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Unrealistische Tipps?

 
 
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BrianG
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 47
Beiträge: 708



Beitrag09.09.2020 12:44
Unrealistische Tipps?
von BrianG
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Wenn es darum geht, sich mit einem Exposee oder Manuskript bei einem Verlag zu bewerben, gibt es im Netz verschiedene gute und gutgemeinte Tipps bzw. auch No-Gos.. Wer lange genug Suchergebnisse studiert, wird feststellen, dass sich manche davon in den verschiedensten Varianten wiederholen.

Die meisten davon scheinen mir ganz sinnvoll zu sein. So halte ich es etwa für eine gute Idee, zumindest mal die Rechtschreibprüfung über den Text laufen zu lassen oder nicht schon mit einem fertigen Titelbild aufzuwarten.

Bei einem bestimmten Tipp, der sich in verschiedensten Formen findet, frage ich mich allerdings, wie realitätsnah er eigentlich ist. So wird immer wieder geraten, den konkreten zuständigen Lektor herauszufinden und ihn oder sie direkt anzuschreiben. Dies ist etwa hier (Punkt 3) oder aber auch indirekt in »No-Go-Form« hier (Punkt 5) der Fall.

Nun ist es aber so, dass Verlagshomepages, ausgenommen vermutlich Kleinstverlage, die zuständigen Lektoren nicht nennen. Die besagten Tipps würden nun also von mir erwarten, mich dranzumachen und einen Empfänger herauszufinden, der stimmen kann oder auch nicht.

Fast schon ärgerlich finde ich, dass dies manchmal sogar als »Hausaufgabe« von Autoren gesehen wird. Tut mir leid, aber das kann’s doch nicht sein. Wenn schon Hausaufgaben, dann sollten die damit enden, dass wir Autoren uns darüber informieren, ob unser Manuskript thematisch zum Verlag passt. (Ob es nicht schlau wäre, die Verlage zunächst außen vor zu lassen und stattdessen nach einer Agentur zu suchen, sei mal dahingestellt.) Aber auch noch nachzugraben, welcher konkreten Person ich das Ding schicken soll, obwohl diese offensichtlich "Fang mich doch" spielt, bzw. wo doch der Auftritt der Verlage nahelegt, dass es nicht erwünscht ist, scheint mir kontraproduktiv zu sein.

Fast erfrischend muten da die FAQ von Ullstein an, wo ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass eine direkte Kontaktaufnahme von konkreten Lektoren nicht erwünscht ist.

Dieses Lektoren-Heraussuchen-und-Anschreiben unterstellt eigentlich nur eines. Nämlich, dass wir dem Verlag, der möglicherweise eine »Manuskripte (at) xy.com« Mailadresse oder ein Online-Formular dafür unterhält, dass er zu blöd ist, den Inhalt des Posteingangs richtig an die Mitarbeiter zu verteilen.

Und selbst wenn ich nun einen Lektor, eine Lektorin direkt anschreibe. Was wird denn mit meinem Machwerk passieren? Wird es sofort mit Begeisterung gelesen, oder landet es nicht trotzdem dort, wo es ohnehin gelandet wäre, nämlich zur Vorauswahl auf dem Stapel, den die Praktikanten durchwühlen?

Wie steht ihr zu diesem Thema? Haltet ihr diesen »Tipp« ebenfalls für realitätsfern oder nicht? Gibt’s vielleicht den einen oder anderen Erfahrungsbericht?

Oder ist jemand über andere Ratschläge gestolpert, die fern jeder Alltagstauglichkeit zu sein scheinen?


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Kiara
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 44
Beiträge: 1404
Wohnort: bayerisch-Schwaben


Beitrag09.09.2020 13:02

von Kiara
Antworten mit Zitat

5. Das Anschreiben beginnt mit „Sehr geehrte Damen und Herren …“. (Weil der Autor das Manuskript offenbar an viele Verlage geschickt hat und nicht professionell genug war, Namen zu recherchieren.)

Ja, dieser Punkt ist m. E. altertümlich.

Man liest ja sonst gelegentlich: "Sehen Sie von telefonischen Nachfragen ab."
Aber man soll vorher anrufen, um einen Ansprechpartner herauszufinden? Oder eine E-Mail an SgDuH mit der gleichen Bitte?

Ich habe zwar nur eine Handvoll Verlage angeschrieben, aber darunter war auch einer, der so einen Punkt in seinem System versteckt hatte. Eine Antwort habe ich dennoch bekommen.


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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5437
Wohnort: OWL


Beitrag09.09.2020 13:07

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Es gibt viele Verlage, die bestenfalls eine Abteilung ("Lektorat") nennen, damit der Brief nicht erst in der Buchhaltung landet und das Sortieren schneller geht.

Vielleicht gibt es auch witzige Verlage, die gleich die Abteilung "Entsorgung" empfehlen ....

Das ist aber auch alles.

Wenn ich meine Steuererklärung abschicke, dann brauche ich die auch nicht an meinen persönlichen Sachbearbeiter zu addressieren. Die freuen sich immer dermaßen, daß überhaupt etwas kommt ... Laughing Laughing Laughing

Etwas anderes ist es, wenn man schon mal einen persönlichen Kontakt hatte, aber das versteht sich von selbst.

Wer seinem eigenen Manuskript nicht ganz traut (oder zu sehr traut), neigt vielleicht eher dazu, sich auf Formalien zu versteifen - um bloß nichts falsch zu machen. Der Psychologe nennt das wohl "Übersprunghandlungen".
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Taranisa
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 54
Beiträge: 3207
Wohnort: Frankenberg/Eder


Beitrag09.09.2020 13:07

von Taranisa
Antworten mit Zitat

Hier mal ein Link. Die Betreiberin der Homepage hatte Verlage zum Einreichen der Manuskriptangebote befragt.
https://www.die-schreibtrainerin.de/grosse-verlage-setzen-vor-allem-auf-literaturagenturen/

Wenn ein Verlag (sollte auch für Agenturen gelten) keine konkrete Person nennt, an die das Exposé und die Textprobe geschickt werden sollen, ist das scheinbar auch nicht gewünscht. Meiner Meinung nach ist es unsere Aufgabe als AutorIn, möglichst gute und verkaufsfähige Manuskripte zu schreiben, und nicht, "such-den-LekorIn-Namen" zu spielen. Anrufe, nur um den Namen zu erfahren, sind lt. der o.a. Umfrage auch nicht erwünscht. Klar, wird doch die angerufene Person aus ihrer eigentlichen Arbeit gerissen und muss dann wieder hineinfinden. Entdecke ich also keinen Namen unter "Manuskripteinreichungen", scheitert es gewiss nicht an der allgemeinen Anrede "Sehr geehrte Damen und Herren".


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Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
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Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
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Nina
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Beiträge: 5000
Wohnort: Berlin


Beitrag09.09.2020 13:11

von Nina
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Hallo BrianG,

ja, es gibt diese Tipps, die gehören in die Ablage Papierkorb. Den von Dir erwähnten, hinsichtlich der Lektorensucherei, würde ich dazu zählen.

Wie ich es halten würde?

Sofern ich einen bestimmten Verlag im Auge hätte, würde ich auf deren Website gehen. Wenn da explizit jemand genannt wäre/würde/ist, der hinsichtlich von Manuskripten Ansprechpartner/in ist, würde ich das übernehmen (z.Hd. Frau Leseratte/z.Hd. Herrn Bürostuhlrumsitzer). Ansonsten würde ich da keine Verkrampfungen anstellen. Kann ja sein, gerade jetzt im Corona-Zeitalter, dass Herr Sesselpupser, der sich normalerweise um die Manuskripte von Autoren mit den Anfangsbuchstaben "G" kümmert, gerade in Kurzarbeit ist, während die anderen weiter arbeiten. Dann liegt Dein Manuskript dort und verstaubt (wer weiß schon, wie lange das mit Corona noch dauert!).

Wie sagte mal jemand: Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Ich glaube, es gibt schon einige Leute, die keine geraden Sätze schreiben können. Vielleicht hilft es denen, wenn sie erst mal etwas Zeit mit der Suche nach passenden Lektoren verbringen und in der Zwischenzeit vor lauter Lesen das Schreiben lernen. (oder so). (Du gehörst selbstverständlich nicht zu diesen Leuten, ist ja wohl klar).

Insofern: Ich drücke Dir die Daumen. Ich weiß gar nicht in welchem Genre Du schreibst? Ich bin sicher, dass Du etwas Gutes auf die Beine gestellt hast. Jedenfalls wünsche ich Dir den größten Erfolg und entspanntes Durchkommen.

Viel Glück BrianG!

Liebe Grüße
Nina


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Niederrheiner
Geschlecht:männlichKlammeraffe
N


Beiträge: 821



N
Beitrag09.09.2020 13:30
Re: Unrealistische Tipps?
von Niederrheiner
Antworten mit Zitat

BrianG hat Folgendes geschrieben:
Dieses Lektoren-Heraussuchen-und-Anschreiben unterstellt eigentlich nur eines. Nämlich, dass wir dem Verlag, der möglicherweise eine »Manuskripte (at) xy.com« Mailadresse oder ein Online-Formular dafür unterhält, dass er zu blöd ist, den Inhalt des Posteingangs richtig an die Mitarbeiter zu verteilen.


Nein. Das hat nichts mit "blöd" zu tun, sondern mit zu hohem Aufwand und damit, dass gerade die großen Verlage es auch nicht nötig haben, Unverlange richtig zu prüfen, weil sie durch Agenturen eigentlich sowieso schon viel zu viel auf den Tisch kriegen.
Darum verläuft die Verteilung der Unverlangten in großen Verlagen m.E. i.d.R. nicht von Mitarbeiter zu Mitarbeiter, sondern vom Keller zum Müll - und mit ganz viel Glück mal zum Schülerpraktikanten.

Dafür, dass es bei einigen großen Verlagen sogar automatisierte Absagesysteme (online) gibt, die dem Autor nach einer bestimmten Zeit absagen, um ihm das Gefühl zu geben, dass es geprüft wurde, gab es ja auch hier schon mehrere Beispiele.

Aber wir hatten die Diskussion schon soooo oft.
Es wurden oft genug Interviews mit LektorenInnen zitiert/verlinkt, wo sie ganz klar sagen, dass die Verlage es einfach nicht leisten können, alles Unverlangte zu prüfen.
Leider wird das (gerade auch in Foren) immer wieder ignoriert, um die Hoffnung nicht zu zerstören.

Dass das persönliche Adressieren an einen Lektor in einem großen Verlag aber auch nicht wirklich vielversprechender ist - da stimme ich euch zu.
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Niederrheiner
Geschlecht:männlichKlammeraffe
N


Beiträge: 821



N
Beitrag09.09.2020 13:42

von Niederrheiner
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Übrigens wurde die "20-Sekunden-Manuskriptprüfung" vom Chef eines kleinen Verlages geschrieben, wo auf der Homepage klar steht, dass man den Chef persönlich kontaktieren soll (E-Mail)!
Natürlich schreibt man dann nicht "Sehr geehrte Damen und Herren"! Ist doch völlig korrekt.

Ich kann nicht erkennen, dass er das in seinem Beitrag irgendwo auf andere Verlage überträgt.
Wie man im ersten Satz schon lesen kann, schildert er einfach nur, wie er selbst Manuskripte prüft.
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BrianG
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 47
Beiträge: 708



Beitrag09.09.2020 13:54

von BrianG
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Möglicherweise habe ich die Motivation für den Start dieses Threads nicht deutlich genug herausgestrichen. Es geht mir nicht darum, Verlage und deren tatsächliches oder vermeintliches Agieren anzuprangern. Es geht mir auch nicht um die Frage, ob das Kontaktieren einer Agentur schlauer ist, als Verlage direkt anzuschreiben.

Ich wollte mich mit Tipps befassen, die im Internet, in Ratgebern oder in anderen Quellen zu finden sind, und deren Sinnhaftigkeit und Alltagstauglichkeit hinterfragen. Das direkte Kontaktieren von Lektoren habe ich als Beispiel für einen solchen Tipp herangezogen, weil dies einer war, bei dem ich vor kurzen einen WTF-Moment hatte.


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Niederrheiner
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Beitrag09.09.2020 14:03

von Niederrheiner
Antworten mit Zitat

@BrianG: Meines Erachtens ist der schlechteste Tipp, große Verlage selbst anzuschreiben.

Die "Sinnhaftigkeit und Alltagstauglichkeit" dieses Tipps wird in Foren aber leider oft nicht (oder zu wenig) hinterfragt.

Welche Anrede man verwendet, ist dabei überhaupt nicht relevant.
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Gerling
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G
Beitrag09.09.2020 14:12

von Gerling
Antworten mit Zitat

Ganz ehrlich, gibt es überhaupt einen Ratgeber, der von einem Menschen geschrieben wurde, der zuvor in einem großen Publikumsverlag einen Roman veröffentlicht hat, der sich unfassbar gut verkauft hat? Was ich damit sagen will ist, dass die Ratgeber die ich kenne sämtlich von Leuten geschrieben wurden, die eben genau das in ihrer Vita nicht stehen haben. Sie geben ihre persönlichen Erfahrungen preis. Nicht mehr, nicht weniger. Deshalb verzichte ich auf diese Ratgeber. Ist schon häufiger erwähnt worden, aber Andreas Eschbach hat auf seiner Homepage wirklich gute Tipps.

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Niederrheiner
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N
Beitrag09.09.2020 14:23

von Niederrheiner
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Gerling hat Folgendes geschrieben:
Ist schon häufiger erwähnt worden, aber Andreas Eschbach hat auf seiner Homepage wirklich gute Tipps.


Zustimmung!

Dort hat er übrigens schon vor mehr als zehn Jahren geschrieben, dass man es sich als Nachwuchsautor sparen kann, große Verlage direkt anzuschreiben.
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Bunt Speck
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Beitrag09.09.2020 14:28

von Bunt Speck
Antworten mit Zitat

BrianG hat Folgendes geschrieben:
Ich wollte mich mit Tipps befassen, die im Internet, in Ratgebern oder in anderen Quellen zu finden sind, und deren Sinnhaftigkeit und Alltagstauglichkeit hinterfragen. Das direkte Kontaktieren von Lektoren habe ich als Beispiel für einen solchen Tipp herangezogen, weil dies einer war, bei dem ich vor kurzen einen WTF-Moment hatte.


Es kursieren so viele Dos und Dont's ... da kann man verrückt werden. Bringt alles nix. Meines Erachtens ist es wichtig, dass man bei den Verlagsseiten die Regeln zur Manuskripteinreichung liest und beherzigt. Dann passt das. Positive Rückmeldung bekommt man trotzallem nur, wenn viel Glück und ein passendes und gefallendes Exposé im Spiel sind.

"Sehr geehrte Damen und Herren ..." ist immer völlig in Ordnung.

Grüße
Bunt


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crisihasi
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Beiträge: 244



Beitrag09.09.2020 14:51

von crisihasi
Antworten mit Zitat

Gerling hat Folgendes geschrieben:
Ganz ehrlich, gibt es überhaupt einen Ratgeber, der von einem Menschen geschrieben wurde, der zuvor in einem großen Publikumsverlag einen Roman veröffentlicht hat, der sich unfassbar gut verkauft hat? Was ich damit sagen will ist, dass die Ratgeber die ich kenne sämtlich von Leuten geschrieben wurden, die eben genau das in ihrer Vita nicht stehen haben. Sie geben ihre persönlichen Erfahrungen preis. Nicht mehr, nicht weniger. Deshalb verzichte ich auf diese Ratgeber. Ist schon häufiger erwähnt worden, aber Andreas Eschbach hat auf seiner Homepage wirklich gute Tipps.


Das ist mir auch aufgefallen. Es gibt unheimlich viele Ratgeber von Jungautoren (also nicht vom Alter her, ihr wisst, was ich meine ...), wobei ich mich immer frage, wieso sich so viele berufen fühlen, ihre "Erfahrungen" zu teilen. Klar, in einem Gespräch oder wenn man explizit gefragt wird, ist das was anderes, aber gleich einen ganzen Blog oder gar Ratgeber zum Thema finde ich häufig fragwürdig. Mir tun dann auch immer die Leute leid, die sich so dogmatisch an die Tipps klammern.

Zum konkreten Thema kann ich nur sagen: Wenn ich keinen Ansprechpartner kenne, frage ich in der Regel jemanden, der dort verlegt wurde. Natürlich nicht ganz wild, das sind dann meist Leute, die ich von Social Media kenne. Aber ganz ehrlich ... bisher habe ich nicht ein einziges Mal von derselben Person auch eine Antwort erhalten, an die ich geschrieben habe, und ich habe auch den Eindruck, dass es völlig Banane ist.
Bei Agenturen mag das anders sein. Habe ich mal so läuten hören, aber ist bestimmt auch eine Case by Case Sache. Ich glaube, solange man sich an die Kriterien von den Homepages hält, ist man gut dabei.
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Stefanie
Reißwolf


Beiträge: 1741



Beitrag09.09.2020 15:05

von Stefanie
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Ich würde auf die Seite der Agentur oder des Verlages gehen und ganz genau das tun, was da gewünscht wird.
Wer Exposé und 20 Seiten Leseprobe will, kriegt das, wer 40 Seiten und Vergleichstitel will, kriegt eben die.
Jede Bewerbung sollte einzeln auf den Adressaten abgestimmt werden.

Das mit dem persönlich den Lektor ansprechen kann ja ganz nett sein, wenn man dadurch einen Anknüpfungspunkt hat (mein Buch hat die gleiche Interessengruppe wie das von Ihnen vertretende Buch soundso), aber abgesehen von Miniagenturen/-verlagen dürften das eh mehrere sein, die da sichten.
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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5437
Wohnort: OWL


Beitrag09.09.2020 15:58

von Willebroer
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Vielleicht sollte man bei jeder Manuskripteinreichung auch immer angeben, nach welchem Schreibratgeber man sich jeweils gerichtet hat.
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Mumienfreund
Eselsohr


Beiträge: 327



Beitrag09.09.2020 16:32

von Mumienfreund
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Willebroer hat Folgendes geschrieben:
Vielleicht sollte man bei jeder Manuskripteinreichung auch immer angeben, nach welchem Schreibratgeber man sich jeweils gerichtet hat.


Da könnte was dran sein. Am besten, man evoziert mit dem Anschreiben beim Empfänger auch gleich einen Konflikt – so etwas bleibt im Gedächtnis haften und nachdem die erste Wut verraucht ist, werden sich erfahrene Lektorinnen und Lektoren entspannt zurücklehnen, das Manuskript noch einmal aus dem Absagestapel fischen und sagen: Ja Donnerwetter, wenn der/die so aufwühlende Anschreiben formuliert, wie spannend mag dann erst der Roman sein?

Ein Beispiel.

Na, du alter Schlunzenpeter?

Ich kann doch förmlich durchs Internet riechen, wie du schon die Absagetaste drücken willst. Aber das muss nicht sein, denn mein Manuskript: R'z'lech-Patzzyillwellø  und die Schicksalsschmiede von Urztk-Krotzkor, mein auf zehn Bände angelegtes Fantasyepos, dessen Held der Hoplit Krodo ist …
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Kiara
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 44
Beiträge: 1404
Wohnort: bayerisch-Schwaben


Beitrag09.09.2020 17:07

von Kiara
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Hab ich versucht, hat nicht geklappt. Nicht mit Schlunzenpeter allerdings, vielleicht sollte ich das mal testen.

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MissClara
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Beiträge: 666



Beitrag09.09.2020 19:06

von MissClara
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Ich schließe mich an: Hausaufgabe sollte sein, auf der Homepage nach Infos zu suchen und diese zu beherzigen. Und nach unzähligen Interviews (allerdings mit Agenten), die ich gelesen habe, habe ich auch das so für mich als Quintessenz gefiltert.
Selbst, wenn ich einen Lektornamen kennen würde, da aber steht, Manuskript-Emails bitte an Empfangsdame XY, würde ich mich daran halten.

"Sehr geehrte Damen und Herren" versuche ich immer zu vermeiden. Z.B. las ich im Interview einer Agentur, die nur aus zwei Frauen besteht (sieht man auf der HP), dass diese Anrede ihr verrät, dass jemand sich nicht mit der Agentur befasst hat, sonst wüsste er, dass da keine Männer arbeiten.

Wenn ich keinen Ansprechpartner kenne schreibe, allgemein in beruflichen Belangen, schreibe ich auch gerne mal "Sehr geehrtes Team XY", so klingt es zumindest nicht nach Kettenbrief.
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Gerling
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Beitrag09.09.2020 19:24

von Gerling
Antworten mit Zitat

Mal die großen Verlage ausgenommen, weil die in aller Regel eh kaum noch unverlangt eingeschickte Manuskripte prüfen; glaubt jemand ernsthaft, dass eine Agentur oder ein mittelgroßer Verlag eine hammermäßige Geschichte ablehnt, weil die Anrede im Anschreiben nicht treffend war ...?

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Willebroer
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Wohnort: OWL


Beitrag09.09.2020 19:40

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Gerling hat Folgendes geschrieben:
Mal die großen Verlage ausgenommen, weil die in aller Regel eh kaum noch unverlangt eingeschickte Manuskripte prüfen; glaubt jemand ernsthaft, dass eine Agentur oder ein mittelgroßer Verlag eine hammermäßige Geschichte ablehnt, weil die Anrede im Anschreiben nicht treffend war ...?


Die hammermäßigen Geschichten hat ja jeder. Also kann es nur an der Anrede liegen. Wink
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Gerling
Geschlecht:männlichExposéadler
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Alter: 59
Beiträge: 2385
Wohnort: Braunschweig


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Beitrag09.09.2020 19:54

von Gerling
Antworten mit Zitat

Willebroer hat Folgendes geschrieben:
Gerling hat Folgendes geschrieben:
Mal die großen Verlage ausgenommen, weil die in aller Regel eh kaum noch unverlangt eingeschickte Manuskripte prüfen; glaubt jemand ernsthaft, dass eine Agentur oder ein mittelgroßer Verlag eine hammermäßige Geschichte ablehnt, weil die Anrede im Anschreiben nicht treffend war ...?


Die hammermäßigen Geschichten hat ja jeder. Also kann es nur an der Anrede liegen. Wink


Auch wieder wahr ... Rolling Eyes


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Thomas74
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Wohnort: Annaburg


Beitrag09.09.2020 21:16

von Thomas74
Antworten mit Zitat

Gerling hat Folgendes geschrieben:
Ganz ehrlich, gibt es überhaupt einen Ratgeber, der von einem Menschen geschrieben wurde, der zuvor in einem großen Publikumsverlag einen Roman veröffentlicht hat, der sich unfassbar gut verkauft hat?


Ich denke, in der Regel ist der Ratgeber das einzige Machwerk Buch, welches sie jemals erfolgreich vermarktet haben. Razz


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