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Düsterhöft
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
D


Beiträge: 38
Wohnort: Bayern


D
Beitrag25.09.2020 09:12
Produktrezension
von Düsterhöft
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Produktrezension

Nur drei Sterne für Brot


Habe mir auch eineinhalb Pfund von diesem so hochgelobten Mehlverbund geholt und ich
muss schon sagen, ich verstehe den Hype um diesen Dinkelbrocken nicht ganz. Aber bevor ich anfange zu schimpfen, lasst mich zuerst mit den positiven Punkten anfangen.

Zuerst war ich durchaus angetan. Der noch mehlstaubige Laib roch außerordentlich gut, als ich ihn aus der Tüte zog und so ganz frisch vom Bäcker, war die Kruste schön kross. Das Innere war fluffig weich und lecker saftig, alles also genau so, wie man es sich wünscht von einem Brot. Mit Butter, Marmelade und Honig bewaffnet, setzte ich mich also an den Tisch und betrachtete den Anschnitt von allen Seiten. Da das Brot an der Oberseite etwas aufgebrochen war, zeigte die knusprige Brotrinde nach dem Verzehr von zwei Scheiben allerdings schon das erste Problem auf. Mein Zahnfleisch schmerzte und mein Gaumen war völlig aufgekratzt, von den harten Brotkrumen. Nach der dritten Scheibe blutete mein Zahnfleisch sogar etwas und ich musste die Prüfung abbrechen, da ich befürchtete ein weiterer Verzehr würde meinem Zahnfleisch und meinen Zähnen nachhaltige Schäden zufügen.

Am nächsten Tag begann ich noch einmal, mit der Produktbewertung. Diesmal stand auf der Haben Seite, dass die Kruste an Krossheit verloren hatte. Auch sie war nun etwas weicher, fast ein bisschen Zäh und stellte so keine Gefahr mehr für mein Zahnfleisch dar. Das Innere des Brotes, war noch immer erfreulich fluffig und saftig und auch, wenn die Geschmacksintensität nicht mehr ganz so intensiv war wie am Vortag, war sie durchaus noch ausreichend vorhanden.

Ich habe das Brot noch einen Tag länger getestet und auch am dritten Tag hätte man es noch nicht als alt, oder gar ungenießbar bezeichnen können.
Jetzt komme ich allerdings zu dem Punkt, der mich am allermeisten gestört hat. Ich verabscheue es, wenn Dinge nicht so funktionieren, wie sie sollen. Gerade beim Verzehr von Honig ist es von essenzieller Wichtigkeit, dass das Brot eine sichere Barriere zwischen Belag und Händen bildet. Dies ist allerdings bei diesem Brot kaum der Fall gewesen. Schuld daran waren – die Löcher! Große, für den Butter unüberwindbare Löcher, die dem Brot nicht nur eine zermürbende Instabilität verleihen, sondern auch beim verteilen des Honigs, oder auch der Marmelade erhebliche Schwierigkeiten verursachen.
Dabei wäre ein Loch pro Scheibe gar nicht mal so schlimm. Ein kleines Hindernis zu umschiffen, wäre beim morgendlichen Frühstück genau die richtige Herausforderung, um das Gehirn für den anspruchsvollen Tag vorzubereiten. Doch drei oder gar vier von den Dingern auf jeder Scheibe! Das ist eindeutig zu Viel und erinnert beim Verteilen des Butter´s eher an diffiziles Basteln auf leeren Magen, als an ein entspanntes Frühstück.
Ich HASSE es, wenn mir dann durch eines dieser Löcher der Honig auf die Hand tropft! Ich brauche VIEL Honig auf meinem Brot! Wie soll das funktionieren, wenn er mir durch die Löcher davon läuft und mir meine Hände verklebt?! Die armen Bienen, die ihr leben lang für meinen Esslöffel voll Honig schuften und ich verkleckere die ganze Brühe auf dem Teller damit er dann, abgewaschen im Abfluss landet? Das hat Mutter Natur so nicht vorgesehen! Wenn die lieben Bäckersleut´ schon Brot backen, dann doch bitte ordentlich und OHNE Löcher! Das ist Verschwendung natürlicher Ressourcen! Von dem Wasser, dass ich verbrauche, um die Sauerei wieder in Ordnung zu bringen, will ich gar nicht erst anfangen!
Löcher haben im Brot nichts zu suchen! Knetet den Teig ordentlich durch, damit sich die Hefe schön gleichmäßig verteilt, dann passiert so etwas gar nicht erst. Von mir aus verlangt auch noch zehn Cent mehr für das Brot, wenn die Kneterei zu lange dauert. Bei dem  Wucherpreis von drei Euro fünfundneunzig ist es eh schon egal!
Unterm Strich also, viel zu viele Löcher, für viel zu viel Geld und viel zu wenig Qualität! Sehr enttäuschend meiner Meinung nach. Ich werde kein Brot mehr kaufen und mich auf Brötchen beschränken, die sind nach unten wenigstens sauber abgedichtet.

Es grüßt, Barbara!

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Stefanie
Reißwolf


Beiträge: 1735



Beitrag25.09.2020 09:33

von Stefanie
Antworten mit Zitat

Herrlich! lol
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Westmonster
Wortedrechsler


Beiträge: 94



Beitrag25.09.2020 15:59

von Westmonster
Antworten mit Zitat

Hihi, ich hoffe die Rezension steht irgendwo auf amazon der Weltöffentlichkeit zur Verfügung.
Außer ein paar redaktionellen Hinweisen (zuerst... anfangen ist redundant; vor Genitiv-s kommt im Deutschen kein '; ...) habe ich nichts hinzuzufügen und das Lesen fast so sehr genossen wie eine Scheibe Brot mit herrlich zahnfleischbedrohender Kruste!

P.S.: Interessant, dass du "der" Butter sagst. Aber Duden erlaubt ja glaube ich alle drei grammatikalisch bekannten Geni, gell?


_________________
Many Things in Life will Catch your Eye.
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Pursue Those.
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Düsterhöft
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
D


Beiträge: 38
Wohnort: Bayern


D
Beitrag25.09.2020 17:39

von Düsterhöft
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich glaube ich war schon in der siebten Klasse, als mir einer erzählt hat, dass es nicht der Butter heißt, sondern die Butter. Shocked
Auch wenn ich mich bemühe den bayerischen Einschlag beim Schreiben zu vermeiden, werde ich das wohl nie gänzlich zustande bringen. Zumal ich finde, dass es dem satirischen Geschimpfe eine gewisse Würze verleiht angel

Schön, dass es gefällt und ich danke herzlichst für die sachdienlichen Hinweise Daumen hoch
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