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wider des vergessens


 
 
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Perry
Geschlecht:männlichExposéadler
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Alter: 71
Beiträge: 2509



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Beitrag12.07.2020 00:22
wider des vergessens
von Perry
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

wider des vergessens

wie lautet gleich wieder der vorname von einstein
oder wie heißt die hauptstadt von tadschikistan fällt es
dir nicht ein findest du beides mit ein paar klicks im netz

merkst du aber nicht dass dir etwas entfallen ist wird
die welt um dich herum immer kleiner bis du eines tages
selbst die menschen in deiner nähe nicht mehr erkennst

für diesen fall habe ich den namen meiner traumfrau
auf einen zettel geschrieben und ihn an den badspiegel
geklebt auf einem anderen steht albert duschanbe

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Gast







Beitrag12.07.2020 03:46

von Gast
Antworten mit Zitat

Einerseits habe ich nichts zu sagen, anderseits ist ein um 1 inkrementierter View-Counter zu wenig und zu anonym. Es sei deshalb dieser Kommentar als ermunternde Bestätigung stehen gelassen: Ja, da kommt durchaus etwas an, auch wenn die Antwort oftmals ausbleibt.
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a.no-nym
Klammeraffe
A


Beiträge: 699



A
Beitrag12.07.2020 14:37
Wider den Fehlerteufel
von a.no-nym
Antworten mit Zitat

Hallo Perry,

nur eine kurze Anmerkung:

Perry hat Folgendes geschrieben:
wider des vergessens

DUDEN hat Folgendes geschrieben:
Grammatik INFO
Präposition mit Akkusativ

(https://www.duden.de/rechtschreibung/wider)

Freundliche Grüße
a.
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Perry
Geschlecht:männlichExposéadler
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Alter: 71
Beiträge: 2509



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Beitrag12.07.2020 22:44
Hallo Zusammen,
von Perry
pdf-Datei Antworten mit Zitat

hallo Andreas,
danke für den gut gemeinten Komm und LG
Perry

Hallo a.no-nym,
danke für den Hinweis, die Genetivproblematik war mir durchaus bekannt.
Es gibt den Begriff "Wider des Vergessens" jenseits der Grammatik und der steht wohl überwiegend für die Aufarbeitung der NS-Problematik.
Da meinText aber mehr in Richtung Demenz zielt, werde ich den Titel in"wider das vergessen" ändern.
LG
Perry
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Gast







Beitrag13.07.2020 04:33

von Gast
Antworten mit Zitat

Ist die in Zettelform am Spiegel angebrachte phonetisch ähnliche Mitteilung an sich selbst "albern, du Schande" zu düster interpretiert?

Ich erinnere mich (fast schrieb ich "ich werde nie vergessen") noch gut an meinen 100-jährigen, allein lebenden Grossvater, wie ich nach seinem Tod einen solchen Zettel von ihm geschrieben und an die Mikrowelle geheftet vorfand: "Dies ist eine Mikrowelle" und dazu die tragische Meta-Botschaft, die mich bis heute nicht loslässt: "Dies wusste ich vorher nicht"
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Perry
Geschlecht:männlichExposéadler
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Alter: 71
Beiträge: 2509



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Beitrag13.07.2020 12:15
Hallo Andreas,
von Perry
pdf-Datei Antworten mit Zitat

ja, manchmal helfen auch die Zettel nicht mehr.
LG
Perry
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Michel
Geschlecht:männlichBücherwurm

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Beitrag13.07.2020 13:11

von Michel
Antworten mit Zitat

Den feststehenden Begriff der Überschrift kannte ich nicht und las das im Verlauf als Ausdruck demenzieller Entwicklung. Dann wäre es mir ein wenig zu direkt dahergekommen - wehe dem, der den Subtext überliest!
Den letztlich erfolglosen Kampf gegen das Vergessen hast Du für mich beklemmend gut und gleichzeitig lapidar eingefangen. Wer wird später den "Albert Duschanbe"-Zettel verstehen? Vermutlich auch der Urheber nicht (mehr).

Als Nicht-Lüriker (von Spaßfäden hier mal abgesehen) würde mich interessieren, wie Du zu den Zeilenumbrüchen kommst, welche Denkprozesse dazu führen, dass sie wider die Satzstruktur genau an den Stellen sitzen. Auf Empfängerseite hindert mich das, den Text zu schnell und prosaisch zu lesen; vielleicht bezweckst Du ja genau das. Vielleicht geht es nur um die Zeilen länge. Bin gespannt.


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Perry
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Beitrag13.07.2020 23:17
Hallo Michel,
von Perry
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danke für dein Interesse.
Stilistisch schreibe ich Prosalyrik, gelegentlich mit Alliterationen (Lautwiederholungen), Enjambements (zeilenübergreifende Bedeutungen) und Binnenreimen geschmückt. Der terzettille Rahmen dient einerseits der Verdichtung und stellt andereseits eine Gliederung in Einleitung, Haupteil und Schluss dar. Was die Zeilumbrüche anbelangt sind sie neben Enjambements auch gewollte Stopps, um die Lesespannung zu erhöhen.
Ich hoffe, das bringt Dich etwas weiter.
LG
Perry
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Michel
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Beitrag14.07.2020 12:48

von Michel
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Vielen Dank, das gibt mir eine hilfreiche Leselupe an die Hand.

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holg
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Moderator

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Beitrag14.07.2020 18:33

von holg
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Diese nüchterne Nebenbei-Schilderung fortschreitender Demenz gefällt mir ausnehmend gut.

Der Bezug zur Verfügbarkeit quasi unendlichen Wissens im Internet ist im ersten Moment seltsam, fügt sich aber als Gegensatz zur immer begrenzter werdenden Ressource Erinnerung im eigenen Kopf mMn gut ein.

Den Titel zu ändern halte ich für eine gute Idee, denn den Bezug zur Initiative zur Erhaltung der Erinnerung an die Gräueltaten des Naziregimes finde ich im Text gar nicht.


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Perry
Geschlecht:männlichExposéadler
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Alter: 71
Beiträge: 2509



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Beitrag14.07.2020 18:42
Hallo holg,
von Perry
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danke fürs Interesse am Text. Was nützt einem letztlich das ganze gespeicherte Wissen im Netz, wenn man die Frage vergessen hat.
LG
Perry
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Elena
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Beiträge: 218
Wohnort: Berlin


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Beitrag02.09.2020 09:58
Wider des Vergessens
von Elena
Antworten mit Zitat

Lieber Perry,

ich komme mit zwei Dingen bei diesem Gedicht nicht klar:

1. Der falsche Fall im Titel. Ist doch ganz einfach, frag: "Wider was?"
Antwort: das Vergessen.

2. Deine Zeilenbrüche. Das rückt alles derartig zusammen, dass man es unbewusst ohne Punkt und Komma liest, beinahe atemlos. Du nimmst dir mit diesem Häufchenschreiben sehr viel an Ausdruck dessen, was du dem Leser vermitteln willst. Ich habe nichts dagegen, mal was auszuprobieren, aber wenn man erkannt hat, dass es so nicht geht, sollte man es anders machen.

Lieben Gruß, Elena
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Perry
Geschlecht:männlichExposéadler
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Alter: 71
Beiträge: 2509



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Beitrag02.09.2020 22:54
Hallo Elena,
von Perry
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freut mich, dass Du den Text noch einmal aufgriffen hast.
Die Genetivproblematik im Titel wurde bereits ausführlich kommentiert.
Was den Lesefluss anbelangt, liegt er frei im Ermessen des Lesers
und glaub mir, ich habe damit keinerlei Probleme. Wink
LG
Perry
PS: Ich habe die zeichenlose Kleinschreibung übrigens nicht erfunden, sie ist ein gängiges Stilmittel neuerer Lyrik.
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Elena
Geschlecht:weiblichEselsohr
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Alter: 82
Beiträge: 218
Wohnort: Berlin


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Beitrag03.09.2020 12:04
Wider des Vergessens
von Elena
Antworten mit Zitat

Lieber Perry,

natürlich ist mir bekannt, dass man Lyrik auch ohne zu interpunktieren heutzutage schreiben kann, ohne dass das Verständnis des Lesers
beschädigt wird. Wobei ich das allerdings für eine gewisse Dosis Rücksichtslosigkeit gegebenüber dem nicht so sehr geübten Leser von Lyrik halte. Gut, aber das ist mein Standpunkt.

Nichts dagegen, wenn du das beibehalten möchtest, ich bin jedoch der Ansicht, dass du dann deine Texte entzerren musst, damit - wie ich ja schon schrieb - man nicht in Atemlosigkeit verfällt beim Lesen, also Absätze machen, sobald ein neuer Gedanke beginnt. Sonst rattert sich dein Text nur so weg, und es bleibt erfahrungsgemäß nichts beim Leser.

Lieben Gruß, Elena
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Perry
Geschlecht:männlichExposéadler
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Alter: 71
Beiträge: 2509



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Beitrag03.09.2020 20:20
Hallo Elena,
von Perry
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als ich vor ca. 15 Jahren angefangen habe mich für moderne Lyrik zu interessieren, habe ich viele Text nicht verstanden und war ganz schön frustriert. Mittlerweile akzeptiere ich Lyrik als "Wortkunst", die davon lebt, dass man sich mit ihr intensiv auseinandersetzt. Im Spannungsfeld zwischen dem, was der Autor mutmaßlich ausdrücken will und dem was die Worte in einem auslösen, ergibt sich idealerweise ein Gesamterlebnis. Wichtig ist, man muss nicht alles verstehen und es muss einem auch nicht alles gefallen. Wink
LG
Perry
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Peter Hort
Geschlecht:männlichKlammeraffe
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Alter: 37
Beiträge: 741
Wohnort: Stuttgart


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Beitrag05.09.2020 16:38
hallo Perry,,
von Peter Hort
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Nicht nennenswert,,Jedoch,, mit einem Beigeschmack,, eines wahren Künstlers!!

_________________
Wenn man es besser machen kann, dann soll man`s besser machen.
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