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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5437 Wohnort: OWL
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29.10.2020 21:21
von Willebroer
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Abari hat Folgendes geschrieben: | Nein, das natürlich nicht. Aber korrekt belegt sein müssen sie in der Wissenschaft schon, auch indirekte Zitate. |
Das ist der Unterschied von Belletristik zur Wissenschaft. Da dient das Zitat ja als Beleg. Aber ein Maler muß ja nicht belegen, daß die Pferde, die er gemalt hat, wirklich blau waren.
Von Lizenzen war woanders die Rede.
Natürlich steht in (fast) jeder Bibelausgabe "Nachdruck verboten" bzw. "nur mit Erlaubnis von ..." Aber ist Nachdruck dasselbe wie ein (oft) allgemein bekanntes Zitat?
MarkusM hat Folgendes geschrieben: | In meinem Manuskript gibt es Charaktere, die gelegentlich mit Bibelzitaten antworten. |
Das klingt eben nicht nach einer wissenschaftlichen Arbeit.
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Abari Alla breve
Alter: 43 Beiträge: 1838 Wohnort: ich-jetzt-hier
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29.10.2020 21:45
von Abari
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Genau das ist ja der Punkt, Willebroer: Muss er, oder muss er nicht?
Ich sage: Nein, wenn er sich auf Intertextualität und eine Bibelausgabe, deren Übersetzer oder Revisoren mindestens 70 Jahre tot sind, beruft. Ansonsten wird es heikel. Die benutzte Ausgabe kann dann ja am Ende des Buches stehen; die Stellen selbst kursiv. Das ist, was ich seit meinem Auftreten hier immer wieder wiederhole.
Und wenn ein Bild exakt einem Original entspricht, das zB. verloren gegangen ist, darf sich der Maler eben nicht anmaßen zu sagen, es wäre nun sein Bild (Beispiel Deckengemälde Frauenkirche Dresden). Umgekehrt ist es auch nicht legitim, in Rembrandts Stiefel neue Bilder zu malen und schließlich als Rembrandt zu signieren und zu verkaufen. So geschehen dem Meisterfälscher, der heute Promis im alten Stil pinselt.
Auf unseren Fall übertragen darf weder ein altes Werk als das eigene verkauft werden (siehe zB die strittige Engelsche/Reinersche Stilkunde) noch ein neuer Text im Sinne eines alten Meisters - und wäre er noch so nahe dran (Beispiel: S. Karg-Elerts "Portraits" für Harmonium) - ausgegeben werden.
Hier geht es ja offenbar nicht um sprichwörtlich gewordene Teile der Bibel, sondern anderes. Aber das muss MarkusM beantworten.
_________________ Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.
LG
Abari |
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Thomasius Gänsefüßchen
T
Beiträge: 20
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T 29.10.2020 22:40
von Thomasius
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Seit doch bloß nicht so pingelig. In jedem Sachbuch, das ich kenne, z.B. in den von mir genannten Büchern von Beltz und Maier, wird als Quelle von Zitaten Mose 4, 25 oder Jonas 8, 30 angegeben. Beltz’ Zitate folgen offenbar der vom Rat der Evangelischen Kirche 1964 genehmigten Fassung, jedenfalls sind sie mit dieser Bibel-Ausgabe in meinem Bücherschrank identisch. Hinweise auf die benutzte Ausgabe sparen sich die Verfasser.
Ich hab selbst schon ein Sachbuch geschrieben (ohne Bibelzitate). Zitieren würde ich, wie übrigens jeder vernünftige Sachbuchautor:
„Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“1
1 Mose 1,1
„Seit dem Mittelalter begegnet man der Bezeichnung Tanak als Bezeichnung der Hebräischen Bibel.“2
2 Maier, B.: Die Ordnung des Himmels. Eine Geschichte der Religionen, München 2018, S. 164
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Westmonster Wortedrechsler
Beiträge: 94
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30.10.2020 10:21
von Westmonster
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Was ich neben den bereits genannten, sehr praktikablen, Lösungen für korrektes Zitieren trotz Belletristik auch schon gesehen und geschätzt habe: Endnoten. Damit hat man im laufenden Text eine Endnotenziffer an der zu erklärenden/zu zitierenden Stelle, aber keine störende Fußnote direkt auf der Seite. D. h. der Leser erkennt, dass er hier mehr Information haben könnte, wenn er sich die Mühe machte, auf die letzten Seiten zu blättern, wird aber im Lesefluss nicht gestört. Je nachdem wie wichtig es für das Verständnis der jeweiligen Stelle sein könnte, dass auch ein nicht so belesener Leser versteht, woher ein Zitat kommt o. ä., kann das auch eine vernünftige Alternative sein.
Ich bin manchmal ganz dankbar für gut sortierte Endnoten, vor allem erklärende, weil sie mich unkompliziert weiterbilden; allerdings sind sie bei der kindle-Version lästig. Zumindest habe ich noch nicht herausgefunden, wie man von der Endnote direkt zu der Textstelle zurück springen kann, von der man kam. Aber das ist mein persönliches Problem. Danke fürs Zuhören.
_________________ Many Things in Life will Catch your Eye.
Only a few will Catch your Heart.
Pursue Those. |
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Nina Dichterin
Beiträge: 5002 Wohnort: Berlin
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30.10.2020 14:21 Re: (Bibel)zitate in einem Roman von Nina
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hallo markusm,
ich habe mir die ganzen kommentare nicht durchgelesen, insofern weiß ich nicht, ob du längst eine antwort auf deine frage gefunden hast. ich möchte dir dennoch auch meinen senf kommentar zum thema noch da lassen:
was mir spontan einfällt ist "pulp fiction". da haben die zwei hauptfiguren (travolta und wie hieß noch gleich der andere?), auch dauernd bibelverse zitiert. vielleicht kannst du dich an dem roman orientieren bzw. zumindest schauen, wie er das gelöst hat.
liebe grüße
hallelujah!
nina
MarkusM hat Folgendes geschrieben: | In meinem Manuskript gibt es Charaktere, die gelegentlich mit Bibelzitaten antworten.
Nun fällt mir spontan kein Beispiel ein, bei dem ich im Roman eine entsprechende Fußnote gelesen habe, maximal haben Charaktere die Bibelstelle selbst nachgliefert.
Wie handhabt ihr das? Gerade bei weniger bekannten Bibelstellen (von "Auge um Auge" will ich da jetzt ganz absehen, die sind ja ohnehin in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen). |
_________________ Liebe tut der Seele gut. |
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Christoph1990 Leseratte
C
Beiträge: 191
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C 25.11.2020 11:26
von Christoph1990
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Achtung vor allem mit zwei Dingen:
- Wann spielt der Roman? Die Verseinteilung des Neuen Testaments kommt aus dem 16. Jahrhundert.
- Bibelübersetzung. Gab's die da schon? Bzw. passt sie zum Milieu? In einem katholischen Haushalt wird nicht aus der Luther-Übersetzung zitiert etc. (Achtung auch bei größeren Passagen: Dann greift Copyright.)
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