Sofie

[nicolailevin]

Sofie fährt mit ihrem Mann Holger im Auto durch einen Wald. Sie fahren ein kindgroßes Wesen an, das aus dem Wald auf die Straße gelaufen war und wieder im Wald verschwindet. Prompt steigen sie aus, um das vermutlich verletzte Kind zu finden. Sofie stolpert, sieht sich selbst bei ihrem Mann am Auto stehen und fällt, stürzt in eine andere Welt, die bunt und eigenartig aussieht. Ein schneckenartiges Wesen sagt ihr, es helfe ihr ständig, sie müsse zum Lichterleuchten auf den Berg, wenn sie zurück wolle, dürfe aber unterwegs nichts essen. Sie folgt der Straße, erreicht einen Berg, auf den ein spiralförmig steigender Weg führt. Merkwürdige visuelle Eindrücke begleiten sie, Schmetterlinge mit Spiegelfügeln, an denen sie sich verletzt. Sie sieht sich altern und schrumpfen und müht sich bis zum Gipfel, wo sie sich emporziehen kann und in der gewohnten Welt an der Seite ihres Mannes am Auto wiederfindet. Als sie sich umdreht, sieht sie, wie ihr anderes Ich gerade stolpert und stürzt.

Offen bleibt für mich die Frage, wer das Kindwesen war und welche Rolle es spielen soll.

Sonst leidet die Geschichte für meine Begriffe vor allem daran, dass sie in erster Linie visuell funktioniert bzw. funktionieren würde – eine opulente Pop-Art-Orgie in schrägen Farben und surrealen Formen. Das ist eine hübsche fantsasievolle Idee, die vermutlich einen grandiosen Comic geben könnte (etwa von Moebius oder im Stil von Terry Gilliam!) oder einen Film (mit geiler Musik dazu!) - in reiner Textform muss es spröde bleiben und kann sich gar nicht so richtig entfalten, finde ich.

[Gast]

Liebe/r Autor/in,

mit deinem Beitrag ist dir eine klassische Mystery-Geschichte gelungen, mit der du mMn sehr gute Chancen bei jeder Verlagssauschreibung zu diesem Genre hättest. Der Plot ist außergewöhnlich, dein Schreibstil liest sich wunderbar, die Sätze fügen sich so harmonisch aneinander, wie ich es in diesem Wettbewerb noch nicht gelesen habe. Die Aufgabenstellung hast du aus meiner Sicht hervorragend gelöst, und deshalb gebührt dir auf jeden Fall Anerkennung.

Leider funkt hier auch mein persönlicher Lesegeschmack dazwischen, den ich nicht ganz außer Acht lassen kann. Ich mag eigentlich keinen Mix aus Horror und Fantasy. Andererseits finde ich deine Geschichte wirklich toll, und deshalb werde ich eine Ausnahme machen und dir vermutlich den ein oder anderen Punkt geben.

LG Katinka

[Abari]

Cooles modernes Märchen. Das mag ich.

[Minnewall]

Hui, ein Text, der mir gut gefallen hat. Sprachlich macht er an vielen Stellen was her, an einigen weniger. Z.B kann ich mir kein klirrendes Unterholz vorstellen. Zudem sind ziemlich viele Rechtschreibfehlerchen dabei, die mich aber nicht großartig gestört haben. (In meinen Text haben sich auch mehr eingeschlichen, als ich wahrhaben wollte. Aber das ist ja meist so).
Ich finde, der Text ist eine interessante Mischung aus Fantasy und Psychothriller und ich blieb gerne bis zum Schluss dran. Eine Pointe, die ich schon ein paar Mal gelesen habe, welche dadurch jedoch nichts von ihrer Wirkung verliert: die "Teufelsspirale". Falls es dafür tatsächlich einen Fachbegriff gibt, so ist er mir nicht geläufig.
Das Schneckendings fand ich super, obwohl es so abwegiger Natur ist, konnte ich es mir sehr gut bildlich vorstellen. Hätte ich dieses Vieh gesehen, ich glaube, ich hätte der Protagonistin in Sachen Kreischen ziemlich Konkurrenz gemacht.

Die Vorgaben empfinde ich als mittelgut bis gut umgesetzt.

Punkte wird es geben -- wie viele, das weiß ich noch nicht.

[Sue Rovia]

Die Idee ist sehr greifbar, ihre sprachliche Umsetzung sagt mir nicht so zu.