschungsefekt auch viel größer, wenn ich meinen Bekannten irgendwann einen fertigen Roman von mir auf den Tisch legen würde.
 Very Happy
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Rainer
Wortedrechsler
R


Beiträge: 50



R
Beitrag02.08.2006 18:17

von Rainer
Antworten mit Zitat

Bei mir weiß es nur meine Freundin.
Ich schreibe auch Hauptsächlich für mich und mittlerweile auch für sie.
Ich habe nur einmal jemand "Fremden" ein Gedicht von mir gezeigt und das war mein Klassenlehrer.
Der war total begeistert. Erst da kam die Idee etwas zu veröffentlichen.
Arbeite aber noch daran.
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Aeryn
Gänsefüßchen
A


Beiträge: 27



A
Beitrag26.08.2006 20:37

von Aeryn
Antworten mit Zitat

Ich schreibe gerade an einem Roman und bin zu 1/3 fertig (ohne Korrekturlesen usw.). Es haben bei mir sehr viele Leute mitgekriegt, denn oft habe ich mit Laptop in der Sonne geschrieben (und es haben natürlich viele gesehen und gefragt).
Sie waren eigentlich alle interessiert und begeistert und wollten unbedingt was lesen. Da bin ich wiederrum etwas schüchterner Embarassed , denn es ist natürlich immer sehr persönlich, eigene Texte lesen zu lassen und auserdem will ich nicht, dass es jemand schlecht findet Rolling Eyes .

Mein Freund hat mal die ersten Seiten gelesen und war damals überrascht, dass es doch ziemlich gut sei. Meine Schwester hat ein paar Auszüge gelesen, fand es ziemlich amüsant, dass einige Geschichten ähnlich aus dem wahren Leben übernommen wurden. Sie hat gelacht, es hat ihr aber Spaß gemacht. Ob es gut ist, konnte sie dann leider nicht mehr beurteilen, sie meinte, sie ist zu wenig objektiv, da sie ja einige Geschichten wiedererkennt.
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karinchen
Gast






Beitrag28.08.2006 22:13
Ich bin Schriftsteller
von karinchen
Antworten mit Zitat

Geschrieben habe ich schon immer gerne...als Kind dachte ich...mich nähme sowieso niemand ernst und habe nichts öffentlich gemacht...aber das macht dann auch keinen Spaß, denn ich schreibe doch FÜR ANDERE, d.h. ich möchte jemandem etwas erzählen (und ich habe sehr viel, dass ich mitteilen möchte) und ihm das auch in einer Form darbieten, die IHM UND MIR Freude bereitet, spannend und unterhaltsam ist, es soll ein Vergnügen sein, die Kunst der außergewöhnlichen Konversation eben...wenn ich das mal so bescheiden einwerfen darf...jeder merkt sofort, dass ich dazu neige unwesentlich zu übertreiben...ich kreiere ein Feuerwerk, aber das, was im Herzen des Zuhörers bleiben wird...ist das kleine Teelicht hinter allem, welches ewig brennt. Auch wenn es anders scheint, so bin ich ein sehr ernster Mensch, der sich mit ernsten Themen auseinandersetzt. Menschen, die mich neu kennenlernten, sagten oft nach einigen Minuten beim heiteren Beruferaten, dass sie bei mir auf Autorin tippen und es sich gut vorstellen können, dass ich schreibe. Das hatte mich irgendwie unter einen Erfolgsdruck gesetzt und meine ersten Gehversuche waren allesamt schlichtweg MIST, weil der Grund fürs Schreiben das Befriedigen ihrer Erwartungshaltung war und nicht der eigene Herzenswunsch, sich mitzuteilen. Ich hatte dann auch Schwierigkeiten meine Sparte zu finden, doch je freier ich mich von irgendwelchen Vorstellungen (meinen oder denen der anderen) mache, desto wahrhafter fühlt sich der Satz für mich an: ich BIN Schriftstellerin.

Wer das lachhaft findet, hat nicht meine Empfindsamkeit und vielleicht mehr Probleme mit sich selbst, als er glaubt. Solche Menschen meinen oft, andere seien auf der Welt, um nach ihren Vorstellungen zu leben und wenn sie dies nicht tun, wird gerne hart auf sie eingeschlagen.

Aber für solche Menschen schreibe ich nicht wirklich...oder vielleicht doch?
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Jetnex
Schneckenpost
J


Beiträge: 11



J
Beitrag31.08.2006 01:13

von Jetnex
Antworten mit Zitat

Mir geht das eher so wie Aeryn. Ich hab noch nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich gerne schreibe und geh damit auch relativ offen um.
Hab auf meiner Kursfahrt nach Frankreich hab ich im Bus und wenn wir warten mussten ziemlich viel geschrieben und einige hat das auch interessiert. Ich war kurz vor Weihnachten letzes Jahr sogar ziemlich überracht, dass ich der einzige in meinem Deutsch LK (!) war der schreibt und auch etwas vorlesen wollte. Damit war dann die letzte Deutschstunde vor den Ferien meine ganz persönliche (kurze) Lesung *lach*. Hab allerdings am Ende der Stunde gehört, dass ein Mädel aus dem Kurs im Nachhinein glaubte, vielleicht auch besser was gelesen zu haben. Scheine wohl Interesse geweckt zu haben ^^.
Mir ist es eigentlich ziemlich egal, wenn jemand mein Schriftstellertum belächelt. Ich zwinge niemanden meine Texte zu lesen oder sich dafür interessieren. Da muss ich sogar sagen, dass ich eher die Leute umgekehrt belächele, die nicht begreifen was Literatur alles ausmachen kann und wie langweilig und phantasielos sie eigentlich sind, wenn sie nicht Lesen und auf die Schriftsteller herabschauen.
Natürlich habe ich auch Texte verfasst die sehr persönlich sind und die ich nicht einfach so jedem unter die Nase halte, aber das heisst nicht, mir wären meine Werke peinlich.
Schreiben ist etwas über das ich mich selbst definiere, mit Hilfe dessen ich reflektiere, das mir hilft meine Erfahrungen und Gefühle zu verarbeiten oder mit dem ich einfach meine Zeit zu vertreibe.
Ich bin Schriftsteller. Und das ist nicht nur einfach so dahingesagt, sondern ein essentieller Teil von mir.

Ganz schön philosophisch  Razz
Jetnex
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karinchen
Gast






Beitrag31.08.2006 09:30
Small Talk
von karinchen
Antworten mit Zitat

Hallo jetnex,

es gibt drei Arten von Menschen.

Die einen, sind empfindsam und merken alles, die anderen muss man darauf erst aufmerksam machen und die dritten merken überhaupt nichts.

So ist das auch beim Leser. Manche wollen bloß Unterhaltung. Mehr nicht. Sie schauen nicht dahinter, fragen sich nicht nach dem Sinn, interessieren sich nicht für den Schriftsteller usw. Diese Menschen nehmen nichts auf und können nichts abgeben, sie sind lediglich egoistisch auf ihre eigene Befriedigung erpicht.

Für solche Menschen zu schreiben, macht keinen Sinn, das ist Perlen vor die Säue werfen.

Wirklich gute Bücher sind immer von Menschen geschrieben worden, die mehr zustande gebracht haben, als bloße Unterhaltung und davon kann ein anderer profitieren. Ich bin jedem, der sich bereits weiter entwickelt hat als ich, außerordentlich dankbar dafür, dass er seine Gedanken aufschreibt, damit diejenigen nach ihm, einen Gewinn davon haben. Niemand kommt auch nur einen Schritt weiter, wenn es nicht jemanden gibt, der vor ihm den Weg gegangen ist. Diese Stagnation im Sumpf der Unterhaltungsindustrie bringt keinem etwas, bewegt nichts. Sich darin dauerhaft aufzuhalten gleicht dem Tod. Es gibt viele Menschen, die das noch nicht einmal merken.

Aber es ist ihr Wille, sie wollen das so und daran kann niemand von außen etwas ändern.
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Jetnex
Schneckenpost
J


Beiträge: 11



J
Beitrag31.08.2006 16:10

von Jetnex
Antworten mit Zitat

hallo karinchen,
wie soll ich mir denn die Leute aussuchen die Literatur "verdient" haben oder auch nicht?
Was ist daran so verwerflich, mit einem Text nicht nur inhaltlich etwas aussagen zu wollen, sondern ihn auch so zu Gestalten, dass der Leser auch, ganz platt, unterhalten wird? Wenn das Buch zwar ein recht interessantes Thema hat, den Leser aber zu Tode langweilt, wird es heute wahrscheinlich ziemlich schnell in der Ecke verschwinden.
Aber du hast schon recht, dass viels von dem was heute Produziert wird und erfolgreich ist, eigentlich ziemlich seicht und langweilig ist. Der Mainstream verliert sich einfach in populistischen Allgemeinplätzen. Ich weiss schon wieso ich praktisch kein Fernsehn gucke. Das ist zum Großteil einfach entsetzlich langweilig und trivial.
Wobei ein "gut" natürlich immer im Auge des Betrachters liegt. Jemand der nur Unterhalten werden will findet so manchen Hollywood Film vielleicht total super, bei dem ich fast einschlafe. Lesen/Glotzen etc. einfach zum zurücklehnen und ausspannen? Zugegeben, mich würde das nicht reizen und ein solcher Film hinterlässt bei mir immer den schalen Nachgeschmack meine Zeit verschwendet zu haben, aber für jemanden der nach Escapismus sucht, der einfach eine eigenen Probleme einen Moment zu vergessen sucht, ist der selbe Film vielleicht etwas Wert. Und hat das, genau wie deine Einstellung, aus Texten etwas lernen und gewinnen zu können, genauso einen Platz? Vielleicht erfüllt das Werk einfach einen Zweck mit dem du selbst nichts anfangen kannst?

Um das Abschweifen ein bischen zu begrenzen, vielleicht hängt es auch davon ab, wie man mit seinem Schriftstellertum umgeht, was es für einen selbst bedeutet. Wer nur effekthascherische Texte verfasst, die Möglichst seine eigene Perfektion als Autor darstellen und sich gerne von seinen Leser beweihräuchern lässt, wird ganz anders mit seinen Texten umgehen, als jemand der seine innersten und intimsten Konflikte mittels schreibens Verarbeitet und dabei ohne Punkt und Komma, sein innerstes Offenlegt, um mal zwei Extrembeispiele zu nennen.
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