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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Phantastisch! 10/2020
Visionen in der Dunkelheit

 
 
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Hummelchen48
Geschlecht:weiblichWortedrechsler


Beiträge: 93
Wohnort: Rheinland-Pfalz


Beitrag18.10.2020 19:00
Visionen in der Dunkelheit
von Hummelchen48
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Visionen in der Dunkelheit

Jenna stolperte durch die mondlose Nacht. Die Feinde waren dicht hinter ihr. Sie konnte sie hören. Sie versuchte schneller zu
gehen, aber es hatte keinen Zweck. Dazu sah sie einfach nicht genug. Sie konnte ihre Lichtkugel nicht benutzen, das hätte die
Rebellen sofort auf ihre Spur gebracht. Der Schweiß lief ihr übers Gesicht. Sie suchte ein Versteck. Sie stolperte erneut. Jenna
streckte die Arme nach vorne, um sich abzufangen. Aber sie kam nicht auf der Erde auf. Da war nichts. Bevor sie es richtig
begriff, fiel sie in einen Abgrund.

Oh nein, dachte sie, ich darf nicht sterben. Benji. Verzweifelt dachte sie an ihren Sohn. Er war noch so klein. Wer würde sich um
ihn kümmern? Dieser Gedanke gab ihr unerwartet Kraft. Sie griff nach ihrer Magie und schuf sich ein Licht. Sie musste sehen, wo
sie war. Das schwache Licht der Kugel beleuchtete Felsgestein um sie herum. Sie war in einen Schacht gefallen. Jenna sah nach
unten, der Boden war schon zu nah, sie würde nichts mehr tun können. Sie schloss die Augen, ihr letzter Gedanke galt Benji.
Den Aufprall bemerkte sie gar nicht mehr.

„Wach auf Mama. Ich habe Hunger.“ Jemand stupste sie an. Jenna öffnete die Augen.
Sie war nicht tot? Orientierungslos sah sie auf. Ihr Sohn stand vor ihrer Liege und lächelte strahlend.
„Endlich bist Du wach. Komm.“ Er zog an ihrem Arm. Erleichtert setzte sie sich auf und drückte Benji kurz an sich. Er wand sich,
das mochte er nicht besonders.
„Mama, steh endlich auf. Mein Frühstück...“ Sie schwang die Beine von ihrer Liege und erhob sich. Sie schwankte, ihr war
schwindelig. Sie schloss kurz die Augen.

Als sie sie wieder öffnete, sah sie einen Mann auf sich zueilen.
„Nicht so schnell, Du musst noch liegenbleiben.“ Er machte ein besorgtes Gesicht.
„Es hat mich viel Kraft gekostet Dich am Leben zu halten, also sei so gut, und leg Dich wieder hin.“
„Wo bin ich?“ Ihre Stimme klang brüchig, ihr Hals fühlte sich trocken an. Er nahm ihren Arm und half ihr, sich wieder hinzulegen.
„Keine Sorge, Du bist in Sicherheit.“ Er lächelte sie an.
Jenna sah sich um, sie konnte Benji nirgends entdecken. Eben war er doch noch da gewesen.
„Wo ist mein Sohn?“
Er sah sie verständnislos an. „Dein Sohn? Hier ist niemand.“
„Aber eben war er doch noch hier...“ Sie war sich ganz sicher, er hatte sie doch geweckt.
„Das hast Du bestimmt geträumt, tut mir leid. Aber außer uns Beiden ist keiner hier.“
Sie sackte in sich zusammen. Erst jetzt bemerkte sie den Schmerz. Ihr ganzer Körper fühlte sich wund an. Sie verzog das Gesicht.
„Du hast Schmerzen, ich sehe es. Versuch zu schlafen, bitte, ich mache Dir in der Zwischenzeit eine Medizin.“
Jenna nickte. Dann verlor sie das Bewusstsein.

Sie war umgeben von grellem Licht. Sie hatte das Gefühl in einer Lichtkugel durch den Raum zu schweben.
Das konnte nicht real sein. Ihr Geist driftete wieder ab.

„Wach jetzt auf!“ Sie hörte deutlich jemanden mit den Fingern schnipsen und schlug die Augen auf. Vor ihr stand eine ältere Frau.
Sie begegnete ihrem prüfenden Blick.
„Ah, gut. Du hast es geschafft. Zwischendurch hatten wir die Hoffnung verloren.“
„Wer bist Du? Wo bin ich?“ Jenna sah die Frau fragend an.
„Entschuldige, mein Name ist Mia. Du bist auf Hospitalis. Aber Du kannst heute entlassen werden. Deine Verletzungen sind alle geheilt.“
„Hospitalis?“ Das hatte sie noch nie gehört.
„Dem Planeten der Heiler.“ Erklärte ihr Mia.
„Heiler?“ Was war das denn?
„Ja, wir haben Deine Verletzungen versorgt und Dich geheilt.“ Mia warf ihr einen seltsamen Blick zu und fragte.
„Wo wirst Du hingehen, wenn wir Dich entlassen?“
„Wie bin ich hierher gekommen?“ Jennas Gedanken wirbelten durcheinander. Sie war auf einem anderen Planeten? Wie war das möglich?
Niemand konnte den Mond, auf dem sie lebte, verlassen.
„Du wurdest mit einem Gleiter hergebracht. Der Bot meinte, dass Du überleben könntest. Also haben wir es versucht.“
Mia schien geduldig zu sein, also versuchte sie mehr herauszubekommen.
„Gleiter? Bot? Entschuldige, das kenne ich alles gar nicht. Ich komme von Nachtmond. Noch nie ist jemand von dort fortgegangen.
Kannst Du mir erklären, was passiert ist?“
Die ältere Frau schüttelte den Kopf. „Leider nicht, von Nachtmond habe ich noch nie gehört.“
Jenna wurde schlecht. Wenn sie nicht wussten, wo ihre Heimat war, wie konnte sie dann zurückkommen? Wer kümmerte sich um Benji?
„Aber ich muss dorthin zurück. Bitte, mein Sohn ist ganz allein.“ Tränen liefen ihr über die Wangen.
Mia wischte sie weg und streichelte ihr Schulter. Sie lächelte freundlich.
„Wir finden es heraus. Mach Dir keine Sorgen. Komm, wir haben Dir Kleidung herausgesucht. Zieh Dich an. Dann gehen wir in die Zentrale.“

Die Kleider waren ganz anders, als ihre gewohnten Wollsachen. Der Stoff war weich und anschmiegsam.
Sie schlüpfte in die Hose und streifte den Pullover über. Er schien nicht aus Wolle zu sein. Aber er wärmte gut.
Sie richtete sich auf und sah Mia erwartungsvoll an. „Ich bin fertig.“
„Willst Du die Schuhe nicht anziehen?“ Schuhe? Was war das? Mia zeigte auf ein paar fußähnliche Teile, die auf dem Boden
standen. Jenna nahm sie in die Hand und betrachtete sie. Sie fühlten sich weich und nachgiebig an. Das Material glänzte. Sie
setzte sich wieder und versuchte die Schuhe über die Füße zu ziehen. Es war ganz einfach und auch sie waren warm.
Ein angenehmes Gefühl. Sie stand wieder auf, etwas ungewohnt, aber es würde gehen.

Sie folgte der alten Frau hinaus auf den Flur. Hier war es hell. Große Fenster ließen das Licht herein. Erstaunt betrachtete Jenna
die Wände. Sie waren strahlend weiß. So etwas hatte sie noch nie gesehen. Geblendet ging sie langsam weiter.
Mia drehte sich besorgt zu ihr herum. „Geht es?“
Sie nickte. Nach einer kurzen Wegstrecke kamen sie an eine Glastür. Mia drückte auf einen Knopf und sie öffnete sich zischend.
Jenna zuckte zusammen. Hier war alles so ungewohnt. Sie passierten die Tür und liefen weiter. Auch dieser Korridor war hell
erleuchtet. Jenna fühlte sich gut, keine Schmerzen. Eifrig sah sie sich um, aber außer verschiedenen Türen war nichts zu sehen.

Nach einer Weile erreichten sie einen großen Raum. Hier waren viele Menschen. Sie saßen auf Bänken und schienen auf etwas zu warten.
„Die Empfangshalle, hier warten die Kranken, bis ein Heiler Zeit für sie hat.“ Erklärte die ältere Frau.
Jenna nickte, sie fand die vielen Menschen beruhigend. Sie war nicht allein hier.
Mia ging zur Theke und sagte.
„Sarah, hier haben wir eine gesunde Patientin, die nach Hause entlassen werden kann. Aber ich kenne ihre Heimat nicht. Nachtmond,
hast Du das schon einmal gehört?“
Die angesprochene Frau schüttelte den Kopf. „Nein, aber ich sehe mal in der Planetenliste nach.“ Sie beugte sich über ein Gerät und tippte
etwas ein. Ihre Augen weiteten sich. „Mia, setz die Patientin in einen Gleiter, er wird sie zurückbringen.“
Diese nickte. „Komm, ich bringe Dich hin.“ Sagte sie zu Jenna, deren Gesicht sich bei Sarahs Worten erhellt hatte.
„Ja, ich freue mich schon. Danke.“ Dann drehte sie sich einmal im Kreis und jubelte. „Ich werde meinen Sohn wiedersehen. Ich kann es kaum erwarten.“

Das fremdartige Gefährt wurde von einem Mann aus Metall gesteuert. Es war klein, sie hatte kaum Platz die Beine auszustrecken,
aber das war ihr egal. Sie kam nach Hause, das war alles, was zählte. Jenna lehnte sich zurück und schloss die Augen.
„Wie ist es da so?“ Die Stimme klang neugierig. Der Metallmann hatte sie angesprochen.
„Warm und dunkel. Nur manchmal erhellt ein Mond unsere Welt. Warum willst Du das wissen?“
„Ich weiß nicht so genau, aber ich habe noch nie von Nachtmond gehört. Ein Mond, der einen Mond hat? Das ist ungewöhnlich.“ Er schien sich zu wundern.
„Ist das bei Euch nicht so?“ Darüber hatte sie noch nie nachgedacht, es war einfach so.
„Nein, wir haben eine Sonne und einen Mond, aber wir sind auch ein Planet. Sie umkreisen uns und wechseln sich ab. Mal ist es hell und mal dunkel.“
Aha, Jenna hatte sich niemals Gedanken gemacht, ob außerhalb ihrer Welt noch etwas anderes existieren könnte. Es war
interessant, davon zu erfahren, aber mehr auch nicht. Man hatte nicht die Absicht Nachtmond zu verlassen. Sie stutzte, wo kam
dieser Gedanke her? Man? Warum hatte sie nicht ich gedacht? Wie hatte sie ihre Heimat verlassen? Sie hatte nicht die kleinste
Erinnerung daran. Wie wurde sie verletzt? Auch daran konnte sie sich nicht erinnern. Es war seltsam, sie wusste nur, dass sie
einen Sohn hatte, der sie dringend brauchte. Benji, dachte sie, bald werde ich wieder bei Dir sein.

„Halte Dich bitte fest, ich versuche zu landen. Der Bordcomputer hat dafür eine Stelle ausgesucht, ich hoffe es funktioniert. Sehen kann ich nichts.“
Sie tat, was der Metallmann von ihr verlangte. Plötzlich gab es einen Ruck und die Flugmaschine kam zum  Stillstand.
„Wir sind da. Du kannst aussteigen.“ Eine Klappe öffnete sich. Sie ging darauf zu. Grelles Licht fiel zu ihr herein.
Unwillkürlich trat sie einen Schritt zurück. Das ist nicht ihre Heimat, so hell wurde es nicht einmal bei Vollmond.
„Das ist nicht richtig. Meine Welt ist dunkel, hier ist es viel zu hell.“ Der Metallmann nickte und schloss die Klappe wieder.
„Ok, aber so lauten meine Koordinaten. Wenn wir nicht richtig sind, fliegen wir zurück. Aber ich verstehe es nicht. Beim Landeanflug war es
dunkel, ich konnte nichts sehen. Aber als ich die Tür öffnete, war da ein helles Licht. Kannst Du mir das erklären?“
Jenna schüttelte den Kopf. „Nein, es tut mir leid. Ich weiß es nicht.“

Von draußen kamen laute Rufe. Beide lauschten. Was wollten die Menschen dort von ihnen?
„Mutter.“ Hörte sie heraus. Das konnte nicht sein. Bestimmt hatte sie sich verhört. Sie warf dem Metallmann einen Blick zu.
Er drückte auf einen Knopf und die Wände wurden durchsichtig. Sie sah eine große Menschenmenge, die von einem jungen Mann
angeführt wurde, der sie ein wenig an Benji erinnerte. Aber ihr Sohn war ein kleines Kind, gerade mal fünf Jahre alt. Nein.
Der Anführer kam näher. Er stand jetzt direkt vor dem Gleiter. Sie konnte sein Gesicht deutlich sehen, es erinnerte sie an Lark,
ihren verstorbenen Mann. Konnte das tatsächlich Benji sein?
„Bitte mach die Klappe noch einmal auf. Ich muss mit dem Mann da reden.“ Der Pilot nickte und betätigte einen Hebel.

„Mutter, Du siehst genauso aus wie vor zwanzig Jahren.“ Sie war so viele Jahre weg gewesen?
„Benji?“ Der nickte, dann umarmte er sie. Schwindel erfasste sie. Alles wurde schwarz.

„Jenna, Liebling, wach auf, bitte. Oh Hector, sie erwacht nicht mehr aus ihrer Trance. Was sollen wir machen?“
Ihre Lider flatterten.
„Sieh doch, Lark, sie wacht auf.“
Als Jenna die Augen aufschlug sah sie als erstes Lark, der sie liebevoll anblickte. Er umhüllte sie mit seiner Lichtkugel.
Dann erinnerte sie sich. Sie schlug die Hände vors Gesicht.
Hector trat an ihre Liege. „Herrin, berichtet bitte, was habt Ihr erfahren?“
Jenna riss sich zusammen, ihr Volk hatte ein Recht auf diese Information. Nur deshalb hatte sie sich in die Dunkelheit begeben.
Sie machte eine entsprechende Handbewegung. Eine leuchtende Kugel erschien. Darin zeigte sie Lark und Hector alles.
Lange blieben beide Männer stumm. Lark fand als erster die Sprache wieder.
„Dann gibt es also einen Aufstand, Du wirst verletzt und ich getötet. Aber wir sind nicht allein im Universum. Jemand rettet Dich,
und bringt Dich zurück. Benji ist da schon erwachsen. Du bist also lange weg. Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll.“
Hector meldete sich zu Wort. „Ich schon! Wir müssen herausfinden, wer diese Leute sind und gegen sie vorgehen.“

*

Heute war Benjis fünfundzwanzigster Geburtstag. Sein Blick fiel auf seine Eltern, die in ihrer Lichtkugel saßen.
Dank der Suche seiner Mutter hatten sie damals von dem Aufstand erfahren, die Rebellen gefunden und eingesperrt.
Es hatte auf Nachtmond nie einen Aufstand gegeben.
Es war dunkel und friedlich wie immer.

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Gast







Beitrag18.10.2020 20:20

von Gast
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Schöne Geschichte. Reichte aber bei mir nicht, um bei den Favoriten reinzurutschen. da haben sich welche noch mehr abgehoben
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hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

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Beitrag18.10.2020 20:39

von hobbes
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Hallo erster Text (den ich lese),

am Anfang war ich dir gegenüber ziemlich abgeneigt. Das lag hauptsächlich an der Monotonie der Sätze, genauer dem Satzaufbau. Alle ziemlich kurz, alle ziemlich Subjekt, Prädikat, Objekt (oder vielleicht auch nicht, aber auf jeden Fall ziemlich gleich klingend).
Irgendwann nach dem ersten Drittel legt sich das und dann nimmt die Geschichte auch schön Fahrt auf.

Das Ende kommt mir dann fast "zu gut" daher, im Sinn von: das geht jetzt aber zu schnell und problemlos zu gut aus.
Aber das könnte auch Geschmackssache sein.
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Raven1303
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Beitrag18.10.2020 21:29

von Raven1303
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Liebe/r Unbekannte/r,

Schöner Scifi.
Kann es sein, dass du am Ende nicht mehr viele Wörter frei hattest? Der Anfang ist sehr schön und detailliert aufgebaut und das Ende dann ratz fatz in wenigen Sätzen aufgelöst.
Die geforderte Szene und das Licht waren drin.
Stil ist flüssig zu lesen.
Der Funke ist hier bei mir nicht so recht über gesprungen. Sie ist mir auch einmal zu oft orientierungslos aufgewacht.
Liebe Grüße!


_________________
Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen, die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den Nächsten vielleicht nicht vollbringen, aber versuchen will ich ihn.
Ich kreise um Gott, um den uralten Turm und ich kreise Jahrtausende lang.
Und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm? Oder ein großer Gesang... (R.M. Rilke)
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Stefanie
Reißwolf


Beiträge: 1741



Beitrag19.10.2020 09:56

von Stefanie
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Da sind mir ein bisschen viel Unstimmigkeiten drin.
Wenn jemand in einen Abgrund fällt, kann ich mir nicht vorstellen, dass derjenige da an Zukunftspläne für sein Kind denkt. Wieso brauchte sie überhaupt einen Anstoß, um etwas zu unternehmen? Der Adrenalinkick vom Fallen sollte reichen.
Danach ein ständiges hin und her. Gefühlt dauernd wacht sie woanders auf.
Wieso zieht sie die Schuhe an, wenn sie noch nie im Leben welche getragen hat? Es ist keine bedrohliche Situation, wo sie das Gefühl hat, gehorchen zu müssen.
Und wieso kennt man in der hochtechnisierten Zukunft ihre Welt nicht?
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V.K.B.
Geschlecht:männlich[Error C7: not in list]

Alter: 51
Beiträge: 6154
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Beitrag19.10.2020 18:23

von V.K.B.
Antworten mit Zitat

Hallo unbekannter Autor, Autorin, heimlich mitschreibende KIs, magische Wesen oder was auch immer,

Ich kommentiere direkt beim ersten Lesen und während ich lese, damit die Leseeindrücke so frisch wie möglich sind. Daher kann es sein, dass ich mal auf etwas hinweise, was sich später im Text noch klärt.
Disclaimer vorweg: All meine Kritiken sind in diesem Wettbewerb hochgradig subjektiv und bedeuten damit eigentlich gar nichts, außer wie mir ein Text persönlich gefallen hat. Ich neige zu Sarkasmus und mache mich auch gerne mal über Dinge lustig. Ich bitte diejenigen, die eine gefühlt zu harte Kritik von mir abbekommen, das nicht persönlich und mit Humor zu nehmen, denn es ist ganz bestimmt nicht böse gemeint. Ich nehme aber auch kein Blatt vor den Mund, wenn jemand seinen Text bei einem Wettbewerb der ungeschönten und schonungslosen Kritik vorwirft. Wer ein Problem damit hat, möge das Lesen meines Kommentars an dieser Stelle abbrechen.

So, los geht‘s, you have been warned …


Zitat:
Sie war in einen Schacht gefallen. Jenna sah nach
unten, der Boden war schon zu nah, sie würde nichts mehr tun können.
Sie fällt immer noch? Nach all diesen Gedanken, Überlegungen und Magieanwendung? Muss ein seeehr tiefer Schacht sein. Der Stil fängt auch jetzt schon an, mich zu langweilen. Sie … Sie … Sie … Jenna … Sie…

Zitat:
„Hospitalis?“ Das hatte sie noch nie gehört.
„Dem Planeten der Heiler.“ Erklärte ihr Mia.
Sehr einfallsreich … Schlafen

Zitat:
Mia warf ihr einen seltsamen Blick zu und fragte.
Und was fragt sie? (nächste Zeile impliziert Sprecherwechsel)

Zitat:
Die Kleider waren ganz anders, als ihre gewohnten Wollsachen.
Kommasetzung. Vergleich ist kein Nebensatz.

Zitat:
bis ein Heiler Zeit für sie hat.“ Erklärte die ältere Frau.
Besser mit Komma abtrennen: bis ein Heiler Zeit für sie hat“, erklärte die ältere Frau.
Das Inquit kannst du dir aber auch schenken, ist eh klar, wer das sagt.

Zitat:
Mia ging zur Theke und sagte.
„Sarah, hier haben wir eine gesunde Patientin
So geht das nicht, das wirft komplett raus. Besser: Mia ging zur Theke und sagte: „Sarah, hier haben wir eine gesunde Patientin…"
Ist auch kein schöner Stil, finde ich, aber wäre dann wenigstens grammatikalisch richtig. Wenn du einen Zeilenumbruch setzt, impliziert das einen Sprecher– oder Akteurwechsel.

Zitat:
aber ich sehe mal in der Planetenliste nach
Vielleicht eher bei deren Monden?

Zitat:
Dann drehte sie sich einmal im Kreis und jubelte. „Ich werde meinen Sohn wiedersehen. Ich kann es kaum erwarten.“
Sehr glaubwürdig. Stell dir das mal als Szene in einem Film vor. Müsstest du nicht selbst lachen?

Zitat:
„Ich weiß nicht so genau, aber ich habe noch nie von Nachtmond gehört. Ein Mond, der einen Mond hat?
Äh… und wo will er sie denn dann hinfliegen, wenn er das Ziel gar nicht kennt?

Zitat:
Sie umkreisen uns und wechseln sich ab.
Em, spacefaring Civilisation und dann so eine Erklärung?

Zitat:
Jenna hatte sich niemals Gedanken gemacht, ob außerhalb ihrer Welt noch etwas anderes existieren könnte
Dafür nimmt sie die Tatsache, dass sie auf einer anderen Welt war und sich jetzt mit einem Roboter in einem Raumschiff befindet, aber sehr gelassen hin. Wo ist der Kulturschock?
Zitat:

Dann gibt es also einen Aufstand, Du wirst verletzt und ich getötet. Aber wir sind nicht allein im Universum. Jemand rettet Dich,
und bringt Dich zurück. Benji ist da schon erwachsen. Du bist also lange weg. Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll.“
Och, so als Erklärbär, der die ganze Geschichte hier nochmal zusammenfassen muss (ps: Was für eine Aufmerksamkeitsspanne setzt du eigentlich bei deinen Lesern voraus?), wird ihm doch bestimmt noch mehr einfallen.

Zitat:
Dank der Suche seiner Mutter hatten sie damals von dem Aufstand erfahren, die Rebellen gefunden und eingesperrt.
Wie niedlich. Okay, sorry, Sarkasmus beiseite, aber das klingt irgendwie viel zu harmlos.

Zitat:
Es war dunkel und friedlich wie immer.
Kann es von mir aus auch bleiben.

So, Fazit, ich sagte ja, ich nehme kein Blatt vor den Mund. Die Geschichte funktioniert für mich vorne und hinten nicht. Das geht beim Worlbuilding los (Kultur in ständiger Dunkelheit und die sitzen in Lichtkugeln?), dann gibt es irgendwelche Rebellen (gegen was rebellieren die?) und die Heldin wirft einen Blick in die Zukunft (wie auch immer). Dort wird die verletzt, aber von irgendwelchen weltraumfahrenden Außenweltlern gerettet (die aber gar nicht wissen, wo der Planet ist???), die sie zurückbringen, aber auch nicht wissen wie und anscheinend keine Navigationsinstrumente haben und und und… Weiter will ich das jetzt gar nicht zerlegen, das wäre nicht zweckführend. Hinzu kommen jede Menge Anfängerfehler bezüglich der Formulierungen und Dialoge. Wettbewerbsreif finde ich diese Geschichte daher nicht. Du hast einfach viele verschiedene Ideen zusammengemischt, was an sich nichts schlechtes ist, aber die sind nicht sinnvoll verbunden. Ich nehme mal an, du stehst noch ziemlich am Anfang deiner Schriftstellerlaufbahn und musst noch viel lernen. Von daher Hut ab, dass du dich getraut hast, bei diesem Wettbewerb mitzumachen. Ich hoffe, du findest in den Kritiken viel, was dir weiterhilft, ich habe trotz Wettbewerb versucht, dir ein paar Tipps zu geben. Schau dir besonders nochmal an, wie man Dialoge schreibt und lies dich auch mal in Perspektiven ein, das kann eine Menge dazu beitragen, Spannung und Atmosphäre zu erzeugen, was deiner Geschichte hier leider noch gänzlich fehlt. Wenn du daran arbeitest, wird das auch, wir haben alle mal angefangen. Und lass dich jetzt bloß nicht von dieser Kritik abschrecken, und auch vom Gesamtergebnis nicht, sollte dein Text recht weit unten landen. Es wird kein Verlierer gewählt, sondern nur eine Top Ten, und wenn man nicht objektiv zu den 10 Besten gehört, kann alles passieren. Bei einem Forenwettbewerb misst du dich eben auch mit den besten Schreibern des Forums (sofern sich diese zu Fäntäsieh herablassen (nudge, nudge, BN & hobbes) oder nicht im Orga-Team sitzen und selbst nicht mitmachen) und da sind trotz (leider oft fälschlich für trivial gehaltenem) Genre echt ein paar wirklich gute und auch literarische Geschichten dabei, wo deine aber leider (noch) nicht mithalten kann.

Danke fürs Mitmachen und beste Grüße,
Veith


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Hang the cosmic muse!

Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills …
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Westmonster
Wortedrechsler


Beiträge: 94



Beitrag19.10.2020 21:24

von Westmonster
Antworten mit Zitat

Das ließ sich für mich gut an, aber zum Ende hin wird dem Leser alles was er wissen muss, einfach so vor die Füße gelegt, während der Hauptteil der Geschichte mit dem, worum es geht, eigentlich nicht viel zu tun hat. Aber ich glaube, an sich ist die Story ausbaufähig, wenn ein bisschen mehr Platz ist.

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d.frank
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D
Beitrag20.10.2020 14:39

von d.frank
Antworten mit Zitat

Ganz ehrlich, hier zeigt sich vielleicht, dass nicht jeder alles lesen kann. Ich kann das nicht bewerten, weil ich es nicht aufmerksam genug gelesen habe. Kann sein, dass es das Genre ist, ich denke aber, es ist auch der Stil, der ist definitiv noch zu roh und unbeholfen.

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Die Wahrheit ist keine Hure, die sich denen an den Hals wirft, welche ihrer nicht begehren: Vielmehr ist sie eine so spröde Schöne, daß selbst wer ihr alles opfert noch nicht ihrer Gunst gewiß sein darf.
*Arthur Schopenhauer
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Constantine
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Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag20.10.2020 21:55

von Constantine
Antworten mit Zitat

Bonjour Inko,

du haust mich bereits mit den ersten Sätzen aus der Geschichte, als die zuerst von Feinden und dann Rebellen erzählst und ich diese beiden Wörter nicht in einem Synonym-Zusammenhang sehe:
Zitat:
Jenna stolperte durch die mondlose Nacht. Die Feinde waren dicht hinter ihr. Sie konnte sie hören. Sie versuchte schneller zu
gehen, aber es hatte keinen Zweck. Dazu sah sie einfach nicht genug. Sie konnte ihre Lichtkugel nicht benutzen, das hätte die
Rebellen
sofort auf ihre Spur gebracht.


Danach wird versucht, mit einer Mutter-Sohn-Geschichte eine Dramatik in die Geschichte zu bringen, um der Prota eine Motivation zu geben. Generell nichts dagegen einzuwenden, aber für mich bekommst du die Prota nicht richtig in den Griff, sie mir zu vermitteln und ich finde, du hast deine Geschichte nicht im Griff. Anfangs mit hohem Tempo und aus ihrer Ich-Perspektive mit Gedanken, nimmst du kurz danach das Tempo sehr stark raus und dann plätschert die Story vor sich hin, bis du am Ende die Familie schnell zusammenführst und mit Informationen und Plot unvermittelt daherkommst, um den Anschluss zum Beginn zu schaffen, die Verfolgung zu erklären und aus Jenna eine Anführerin auf Spionage-Mission zu machen. Empfand ich alles als zu verwirrend, als dass es die Geschichte weiterführt. Ganz am Ende kommt ein Perspektivenwechsel zum Sohn, um dem Text ein rundes Ende zu geben. Für mich leider zu konstruiert und aufgesetzt.

Was die Perspektive angeht:
Beispielhaft:
Zitat:
„Wach auf Mama. Ich habe Hunger.“ Jemand stupste sie an. Jenna öffnete die Augen.

Die direkte Rede hätte ich ans Ende gesetzt:
Zitat:
Jemand stupste sie an. Jenna öffnete die Augen.
„Wach auf Mama. Ich habe Hunger.“



Zitat:
„Jenna, Liebling, wach auf, bitte. Oh Hector, sie erwacht nicht mehr aus ihrer Trance. Was sollen wir machen?“
Ihre Lider flatterten.
„Sieh doch, Lark, sie wacht auf.“
Als Jenna die Augen aufschlug sah sie als erstes Lark, der sie liebevoll anblickte
. Er umhüllte sie mit seiner Lichtkugel.
Dann erinnerte sie sich. Sie schlug die Hände vors Gesicht.

Hier empfinde ich Jenna als zu sehr weggetreten, ihre Lider flatterten, als dass sie hier mitbekommt, wer was sagt. Passt für mich in dieser Form leider nicht.

In deinem Text funktioniert für mich leider einiges nicht.
Es tut mir leid: zéro points.


Merci beaucoup.
Constantine
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holg
Geschlecht:männlichExposéadler

Moderator

Beiträge: 2395
Wohnort: knapp rechts von links
Bronzenes Licht Der bronzene Roboter


Beitrag22.10.2020 12:03

von holg
Antworten mit Zitat

Einerseits schön, das Gegenüber von Fantasy und SF, der Weltenwechsel.
Andererseits etwas überkonstruiert und mit einem sehr plötzlichen Ende, gerade, als ob da die Zeichen ausgegangen wären.


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Why so testerical?
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F.J.G.
Geschlecht:männlichBitte keinen Weichspüler verwenden

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Beiträge: 1955
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Beitrag22.10.2020 13:01

von F.J.G.
Antworten mit Zitat

Mahlzeit zusammen! Smile

Leider ist dieser Text so gar nicht mein Ding.

Anstrengend zu lesen – selbst wenn die überflüssigen Zeilenschaltungen nicht wären, trübt der Schreibstil das Lesevergnügen enorm.

Und bei Passagen wie:

Zitat:
Sie war nicht tot?


glaube ich, dass man hier noch am Thema Perspektive arbeiten müsste. (Ich weiß, ein schwieriges Thema, mit dem auch ich zeitweise noch auf Kriegsfuß stehe.)

Dennoch Danke für den Text.


_________________
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Gast







Beitrag22.10.2020 14:20

von Gast
Antworten mit Zitat

Jenna und Lark ist das Herrscherpaar in einer Welt namens Nachtmond, in der es einen Rebellenaufstand gibt. Auf der Flucht wird Jenna von Wesen aus einer wieder anderen Welt gerettet und auf einem "Planet der Heiler" gesund gepflegt. Sie wird nach der Genesung zu ihrem Heimatstern geflogen, wo ihr Sohn Benji, der bei ihrer Flucht drei Jahre alt war, nun ein erwachsener Mann ist. Es gibt dann einen Zeitsprung zurück, in dem sich das bisher Geschehene als Vision Jennas herausstellt, nach der die Rebellion früh aufgedeckt und im Keim erstickt werden kann.

Vorgaben:
  => Verfolgungsjagd zwischen der Prota und nicht näher bezeichneten "Rebellen": ok
  => Licht als zentrales Element durch das Konzept der "Lichtkugel" ok
  => Phantastische Elemente: Offensichtlich

=> Vorgaben erfüllt

Ausgestaltung:

Das größte Problem bei der Geschichte ist, dass die Zeitsprünge in der Geschichte es sehr schwierig machen, die Handlung in einen logischen Zusammenhang zu bringen. Es liest sich nicht sehr flüssig und erfordert mehrere Lesungen, bis die Zeitfolge einigermaßen decodiert wurde. Vom timing her empfinde ich die Genesungsphase auf dem Stern der Heiler zu lang, ausschweifend und unnötig. Ich wäre mehr daran interessiert, zu erfahren, warum es einen Aufstand hätte geben sollen - sind Jenna und Lark etwa autokrate und unterdrückende Herrscher, die jede Kritik im Kein ersticken? Oder gute und ihr Volk liebende Herrscher, die sich gegen aufbegehrende böse Widersacher erwehren (diese Interpretation würde durch ein einziges Wort im letzten Satz -"Es war dunkel und friedlich wie immer"- nahegelegt)? Davon würde sehr stark abhängen, ob LeserIn der Figur der Jenna mit Empathie gegenüber tritt oder nicht.

Mehrere Zeichensetzungsfehler und verbesserungswürdige Satzkonstruktionen (Beispiel: "...an eine Glastür. Mia drückte auf einen Knopf und sie öffnete sich zischend") trüben das Lesevergnügen zusätzlich.

Durch das sehr hohe Niveau des Wettbewerbes bleiben keine Punkte übrig.
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shatgloom
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 372
NaNoWriMo: 27985
Wohnort: ja, gelegentlich


Beitrag23.10.2020 17:44

von shatgloom
Antworten mit Zitat

Was mir gefällt:
Die Idee einer Vision, die die Zukunft zeigt ist hier für eine Kurzgeschichte gut umgesetzt, auch der Gedanke, dass man diese Zukunft noch ändern kann.
Vorgabe 1 ist mit der Verfolgungsszene erfüllt.

Was ich vermisse:
Es tauchen zwar ständig Lichtkugeln im Verlauf der Geschichte auf, aber für den Ablauf spielen sie keine große Rolle, zumindest nicht die Hauptrolle. Mir fehlt also die Umsetzung der Vorgabe Licht.
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MoL
Geschlecht:weiblichQuelle


Beiträge: 1838
Wohnort: NRW
Das bronzene Stundenglas


Beitrag23.10.2020 20:57

von MoL
Antworten mit Zitat

Leerer Kommentar. Auf Wunsch kann ein ausführliches Feedback gern bei mir erfragt werden.

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"Der Zorn des Schattenkönigs", Legionarion Verlag 2021.
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Ribanna
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 61
Beiträge: 772
Wohnort: am schönen Rhein...


Beitrag25.10.2020 11:46

von Ribanna
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Eine nette Geschichte, aber überhaupt nicht mein Fall. Die handelnden Personen wirken schablonenhaft. Aber die Idee ist nicht schlecht.

_________________
Wenn Du einen Garten hast und eine Bibliothek wird es Dir an nichts fehlen.
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Eliane
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 824



Beitrag26.10.2020 02:54

von Eliane
Antworten mit Zitat

Damit ich die Beiträge einigermaßen gerecht bewerten kann, vergebe ich jeweils maximal 5 Punkte für:
Thema "Licht": 1
Beginn "Stille / Unfall / Verfolgungsjagd": 3
Genre Phantastik: 5
Schreibstil: 1
persönlicher Eindruck: 1
Summe: 11

Stilistisch ist hier noch einiges zu tun. Viel zu viele Sätze beginnen mit "sie", außerdem sind mir zuviele Wortwiederholungen im Text. "Dich" schreibt man höchstens in Briefen groß. Und nach der wörtlichen Rede muss ein Komma stehen anstelle des Punktes in den Anführungszeichen, wenn ein Sprach-Verb wie "sagte" folgt, das dann auch klein statt groß geschrieben werden muss. An einigen Stellen finde ich auch für meinen Geschmack noch zuviele Hilfsverben und Umschreibungen, die leider auch zuweilen etwas holpern ("Eifrig sah sie sich um.").

In den letzten zwei Absätzen wechselst Du gleich zweimal die Perspektive, das wirft mich ziemlich raus, nachdem Du sonst die ganze Zeit bei Jenna warst. Und gerade der letzte Absatz (Benjis Perspektive) ist sehr schwierig, da zählst Du nur Fakten auf, die die Geschichte auflösen sollen, aber leider schwächt genau diese Aufzählung die Geschichte ganz stark ab.

Bei der Verfolgungsjagd am Anfang fehlen mir die Verfolger - die nehme ich nämlich überhaupt nicht wahr. Das Licht kommt zwar vor, ist aber nicht wirklich das Thema der Geschichte.

Leider eher kein Kandidat für die vorderen Ränge, sorry!
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nicolailevin
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 259
Wohnort: Süddeutschland


Beitrag28.10.2020 09:50

von nicolailevin
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Jenna wird verfolgt, stolpert und stürzt und verliert das Bewusstsein. Als sie erwacht, sieht sie kurz ihren kleinen Sohn, dann verliert sie wieder ihr Bewusstsein. Beim zweiten Erwachen nimmt sie wahr, wie ein Mann sich um sie kümmert, beim dritten Mal findet sie sich in einer Krankenstation auf einem speziellen Heilplaneten wieder, von dessen Existenz – wie von jedem Leben außerhalb ihrer Heimat, Nachtmond - sie vorher nichts wusste. Man bringt sie geheilt zurück nach Nachtmond. Sie freut sich auf das Wiedersehen mit ihrem Sohn, doch der ist inzwischen 25 Jahre alt, und Jenna tritt wieder weg. Beim Aufwachen sind Lark, ihr Mann, und Hector, ein Diener, bei ihr und danken ihr, dass sie ihnen die Information über einen bevorstehenden Aufstand gegeben hat, der nun niedergeschlagen werden kann.

Für meinen Geschmack sind das ein bisschen viele Ohnmachten, die nicht alle so richtig zur Geschichte beitragen. Was Jenna auf die Idee gebracht hat, sich auf Informationssuche zu begeben und wie sie die Reise in die Zukunft angestellt hat, bleibt ebenso offen wie die Frage, warum nach dem Erstkontakt mit dem Raumgleiter keine weitere Verbindung zur anderen Zivilisation aufgebaut wird.

Der Plot wirkt auf mich etwas mühsam und mit viel Kraft zurechtgebogen und dient nach meinem Eindruck vor allem als Vehikel, um die atmosphärischen Beschreibungen anbringen zu können. Die sind aber ziemlich lebendig und gut gelungen. Auch Jennas Gefühle und Sorgen finde ich nachvollziehbar – die Perspektive passt. Schön beobachtet und beschrieben fand ich die Szene, als der kleine Sohn sich aus der Umarmung befreit, weil er das nicht mag.
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anderswolf
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1069



Beitrag28.10.2020 16:47

von anderswolf
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Eine holprige Reise zum Hospitalismus. Oder: Durch Plotlöcher zum Happy End.

Die Königin der Dunkelheit entflieht Umsturz und Mord, fällt in ein Loch und mehrfach in Ohnmacht, bevor sie im Interplanetarischen Hospital nicht nur das Konzept "Schuh" kennenlernt, sondern auch erkennt, was sie schon wusste: Sie lebt hinter dem Mond. Hier begegnen wir einem der vielen Plotlöcher: Würde eine Gesellschaft, die auf einem Mond lebt, den niemand je verlässt, wissen, dass sie auf einem Mond lebt? Würde sie ihre planetare Heimat Nachtmond nennen, wenn sie kein Konzept von Tag und Erde hätte? Hätte sich das Konzept interplanetarischen Reisens durchgesetzt und sei es nur dadurch, dass man seine Undurchführbarkeit nicht hinterfragte?
Die Patientin interessiert derartige Theorie nicht, schließlich ist sie nicht nur Königin, sondern im Hauptberuf, wie es sich für eine unterbelichtete Welt gehört, vor allem Mutter. Also husch zurück in die Dunkelheit, wo sie angesichts ihres zeitdilatativ gealterten Sohns erneut ohnmachtet.

Stellt sich raus: war alles nur Divinationsmagie und die Herrin lediglich in Trance, und glücklicherweise kann der Plot per Mansplaining dem selbst bald sich in Ohnmacht verabschiedenden Publikum aufgedröselt werden, bevor wir einen Sprung in die Zukunft machen, die aber noch genauso dunkel ist wie die Vergangenheit.

Entweder ist hier jemand neu im Forum und im Schreibe-Business. Die Formatierung des Textes lassen auf Unerfahrenheit mit dem Editor schließen, die konsequente Großschreibung von du in der direkten Rede erinnert daran, dass man das so lange macht, bis es einem in der Wettbewerbsbewertung um die Ohren gehauen wird. Satzgestaltung und Wortwahl sind mitunter banal oder falsch wie bspw. das eifrige Umsehen.

Oder hier war ein Troll am Werk, der genau wusste, was er tat, als er die Subtext-Ebene von hinter dem Mond einschob. Denn der Text kann natürlich auch als Metapher gelesen werden für die Verhinderung von Fortschritt und Erleuchtung durch Kondition auf das Altbekannte. Experimente hat man nicht, denn das Gewohnte funktioniert doch super. Die Frau kümmert sich um die Kinder oder wird in Trance geschickt, der Herr interpretiert und verhindert also den Ausflug der Königin in die Weiten des Weltalls. Klar, sie lag nur mit Schädel-Hirn-Trauma im Krankenhaus, aber auch da kann sich die Perspektive schon mal verschieben. Ich sag nur: Schuhe. Ist übrigens ein Knaller-Witz hier, den niemand besser hätte hinkalauern können: Jenna zieht die Schuhe an und denkt sich, es wird gehen. Weil, haha, Schuhe und gehen, haha, gnarf.

Vorgaben wohl eingehalten. Phantastische Welt, Verfolgungsjagd und Leuchte sowohl als J.J.Abrams'scher Lens-Flare als auch als aufklärende Erleuchtung.

Der Rezensent ist lange unentschieden. Entweder ist das Kunst oder es kann weg. Letztlich aber überwiegt die Erkenntnis, dass unbewusst oder nicht, hier verdeutlicht wird, wie phantastische Literatur als Metapher dienen kann für aktuelle gesellschaftliche Probleme, und dass der Leser auch durch bewusste Doof-Formatierung des Textes verleitet werden kann, eben jene Meta-Ebene als Unbedarftheit der Autorenschaft fehlzulesen und sich daher ein vorschnelles / falsches Urteil zu bilden.

Acht Punkte.
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silke-k-weiler
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 49
Beiträge: 748

Das goldene Schiff Der goldene Eisbecher mit Sahne


Beitrag28.10.2020 17:22
Re: Visionen in der Dunkelheit
von silke-k-weiler
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Lieber Text,

bereits der Anfang macht es mir etwas schwer. Kurze Sätze, um die Spannung zu unterstreichen, eine atemlose Verfolgungsjagd zu schaffen, ok. Mir persönlich ist es zu abgehackt.

Señora Incógnita hat Folgendes geschrieben:
Oh nein, dachte sie, ich darf nicht sterben. Benji. Verzweifelt dachte sie an ihren Sohn. Er war noch so klein. Wer würde sich um ihn kümmern? Dieser Gedanke gab ihr unerwartet Kraft. Sie griff nach ihrer Magie und schuf sich ein Licht. Sie musste sehen, wo
sie war. Das schwache Licht der Kugel beleuchtete Felsgestein um sie herum. Sie war in einen Schacht gefallen. Jenna sah nach
unten, der Boden war schon zu nah, sie würde nichts mehr tun können. Sie schloss die Augen, ihr letzter Gedanke galt Benji.
Den Aufprall bemerkte sie gar nicht mehr.


Hier habe ich trotz des vorherigen Abschnitts (Bevor sie es richtig begriff, fiel sie in einen Abgrund. ) nicht verstanden, dass all dies im Fallen passiert. Die Sorge um ihren Sohn, das Erschaffen einer Lichtkugel usw. Das ging komplett an mir vorbei, weil es auch nicht fühlbar war.

Und dann passiert irgendwie nicht mehr viel. Sie meint, von ihrem Sohn geweckt worden zu sein, dann doch wieder nicht, tatsächlich befindet sie sich in der Obhut einer Heilerin. Sie geht durch helle Gänge, fühlt sich ganz gut ...

Schlussendlich stellt sich heraus, alles war nur eine Vision, mit deren Hilfe ein Aufstand verhindert und der Status Quo erhalten wird. Und da frage ich mich erst: Warum der Aufstand? Was ist los auf "Nachtmond", dass sich Rebellen zusammenrotten? Wofür kämpfen sie? Und wofür steht Jenna? Welche Ereignisse haben zu der Notwendigkeit einer Vision geführt? Gab es Sabotageakte? Was ist da los? Heißt, den für mich interessanten Teil klammerst Du völlig aus (bis auf die kurze Erwähnung von Rebellen an Anfang).

Dadurch schaffst Du es leider nicht in meine nächste Runde.

VG
Silke
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Gast







Beitrag29.10.2020 15:15

von Gast
Antworten mit Zitat

Liebe/r Autor/in,

deine Geschichte liest sich für mich verwirrend, und teilweise empfinde ich die Handlung als unlogisch.
Zitat:
Von draußen kamen laute Rufe. Beide lauschten. Was wollten die Menschen dort von ihnen?
„Mutter.“ Hörte sie heraus.

Weshalb sollte z.B. Benji vermuten, dass sich ausgerechnet seine Mutter in der Raumfähre befindet? Für mich liest es sich so, als erwarte er sie? Es wird ja eigentlich nie zu dieser Begegnung kommen, da das Ganze eine Vision ist und der Lauf der Zeit durch die daraus gewonnene Erkenntnis verändert wird.

Leider kann mich dein Beitrag nicht fesseln. Die Grundidee an sich finde ich interessant, mich stört eher der mMn unlogische Aufbau, und im Vergleich mit anderen Wettbewerbsgeschichten, die ich bisher gelesen habe, könntest du – aus meiner Sicht – noch etwas an deinem Ausdruck feilen. Die Vorgaben sehe ich mehr oder weniger als erfüllt an.

LG Katinka
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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2821



Beitrag30.10.2020 07:53

von Maunzilla
Antworten mit Zitat

Sprachlich ist die Geschichte gut, doch ich wurde nicht so recht schlau daraus. Irgendwie habe ich die Pointe nicht verstanden.

_________________
"Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^=
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Abari
Geschlecht:männlichAlla breve

Alter: 43
Beiträge: 1838
Wohnort: ich-jetzt-hier
Der bronzene Durchblick


Beitrag30.10.2020 21:05

von Abari
Antworten mit Zitat

Das ist mir, ehrlich gesagt, zu verwirrend, was in der Konstruktion der Geschichte verborgen liegt.

_________________
Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.

LG
Abari
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