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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Phantastisch! 10/2020
Dämonenpakt

 
 
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Taranisa
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 54
Beiträge: 3210
Wohnort: Frankenberg/Eder


Beitrag18.10.2020 19:00
Dämonenpakt
von Taranisa
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Dämonenpakt

Selina hielt sich keuchend am Türrahmen fest. »Du willst mich nicht wirklich erschießen.«
»Mir bleibt keine Wahl.« Chris nahm die Waffe mit dem Schalldämpfer vom Tisch.
Sie trat einen Schritt zurück, zur Flucht bereit, und sah verzweifelt zu Leon. Der tat es seinem Freund gleich.
»Tut mir leid, Süße. Schade um dich.«
Einen Herzschlag später hatte Selina die Tür der Hütte zugeworfen und rannte durch den mondbeschienenen Garten auf die Straße. Verfluchte Kleinstadt. Das Polizeibüro war nur am Tag für ein paar Stunden besetzt. Sie wandte sich nach rechts, hastete dicht an einer Hecke entlang. Die Schritte hinter ihr ließen ihren Herzschlag lauter dröhnen. Sie musste vorsichtig sein, nachdenken. Nein, bloß nicht um die erste Ecke huschen. Ihre Verfolger glaubten vielleicht, sie gehorche ihrem Instinkt und würde sich dorthin aus der Schusslinie bringen. Auf den Ballen und der dämpfenden Gummisohle ihrer Schuhe vertrauend, eilte sie möglichst außerhalb der künstlichen Beleuchtung weiter. Nach dem kurzen Moment in der Hütte passten sich ihre Augen schneller an die Dunkelheit an als die der anderen.
»Wir kriegen dich.«
Hinter ihr schlug Metall hart auf dem Bürgersteig auf und zerstörte Selinas Zuversicht. Gnadenlos näherten sich die Kerle. Jetzt musste sie untertauchen, wohin auch immer. Plötzlich zögerte sie. Das Strauchwerk um den Wohnblock erschien ihr stets undurchdringlich. Woher kam der schwach erkennbare Trampelpfad? Egal. Schnell hindurch und beten, dass das Licht der Straßenlampe von den Gewächsen abgehalten wurde. Selina ballte die Fäuste. Langsam, Schritt für Schritt. Stolperte sie, konnten Leon und Chris dem Geräusch folgen. Bewaffnete gegen ein wehrloses Opfer. Selina wusste, warum sie humanoide Jäger hasste.
»Irgendwo ist diese blöde Schlampe.«
Chris klang gehetzt. Kein Wunder. Er musste annehmen, dass sie die Polizei anrufen würde. Ausgerechnet heute lag ihr Smartphone zuhause an der Ladestation.
»Sie kann sich nur durchs Gebüsch geschlagen haben«, meinte Leon. »Wenn wir sie fangen, erledige ich sie. Schnell und sauber, das hat sie verdient.«
»Nur, wenn uns keiner bemerkt. Deine hat keinen Dämpfer.«
Selina starrte auf den Wohnblock. Kein Licht zu sehen, nicht einmal das Flackern eines Fernsehers verriet, dass noch jemand wach war. Vielleicht auf der anderen Seite? Die Zweige hinter ihr raschelten. Rasch schlich sie um das Gebäude herum. Alles dunkel, keiner würde auf ihr Klingeln reagieren, keiner ihr helfen. Ihr Blick hetzte umher. Zwischen den benachbarten Häusern fand sich immer ein Weg, eine Möglichkeit, durch einen Garten weiter fliehen zu können. In einem Versteck auszuharren, traute Selina sich nicht. So schnell sie konnte, rannte sie am nächsten Haus vorbei. Dunkles, aufgeregtes Bellen. Verdammt, konnten die ihren Hund nicht im Haus halten?
»Da hinten!«
Plötzlich entdeckte Selina einen Lichtschein neben dem Grundstück. Eine verschwommen erkennbare Gestalt hielt eine altertümliche Laterne hoch. Der Hund jaulte und zog sich offensichtlich zurück. Hilfe? Welche Wahl blieb ihr? Ihre Verfolger näherten sich unerbittlich. Erneut sah sie zu der Gestalt oder vielmehr auf die Laterne, in der sie keine Kerze ausmachen konnte. Das Strahlen lockte sie an. Wie von selbst setzten sich ihre Füße in Bewegung. Nur noch ein paar Schritte bis zu der Lichtquelle. Selina nahm ihre ganze Willenskraft zusammen und richtete kurz ihren Blick auf die Gestalt. Mehr als einen weiten Mantel mit Kapuze nahm sie nicht wahr, ehe die Laterne ihre Aufmerksamkeit erneut auf sich zwang.
»Komm«, raunte eine männliche Stimme unter der Vermummung hervor.
Der Lichtschein entfernte sich rasch, Selina folgte. Nichts anderes war jetzt wichtig, auch nicht der Weg. Schließlich öffnete der Laternenträger die Tür eines alten Hauses. Sein Ärmel verbarg dabei einen Teil des Scheins.
Selina schüttelte die Benommenheit von sich ab und lauschte. Entfernt vernahm sie Stimmen, schattenhaft erkannte sie vor einer weißen Hauswand Leon und Chris. Warum hatten sie nicht die Gelegenheit genutzt und Selina ergriffen? Die beiden mussten die Laterne doch auch gesehen haben?
»Komm«, raunte die Gestalt vor ihr und lockte sie mit dem Licht ins Haus.
Sie gehorchte. Staubiger Geruch drang in ihre Nase. Im hinteren Zimmer drehte sich der Vermummte um und entzündete mit einem Wink den Kamin. Dabei verdeckte er die Laterne und Selina erkannte den Glanz auf den altertümlich verzierten Truhen, den Stühlen und dem Tisch.
»Deine verderbte Seele gehört mir.«
»Nein.« Sie schüttelte entsetzt den Kopf. »Ich bin kein Engel, aber auch keine Verbrecherin.«
Die Gestalt lachte rau. »Auf Engel verzichte ich. Stell dich dort in das Pentagramm.«
Vor dem Kamin leuchtete das Symbol. Selina kämpfte gegen den Befehl an.
»Bitte. Ja, ich habe den Kerlen verraten, für welche Zeit jemand Vermögendes bei mir eine Reise gebucht hat. Und bei kleinen Diebstählen sorgte ich für Ablenkung.«
»Dafür musst du bestraft werden.«
»Nicht mit meiner Seele. Leon verleitete mich. Er ließ mich annehmen, das gestohlene Geld bräuchten sie für Ausrüstung, um Ungerechtigkeit auszukundschaften.«
Selina schluckte. Glaubte ihr selbsternannter Richter die Wahrheit? Woher wusste er, dass sie nicht so unschuldig war, wie sie es selbst gerne hätte?
»Waffen nennst du Ausrüstung? Und Andersgläubige ungerecht?«
»Nein, natürlich nicht. Aber ich sollte annehmen, dass sie gegen Korruption und ähnlichem vorgehen. So hatten sie wenigstens in meinem Beisein geredet.«
»Und jetzt? Wie willst du dich bei mir herausreden?«
Was fiel dem Kerl ein, sie hierher zu locken und derart zu verurteilen? Sie war ihm keine Rechenschaft schuldig.
»Doch«, antwortete er auf ihre Gedanken. »Ich amüsiere mich gerne, wenn ich eine Seele prüfe.«
»Du willst eine verderbte Seele und hast mich ausgesucht statt meiner Verfolger?« Selinas Kampfgeist war geweckt. Sie stemmte die Fäuste in die Hüfte. »Wenn du so viel weißt, dann auch, dass ich gerade ihren wahren Plan, einen feigen Anschlag zu verüben, erfahren und ihnen gedroht habe, ihn zu vereiteln.«
»Du gefällst mir.« Der Vermumme lachte rau. »Ihr Leben für deins.«
Befreit atmete Selina auf.
»Beschaffe mir ihre Seelen, und ich verzichte auf deine.«
Sie riss die Augen auf, taumelte zurück und stieß gegen den Tisch.
»Ich soll sie für dich töten? Sie sind zu zweit, bewaffnet, und ich bin keine Mörderin. Niemals. Wer bist du überhaupt, dass du meinst, über Seelen zu entscheiden?«
»Beschaffen. Wie ist mir gleich.«
Der Vermummte hielt die Laterne zwischen sie. Trotz ihrer sonst eisernen Willenskraft gelang es ihr nicht, den Blick abzuwenden.
»Ich bin Malphas. Schließe einen Pakt mit mir und ich werde dir helfen.«
Den Namen hatte sie kürzlich auf einer Esoterik-Homepage gelesen. Ein Bündnis mit einem Dämon? Und sie behielt ihre Seele? Besser, als von zwei Attentätern erschossen zu werden. Sie nickte zögerlich.
»Sprich mir nach. Dies sei der Pakt zwischen Malphas und Selina: Zwei verderbte Seelen für ihn zum Ausgleich für ihre Rettung.«
Sie wiederholte seine Worte. Ein heißer Schwall durchströmte ihren Leib und brachte ihr das Gefühl der Unbesiegbarkeit.
»Nimm sie. Nutze sie.« Malphas streckte ihr die Laterne entgegen.
Lächelnd nahm sie das Dämonenwerkzeug an sich. Sie hatte keine Zeit, sich damit vertraut zu machen. Laut rumpelte es, dann wurde die Haustür eingetreten.
»Wir wissen, dass du hier bist. Lass uns reden«, versuchte Leon, sie zu locken.
Ihr Haupt zuckte Richtung Eingang und zurück zum Kamin. »Wie funktioniert …«
Der Dämon war weg. Vom Flur her näherten sich Schritte. Verflucht. Bis sie eines der Fenster geöffnet und hinausgeklettert wäre, hätten die Kerle längst auf sie geschossen. Ihre Aufmerksamkeit mit der Laterne bannen? Das hatte bei ihr selbst gewirkt.
»Hallo, Selina.«
Chris stand im Türrahmen, die Pistole mit Schalldämpfer auf sie gerichtet. Hinter ihm hielt Leon, gleichfalls bewaffnet, sein Smartphone mit aktivierter Lampen-App hoch.
»Lass doch den Quatsch. Also, das mit mir und dem Anschlag.« Selina schluckte und hob die Laterne.
»Kurz und schmerzlos«, wies Leon seinen Freund hin.
Chris´ Finger zuckte am Abzug. Selina schrie auf, dann stutze sie. Die Kugel war dicht an ihrem Ohr vorbei in die Wand geflogen.
»Die Schlampe hat mich geblendet.« Erneut zielte Chris auf sie und schützte sich mit der Hand vor dem Licht.
Nur geblendet? Selina liefen Schweißperlen die Stirn hinab. Langsam ging sie um den Tisch herum, streckte ihrem Feind die Laterne entgegen. Beide Kerle betraten nun das Wohnzimmer.
»Schießen wir zu zweit«, meinte Leon. »Einer trifft schon. Und dann such ich mir ne neue Spielgefährtin.«
»Nein!«
Selina hielt schwer atmend die Laterne vor sich, ihr Leib zittere voller gerechtem Zorn.
Zwei Schüsse, einer durch den Aufsatz gedämpft, der andere aus Leons Waffe laut. Selina zuckte zurück und überhörte fast das leise Klappern. Die Kugeln waren vor der Laterne einfach zu Boden gefallen.
Fluchend diskutierten ihre Gegner. Das gab Selina Zeit zum Nachdenken. Sie hatte ihre ganze Willenskraft nutzen müssen, um ihre Aufmerksamkeit von der Laterne auf anderes zu richten. Vielleicht diente das Ding als Willensverstärker des Trägers? Oder der wütenden Trägerin? Sie atmete tief durch und sandte ihren Befehl mit aller Macht durch die Laterne auf ihre Angreifer.
Ihr Instrument leuchtete heller. Leon und Chris verstummten und senkten ihre Waffen.
»Folgt mir.«
Selina achtete darauf, dass beide ununterbrochen auf das Licht starrten, während sie um den Tisch, in den Flur und schließlich langsam aus dem Haus ging. Den Mistkerlen die Pistolen wegzunehmen, so nah wollte sie ihnen nicht kommen. Aber in ihr reifte ein anderer Plan. Sie orientierte sich. Das alte Haus befand sich am Stadtrand. Die Gebäude und der Kirchturm im Licht der Straßenlampen wiesen Selina den Weg zu Chris´ Gartenhütte. Dank der Laterne und ihrer Umsicht liefen ihr die beiden Kerle brav hinterher.
»Leon, stell dich drei Meter vor die Hütte.«
Sie öffnete die Tür. Drinnen brannte noch Licht.
»Chris, komm hierher.« Sie wartete, bis er direkt vor dem Eingang angelangt war. »Dreh dich zu Leon um.«
Einerseits fand sie es lustig, andererseits verhinderte die Anspannung jegliches Lachen. Sie trat mit erhobener Laterne zwischen beide und einen Schritt zurück. Sollte sie es tatsächlich durchziehen? Malphas wollte diese zwei Seelen. Seelenlose lebten nicht wirklich, da war es gnädiger, sie ganz von ihrem Leid zu erlösen. Und wer wusste schon, wozu Unbeseelte noch fähig waren?
»Leon und Chris, richtet eure Pistolen gegeneinander.«
Sie gehorchten wie Roboter ihrem Programmierer.
»Schießt.«
Mit ausdruckslosem Blick drückten beide ab.
Selina zitterte. Ein Wort von ihr, und sie wurde zur indirekten Mörderin. Reglos lagen die Männer auf dem Rasen. Bei Tageslicht sollte jemand sie und in der offenen Hütte die Pläne für den Anschlag finden und eigene Schlüsse ziehen.
Die toten Leiber begannen, zu glühen. Ein Lichtball löste sich jeweils aus den Körpern und näherten sich Selina. Waren das ihre Seelen? Sollte sie diese zu Malphas ins Haus führen? Die Seelenlichter schwebten zielstrebig zu der Laterne und vereinten sich mit ihr.
Jemand legte Selina eine Hand auf die Schulter. Sie drehte sich abrupt um. Neben ihr stand der Dämon, wer sonst.
»Hier hast du deine Seelen.« Sie reichte ihm die Laterne.
»Findest du nicht auch«, flüsterte Malphas, »dass böse Seelen so noch einen guten Zweck erfüllen?«
Darüber wollte sie nicht nachdenken. »Warum hattest du nur mich angelockt? Und warum sahen die beiden den Lichtschein erst nicht?«
»Weil es mein Plan war, Seelen zu erhalten und gleichzeitig, dich zu prüfen.«
Er hob ihr Kinn an. Wie bei der Dämonenlaterne konnte sie ihre Augen nicht von seinen grün schimmernden wenden.
»Du bist eine gute Schülerin, Selina. Nein, nicht eine, meine Schülerin.«

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Gast







Beitrag19.10.2020 02:24

von Gast
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Tolle Geschichte, aber mir zu wenig von einer nicht existierenden Umgebung.
Deshalb reicht es nicht für eine Toppplatzierung
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Raven1303
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 41
Beiträge: 540
Wohnort: NRW


Beitrag19.10.2020 11:26

von Raven1303
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Liebe/r Unbekannte/r,

Mir gefällt dein Plot und das Tempo in deiner Geschichte. Es ist spannend und wird nicht langweilig. Die geforderten Szenen sind drin und das Licht hast du toll eingebaut.
Mit deinem Stil habe ich stellenweise Probleme und der Lesefluss war stockend. Der Teil mit ihrem Smartphone scheint mir nicht logisch und während der Verfolgung scheint mir der Perspektivwechsel zwischen den Handelnden nicht ganz gelungen.
Deine Dialoge wirken nicht so,  als ob so jemand wirklich reden würde.
Ich habe die ganze Zeit auf die Auflösung gewartet,  was es mit den "humanoiden Jägern" auf sich hat. Ist da etwas dem Kürzen zum Opfer gefallen? Waren doch eigentlich alles normale Menschen und ein Dämon, oder?

Ganz liebe Grüße


_________________
Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen, die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den Nächsten vielleicht nicht vollbringen, aber versuchen will ich ihn.
Ich kreise um Gott, um den uralten Turm und ich kreise Jahrtausende lang.
Und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm? Oder ein großer Gesang... (R.M. Rilke)
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silke-k-weiler
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 49
Beiträge: 749

Das goldene Schiff Der goldene Eisbecher mit Sahne


Beitrag19.10.2020 14:20

von silke-k-weiler
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Lieber Text,

mein erster Leseeindruck: Ja, das ist recht solide. Die Vorgaben betrachte ich als erfüllt. Es gibt einige Stellen, die ich als holprig empfinde. Spontanes Beispiel:

Die Kugeln waren vor der Laterne einfach zu Boden gefallen.
Fluchend diskutierten ihre Gegner. Das gab Selina Zeit zum Nachdenken. Sie hatte ihre ganze Willenskraft nutzen müssen, um ihre Aufmerksamkeit von der Laterne auf anderes zu richten.


Den beiden ist es bis hierhin nicht gelungen, sie zu erschießen, und jetzt stehen sie da rum und diskutieren, nachdem einer zudem ohne Schalldämpfer rumballert? Sie lassen ihrem Opfer nicht nur Zeit, sich zu sammeln, sondern geben auch möglichen Ohrenzeugen die Gelegenheit, die Polizei zu rufen?

Was Selina genau ist, erschließt sich mir nicht. Da sie von humanoiden Jägern spricht, ist sie selbst möglicherweise kein Mensch.

Mal sehen, ob Du in meine Endrunde kommst, ich habe noch einige Texte vor mir.

VG
Silke
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Westmonster
Wortedrechsler


Beiträge: 94



Beitrag19.10.2020 21:10

von Westmonster
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Ich habe die Geschichte interessiert gelesen, ich finde sie auch gut geschrieben.
Trotzdem: irgendwie kam da nicht so die richtige Stimmung bei mir an, ich konnte nicht mitfiebern.
Mir wurde u. a. der Dämon, der ja doch eine zentrale Figur ist, zu wenig ausführlich eingeführt - klar, bei der knappen Wortvorgabe muss man natürlich irgendwo heftig rauskürzen. Aber hier kam es mir so vor, als hätte ich mitten in einem Buch angefangen zu lesen, und hätte die eigentliche Vorstellung des Dämons verpasst.
Auch Selinas Epiphanie, wofür die Lampe gut ist, kam mir zu plötzlich. Von dem, was davor passiert, wäre ich selbst in Selinas Position niemals auf die Idee eines Willensverstärkers gekommen.
Ein klein bisschen gruselig und - von dem bisschen was ich bis dahin über sie erfahren hatte - uncharakteristisch fand ich auch ihre emotionale Reaktion auf ihre Macht, die beiden Typen sich gegenseitig erschießen zu lassen. Findet man so etwas wirklich lustig? Aber vielleicht wird sie ja tatsächlich zur willigen Dämonenhelferin, dann ist so eine emotionale Atypie natürlich hilfreich. Twisted Evil


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Pursue Those.
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Stefanie
Reißwolf


Beiträge: 1741



Beitrag19.10.2020 23:14

von Stefanie
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Gute Idee weitgehend spannend umgesetzt, nur die Dialoge klingen etwas hölzern.
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d.frank
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D

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D
Beitrag20.10.2020 12:18

von d.frank
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Gar nicht meins, tut mir leid. Ich vermute, hier ist jemand noch so ziemlich am Anfang seiner Schreibkarriere, hat aber jedenfalls den Mut, seine Sachen zur Diskussion zu stellen, deshalb und auch bezogen auf´s Schreiben an sich: Wenn man da viel Arbeit und noch mehr Zeit reinsteckt, wird das  smile

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Die Wahrheit ist keine Hure, die sich denen an den Hals wirft, welche ihrer nicht begehren: Vielmehr ist sie eine so spröde Schöne, daß selbst wer ihr alles opfert noch nicht ihrer Gunst gewiß sein darf.
*Arthur Schopenhauer
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V.K.B.
Geschlecht:männlich[Error C7: not in list]

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Beiträge: 6155
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Das goldene Rampenlicht Das silberne Boot
Goldenes Licht Weltrettung in Silber


Beitrag20.10.2020 17:41

von V.K.B.
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Hallo unbekannter Autor, Autorin, heimlich mitschreibende KIs, magische Wesen oder was auch immer,

Ich kommentiere direkt beim ersten Lesen und während ich lese, damit die Leseeindrücke so frisch wie möglich sind. Daher kann es sein, dass ich mal auf etwas hinweise, was sich später im Text noch klärt.
Disclaimer vorweg: All meine Kritiken sind in diesem Wettbewerb hochgradig subjektiv und bedeuten damit eigentlich gar nichts, außer wie mir ein Text persönlich gefallen hat. Ich neige zu Sarkasmus und mache mich auch gerne mal über Dinge lustig. Ich bitte diejenigen, die eine gefühlt zu harte Kritik von mir abbekommen, das nicht persönlich und mit Humor zu nehmen, denn es ist ganz bestimmt nicht böse gemeint. Ich nehme aber auch kein Blatt vor den Mund, wenn jemand seinen Text bei einem Wettbewerb der ungeschönten und schonungslosen Kritik vorwirft. Wer ein Problem damit hat, möge das Lesen meines Kommentars an dieser Stelle abbrechen.

So, los geht‘s, you have been warned …


Zitat:
»Mir bleibt keine Wahl.« Chris nahm die Waffe mit dem Schalldämpfer vom Tisch.
Oh, schön, Spannung gleich in den ersten Sätzen, das brauch ich jetzt, nachdem die vorher gelesene Geschichte (nein, ich lese nicht in Reihenfolge, sonder querbeet) mich fast zu Tode gelangweilt hat.

Zitat:
Der tat es seinem Freund gleich.
Er nimmt auch eine Waffe mit Schalldämpfer vom Tisch? Oder was ist gemeint?

Zitat:
Einen Herzschlag später hatte Selina die Tür der Hütte zugeworfen und rannte durch den mondbeschienenen Garten auf die Straße
Dann können die das mit dem Erschießen aber nicht sonderlich ernst gemeint haben, wenn sie noch so weit kommt.

Zitat:
Plötzlich zögerte sie.
Das klingt nach Schulaufsatz. Vermeide solche Formulierungen.

Zitat:
Das Strauchwerk um den Wohnblock erschien ihr stets undurchdringlich
Passt nicht mit Präsens, wegen dem "stets". Entweder, es war ihr stets so vorgekommen, oder es kommt ihr jetzt in diesem Moment so vor.

Zitat:
Selina wusste, warum sie humanoide Jäger hasste.
Vierbeiner mit auf den Rücken gemounteten automatischen Waffen sind aber auch nicht harmloser.

Zitat:
Ihr Blick hetzte umher
Die Formulierung ist auch schräg.

Zitat:
»Deine verderbte Seele gehört mir.«
Hey, das muss ich mir als Dating-Line merken. lol

Zitat:
»Ich bin Malphas. Schließe einen Pakt mit mir und ich werde dir helfen.«
Ach, er nun wieder.

Aber der ist doch Architekt und kein Richter. Und geht das bei goetischen Dämonen (Lesser Key of Solomon) nicht andersrum? Man beschwört sie, um sie in seine Dienste zu stellen, und nicht umgekehrt.

Zitat:
Sprich mir nach.
Gilt das? Eigentlich werden Seelenpakte doch ganz faustisch mit Blut unterschrieben.

Zitat:
Seelenlose lebten nicht wirklich, da war es gnädiger, sie ganz von ihrem Leid zu erlösen. Und wer wusste schon, wozu Unbeseelte noch fähig waren?
Ich hatte das immer so verstanden, dass der Dämon die Seele NACH dem Tod bekommt (und frisst), da man ohne solche gar nicht leben könnte.

So, bin durch. Das ging dann ja recht einfach mit der Laterne. Mich hat das mit den "humanoiden Jägern" am Anfang etwas rausgeworfen, ich dachte erst, ich befinde mich da in einem Fantasy-Setting und nicht in unserer Welt. Oder Selina selbst sei kein Mensch, weil das "humanoid" bei ihren Gegnern sie abgrenzt. Die Formulierung fand ich daher ungeschickt (wie einige andere in der Geschichte auch). Malphas finde ich für die Rolle auch fehlbesetzt, die passt nicht wirklich zu ihm, jedenfalls wie ich ihn verstehe. Ich denke, da hätte man einen Dämon finden können, der besser in die Rolle passt, gibt ja genug davon (allein 72 in der Goetia). Und wie gesagt machen goetische Dämonen eigentlich auch nicht von sich aus Pakte mit Menschen oder drängen sie darein. Aber okay, man muss sich ja nicht an jede magische Tradition halten.
Die Geschichte ließ sich gut lesen und war unterhaltsam, weist aber ein paar erzählerische Mängel auf, wie ich schon sagte. Groß gestört hat das nicht. Unter dem Strich bleibt eine Geschichte der Unterhaltungs-Fantasy ohne nennenswerten Mehrwert. Da ich bei der Punktevergabe Geschichten vorziehe, die auch zum Nachdenken anregen und über reine Unterhaltung hinausgehen, kann ich noch nicht sagen, ob am Ende Punkte für dich bleiben. Aber ich habe die Geschichte gerne gelesen und sie hat mich nicht gelangweilt, da hat sie ein paar anderen was voraus. Am meisten hat mich allerdings gestört, dass es keinen richtigen Konflikt gibt, der überwunden werden muss. Okay, den gibt es schon, die wollen sie immerhin umbringen, aber die Lösung geht mir dann irgendwie zu einfach. Verstehst du, was ich meine?

beste Grüße,
Veith


_________________
Hang the cosmic muse!

Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills …
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Rodge
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 845
Wohnort: Hamburg


Beitrag21.10.2020 09:02

von Rodge
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Mir gefällt sie gut, die Geschichte. Lediglich den Anfang fand ich etwas holprig, ich kann dir gar nicht genau sagen, warum.

Dabei ist das Thema ja uralt und doch setzt die Geschichte das so um, dass man vom Ende überrascht ist.
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Gast







Beitrag21.10.2020 20:49

von Gast
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Liebe/r Autor/in,

du beginnst deine Geschichte mit einer Verfolgungsjagd und erfüllst auch die Vorgabe rund um das Themengebiet ›Laterne‹. Der Text liest sich schön flüssig, nur leider hält mich die Story selbst nicht bei der Stange. Bitte nicht traurig sein, das liegt nur an meinem persönlichen Lesegeschmack und hat nichts mit deinem Schreibstil zu tun.

LG Katinka
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Gast







Beitrag22.10.2020 21:22

von Gast
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Die Reisebüroangestellte (?) Selena hat sich auf eine Karriere als Kleimkriminelle eingelassen, indem sie Betrüger auf die Spur möglicherweise vermögender Kunden ansetzt. Nun sind die Auftragskiller Chris und Leon auf ihrer Spur und wollen sie elimieren. Auf der Flucht trifft sie den Dämonen Malphas, der ihr vorschlägt, ihm die Seelen von Chris und Leon zu "beschaffen." Sie läßt sich darauf ein und lernt, dass sie mit Hilfe von Malphas' Laterne anderen Menschen ihren Willen aufzwingen kann. Sie bringt Chris und Leon dazu, sich gegenseitig gleichzeitig zu erschießen. Malphas schlägt vor, sie als Schülerin des Bösen aufzunehmen.

Vorgaben:

  => Verfolgungsjagd am Anfang: ok
  => Licht als zentrales Element: In der Form der Laterne: ok
  => Phantastische Elemente: In der Form von Malphas erfüllt.

=> Vorgaben erfüllt.


Ausgestaltung:

Ein nicht unähnliches Sujet wie Sca, nur ist in dieser Geschichte die Prota weder zufällig in ihre Misere hereingeraten, noch steht sie der Situation passiv gegenüber (während in Sca die Hexe alles regelt, ist Malphas hier eher ein Katalysator).

Im Mittelpunkt der Geschichte steht die ambivalente Figur von Selena, die bereits "Spuren des Bösen in sich hat" (sonst hätte sie nicht die Zulieferdienste für die Betrüger übernommen; ihre Ausflüchte Malphas gegenüber klingen eher geflunkert) und durch Malphas dazu gezwungen wird, sich für oder gegen das Böse in ihr zu entscheiden. LeserIn ist natürlich völlig klar, was ihre Antwort sein wird - sie hat keinerlei Skrupel, die Seelen von Chris und Leon zu liefern; ihre einzigen Vorbehalte sind, dass sie ihre eigene Seele dabei nicht verliert. Ob sie als Schülerin Malphas' auf Dauer so etwas wie eine Seele behalten kann, können nur Fortsetzungen der Geschichte klären...

Vom Handwerklichen her sehe ich mehrere Probleme in der Erzählung. Das Aufrollen des Hintergrundes - also Selenas Berührung mit der Kriminellenszene - ist für mich im Dialog mit Malphas fehl am Platz. Auch seine Aussage »Dafür musst du bestraft werden.« passt für mich nicht; er ist als Dämon kein Moralwächter oder Vollstrecker. Die Aussage könnte natürlich als Test interpretiert werden, um herauszufinden, wie weit sie gehen wird, aber das ist für mich eher an den Haaren herbeigezogen. Auch die Randbemerkung "Den Namen hatte sie kürzlich auf einer Esoterik-Homepage gelesen" ist mehr Stolperstein als alles Andere (wofür ist das gut? Nur um endgültig sicher zu stellen, dass er wirklich ein Dämon ist? Sind Esoterik-Homepages für solche Fragen eine verläßliche und kompetente Quelle?). Auch die Phrase "gehorchten wie Roboter ihrem Programmierer" ist unglücklich, da Roboter als eine Manifestation der sogenannten KI gerade eben nicht blind ihrem Programm folgen, sondern ihre Wissensbasis durch "Lernen" anpassen (und damit zuweilen zu Ergebnissen kommen, mit denen ihre Programmierer nicht rechnen).

Fazit: Gegenüber "Sca" schon ein ganzes Stück differenzierter und vielschichtiger, aber in der Ausgestaltung verbesserungswürdig.
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hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4292

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
Podcast-Sonderpreis


Beitrag23.10.2020 08:25

von hobbes
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Ich glaube dieser Geschichte, dieser Figur nicht. Ich kann es gar nicht so konkret an irgendetwas festmachen, es ist mehr so ein Hintergrundgefühl von "so würde sie nicht reden/so würde sie nicht handeln - ich glaube das nicht." Es erscheint mir einfach nicht stimmig.
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MoL
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Beiträge: 1838
Wohnort: NRW
Das bronzene Stundenglas


Beitrag23.10.2020 21:04

von MoL
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Leerer Kommentar. Auf Wunsch kann ein ausführliches Feedback gern bei mir erfragt werden.

_________________
NEU - NEU - NEU
gemeinsam mit Leveret Pale:
"Menschen und andere seltsame Wesen"
----------------------------------
Hexenherz-Trilogie: "Eisiger Zorn", "Glühender Hass" & "Goldener Tod", Acabus Verlag 2017, 2019, 2020.
"Die Tote in der Tränenburg", Alea Libris 2019.
"Der Zorn des Schattenkönigs", Legionarion Verlag 2021.
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anderswolf
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Beiträge: 1069



Beitrag27.10.2020 11:47

von anderswolf
Antworten mit Zitat

Blendschlampe. Oder: Der Dämon, wer sonst.

Ungelenk formulierte Paktgeschichte, in deren Mittelpunkt wettbewerbsbedingt eine Lampe hängt, die nicht nur leuchtet und den Willen des Trägers verstärkt, sondern auch noch als Staubsauger für verderbte Seelen fungiert. Die Autorenschaft wirkt nicht besonders versiert im Formulieren. Ersichtlich wird das bei Satzteilen wie "Auf den Ballen und der dämpfenden Gummisohle ihrer Schuhe vertrauend" oder "Humanoide Jäger", auch in einer direkten Rede, die klingt wie mit dem Webstuhl gedrechselt. Oder hier: "Hinter ihr schlug Metall hart auf dem Bürgersteig auf und zerstörte Selinas Zuversicht." Heißt das, da hat jemand geschossen? Oder mit einem Metallstück geworfen? Und lag Selinas Zuversicht auf dem Bürgersteig und wurde von dem aufschlagenden Metall zerstört?

Formal ok. Vorgaben eingehalten, wenngleich die Verfolgungsjagd erst in Zeile fünf beginnt, obwohl es kein Problem gewesen wäre, gleich mit dem Gerenne anzufangen.

Keine Punkte.
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nicolailevin
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 259
Wohnort: Süddeutschland


Beitrag27.10.2020 18:14

von nicolailevin
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Selina hat irgendwie Mist gebaut und wird deshalb von Leon und Chris gejagt, die ihr nach dem Leben trachten. Auf der Flucht gelangt sie zu Malphas, einem Dämonen, der sie kritisch in die Mangel nimmt. Sie rechtfertigt sich damit, dass ihre Verfolger einen Anschlag im Sinn hätten. Am Ende einigt man sich, dass sie dem Dämonen die Seelen ihrer Verfolger liefert, um selbst freizukommen. Dank des Dämonenwerkzeugs schafft sie es, dass die beiden sich gegenseitig töten, und der Dämon begrüßt sie als neue Schülerin.

Das ist eine temporeiche und flott geschriebene Story, sie bietet keine spektakulären Überraschungen und ist nicht übermäßig originell, aber angenehm spannend und unterhaltsam zu lesen.

In den Punkten bei mir.
Punkte: 3
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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag28.10.2020 14:40

von Constantine
Antworten mit Zitat

Bonjour Inko,

Der Beginn ist mir zu hektisch und ich bekomme die Szene nicht sortiert:
Zitat:
Selina hielt sich keuchend <-- Warum keuchend? am Türrahmen fest. »Du willst mich nicht wirklich erschießen.«
»Mir bleibt keine Wahl.« Chris nahm die Waffe mit dem Schalldämpfer vom Tisch.
Sie trat einen Schritt zurück, zur Flucht bereit, und sah verzweifelt zu Leon. Der tat es seinem Freund gleich.
»Tut mir leid, Süße. Schade um dich.«
Einen Herzschlag später hatte Selina die Tür der Hütte zugeworfen und rannte durch den mondbeschienenen Garten auf die Straße.

Die beiden Kerle, Chris und Leon, scheinen die Ruhe weg zu haben und lassen Selina seelenruhig abhauen, sehen zu, wie sie zum Türrahmen geht, einen Schritt zurück tritt und die Tür hinter sich schließt. Plötzlich ist sie weg und läuft den beiden davon.

Die Devise
Zitat:
»Kurz und schmerzlos«, wies Leon seinen Freund hin.

kommt leider zu spät

Etwas Verwirrung erzeugte auch dieser Satz von Selina:
Zitat:
Selina wusste, warum sie humanoide Jäger hasste.

was mich zunächst denken ließ, sie sei kein Mensch, sondern vielleicht eine Außerirdische in Menschengestalt. Aber da war ich falsch abgebogen.

Wie sich die anfängliche Szene entwickelt hatte, wird ausgespart. Es wird das Resultat beschrieben: Selina droht erschossen zu werden und sie tritt die Flucht an. Ein Spannungsmoment der Szene tritt bei mir nicht auf.

Die Geschichte wird durch Action und Handlung vorangetrieben. Der Leser ist mittendrin im Geschehen und bekommt eine Wendung nach der anderen angeboten, die Story hat viel Tempo und ist sehr straight. Das mag ich und finde ich gut, einfach geradeaus eine Story zu erzählen. Aber die Anfangsprämisse, die Szene zu Beginn, müsste nochmal überdacht werden, damit der Faden nachvollziehbarer, stimmiger für mich ist.

Der Wechsel von Thriller zu Dämonenpakt kommt überraschend und den unbekannten Dämon kennt Selina aus einer kürzlichen Esoterikrecherche (?). Ok.
Den Dämon nimmt Selina auch als ganz normal an und auch seinen Task, den er ihr gibt. Klar, töte die beiden Kerle ist besser für sie als selbst zu sterben. Wie sie dann die Laterne für sich nutzt, kommt mir zu überhastet, passt eigentlich zum Geradlinigen der Story, aber da ist es mir dann doch zu schnell.

Am Ende dann die Motivation des Dämons, er ist auf der Suche nach einer Schülerin. Warum auch immer. Muss ich dann mit mir beschließen ,wie ich das insgesamt finde.
Möglicherweise der Limitierung der Wortzahl geschuldet, dass der Plot so zügig vorangetrieben wird. Ich finde, es steckt eine coole Idee hinter deinem Text, aber so richtig zünden will die Story leider nicht bei mir.
Es tut mir leid: zéro points.

Merci beaucoup.
Constantine
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holg
Geschlecht:männlichExposéadler

Moderator

Beiträge: 2396
Wohnort: knapp rechts von links
Bronzenes Licht Der bronzene Roboter


Beitrag29.10.2020 18:24

von holg
Antworten mit Zitat

Wieder eine Frau, die von einem Licht gerettet wird. Hier etwas anders gedreht, als in den übrigen Geschichten im Wettbewerb. Aber interessanter Take, dass das ein Einstellungstest als Dämonengehilfin ist.

_________________
Why so testerical?
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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2821



Beitrag30.10.2020 07:30

von Maunzilla
Antworten mit Zitat

Es ist gut geschrieben und auch spannend erzählt. Allein, ich hatte beim Lesen nicht den Eindruck, es mit einer abgeschlossenen Kurzgeschichte zu tun zu haben, sondern eher dem Anfang eines Romanes. Es fehlt der Abschluß.

_________________
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Abari
Geschlecht:männlichAlla breve

Alter: 43
Beiträge: 1838
Wohnort: ich-jetzt-hier
Der bronzene Durchblick


Beitrag31.10.2020 16:24

von Abari
Antworten mit Zitat

Ich mag die Geschichte, wenngleich sie mir theosophisch sehr fern liegt. Sie ist einfach gut und spannend geschrieben.

_________________
Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.

LG
Abari
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Eliane
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 824



Beitrag01.11.2020 07:01

von Eliane
Antworten mit Zitat

Damit ich die Beiträge einigermaßen gerecht bewerten kann, vergebe ich jeweils maximal 5 Punkte für:
Thema "Licht": 5
Beginn "Stille / Unfall / Verfolgungsjagd": 5
Genre Phantastik: 5
Schreibstil: 4
persönlicher Eindruck: 3
Summe: 22

Sauber gemacht, spannend geschrieben, genretypisch. Liest sich locker und entspannt, bis auf ein paar stilistische Feinheiten, an denen ich hängenbleibe, kleine Ungenauigkeiten in Bezug und Satzbau. Die Logik stimmt weitgehend, aber ein Punkt irritiert mich: "Seelenlose" (nebenbei: was ist das? Die Geschichte klärt mich da nicht auf, vermutlich ein Opfer ans Wortlimit. Hätte aber gut getan, hier etwas mehr zu wissen.) - und dann kommen doch die Seelen raus? Ansonsten: Hat Spaß gemacht, die Geschichte zu lesen.
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