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Fritz Feuerflut Erklärbär
F Alter: 17 Beiträge: 1
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F 08.05.2023 07:39 Krieg ist wie‘n Barbarenkind von Fritz Feuerflut
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Wirbel um,
zwei drei,
Wirbel drum,
zwei drei,
treibt‘s sich herum,
in Geist,
in Seel‘,
Verstand und Leib,
Treib, treib, du Joch,
Verblute doch!
Wenn einer denkt, dass er für die Wahrheit steht,
liegt es nah, dass er eine Tat aus Überzeugung begeht,
wenn sie auch nicht jeder versteht,
kommen Mann und Pflicht zusammen,
und entflammen,
den Lebensgeist der schwarzen Kanone,
die den Sieger sicher reich belohne,
wenn alles das man mir verhieß,
auf eine ihrer steinern Kugeln stieß.
Glaub‘s mir oder glaub es nicht,
aber ich hab‘s echt erlebt,
wie ich saß im Sturmvogel,
des freien Vogels Käfig,
raste brausend, schäumend über‘n Himmel,
drüber?
Ja, Tatsache, ich flog droben,
und der Feind hatte sich mit meinem Geist vereint,
befallen hatte er mich, wie ne Seuche,
flog ich kranker Wirt,
wir müssen sie finden,
zur Rede stellen, verurteilen, bestrafen, auslöschen!
Gott rette diesen Jungen aus seinem Fiebertraum,
arm’s seine Mutter,
erkennt ihn noch kaum.
Kipp hinab die Brühe,
Sie verzerrt deinen Verstand,
Ohne jede Mühe,
sie verzehrt den innren Widerstand,
dass‘ er vergeh,
man ihn heut‘ nicht wieder seh,
und sich schließe das Verlangen,
ins Vertraute zu gelangen,
nicht länger neben Erd‘ und Mann im Graben zu bangen.
Heil dir, du Männermord,
Ich soll‘s nicht hinterfragen,
bloß sagen,
sagen?
Ja, sagen,
Sprich jetzt!
Der Krieg kann als solcher recht schmackhaft gemacht werden,
auch wenn Menschen sterben,
bleibt er seine eigene Kunst,
im siegreichen Kampfe,
heroischen Gestampfe,
und den Scheiterhaufen,
der toten Seelen,
die fehlen,
sich nicht länger quälen,
durch schwarzen Lärm und Rauch,
ich nahm ihn auch,
wahr,
trotz der Schar,
die mich Narr,
aufnahm wie ein menschlich Objekt,
das im Feind den größten Schrecken erweckt,
wenn es das denn tut,
und nicht bald mein Gebein ebenso auf dem Schlachtfeld ruht.
Fanatisch schießt’s mir durch und durch,
Trompetenklang und Panzerlurch,
Hör‘s in meinem Kopfe schallen,
Selbst betrunken mag ich‘s lallen:
Ehre, Treue, Tugend, Kraft,
sind des Volkes Leidenschaft!
Nicht länger sind wir Teil der gloreich‘ Geschichte,
nun Anklagepunkt der moralisch‘ Gerichte,
dass‘s ja nicht ein weitrer solch Schaden anrichte,
sich seine staatstarke Idylle errichte,
die sich nach paar Jahren von selber vernichte,
Und Volksherrschaft trete ins lobende Lichte.
Gib mir den Befehl,
der mich zum Teil deiner Kunst macht,
deiner Ästhetik,
dem Ideal des Seins,
das du versprochen,
mein Führer, mein Gott,
Oh heil dir, Scheusal, mein hohes Bestreben,
Heil dir, Schöpfer und Schlichter vom Leben!
Majestätischer Streich,
der bis ins Feindesreich reich‘,
nur ein Zug der Figuren,
ein gesprochner‘ Befehl,
dass wir ins fremde Land fuhren,
dass‘s Heimweh uns quäl‘.
Das Kriegskunstfeuer,
ein Ungeheuer,
ein barbarisch‘ Kind,
wie‘s wütet, wie‘s verleit‘,
weiß denn niemand mehr bescheid,
dass wir alle vom gleichen Boden sind?
- Der Boden, in den unser Blut verrinnt?
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Günter Wendt Exposéadler
Beiträge: 2865
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09.05.2023 21:58
von Günter Wendt
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Respekt.
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