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this_awkward_fox Schneckenpost
T Alter: 27 Beiträge: 8 Wohnort: irgendwo auf Planet Erde
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MarVeRiCk94 Leseratte
Alter: 29 Beiträge: 116
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24.08.2020 17:03
von MarVeRiCk94
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Ich weiß ja nicht, von welcher Debatte du sprichst, aber wenn es um Nebenrollen in der Geschichte geht, also den Plot unterstützende Charaktere, dann benutze ich für mich persönlich ein Rangsystem, wie ich diesen Charakter in die Geschichte einsetze;
- Kommt der Charakter öfter vor und hat mehrfach eine bedeutende Rolle, bekommt er natürlich einen Namen und wird nach diesem, optional auch mit Titel angesprochen (sofern er einen hat)
- Kommt der Charakter nur für eine gewisse Sequenz der Geschichte vor, also einer Teilhandlung des großen Gesamtplots, spreche ich, je nach Relevanz des Charakters in dieser Sequenz, ihn entweder nur mit Titel an (wenn er weniger relevant ist; z.B. "Der Präfekt", "Der Soldat", "Der Gouverneur" etc.) oder mit Namen und Titel an (Hier sei jedoch insbesondere erwähnt, dass man aufpassen sollte, nicht zu viele Namen in die Geschichte einzustreuen, vor allem für weniger bedeutsame Nebencharaktere. Das kann beim Leser schnell für viel Verwirrung sorgen und nachher hat der Leser einen Katalog voller Namen von Personen, von denen er nicht mehr weiß, wer wer ist und wie wichtig die Person überhaupt ist).
- Kommt der Charakter nur beiläufig in einer Szene vor, z. B. im Rahmen von Sichtungsbeschreibungen (=> "XY sah sich um; in der dunklen, trostlosen Gasse zu seiner Rechten sah er einen armen Bettler sitzend, [...]") gebe ich der Nebenfigur nur einen Titel, falls ich eine einzelne Person überhaupt hervorheben möchte. Andernfalls nenne ich Personengruppen ("Das Volk", "Die Bettler") oder lasse es einfach ganz weg, wenn es sowieso keinerlei Relevanz, nicht einmal für Orts- oder Sichtungsbeschreibungen, hat.
Hoffe, dass ich dir damit ein wenig weiterhelfen konnte
_________________ "Life is more than the Real Life." |
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Kiara Reißwolf
Alter: 44 Beiträge: 1403 Wohnort: bayerisch-Schwaben
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24.08.2020 17:04
von Kiara
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Die Mischung macht's, und zum Stil muss es ebenfalls passen.
Ralphie hier aus dem dsfo ist bspw. der Meinung (wenn ich mich recht erinnere), dass man Eigennamen wiederholen darf und dies den Lesefluss nicht stört.
Ich hingegen mag nicht jede Zeile aufs neue den Namen stehen sehen, aber ebenso wenig offensichtliche andere Umschreibungen, welche dann ebenfalls stören auffallen. Am besten finde ich eine Umstellung der Sätze bzw. des Absatzes, dass Wiederholungen unauffälliger eingebaut werden können.
Bei er/sie fällt es m.E. nicht so störend auf, doch auch hier vermeide ich, wenn möglich, Wiederholungen - aber nicht um jeden Preis, sprich, wenn es sich dennoch gut liest (laut), dann belasse ich es so.
Wie so oft kann ich hier nur versuchen zu erklären, wie es mir ergeht. Ich mach so Vieles nach Gefühl. Vielleicht gibt es unabhängig davon auch Regeln?
_________________ Zum Schweigen fehlen mir die Worte.
- Düstere Lande: Das Mahnmal (2018)
- Düstere Lande: Schatten des Zorns (2020)
- Düstere Lande: Die dritte Klinge (2023) |
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6402 Wohnort: 50189 Elsdorf
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24.08.2020 17:42
von Ralphie
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Es kommt immer darauf an, was man schreibt. Wenn sich z. B. zwei Frauen miteinander unterhalten, ist es töricht, auf Pronomen zurückzugreifen. Dann kommt nur so etwas heraus, wie: "sagte sie", "erwiderte sie" oder "antwortete sie". Zum Schluss weiß man nicht mehr, wer gerade spricht.
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Mumienfreund Eselsohr
Beiträge: 327
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25.08.2020 11:34
von Mumienfreund
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Viele dieser "Stilregen" kommen aus dem journalistischen Schreiben.
Wenn irgendwo Jogi Löw in einem Artikel erwähnt wird kommt bei der nächsten Erwähnung unter Garantie: "Der Bundestrainer". Das kann man beliebig fortsetzen "… der Sohn eines Ofensetzers"," …der Schwarwälder", "… der Freiburger" etc. pp.
Ich finde diesen Stil gruselig. Und eigentlich ist es Infodump.
In der Unterhaltungsliteratur wird das leider auch bei vielen bis zum Exzess durchdekliniert, dabei gelten hier andere Regeln. Wenn der Name erwähnt werden muss, stört es den Lesefluss, wenn man diese Platzhalter inflationär verwendet.
Man stelle sich einmal vor, Joanne K. Rowling hätte das bei Harry Potter auch so gemacht.
"Kommst du zum Quidditch", fragte Ron und sah in erwartungsvoll an.
"Weiß noch nicht" sagte Harry. Der Zauberlehrling rückte sich die Brille zurecht. Was sollte er jetzt tun? Sein sommersprossiger Freund schaute ihn immer noch an. Der Schüler aus den Hause Gryffindor zuckte schließlich mit den Achseln.
"Ist schon Okay. ich komme." Dumbledores Schützling schnappte sich seinen Besen.
"Super!" Der Rothaarige lächelte jetzt.
"Auf geht's". Der Stirnblitzvernarbte lächelte zurück.
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Pickman Plottdrossel
Beiträge: 2292 Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare
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25.08.2020 17:13
von Pickman
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Mumienfreund hat Folgendes geschrieben: | "Kommst du zum Quidditch", fragte Ron und sah in erwartungsvoll an.
"Weiß noch nicht" sagte Harry. Der Zauberlehrling rückte sich die Brille zurecht. Was sollte er jetzt tun? Sein sommersprossiger Freund schaute ihn immer noch an. Der Schüler aus den Hause Gryffindor zuckte schließlich mit den Achseln.
"Ist schon Okay. ich komme." Dumbledores Schützling schnappte sich seinen Besen.
"Super!" Der Rothaarige lächelte jetzt.
"Auf geht's". Der Stirnblitzvernarbte lächelte zurück. |
Klasse!
_________________ Tempus fugit. |
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VickieLinn Wortedrechsler
Beiträge: 81 NaNoWriMo: 61650 Wohnort: Berlin
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03.09.2020 00:51
von VickieLinn
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Ich bevorzuge eher schnöde Pronomen als diese erzwungenen blumigen Beschreibungen. Genau, was Mumienfreund schreibt, … das ist echt .
Ein bisschen hängt aber auch ein bisschen von der Perspektive ab. Eine Perpektivfigur (3. Person) würde sich ja nicht so distanziert beim Beruf nennen. Oder den besten Freund nicht auf ein Attribut reduzieren.
Der Yale-Student kam auf mich zu.
Klingt nicht sonderlich freundschaftlich.
Anders empfinde ich es bei fremden Personen. Anstatt immer wieder der/die junge Mann/Frau zu wiederholen, kann man schon ein herausstechendes Merkmal benutzen. Der Barkeeper, die Polizistin, das Narbengesicht, der Glatzkopf, die Mozzarella-Brötchen-Frau …
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BrianG Klammeraffe
Alter: 47 Beiträge: 709
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03.09.2020 13:30
von BrianG
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Was ich immer wieder mal (vielleicht auch zu oft) verwende, ist "der/die andere".
Max sah Moritz an. "Weißt du, wo Lehrer Lämpel ist?", fragte er.
Der andere zuckte mit den Schultern.
_________________ Aus dem Chaos sprach die Stimme: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen."
Und ich lächelte und war froh.
Und es kam schlimmer. |
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V.K.B. [Error C7: not in list]
Alter: 51 Beiträge: 6154 Wohnort: Nullraum
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03.09.2020 14:53
von V.K.B.
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Full Ack zu dem, was VickieLinn geschrieben hat. Es hängt an der Perspektive. Bei Deep-POV ist mMn gar nichts anderes als Name und Pronomen möglich, da jede andere Umschreibung die Person auf etwas reduziert, damit eine gewaltige Distanz aufbaut und aus der tiefen Perspektive wirft. Schreibt man multiperspektivisch, hängt es davon ab, wer gerade Perspektivträger ist. Dann kann die eigentliche Protagonistin in der Wahrnehmung eines anderen schon mal nur "die Rothaarige" oder "das seltsame Mädchen" sein, aber doch nicht in ihrer eigenen Perspektive. Nein, nein und nochmals nein.
Ich hab mal eine Actionfilm-Satire für eine Anthologie geschrieben, komplette Deep-POV Perspektive des Macho-Helden in nihilistischem Gedankentonfall, was den schwarzen Humor im ersten Teil der Geschichte ausmachte (der zweite ging dann eher um die kritische Reflektion des Films von Seiten des Schauspielers, der lieber zum Broardway möchte). Und dann schlägt mir der Lektor doch glatt vor, ich sollte in dem Teil auch mal "der Agent" oder "der Sniper" schreiben (letzteres war besonders komisch, da in der Geschichte überhaupt kein Scharfschützengewehr oder ähnliches vorkommt). Das hätte den ersten Teil der Geschichte und ihren Tonfall komplett zerstört, und damit auch die Satire im Ganzen. Ich hab mich schlichtweg geweigert, das umzusetzen. Mein Argument mit der Perspektive und der Distanz nannte der komische Mann unbekannten Aussehens (SCNR) dann eine "interessante Ausrede", keine Synonyme suchen zu wollen. Wie gut, dass man als Autor da trotzdem das letzte Wort hat.
_________________ Hang the cosmic muse!
Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills … |
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Bunt Speck Eselsohr
Beiträge: 436 Wohnort: Brimm
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03.09.2020 16:31
von Bunt Speck
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Ich würde auch sagen, dass das stark von der Perspektive abhängt ... wer spricht, sieht, erzählt.
Umschreibungen würde ich auch nur sparsam benutzen. Eben nur, wenn es erzählerisch Sinn macht, weil man etwas mitgeben will, das wichtig wird/ist.
Namen stehen für mich dann, wenn geklärt werden muss, wer was gerade macht. So lange der Bezug klar ist, funktionieren dann Pronomen. Umschreibungen können natürlich als "Namen" funktionieren, wenn der Charakter keinen Namen hat/braucht.
Grüße
Bunt
_________________ Don't worry, we're in no hurry.
School's out, what did you expect? |
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FrolleinWunderPunkt Gänsefüßchen
F Alter: 31 Beiträge: 25
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Mogmeier Grobspalter
Moderator Alter: 50 Beiträge: 2677 Wohnort: Reutlingen
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03.09.2020 23:31
von Mogmeier
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Hallo This_awkward_fox!
(Immer diese komplizierten Nutzernamen!)
Ich persönlich habe damit keine Probleme, solange klar ist, um welche Personen es sich dabei handelt, anstelle der eigentlichen Namen, Pronomen zu verwenden und dann – um den Leser auch mal wieder an den Namen der jeweilig handelnden Person zu erinnern – eben den Namen wieder mit ins Spiel zu bringen.
Bei einem Text über, nennen wir die beiden mal Anke und Peter, schreibe ich halt »sie« und »er«.
Aufregend wird es dabei, wenn man bzgl. Anke und Peter nicht von »Frau und Mann«, sondern von »Mädchen und Junge« sprechen muss. Bei dem Jungen ist das klar – das ist »er«. Beim Mädchen aber (Anke = sie) ist es dann »es«. Das ist ziemlich ein Klassiker unter den beliebtesten Flüchtigkeitsfehlern, wenn das gegebene Subjekt im Satz nicht mehr Anke ist, sondern das Mädchen (so als Umschreibung für Anke) und man sich dann mit dem Pronomen »sie« (weil ja Anke) auf das Mädchen bezieht.
(Ein Fehler, der mir hin und wieder auch gerne unterkommt.)
Aber eben diesen Fehler bringe ich (und zwar ganz bewusst) gerne auch schon mal in der direkten Rede unter. Weil das eben viel zu schön ist, um darauf zu verzichten.
Was ich mir aber angewöhnt habe, um Abwechslung in Richtung »Namen vs. Pronomen« zu bringen (sofern man dabei überhaupt von Abwechslung sprechen kann): die Namen einfach abkürzen. Ein Achim Wolf wird da z.B. zu »A.W.«, wobei ich mir dazu noch einen kleinen Spaß erlaubte, indem ich seine Tätigkeit als Lehrer in die Abkürzung integrierte, sprich, »Lehrer Achim Wolf« wurde zu »L.A.W.« – was für ein schöner Akronym-Spaß!
Aber ein Problem habe ich gerade in ein, zwei Szenen meines aktuellen Schreibprojekts. Darin steht eine Frau im Mittelpunkt (die eigentliche Hauptprotagonistin der ganzen Story, und ja, sie – also die Frau – ist ein Grufti a.D.), deren Namen ich zu dem Zeitpunkt noch nicht erwähnen darf/möchte. Ich betitelte sie also erstmal als »permanent in Schwarz auftretende Frau« und machte daraus »P.I.S.A.-Frau«, bin aber noch nicht ganz glücklich mit diesem Akronym.
Viele Grüße
Mog
_________________ »Nichtstun ist besser, als mit viel Mühe nichts schaffen.«
Laotse |
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Wholocked Gänsefüßchen
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Beiträge: 16
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