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BrianG Klammeraffe
Alter: 47 Beiträge: 708
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03.05.2021 14:20 Warum Trilogien? von BrianG
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Woher kommt dieser Drang, Trilogien zu schaffen? Warum muss eine in sich abgeschlossene, gerne auch größere Geschichte in drei Teilen erscheinen? Vor allem in der Phantastik (aber nicht nur dort) scheint die große Drei eine geradezu magische Anziehungskraft zu entwickeln. Wer ein Fantasy-Epos schreiben will, so scheint es mir zumindest, denkt meist daran, eine Trilogie zu schaffen.
Ich stelle diese Frage nicht, weil ich jene Autoren provozieren oder kritisieren will, die an einer Trilogie schreiben - zur Zeit gibt es ja einen Thread im Agentur-Forum. Mir geht es eher darum, diese (vermeintliche?) Konvention, alles müsse in drei Teilen erscheinen, zu hinterfragen.
Ist Tolkien schuld? Jener Autor, dessen eigentlich als Sechsteiler konzipierte Geschichte aus wirtschaftlichen Gründen schließlich in drei Teilen erschien? Oder liegt es daran, dass uns die Drei auch im kulturellen und mythologischen Bereich ständig begegnet (Dreifaltigkeit, Drei-Akt-Struktur, drei Brüder/Schwestern als Protagonisten in vielen Märchen, drei Wünsche des Flaschengeists, ...).
Als ich vor rund 25 Jahren die beste Fantasy-Story ever (oder was ich damals dafür hielt) schreiben wollte, stand für mich auch fest, es müsse eine Trilogie sein, noch ehe ich mit Teil 1 begonnen hatte. Für die beiden anderen Teile hatte ich allenfalls grobe Vortstellung. Aber es mussten drei Teile sein. Warum, das konnte ich damals nicht begründen - und heute schon gar nicht.
Selbst Autoren, deren Reihen letztlich mehr als drei Teile aufweisen, hatten dem Vernehmen nach ursprünglich drei Teile im Sinn. George R. R. Martin etwa, ehe er sich beim Lied von Eis und Feuer endlos verzettelte, wollte nur eine Trilogie schreiben. Auch Paolini wollte Eragon mit Band drei enden lassen, ehe sich die Story so aufblähte, dass er aus dem dritten Teil letztlich zwei separate Teile machte.
Aber am Anfang stand dennoch der Gedanke an eine Trilogie.
Aber warum? Warum drei?
_________________ Aus dem Chaos sprach die Stimme: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen."
Und ich lächelte und war froh.
Und es kam schlimmer. |
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6398 Wohnort: 50189 Elsdorf
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03.05.2021 14:28
von Ralphie
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Das ist wohl in erster Linie Geldmacherei.
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Natalie2210 Klammeraffe
N Alter: 37 Beiträge: 581
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N 03.05.2021 14:31
von Natalie2210
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Ich hab mir die Frage auch schon gestellt. Mein nächstes Projekt wird aber tatsächlich eine Trilogie. Warum? Weil ich sonst die Hauptgeschichte nicht unterkriege. Deshalb. Jeder Teil für sich hat natürlich auch einen eigenen Spannungsbogen.
lg,
Natalie
PS: Ist aber kein Fantasy.
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3210 Wohnort: Frankenberg/Eder
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03.05.2021 14:58
von Taranisa
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Vielleicht ist es tatsächlich die "magische Drei". Zwei hört sich nach wenig an, vier geht ganz langsam in Richtung viel und müsste, wenn vorab so ausgelegt, sehr gut geplant werden.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024 |
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6398 Wohnort: 50189 Elsdorf
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03.05.2021 15:26
von Ralphie
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Ich habe bisher nur eine Trilogie gelesen: North And South von John Jakes. Das erste Buch habe ich geradezu verschlungen, das zweite war nur noch mittelmäßig, und das dritte habe ich mir nicht mehr gekauft.
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Raven1303 Klammeraffe
Alter: 41 Beiträge: 540 Wohnort: NRW
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03.05.2021 15:49
von Raven1303
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Dass aus dem kleinen Hobbit ebenfalls ein Dreiteiler wurde, hat wohl wirklich nur mit Geld zu tun. Das war total übertrieben.
_________________ Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen, die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den Nächsten vielleicht nicht vollbringen, aber versuchen will ich ihn.
Ich kreise um Gott, um den uralten Turm und ich kreise Jahrtausende lang.
Und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm? Oder ein großer Gesang... (R.M. Rilke) |
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DerAndreas Leseratte
D
Beiträge: 189
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D 03.05.2021 16:01
von DerAndreas
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Ich vermute, dass dient einfach der Organisation. Klar, lange Geschichten sind kewl, episch usw. und wenn man dann alles mit allem verbindet, ist der nächste Bestseller und Facebook-Hype schon geschrieben. Zumindest in der Theorie.
Tatsächlich sind wir aber nun mal alles Menschen und unsere Mentale Kapazität ist begrenzt. Und da jede Handlung mit fortschreitender Länge auch immer komplexer wird, kommt man zwangsweise irgendwann zu dem Punkt, an dem man den Überblick über seine Handlung verliert.
Bei einer Trilogie, was bei heutigen Buchlängen einer Anzahl von ca. 900-1200 Seiten entspräche, kann man seine Arbeit noch selber Organisieren und mit einer Simplen Excel-Tabelle im Überblick behalten. Dann wird es schwierig.
Längere Buchzyklen konzentrieren sich zumeist auf Handlungen mit niedriger Komplexität und weisen harte Schnitte zwischen den Titeln auf, da der Autor mit jedem neuen Buch einen Reset macht und alles, was er nicht mehr braucht, zurück lässt. Reihen wie "Der Schwarze Turm" oder "Harry Potter" funktionieren so relativ gut, denen kann man aber auch nur schwerlich eine durchgängige Handlung attestieren. Bestenfalls gibt es ein Zentrales Kernthema, dass die einzelnen Bücher als roter Faden durchzieht. Sonst steht jedes Buch für sich.
Martin hat genau dass Versucht. Er wollte ein hochkomplexe Handlung auf viele Bände ausdehnen und muss nun quasi jede winzig kleine Variable aus Band eins selbst Jahrzehnte später noch bis in Band 5 oder 6 mitschleppen, weil die selbsternannten Canon-Wächter unter den Fans sonst Randale machen. Das er sich damit vollkommen übernommen hat, sollte inzwischen klar sein. Ob er die Reihe jemals beendet, ist wohl mehr als Fraglich.
Das einzige Beispiel, dass mir einfällt, wo es aktuell funktioniert hat, eine wirklich komplexe, durchgehende Handlung auf mehr als drei Bücher auszudehnen, ist "The Expanse", eine 9 Teilige Sci-Fi Reihe mit mehr oder weniger geschlossener Handlung, so eine Art "Game of Thrones im Weltraum". Aber auch diese wird von den beiden Autoren inhaltlich in 3 jeweils eigenständige Trilogien unterteilt, so dass immer nur die wichtigen Elemente weiter genutzt werden, und der Rest zurück bleibt.
Raven1303 hat Folgendes geschrieben: | Dass aus dem kleinen Hobbit ebenfalls ein Dreiteiler wurde, hat wohl wirklich nur mit Geld zu tun. Das war total übertrieben. |
Hallo Raven.
Nein, dass hatte es tatsächlich nicht. Es ging dabei um Lizenztechnische Probleme. New-Line hält neben HdR und dem Hobbit auch noch die Verwertungsrechte für einige Charaktere und Geschichten aus dem "Extended Universe" von Tolkien, aber eben NICHT die Rechte am Simarillion, die hat irgend jemand anderes.
Für New Line war die Einbindung bestimmter Inhalte in den Hobbit die einfachste (oder einzige) Lösung, diese Rechte jemals filmisch zu nutzen. Die EU-Assets als eigenständige Filme umzusetzen, hätte in jedem Fall weitere Rechte an Inhalten aus dem Simarillion erfordert. Und die hat NLC nicht bekommen, obwohl sie es versucht haben.
Hätte man die Rechte also nicht im Hobbit ausgespielt, wäre sie vergeudet gewesen.
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Gerling Exposéadler
G Alter: 59 Beiträge: 2385 Wohnort: Braunschweig
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G 03.05.2021 16:36
von Gerling
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Das geschieht auch häufig auf Anregung der Verlage. Sobald sie ein Manuskript gelesen haben, dass das Potential für eine Serie hat, bieten sie dem Autor einen Vertrag über drei Bücher an. Ich finde das gar nicht übel. So kann man nämlich den Figuren viel Spielraum für ihre Entwicklung geben.
_________________ Die Ewigen (Juni 2018)
Architekt des Bösen - Edition M (Aug 2019)
Tag X - Bookspot Verlag (2020)
Caldera - Bookspot Verlag (März 2021)
Brandmale - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
Argusaugen - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
Kopfgeld - Rowohlt Verlag (April 2022)
Der Perfektionist - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
Die Schuldigen - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
Der Seelsorger - Rowohlt Verlag (Juli 2023) |
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Selanna Reißwolf
Beiträge: 1146 Wohnort: Süddeutschland
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03.05.2021 18:30
von Selanna
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Ich habe vor Jahren mein Manuskript für einen Entwicklungsroman verschiedenen Agenturen angeboten. Zwei wollten das Gesamtmanuskript, obwohl es - wie ich heute weiß - für ein Erstlingswerk viel zu lang war (mehr als tausend Seiten). Ein Agent meinte dann, ich solle die Geschichte in drei sinnvolle Teile unterteilen und ihm dann wieder zuschicken, dann hätte er realistische Chancen, den ersten Teil Verlagen anzubieten.
Wäre somit also eine Trilogie geworden, nur hatte ich dann keine Zeit mehr, das Werk umzuarbeiten.
_________________ Nur ein mittelmäßiger Mensch ist immer in Hochform. - William Somerset Maugham |
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zwima Klammeraffe
Beiträge: 640 Wohnort: Reihenhausidyll
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03.05.2021 23:01
von zwima
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Aus Autorensicht haben Reihen oder Serien den klaren Vorteil, dass sie wirtschaftliche Planbarkeit und finanzielle Sicherheit für einen gewissen Zeitraum bieten. Zumindest, wenn direkt ein Mehrbuchvertrag abgeschlossen wird.
Der Nachteil ist, dass man sich zu einem ganzen Berg Arbeit verplfichtet. Ehe man eine gewisse Schreibroutine hat und seine eigene Leistungsfähigkeit gut einschätzen kann, würde ich daher immer vorsichtig sein, eine solche Mammutverpflichtung einzugehen. Ich habe da schon einige - auch erfahrene Autor:innen - straucheln gesehen.
Aus Lesersicht denke ich, ist es oft das Gefühl des "Nachhausekommens", das man bei jedem neuen Installment einer Reihe hat, das viele zu schätzen wissen. Man kann Figuren länger begleiten und lernt das Setting besser kennen und lieben.
_________________ HarperCollins:
Winterglück am Meer, Nordlichtträume am Fjord, Sommerzauber am Fjord, Winterküsse unterm Nordstern, Lichter, die vom Himmel fallen, Lichterzauber in Whispering Heights (2024), AT Van (2025)
Piper:
Späte Ernte, AT Moor
Lübbe:
Everything-for-youo-Trilogie, Unter-Haien-Dilogie |
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SantaDude Wortedrechsler
S
Beiträge: 85
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S 03.05.2021 23:03
von SantaDude
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Da ich im Agentur-Thread bereits diskutiere, mache ich mal den fliessenden Übergang, um mich hier zu äussern. Allerdings kann ich nur aus eigener Erfahrung schreiben und eine Erklärung abgeben, warum ich mehrteilig schreibe (wahrscheinlich werden es sogar mehr als drei Bände).
Ich glaube, den Grund darin zu erkennen, dass ich mit Mehrteilern aufgewachsen bin (nicht primär Trilogien, aber auch). Da gab es Dinge in meiner Kindheit wie die Filme von Herr der Ringe oder die Reihe rund um die Tribute von Panem, die mich, mein Lese- und Kosumverhalten gerpägt haben. Noch heute lese ich fast nur Buchserien mit übergeordneten Handlungsbogen. In den letzten Jahren haben es mir Geschichten wie Lockwood & Co. (5 Bücher), Die Legende von Greg (3), Die Flüsse von London (8) oder Skulduggery Pleasant (15) angetan.
Was schätze ich an diesen Werken? Dass ich mich immer wieder in dieser Welt verlieren kann. Das hat für mich persönlich einen viel grösseren Reiz, als einmal 400 Seiten zu lesen – und das war's. Nein, ich fühle mich in diesen Universen wohl, erlebe immer wieder neue und spannende Abenteuer mit den Figuren. Da ergeben Triologien einfach Sinn: Band 1 um die Welt mit ihren Figuren kennenzulernen, Band 2 um dem Geheimnis aus die Schliche zu kommen, Band 3 für den grossen Showdown. Ich mag es, wenn es sich Geschichten erlauben, diesen Raum einzunehmen.
Natürlich funktioniert das auch in einem Band. Aber wahrscheinlich sind neben mir viele andere auch durch Werke gerpägt, die auf drei oder mehr Büchern beruhen. Als es also darum ging, mir eine Geschichte auszudenken, habe ich dem nachgeeifert, was ich selber am liebsten konsumiere. Das hat mir Harry Potter und den "die drei ???" angefangen, ging über Tolkien und endete bei oben genannten Serien. Wobei meine Story nie als Trilogie geplant war und auch keine wird, sondern das Potenzial bringt, immer wieder neue Abenteuer erzählen zu können.
Letztlich begründet die Faszination für Trilogien wahrscheinlich darin, dass sich damit ein klassischer Drei-Akt in grösserem Ausmass praktizieren lässt. Dazu kommt in meinen Augen die Einflüsse der jüngeren Vergangenheit, die vielleicht stärker von Mehrteilern (u.a. Trilogien) gerpägt ist.
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nothingisreal Papiertiger
Beiträge: 4002 Wohnort: unter einer Brücke
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04.05.2021 07:18
von nothingisreal
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Oder die Geschichte reicht einfach für drei Teile Immer dieser Vorwurf der Geldmacherei ...
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6398 Wohnort: 50189 Elsdorf
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04.05.2021 08:26
von Ralphie
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Ich erinnere mich an die unsäglichen Fortsetzungen von "Vom Winde verweht". Was war das anderes als Geldmacherei?
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Globo85 Klammeraffe
Alter: 38 Beiträge: 742 Wohnort: Saarland
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04.05.2021 08:44
von Globo85
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Zitat: | Ich erinnere mich an die unsäglichen Fortsetzungen von "Vom Winde verweht". Was war das anderes als Geldmacherei?
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Aber man kann doch nicht aus einem (oder auch mehreren) Beispielen eine Regel ableiten.
Selbstverständlich gibt es die Fortsetzungen, die gemacht wurden, "nur" um Geld zu machen. Verlage und Agenturen sind Wirtschaftsunternehmen. Diese existieren auch "nur" (zumindest hauptsächlich) um Geld zu machen. Und "Berufsautoren" verdienen ihren Lebensunterhalt mit dem Schreiben, also natürlich schreiben sie (auch) um Geld zu verdienen.
Geht man nur von der Geschichte aus, gibt es natürlich Geschichten, die zwanghaft als Fortsetzung konstruiert wurden und damit qualitativ vielleicht auch mal zurück bleiben.
Aber es gibt auch viele Geschichten, die schlicht so lang sind, dass man sie eben in mehrere Teile aufteilen muss. Herr der Ringe wurde schon genannt. Tolkien hat das (auch wenn in 6 Bücher unterteilt, das war aber mehr zur inhaltlichen Strukturierung) als ein Werk geschrieben und mit aller Kraft versucht, es auch als ein Werk herauszugeben. Haben die Verleger aber nicht mitgemacht.
Ich glaube jede Form des Geschichtenerzählens (egal ob Buch oder Film-/Serienform) hat ihre Berechtigung. Da gibt es die Einzelwerke, die Fortsetzungen. Es gibt Werke, die sind (z.B. aufgrund der Länge) von vorneherein in mehreren Teilen geplant. Es gibt Reihen, die quasi unendlich fortgesetzt werden können, weil jede Geschichte abgeschlossen ist und sie sich nur Protagonist, Setting oder Thema teilen.
Das vom Konsumenten abhängig zu machen, kann in der ein oder anderen Situation sinnvoll sein. Für die Geschichte, die erzählt werden will sollte es aber doch (zunächst) keine Rolle spielen.
EDIT: Noch zur Ausgangsfrage: Ich könnte mir vorstellen, dass Trilogien (wie du erwähnt hast) so beliebt sind, weil sie den Dreiakter abbilden, die fundamentale Struktur jeder Geschichte mit Anfang, Mitte, Schluss. Dazu kommen wahrscheinlich noch jede Menge andere Gründe.
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2821
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04.05.2021 10:22
von Maunzilla
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Was versteht ihr unter einer Trilogie:
-Eine durchgehende lange Geschichte, die auf drei Bücher verteilt wird?
-Drei Bücher, die abgeschlossene Erzählungen mit den selben Protagonisten beinhalten?
-Drei Bücher, die unterschiedliche Geschichten mit unterschiedlichen Figuren erzählen, aber das selbe Thema oder Motiv teilen?
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3210 Wohnort: Frankenberg/Eder
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04.05.2021 11:18
von Taranisa
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben: | Was versteht ihr unter einer Trilogie:
-Eine durchgehende lange Geschichte, die auf drei Bücher verteilt wird?
-Drei Bücher, die abgeschlossene Erzählungen mit den selben Protagonisten beinhalten?
-Drei Bücher, die unterschiedliche Geschichten mit unterschiedlichen Figuren erzählen, aber das selbe Thema oder Motiv teilen? |
Ich verstehe darunter (ohne studiert zu haben^^):
1: Ja
2: Nur "ja", wenn die Geschichte und/oder die Figur sich weiterentwickeln. Ansonsten würde ich es als Reihe bezeichnen, bei der jeder Band einzeln stehen kann, ohne notwendiges Vorwissen.
3: Nein
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024 |
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BrianG Klammeraffe
Alter: 47 Beiträge: 708
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04.05.2021 11:52
von BrianG
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Ich glaube, dieser Deutung, was eine Trilogie eigentlich ist, kann ich mich anschließen.
_________________ Aus dem Chaos sprach die Stimme: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen."
Und ich lächelte und war froh.
Und es kam schlimmer. |
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Levo Klammeraffe
L
Beiträge: 869
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L 04.05.2021 14:01
von Levo
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben: | Was versteht ihr unter einer Trilogie:
-Eine durchgehende lange Geschichte, die auf drei Bücher verteilt wird?
-Drei Bücher, die abgeschlossene Erzählungen mit den selben Protagonisten beinhalten?
-Drei Bücher, die unterschiedliche Geschichten mit unterschiedlichen Figuren erzählen, aber das selbe Thema oder Motiv teilen? |
Ich würde bei allem nicken, stets vorausgesetzt, dass sich Beispiel für 1 und 2 auf Geschichten mit einem übergeordneten Storybogen beziehen.
Bei dem dritten würden mir ein paar Romane einfallen, die ich als Trilogie mit übergeordnetem Bogen deuten würde, z B die Rosewater-Trilogie von Tade Thompson.
Weniger streng auch Storys, in dem das Setting die Figuren zusammenhält und deren Entwicklungen beschreiben. Oder dasselbe inciting event bei unterschiedlichen Protagonisten die Story in Gang setzt.
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DerAndreas Leseratte
D
Beiträge: 189
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D 04.05.2021 14:20
von DerAndreas
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Ich denke, 1 und 2 dürften wohl beide gleichwertig gelten. 1 entsteht einfach, wenn der Autor die Handlung von Anfang an als Trilogie plant, 2 dann wenn die Handlung mit einem Buch beginnt, und dann erweitert wird.
Korrigieren will ich eben noch die Sache mit Tolkiens Trilogie. Tatsächlich hat Tolkien den Herrn der Ringe damals als ein Buch geschrieben. Genau genommen war er für ihn ein Band aus 6 thematischen Büchern. Dennoch wollte Tolkien, dass das Werk in einer Einheit veröffentlicht wird. Die Umformung zu einer Trilogie kam durch den Verlag. Durch den Krieg war Papier in England knapp und Teuer und der Verlag befürchtete, dass ein einzelnes Buch mit über 1000 Seiten zu teuer werden würde, um sich auf dem Markt platzieren zu können. Deshalb wurde der eine Band zu 6 Büchern in 3 Bände zu je zwei Büchern aufgeteilt.
Wäre es nach Tolkien gegangen, wäre es dennoch bloß ein Buch geworden.
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BrianG Klammeraffe
Alter: 47 Beiträge: 708
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04.05.2021 15:28
von BrianG
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Für die sechs Teile/Bücher/Abschnitte hatte Tolkien sogar eigene Titel festgelegt, die - abhängig von der Quelle - leicht variieren können (vermutlich hat auch der gute J.R.R. selbst mit verschiedenen Varianten gespielt).
Aber unabhängig ob er es nun als Einzel-Wälzer herausbringen wollte (was ich nach kurzer Überlegung sogar als die wahrscheinlichere Variante betrachte) oder in Form von sechs schmalen Bändchen, am Ende wurde es eine Trilogie. Und für mich stellt sich einfach die Frage, ob das mit ein Grund für die Quasi-Konvention ist, die gefühlt jeden Zweiten eine Trilogie schreiben lässt. So nach dem Motto: Hat Papa Tolkien auch gemacht. Oder ob da noch andere Faktoren (wie etwa die im Thread schon erwähnten wirtschaftlichen/verlagsseitigen Überlegungen) dahinterstecken.
_________________ Aus dem Chaos sprach die Stimme: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen."
Und ich lächelte und war froh.
Und es kam schlimmer. |
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Rübenach Exposéadler
R
Beiträge: 2836
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R 04.05.2021 15:37
von Rübenach
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Am genialsten hat es Douglas Adams gelöst. Einmal Rupert und zurück ist der "fünfte Teil der vierbändigen Triologie" Per Anhalter durch die Galaxis
_________________ "Vielleicht sollten mehr Leute Schreibblockaden haben." Joy Williams |
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holg Exposéadler
Moderator
Beiträge: 2396 Wohnort: knapp rechts von links
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04.05.2021 15:58
von holg
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Die beste Trilogie ist mMn immer noch per Anhalter durch die Galaxis.
Ok, es gab zuerst eine Hörspielserie, dann eine Romanserie von zwei, dann drei Büchern.
Danach kamen noch zwei Bücher.
Insgesamt also eine fünfbändige Trilogie.
Manche haben einfach zu viele Ideen. Ideen, die Ideen generieren, die wiederum undsoweiter. Wenn die nicht alle auf einmal kommen, muss man eben die Bücher nacheinander schreiben.
Vielen Trilogien sieht man das an, dass erst ein Buch da war. Es ist rund, in sich geschlossen. Die weiteren Bände setzen irgendwo an und entwickeln sich von da aus weiter. Manchmal ist das so ein, "das war doch gut, mach noch eins".
Oder es entwickelt sich aus einer Geschichtensammlung, die in eine große Handlung eingegossen wird, und es entsteht ein Roman, der zu groß für ein Buch ist.
Oder es wird von Anfang an auf drei oder vier Bücher geplant. Da gehört aber ein bisschen mehr dazu, als die Vorstellung, "ich schreib mal eben eine Trilogie". Leider gibt es genug Beispiele, wie man sich überheben kann.
EDIT:
@Rübenach zwei Dumme, ein Gedanke.
_________________ Why so testerical? |
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