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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag14.12.2020 07:57

von BlueNote
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Zitat:

Hab nochmal ein halbes Jahr überarbeitet und die ersten 80 Seiten so gut wie neugeschrieben.

Vollkommen umschreiben für nichts und wieder nichts, so habe ich mir das ungefähr vorgestellt.
Zitat:

ich weiß nicht, bei welchem Verlag ich sowas komplexes unterkriegen könnte.

Erste Reaktion: So ein Armutszeugnis (für Verlage und Leser).
Zweite: Vielleicht reduzierst du tatsächlich bei einem deiner nächsten Projekte die Komplexität. Es muss nicht immer alles rein, was man gerade cool findet. Ich hatte eine Überarbeitungsphase, in der ich viel Überflüssiges strich. Es muss nicht immer alles enthalten sein, von dem man beim ersten Schreiben noch geglaubt hat, es wäre wichtig.
Ich würde aber (bei dir) vorhandene Werke nicht umfänglicher auf diese Weise umschreiben. Nur, es bei neuen erwägen.

BN
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MarMa
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 209
Wohnort: Wien


Beitrag14.12.2020 10:07

von MarMa
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Elbenkönigin1980 hat Folgendes geschrieben:

Verdammt, wieso kann ich nicht so gut schreiben wie die Leute, deren Geschichten es in die Endausscheidung geschafft haben? Wieso ist mein Schreibstil so gewöhnlich dass meine Geschichten niemals genommen werden bei solchen Ausschreibungen?


Wer sagt denn das? Ich kann dir erst einmal empfehlen endgültige Adverben wie niemals und nie aus deinen Gedanken zu scheuchen. Und warum glaubst du denn, dass du gewöhnlich schreibst? War das denn eine Begründung, die du bekommen hast? Das kann ich mir nicht vorstellen. Man darf einfach nicht zu viel in Absagen hineindenken.
Jetzt bist du bei zwei Ausschreibungen nicht genommen worden. Das sind nur zwei. Das ist nicht viele und du hast ja auch keine Ahnung wie viele Geschichten eingeschickt worden sind oder was die Herausgeber mit der Sammlung schlussendlich wollten. Vielleicht hat deine Geschichte ja nur nicht so perfekt hineingepasst. Alles nur Spekulationen. Das muss nichts über die Qualität deines Schreibens aussagen.
Dir geht da ja gerade völlig die Freude am Schreiben verloren. Das ist doch schade. Schreiben ist für dich doch so unendlich viel mehr als Veröffentlichungen, das habe ich deinen Beiträgen entnommen.
Also gönn dir einen Moment des Traurigseins und dann wird die Krone gerichtet und weitergeht's. Kopf hoch.
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Taranisa
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 54
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Beitrag14.12.2020 10:40

von Taranisa
Antworten mit Zitat

@Elbenkönigin: Die ersten (einige) Kurzgeschichten-Wettbewerbe musste ich auch als Übung abbuchen, ehe es irgendwann geklappt hatte. Die Gründe für eine Absage sind unterschiedlich. Beispielsweise gefallen andere der zahlreichen Einsendungen den Entscheidungsträgern, die alle "nur" Menschen und daher subjektiv sind, besser oder fügen sich in das Gesamtbild der ausgewählten Geschichten besser ein. Und auch, wenn deine Geschichten bei ein paar Ausschreibungen ausgewählt wurden, heißt das nicht, dass ab sofort alle Geschichten jeweils mit dabei sind. Von vier Wettbewerben, bei denen ich in diesem Jahr etwas eingereicht hatte, ist eine veröffentlicht, zwei schafften es nicht und eine ist zumindest auf der Longlist.
Also: Aufgeben verboten, aufstehen, "Krone richten", weitermachen.


_________________
Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024
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Elbenkönigin1980
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Beitrag15.12.2020 01:01

von Elbenkönigin1980
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Taranisa hat Folgendes geschrieben:
@Elbenkönigin: Die ersten (einige) Kurzgeschichten-Wettbewerbe musste ich auch als Übung abbuchen, ehe es irgendwann geklappt hatte. Die Gründe für eine Absage sind unterschiedlich. Beispielsweise gefallen andere der zahlreichen Einsendungen den Entscheidungsträgern, die alle "nur" Menschen und daher subjektiv sind, besser oder fügen sich in das Gesamtbild der ausgewählten Geschichten besser ein. Und auch, wenn deine Geschichten bei ein paar Ausschreibungen ausgewählt wurden, heißt das nicht, dass ab sofort alle Geschichten jeweils mit dabei sind. Von vier Wettbewerben, bei denen ich in diesem Jahr etwas eingereicht hatte, ist eine veröffentlicht, zwei schafften es nicht und eine ist zumindest auf der Longlist.
Also: Aufgeben verboten, aufstehen, "Krone richten", weitermachen.


Danke für deine netten Worte, das macht mir echt Mut, ich hab mir auch schon eine neue Ausschreibung bei der ich mitmachen will, ausgesucht.
Du hast Recht, die Absage kann ja viele Gründe haben, vielleicht suchten die einfach was ganz Bestimmtes und ich hatte diesen Nerv eben nicht genau getroffen.
Ich werde es auf jeden Fall weiter versuchen, auch wenn die Warterei mich jedes Mal ganz hibbelig macht.
Wenn es nicht klappt, kann ich die Geschichten ja einfach als interessante Schreibübungen abhaken.
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Elbenkönigin1980
Reißwolf
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Beitrag15.12.2020 01:07

von Elbenkönigin1980
Antworten mit Zitat

MarMa hat Folgendes geschrieben:
Elbenkönigin1980 hat Folgendes geschrieben:

Verdammt, wieso kann ich nicht so gut schreiben wie die Leute, deren Geschichten es in die Endausscheidung geschafft haben? Wieso ist mein Schreibstil so gewöhnlich dass meine Geschichten niemals genommen werden bei solchen Ausschreibungen?


Wer sagt denn das? Ich kann dir erst einmal empfehlen endgültige Adverben wie niemals und nie aus deinen Gedanken zu scheuchen. Und warum glaubst du denn, dass du gewöhnlich schreibst? War das denn eine Begründung, die du bekommen hast? Das kann ich mir nicht vorstellen. Man darf einfach nicht zu viel in Absagen hineindenken.
Jetzt bist du bei zwei Ausschreibungen nicht genommen worden. Das sind nur zwei. Das ist nicht viele und du hast ja auch keine Ahnung wie viele Geschichten eingeschickt worden sind oder was die Herausgeber mit der Sammlung schlussendlich wollten. Vielleicht hat deine Geschichte ja nur nicht so perfekt hineingepasst. Alles nur Spekulationen. Das muss nichts über die Qualität deines Schreibens aussagen.
Dir geht da ja gerade völlig die Freude am Schreiben verloren. Das ist doch schade. Schreiben ist für dich doch so unendlich viel mehr als Veröffentlichungen, das habe ich deinen Beiträgen entnommen.
Also gönn dir einen Moment des Traurigseins und dann wird die Krone gerichtet und weitergeht's. Kopf hoch.


So war das schon vor zehn Jahren, als ich zweimal Romane von mir an Verlage schickte und zwei Absagen bekam, danach hatte ich nie mehr den Mut dazu.
Ich habe wenig Selbstbewusstsein und kann mit solchen Niederlagen nicht gut umgehen.
Du hast Recht, es wäre schade, wenn mir die Freude am Schreiben verloren geht, da muss ich schon drauf achten, dass die Zweifel nicht zu groß werden. Hab gerade einen Fantasyroman angefangen,  zum Glück flutscht da das Schreiben und macht Spaß, das darf ich nicht verlorengehen lassen.
Schreiben ist für mich ein sehr wichtiger Teil meines Lebens, das wird es auch immer bleiben, es würde mich halt nur freuen, wenn ich irgendwann auch was veröffentlichen könnte.
Aber das ist wohl auch ne Frage von Hartnäckigkeit, man braucht da wohl mehr Durchhaltevermögen als ich bisher hatte...danke für deine freundlichen ,aufmunternden Worte, ich darf einfach nicht aufgeben.
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Elbenkönigin1980
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Beitrag15.12.2020 01:11

von Elbenkönigin1980
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V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
und das war schon das zweite mal, dass eine Geschichte von mir abgelehnt wurde.
Erst das zweite Mal? Das ist wirklich nicht viel und sagt ganz bestimmt nichts über Talent aus. Da komme ich auf mehr abgelehnte Geschichten.
Mit meinem Roman, der mir wirklich wichtig ist, ist mir das auch schon zweimal passiert. Erste Absage: Am Anfang zu langweilig, entwickelt sich nicht schnell genug. Hab nochmal ein halbes Jahr überarbeitet und die ersten 80 Seiten so gut wie neugeschrieben. Letzte Absage nach Exposé und 50 Seiten Leseprobe sinngemäß: Finde ich sehr cool und gut geschrieben, aber ich weiß nicht, bei welchem Verlag ich sowas komplexes unterkriegen könnte. Und nun?
Ich versuche es trotzdem weiter, und wenn es kein Verlag haben will wird's eben SP.

Zitat:
Wieso ist mein Schreibstil so gewöhnlich dass meine Geschichten niemals genommen werden bei solchen Ausschreibungen?
Ehrliche Antwort, nachdem ich ein paar Geschichten von dir gelesen habe: Ich denke nicht, dass es an Schreibstil oder sogar Talent liegt, dir fehlt einfach noch die Übung und Routine, deine Ideen auch perfekt umzusetzen und die Geschichten richtig rund zu kriegen. Also hör auf, an deinem Talent zu zweifeln, setz dich auf deine vier Buchstaben und schreibe, denn nur durch üben lernt man. Mach mal bei Forenwettbewerben mit (bei den letzten habe ich vergeblich auf Geschichten von dir gewartet), das ist ein richtig gutes Training. Lass dich vor allem nicht von zwei Misserfolgen so runterziehen. Was heute nicht klappt, kann ja immer noch Morgen werden. Und ich bin mir sicher, mit etwas mehr Übung und Routine wird das auch was mit Ausschreibungen.

beste Grüße,
Veith


Ich schreibe seit 25 Jahren, Übung hatte ich also genug.
Könnte es aber daran liegen, dass ich, bevor ich in dieses Forum kam, vor allem im stillen Kämmerlein für mich geschrieben habe?
Erst hier hab ich ja Geschichten reingestellt und durch Feedback gelernt, was ich noch besser machen könnte.
Diese Möglichkeit hatte ich ohne Testleser nicht, vielleicht war es das, was mir gefehlt hatte, den Schreibstil weiter zu entwickeln, Testleser.
Auch wenn ich schon 25 Jahre schreibe, hast du wohl Recht, und es braucht etwas mehr Übung und Routine.
Vorher hab ich nur selbst meine Texte gelesen und da waren mir wohl die Fehler die ich mache nicht so bewusst.
Hier lerne ich sehr viel über Spannungsaufbau usw...und ich denke das wird sehr helfen bei der Weiterentwicklung des Stils.

Ich finde es schade dass bisher kein Verlag dein Buch genommen hat, hast du es denn bei Verlagen, die auf dein Genre spezialisiert sind, versucht?
Oder ist es ein eher schwieriges Thema, an das Verlage sich nicht so gerne ranwagen? Wer weiß, vielleicht hast du ja Glück, und gerätst irgendwann an einen Verleger ,der genau sowas Komplexes noch gesucht hat und dann unbedingt veröffentlichen möchte.
Und falls du es dir finanziell  leisten kannst, könntest du es auch als Self Publisher rausbringen, ich hab da schon von Leuten gehört, die kamen so später noch zu einem Verlag.
Auf jeden Fall drücke ich dir ganz doll die Daumen, dass du noch einen Verlag findest.
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V.K.B.
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Beitrag15.12.2020 07:32

von V.K.B.
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Zitat:
Könnte es aber daran liegen, dass ich, bevor ich in dieses Forum kam, vor allem im stillen Kämmerlein für mich geschrieben habe?
Jupp, Genau das ist der Punkt, so kommst du nämlich nicht weiter und entwickelst dich auch nicht weiter. Ich hab 5 Teile meiner Romanreihe  im stillen Kämmerlein ohne Testleser geschrieben (Bekannte zählen nicht, denn kritisieren nicht negativ), und das Resultat ist: Ich schreibe sie alle noch einmal komplett neu.

Zitat:
  Vorher hab ich nur selbst meine Texte gelesen und da waren mir wohl die Fehler die ich mache nicht so bewusst.
Nö. Ich fand meine alten Texte früher auch mal gut. Heute finde ich die unlesbar grottig. Was dir weiterhilft, kannst du dir nicht selber sagen.

Zitat:
hast du es denn bei Verlagen, die auf dein Genre spezialisiert sind, versucht?
Nicht wirklich. Agentuen, ich möchte schon zu einem Großverlag, wenn möglich. SP oder Kleinverlag wären dann zweite Wahl. Ich weiß aber nicht, was ich vorziehen soll. Bei SP redet mir keiner mehr rein (Bildcover oder sowas), und ich bin nicht sicher, wieviel mir ein Kleinverlag bringt. Geld verdient man damit glaub ich auch nicht.

Zitat:
der genau sowas Komplexes noch gesucht hat und dann unbedingt veröffentlichen möchte.
Hoffe ich auch. Aber ich hab ja auch selbst schuld, warum kann ich nicht mal was Normales schreiben? E-Lit / Phantastik / Antistory Crossover mit geschachtelten Metaebenen und experimenteller Erzählstruktur, die so ziemlich mit allen Lesegewohnheiten der Unterhaltungsliteratur bricht ist doch schon recht speziell, da muss man sich erstmal drauf einlassen. Und das muss man konzentriert lesen und mitdenken, nicht nebenbei oder im Halbschlaf.

Zitat:
Auf jeden Fall drücke ich dir ganz doll die Daumen, dass du noch einen Verlag findest.
Das ist lieb von dir, danke.

Sorry wegen den harten Worten im anderen Thread, aber Intensität und Umfang deiner Hasstiraden gegen unsere Gesellschaft fand ich wirklich schon beunruhigend.

beste Grüße,
Veith


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BlueNote
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Beitrag15.12.2020 08:14

von BlueNote
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Dass ein Kleinvertrag "nichts bringt" (nichts bringen kann), habe ich von einer mir bekannten Autorin auch läuten hören. Und dabei ist das "nichts" durchaus wörtlich zu nehmen. Sie hatten nichts verkauft, nichts für das Marketing getan (außer zwei seltsame Cover entworfen), nichts von sich hören lassen. Eigentlich haben sie nur gedruckt (irgendwo billig in Polen wahrscheinlich). Jetzt wollen sie sogar die Minimalauflage einstampfen.
Und das alles für den "Traum", Schriftsteller zu sein oder bei einem "richtigen" Verlag veröffentlicht zu haben.
Bei größeren Verlagen gibt es dann oft die Umschreibeorgien, mit dem Ergebnis, dass es am Ende immer noch nicht passt. Ich habe das Gefühl, ein Roman muss 350 Seiten lang sein und wenn nicht, muss gekürzt werden, auch wenn die Geschichte danach kaputt ist.
Debütautoren haben es schwer, sich durchzusetzen. Dabei würde ich eher dem Urteil der Autoren vertrauen, als dem der Verlage, was die Verbesserung der Manuskripte betrifft.
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Yves Holland
Wortedrechsler


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Beitrag15.12.2020 09:18

von Yves Holland
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BlueNote hat Folgendes geschrieben:
... Dabei würde ich eher dem Urteil der Autoren vertrauen, als dem der Verlage, was die Verbesserung der Manuskripte betrifft.


Dem würde ich prinzipiell widersprechen. Ein guter Lektor hat sehr viel mehr Überblick und "Objektivität" und weiß, wo die kleinen und größeren Schrauben angesetzt werden müssen, um ein Manuskript (deutlich) zu verbessern. Das ist kein überflüssiger Beruf!
Schließlich haben auch die besten Autoren immer noch (nach vielen Jahren der Perfektion ihres Handwerks) Lektoren, die sie an die Hand nehmen.

Im Einzelfall mag Deine Einschätzung natürlich stimmen.


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Tintenschwert
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Beitrag16.12.2020 09:24

von Tintenschwert
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Ich denke auch, dass es hilfreich sein kann, sich mit einem Profi über seine Texte zu unterhalten, der nicht "nur" schreibt, sondern auch die Verkäuflichkeit im Blick hat. Denn letztlich wollen wir ja alle mal davon leben, - im Optimalfall - wenn auch eher in der Matjesbrötchenliga als in der Kaviarliga Laughing
Schon allein, damit wir uns nicht zwischen dieser Arbeit hier, die uns am Herzen liegt, und einem Broterwerb aufreiben müssen.
Und da ist es manchmal schon so, dass man das als Autor sehr schlecht einschätzen kann, was sich verkauft oder warum man was anders schreiben sollte.
Ich bin vor ein paar Jahren ganz naiv ans Schreiben zurück gegangen.
Frei nach dem Motto: Schreibe, was dir am Herzen liegt.
Dass es Trends gibt und Epochen no-go`s habe ich erst gelernt, als ich für mein erstes Werk nur Absagen von den Agenturen bekam. Darunter drei nette, persönliche, von wichtigen Agenturen die sagten, bei der Epoche, die ich mir ausgesucht hätte, würden die Verlage nicht mal das Exposé aufrufen, aber ich hätte eine wunderbare Schreibe und sollte doch bitte was anderes produzieren. Ich war am Boden zerstört.
Dann hab ich einen Roman geschrieben, von dem es hieß: wunderbare Figuren, hängt aber zwischen U und E: zu anspruchsvoll für einen Unterhaltungsroman und zu actionreich für die Intelektuellen...
DA hab ich echt an mir gezweifelt. Was nützt es einem, über den Kopf gestreichelt zu bekommen, wie ein Dackel, wenn dann doch nie was Publizierbares dabei raus kommt? Dann hat meine Agentur angerufen - die da noch gar nicht meine Agentur war. Die Chefin meinte, sie habe meine zu wirren Ideen gehasst und ob ich nicht fähig sei, mich auf einen einfachen, klaren Erzählfaden zu konzetrieren.
Da war ich wirklich ganz unten. Ich dachte ich muss wirklich blöder sein, als alle anderen, die da mit ihren bunten Büchern die Regale füllen. Denn einzig ich bin nicht in der Lage, eine erträgliche Geschichte zu planen. Ich hab mich richtig geschämt. Dass ich es überhaupt gewagt habe, irgendwen mit meinem Geschreibsel zu belämmern und je auf die Idee gekommen bin, schreiben zu wollen. Ich musste mir echt auf die Zunge beissen, um mich nicht bei ihr für die Zeitverschwendung zu entschuldigen...
Aber dann hat sie mit ihrer knarzigen Stimme weitergesprochen und gesagt, dass ich was kann, was sie mir nicht beibringen kann: erzählen. Dass ich schreibe wie Dörte Hanssen und dass sie mir den Rest beibringen und meinen wirren Kopf ordnen will....Sie hat dann immer wiedermal angerufen und und mit mir trainiert, wie man "klare Geschichten konzipiert". Ich musste bündelweise Plots entwerfen und bekam bei 95% zu hören: das ist Schrott, ach um Himmels willen, vergessen sie`s und tausendmal Zuviele Ideen...
Aber irgendwann wurde das Seufzen am anderen Ende weniger und ich hatte den Bogen langsam raus...
Jetzt habe ich zwei Bücher der Trilogie, die aus diesen Hausaufgaben entstanden sind fertig, und wir machen grad seit letzter Woche damit die Verlagsrunde.
Und schon wieder zweifle ich ganz grundsätzlich: Ob das je was wird, ob ich mir da nicht zu viel vorgenommen habe und ob ich die Zeit nicht lieber in was "Solides" gesteckt hätte.
Ich verstehe dich also nur zu gut..
Ich denke, wer nie an seiner Schreibe zweifelt, ist nur zu phantasielos, sich das Scheitern in all seinen grässlichen Details auszumalen Shocked
Aber von so ein paar Damen in einem Frauenzeitschriftforum würde ich mich nicht fertig machen lassen: was immer die frustriert hat, hatte sicher nichts mit deinem Text sondern vielleicht mit ihrem eigenen Leben zu tun. Wenn ich in solche Foren gucke, komm ich mir oft genug vor wie damals, auf dem Schulhof, als ich die Komische mit den Büchern war und von den coolen Tussies gemobbt wurde.
Sieh es als Ritterschlag, Elbenkönigin...


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Der Unterschied zwischen dem richtigen Wort und dem beinahe richtigen ist derselbe Unterschied wie zwischen dem Blitz und einem Glühwürmchen
Mark Twain
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Elbenkönigin1980
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Beitrag17.12.2020 23:48

von Elbenkönigin1980
Antworten mit Zitat

V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Könnte es aber daran liegen, dass ich, bevor ich in dieses Forum kam, vor allem im stillen Kämmerlein für mich geschrieben habe?
Jupp, Genau das ist der Punkt, so kommst du nämlich nicht weiter und entwickelst dich auch nicht weiter. Ich hab 5 Teile meiner Romanreihe  im stillen Kämmerlein ohne Testleser geschrieben (Bekannte zählen nicht, denn kritisieren nicht negativ), und das Resultat ist: Ich schreibe sie alle noch einmal komplett neu.

Zitat:
  Vorher hab ich nur selbst meine Texte gelesen und da waren mir wohl die Fehler die ich mache nicht so bewusst.
Nö. Ich fand meine alten Texte früher auch mal gut. Heute finde ich die unlesbar grottig. Was dir weiterhilft, kannst du dir nicht selber sagen.

Zitat:
hast du es denn bei Verlagen, die auf dein Genre spezialisiert sind, versucht?
Nicht wirklich. Agentuen, ich möchte schon zu einem Großverlag, wenn möglich. SP oder Kleinverlag wären dann zweite Wahl. Ich weiß aber nicht, was ich vorziehen soll. Bei SP redet mir keiner mehr rein (Bildcover oder sowas), und ich bin nicht sicher, wieviel mir ein Kleinverlag bringt. Geld verdient man damit glaub ich auch nicht.

Zitat:
der genau sowas Komplexes noch gesucht hat und dann unbedingt veröffentlichen möchte.
Hoffe ich auch. Aber ich hab ja auch selbst schuld, warum kann ich nicht mal was Normales schreiben? E-Lit / Phantastik / Antistory Crossover mit geschachtelten Metaebenen und experimenteller Erzählstruktur, die so ziemlich mit allen Lesegewohnheiten der Unterhaltungsliteratur bricht ist doch schon recht speziell, da muss man sich erstmal drauf einlassen. Und das muss man konzentriert lesen und mitdenken, nicht nebenbei oder im Halbschlaf.

Zitat:
Auf jeden Fall drücke ich dir ganz doll die Daumen, dass du noch einen Verlag findest.
Das ist lieb von dir, danke.

Sorry wegen den harten Worten im anderen Thread, aber Intensität und Umfang deiner Hasstiraden gegen unsere Gesellschaft fand ich wirklich schon beunruhigend.

beste Grüße,
Veith


Also bin ich nicht die einzige, die länger im stillen Kämmerlein geschrieben hat. Very Happy
Eigentlich schade, dass ich das Internet nicht früher zum Suchen von Testlesern entdeckt habe, hier hab ich in einem halben Jahr schon viel gelernt um meinen Schreibstil zu verbessern und habe auch erkannt, welche Schwächen ich bisher hatte(zu früh zu viel über die Charaktere preisgeben) dafür sind Testleser schon super.
Und das waren übrigens keine Hasstiraden, sondern berechtigte Politik an Merkels vielen Fehlern, die jeder, der genauer hinschaut sofort erkennt.
Aber das hier ist ein Thread wo es ums Schreiben geht, deswegen werde ich das Thema jetzt hier nicht weiter ausführen.
Jeder braucht wohl Testleser, ohne kann man seinen Schreibstil nicht entwickeln.
Wow, deine Romanreihe hat 5 Teile? Das ist schon beachtlich, meine längste  ist drei Teile lang.
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Elbenkönigin1980
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Beitrag18.12.2020 00:19

von Elbenkönigin1980
Antworten mit Zitat

BlueNote hat Folgendes geschrieben:
Dass ein Kleinvertrag "nichts bringt" (nichts bringen kann), habe ich von einer mir bekannten Autorin auch läuten hören. Und dabei ist das "nichts" durchaus wörtlich zu nehmen. Sie hatten nichts verkauft, nichts für das Marketing getan (außer zwei seltsame Cover entworfen), nichts von sich hören lassen. Eigentlich haben sie nur gedruckt (irgendwo billig in Polen wahrscheinlich). Jetzt wollen sie sogar die Minimalauflage einstampfen.
Und das alles für den "Traum", Schriftsteller zu sein oder bei einem "richtigen" Verlag veröffentlicht zu haben.
Bei größeren Verlagen gibt es dann oft die Umschreibeorgien, mit dem Ergebnis, dass es am Ende immer noch nicht passt. Ich habe das Gefühl, ein Roman muss 350 Seiten lang sein und wenn nicht, muss gekürzt werden, auch wenn die Geschichte danach kaputt ist.
Debütautoren haben es schwer, sich durchzusetzen. Dabei würde ich eher dem Urteil der Autoren vertrauen, als dem der Verlage, was die Verbesserung der Manuskripte betrifft.


Kleinverlage können auch der Anfang einer großen Karriere sein...keiner der großen Verlage wollte Rowlings Harry Potter eine Chance geben, erst ein Kleinstverlag brachte die Romane heraus, die dann ein Riesenerfolg wurden.
Deswegen sollte man nicht glauben, dass nur große Verlage Neulinge groß rausbringen können, es ist wohl vor allem die Qualität des Werkes entscheidend, da bleibt man besser bei einem kleinen Verlag, wo man womöglich nicht so viel am Roman umschreiben muss.
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Maunzilla
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Beiträge: 2832



Beitrag19.12.2020 02:59

von Maunzilla
Antworten mit Zitat

Ob man Erfolg hat, hängt nicht vom Verlag oder von der Qualität des eigenen Produktes ab, sondern ausschließlich vom Glück und Zufall.

Das ist wie in anderen Künsten: Jeder kann drei rostige Blechdosen auf ein Brett nageln, vier Farbkleckse auf eine Leinwand schmieren, oder ein Pfund ranziger Butter an die Wand klatschen, sogar ein minderbegabter Schimpanse, aber nur einer aus einer Million wird damit reich und berühmt. Und das nicht, weil seine Farbkleckse besser wären, als die der anderen.
Ein gutes Produkt mag die Chancen erhöhen, aber es ist keine Garantie. Ebensowenig wie ein schlechtes Produkt jemanden absolut daran hindert, damit reich zu werden.


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Yves Holland
Wortedrechsler


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Beitrag19.12.2020 10:33

von Yves Holland
Antworten mit Zitat

Maunzilla hat Folgendes geschrieben:
Ob man Erfolg hat, hängt nicht vom Verlag oder von der Qualität des eigenen Produktes ab, sondern ausschließlich vom Glück und Zufall.

Das ist wie in anderen Künsten: Jeder kann drei rostige Blechdosen auf ein Brett nageln, vier Farbkleckse auf eine Leinwand schmieren, oder ein Pfund ranziger Butter an die Wand klatschen, sogar ein minderbegabter Schimpanse, aber nur einer aus einer Million wird damit reich und berühmt. Und das nicht, weil seine Farbkleckse besser wären, als die der anderen.
Ein gutes Produkt mag die Chancen erhöhen, aber es ist keine Garantie. Ebensowenig wie ein schlechtes Produkt jemanden absolut daran hindert, damit reich zu werden.


Das würde ich unterschreiben - wobei etwas Talent sicher hilft die Chancen zu erhöhen. Razz


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Kiara
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Beitrag19.12.2020 11:59

von Kiara
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben:
Ob man Erfolg hat, hängt nicht vom Verlag oder von der Qualität des eigenen Produktes ab, sondern ausschließlich vom Glück und Zufall.

Ich würde ausschließlich durch zusätzlich ersetzen und ein 'nur' zwischen 'nicht' und 'vom" einfügen.
Ich weiß, Maunzilla, dir liegen klare Worte eher smile


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- Düstere Lande: Schatten des Zorns (2020)
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SilkeE
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Beitrag19.12.2020 13:56

von SilkeE
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Selbstzweifel - ständig. Jetzt, wo mein Volltext bei einer Agentur zur Begutachtung liegt, schwanke ich wieder mal zwischen Größenwahn und Selbstzweifel hin und her.

Manchmal denke ich: Endlich erkennt jemand, dass das Zeug gut ist, das ich produziere. Dann denke ich wieder: Was für ein Schmus, das würde nie jemand verlegen!

Die Zweifel sind nicht ganz unbegründet: Ich bin schon einmal so weit gekommen bei einer Agentur, aber dann durchgefallen. Nichts ist sicher auf der Welt.

Das Erschreckende ist , dass es dabei ja nicht aufhört. Erst fürchtet man das Urteil der Testleser, dann der Agenturen, dann der Verlage, dann der ersten Leser, der Rezensenten, der Presse, die Angst vor dem zweiten Buch usw. Was ich damit sagen will - man wird wohl ewig an sich selbst zweifeln und mit der Befürchtung leben müssen, dass man auch mal Scheiße produziert. Das ist ganz natürlich und gesund. Und vielleicht auch gut so, denn was soll uns sonst antreiben, jedes Mal unser Bestes zu geben?

Am Ende jedoch ist es doch das, was man selbst von seiner Arbeit hält, das wirklich zählt. Bin ich stolz auf das, was ich kann und tue? Ja. Und nur das sollte wichtig sein.
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Liliengewächs
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Beiträge: 37



Beitrag19.12.2020 14:21

von Liliengewächs
Antworten mit Zitat

Ich denke, Selbstzweifel sind (hin und wieder) völlig normal. Besonders nach Absagen. Von 12 meiner eingereichten KGs wurden 5 angenommen, 7 abgelehnt (5 davon habe ich nochmal überarbeitet und neu eingereicht). Nach jeder Absage dachte ich zuerst: Ist die Geschichte einfach nicht gut genug? Gefällt mein Schreibstil nicht? Hab ich bei der Überarbeitung geschlampt?
  
Wenn ich dann nach einer weiteren kritischen Prüfung keine nennenswerten Fehler finden kann, rufe ich mir immer ins Gedächtnis: Leser/Juroren bewerten subjektiv. Was dem einen zusagt, kann ein anderer ganz schrecklich finden. Geschmäcker sind eben verschieden.

LG Lili
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tanja47
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Beiträge: 223



T
Beitrag22.12.2020 23:24

von tanja47
Antworten mit Zitat

Hin und wieder fällt mir ein Buch in die Hände, bei dem ich denke: Boah - was für eine Katastrophe hinsichtlich Erzählweise, nicht vorhandener Tiefe bzw. Vorhersehbarkeit, Verwirrtheit von Autor und/oder Lektor. Wie hat es dieser Text zwischen zwei Buchdeckel mit einer ISBN geschafft.
Häuftig orientiert man sich an erstklassigen Werken und verliert den Mut, weil man meint, es eh nie dahin zu schaffen. Diese Bücher dienen als Anleitungen und Lernhilfen.
Aber die vom anderen Levelende können als Motivationshilfe dienen - was die geschafft haben, kann ich auch schaffen. (Ich weiß, daß das sehr naiv gedacht ist, manchmal ist so ein Gedanke gegen den eigenen Sumpf hilfreich.)
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Taranisa
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Beitrag23.12.2020 09:42

von Taranisa
Antworten mit Zitat

@tanja47: Bei manchen Machwerken frage ich mich auch, warum etwas veröffentlicht wurde, das einem, wenn man es selbst geschrieben hätte, die Testleser zu Recht um die Ohren hauen würden.
Ich schaue immer, dass ich so gut schreibe, wie es meinem derzeitigen Entwicklungsstand entspricht, und freue mich, wenn ich Dank meiner Testleserschaft dazulernen kann. Wenn ich alte Texte mit jüngeren vergleiche, bin ich zufrieden, wie ich mich im Laufe der Zeit verbessern konnte. Das Lernen hört nie auf, aber es ist motivierend, Fortschritte zu sehen.


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Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024
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Gast







Beitrag05.01.2021 15:57

von Gast
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Selbstzweifel gehören für mich beim Schreiben dazu. Das letzte Mal habe ich vor zehn Jahren wenige Kurzgeschichten für Wettbewerbe geschrieben. Eine davon hat sogar gewonnen. Dann kam das Leben dazwischen und hat mich ganz vom Schreiben abgebracht. Ich hatte ehrlicherweise auch keine Lust mehr, mir ging zu vieles auf den Keks.

Jetzt beim Neustart ist es ein komisches Gefühl. Die Zweifel sind größer, weil andere in der gleichen Zeit Verbesserungen vorgenommen haben. Aber Schreiben ist mein Hobby. Ich verspüre keinen Leistungsdruck. Deshalb ist der Zweifel auch erträglich. Lieber betrachte ich mich als interessiertes Clubmitglied der Hobbyisten, die aber nichts dagegen hätten, wenn das was sie fabrizieren irgendwie doch toll ist.
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Gerling
Geschlecht:männlichExposéadler
G

Alter: 59
Beiträge: 2366
Wohnort: Braunschweig


G
Beitrag05.01.2021 18:03

von Gerling
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Wie schon einige zuvor schrieben, gehören sie dazu. Sie dürfen nur nicht übermächtig werden, dann sind sie destruktiv. Sich selbst hinterfragen, niemals der Meinung zu sein, ich bin perfekt. Das ist schon wichtig.
Ich habe am 30.12.2020 mein erstes Buchprojekt für Rowohlt beendet. Der Verlag hat mir eine unfassbar erfahrene Außenlektorin zur Seite gestellt, die unter anderem Andreas Winkelmann entdeckt und groß gemacht hat. Obwohl ich schon ein paar Veröffentlichungen hinter mir habe, war ich extrem nervös, als ich mit ihr telefoniert habe, nachdem sie es gelesen hat. Ich war mir ziemlich sicher, dass sie mir das Manuskript um die Ohren haut.
Das Gegenteil war der Fall. Meine Erleichterung war riesengroß.


_________________
Die Ewigen (Juni 2018)
Architekt des Bösen - Edition M (Aug 2019)
Tag X - Bookspot Verlag (2020)
Caldera - Bookspot Verlag (März 2021)
Brandmale - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
Argusaugen - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
Kopfgeld - Rowohlt Verlag (April 2022)
Der Perfektionist - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
Die Schuldigen - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
Der Seelsorger - Rowohlt Verlag (Juli 2023)
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Deichpoetin
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 16
Wohnort: Nähe HH


Beitrag07.01.2021 19:29

von Deichpoetin
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Meine Selbstzweifel waren lange Jahre übermächtig groß.
Das sind sie nicht mehr, aber ich trage sie noch immer mit mir herum - zu einem gewissen Grad bin ich aber ganz dankbar, dass es sie gibt, verhindern sie doch, dass ich jeden noch so unnützen Kram in die Welt trage und mich zum Volldepp mache.

Sie verhindern häufig aber auch, dass ich überhaupt etwas von mir zeige, in welchem Bereich auch immer. Es wurde besser, im Laufe der Jahre, aber ich weiß, dass ich da noch an mir arbeiten muss.

Manchmal beneide ich die Menschen, die vor Selbstsicherheit  nur so strotzen. Einige sind echte Macher und kommen damit gut durchs Leben. Davon hätte ich gern eine Scheibe ab. Andere, die eher in die Kategorie "gnadenlose Selbstüberschätzung" gehören, versöhnen mich dann allerdings wieder mit mir selbst.

Es ist, wie es ist.
Und ich werde sehen, wie es wird. wink


_________________
Schreibt, um zu sehen, was sie denkt, während sie es fühlt.
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