Angst(Berlin2908)

[Mr.Goose]

Verzerrte Münder schreien heraus,
was untragbare Flaggen verlangen.
Unversehrte Menschen reiben auf,
worum vor Hunger darbende bangen.
Zwischen Kriegsrhetorik und Achselzucken
wogen die Massen durch die Straßen
und können ihren Hass kaum fassen.

Daneben sitzen, friedlich still
von einfachem Denken geleitete.
Ertragend ist der, der nur Liebe will
zwar mit Kritikpunkten, nur einzelnen.
Zwischen Stammtischparolen und Familienmusik
tröpfeln die wenigen über Wege
und verstehen nicht ihre Fehler.

Mit möglichst milder Waffengewalt
wird menschliche Knete geformt.
Versöhnliche Wärme wird letztendlich kalt.
Die Ordnung im Lärm geht verloren.
Zwichen Pfefferspray und fallenden Barrikaden
blinken Sterne des Erinnerns
vermehrt in die Leere.

Ich blicke nach vorn, nach oben, unten;
scheinbar im Spiegelkabinett.
Das Bild schirmt ab, dient als Versteck
voll Sehnsucht nach mehr frohen Kunden.

Doch Tage fliegen viel zu schnell,
gefüllt mit zweifelnder Apathie.
Im Fokus, so präsent wie nie
ist meine Angst um diese Welt.