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Habt ihr manchmal Selbstzweifel?

 
 
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Elbenkönigin1980
Reißwolf
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Beitrag22.08.2020 09:37

von Elbenkönigin1980
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V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Hallo Elbenkönigin,

Zitat:
Hab ja nichts vorzuweisen, hab weder nen Beruf, noch habe ich jemals bei Ausschreibungen gewonnen.
Daran würde ich erstmal arbeiten. Versuch, ein paar Geschichten in Anthologien zu kriegen, und wenn es Kleinverlage sind (aber keine DKZVs!). Dann hast du zumindest ein bisschen was vorzuweisen.

Zitat:
Ich frage mich, ob man das auch in eine Bewerbung für einen Verlag schreiben sollte, dass man zwar schon 20 Romane geschrieben, aber nie den Mut gefunden hat, an Verlage zu schreiben.
Das würde ich glaub ich eher lassen. Vielleicht kannst du ja sagen, du hast deine ersten Romane nur für Freundeskreis geschrieben, könntest aber später nochmal überarbeiten, um die auch veröffentlichen zu können?

Zitat:
dass die nicht gleich denken "die hat ja noch gar nichts getan in ihrem Leben."
Dein Leben geht die doch gar nichts an. Du willst einen Text verkaufen und nicht als Mitarbeiter eingestellt werden. Da geht es in erster Linie um den Text, wenn der überzeugt, sollte völlig egal sein, was du vorher gemacht hast. Ich würde denen jedenfalls keinen lückenlosen Lebenslauf auf die Nase binden, sondern höchstens sagen, womit man sich beruflich schon mal beschäftigt hat, falls es relevant für den Text ist.

Zitat:
Und ich frage mich auch, ob ich meinen Autismus erwähnen sollte, der ist nämlich der Grund dafür, dass ich im Berufsleben niemals Fuß fassen konnte.
Sonst denken die noch ich wäre faul, wenn ich die Behinderung nicht erwähne?
Wie gesagt, ich würde da eher gar nichts erwähnen, weil Berufsleben wie ich oben schrieb nicht von belang ist (es sei denn, du schreibst z.B. über Callcenter, dann könnte man erwähnen, wenn man mal in einem solchen gearbeitet hat). Von einer "Behinderung" würde ich nichts sagen, denn das klingt eher so, als möchtest du eine Sonderbehandlung. Außerdem gilt im Berufsleben (leider) auch eher: Des einen Behinderung ist der Vorteil des Konkurrenten, der sie nicht hat. Da kann man keine Sonderbehandlung und kein Mitleid/Empathie oder was auch immer erwarten, es zählen nur Ergebnisse. Wenn du dich "behindert" nennst, behinderst du dich selbst oder machst anderen einfacher, das zu tun. Und wenn du jemandem deine Schwächen offenbarst und sagst, was du nicht kannst, gehe davon aus, er oder sie wird das bei nächster Gelegenheit zu seinem Vorteil ausnutzen. Chaos reigns, Rücksicht und Empathie sind in der Wirtschaft Fremdwörter und die einzige Neurodiversität, die dich da weiter bringt wäre Psychopathie. Das sind jedenfalls meine Erfahrungen (auf eine Festeinstellung habe ich es (vermutlich aus den gleichen Gründen) auch noch nie gebracht, sondern immer nur selbstständig auf Honorarbasis gearbeitet). Aber das alles hat einen Verlag gar nicht zu interessieren, denke ich. Stell dein Werk in den Vordergrund und deine Person hintenan.

PS:Ich schreib dir gleich noch eine PN.

Grüße,
Veith


Ich habe zwar keine Freunde, aber das weiß der Verlag ja nicht, also könnte ich wirklich einfach sagen, ich hätte bisher nur für meine Freunde geschrieben und noch nie was veröffentlicht.
Was das Berufliche betrifft...in fast jedem Roman steht bei den Infos über den Autor auch dessen Beruf, da dachte ich schon, dass das für die Verlage wichtig ist.
Vielleicht sollte ich meine Behinderung auch einfach nicht erwähnen und nur schreiben, dass ich Frührentnerin bin und deswegen viel Zeit zum Schreiben habe? Dann sehen sie auch, dass ich nicht faul bin und früh verrentet wird man ja nur, wenn man voll erwerbsunfähig ist.
Falls einem Verlag mein Schreibstil gefallen sollte, käme es ihnen bestimmt auch gelegen, dass ich schon 20 Romane geschrieben und zudem sehr viel Zeit zum Schreiben habe.
Wenn ich das mit der Frührente erwähne, klingt das besser, als die Behinderung zu erwähnen, was meinst du?
Oder wäre es noch besser, sowas gar nicht zu erwähnen?
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Thomas74
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 49
Beiträge: 2343
Wohnort: Annaburg


Beitrag22.08.2020 10:37

von Thomas74
Antworten mit Zitat

Zitat:
Dein Leben geht die doch gar nichts an. Du willst einen Text verkaufen und nicht als Mitarbeiter eingestellt werden. Da geht es in erster Linie um den Text, wenn der überzeugt, sollte völlig egal sein, was du vorher gemacht hast. Ich würde denen jedenfalls keinen lückenlosen Lebenslauf auf die Nase binden, sondern höchstens sagen, womit man sich beruflich schon mal beschäftigt hat, falls es relevant für den Text ist.


Ganz genau. Der Verlag will mit deinem Produkt Geld verdienen, nicht mit deiner Person. Bei Fachbüchern sähe das natürlich völlig anders aus. Wenn ein Gärtner über Hirnchirurgie referiert, ist das vielleicht etwas...hinterfragungswürdig.


_________________
Optimismus ist, bei Gewitter in einer Kupferrüstung auf dem höchsten Berg zu stehen und "Scheiß Götter!!" zu rufen.
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Elbenkönigin1980
Reißwolf
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Beiträge: 1106



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Beitrag22.08.2020 10:53

von Elbenkönigin1980
Antworten mit Zitat

Thomas74 hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Dein Leben geht die doch gar nichts an. Du willst einen Text verkaufen und nicht als Mitarbeiter eingestellt werden. Da geht es in erster Linie um den Text, wenn der überzeugt, sollte völlig egal sein, was du vorher gemacht hast. Ich würde denen jedenfalls keinen lückenlosen Lebenslauf auf die Nase binden, sondern höchstens sagen, womit man sich beruflich schon mal beschäftigt hat, falls es relevant für den Text ist.


Ganz genau. Der Verlag will mit deinem Produkt Geld verdienen, nicht mit deiner Person. Bei Fachbüchern sähe das natürlich völlig anders aus. Wenn ein Gärtner über Hirnchirurgie referiert, ist das vielleicht etwas...hinterfragungswürdig.


Ja, da hast du Recht, ich muss vor allem mit meinen Texten überzeugen, da brauche ich, wenn ich einem Verlag schreibe, wohl zum Glück gar nicht viel über mich zu erzählen.
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Mumienfreund
Eselsohr


Beiträge: 327



Beitrag22.08.2020 11:28

von Mumienfreund
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Elbenkönigin1980 hat Folgendes geschrieben:

Ich bin sehr fleißig, hab schon 20 Romane geschrieben, mir mangelt es nicht an Fleiß, mein Problem ist eher, dass mir der Mut fehlt, was an die Verlage zu schicken.

Fleiß ist hilfreich, nutzt aber nichts wenn man sich keine Ziele setzt. Wenn du nicht den Mut hast, etwas an Verlage zu schicken, dann scheinst du selbst nicht davon überzeugt zu sein, dass das was du hinschicken könntest, vor deren Augen Gnade finden könnte. Das wirst du aber nicht durch Abwarten herausfinden. Feedback in einem Schriftstellerforum ist zwar oft hilfreich, befreit dich aber nicht davon, diesen Schritt irgendwann anzugehen.
 

Elbenkönigin1980 hat Folgendes geschrieben:

Hab ja nichts vorzuweisen, hab weder nen Beruf, noch habe ich jemals bei Ausschreibungen gewonnen.

Das interessiert die meisten Agenturen und Verlage herzlich wenig. Manchmal denke ich, es könnte eher schaden. Ständig gibt es Ausschreibungen oder irgendwelche Wettbewerbe, aber die daraus resultierenden Anthologien interessieren außer den Teilnehmern in der Regel niemanden. Nett für das Ego, aber wenn du Romane schreiben willst, wirst du mit Kurzgeschichten nicht weiterkommen, insbesondere nicht im Fantasy-Bereich.


Elbenkönigin1980 hat Folgendes geschrieben:

Daran muss ich noch arbeiten, und es irgendwie hinkriegen, mich einem Verlag so zu präsentieren, dass die nicht gleich denken "die hat ja noch gar nichts getan in ihrem Leben."

Es ist wie im Musikbusiness. Was interessiert, ist der Song (das Manuskript). Das muss stimmen, der Rest ist denen ziemlich egal.


Elbenkönigin1980 hat Folgendes geschrieben:

Ich frage mich, ob man das auch in eine Bewerbung für einen Verlag schreiben sollte, dass man zwar schon 20 Romane geschrieben, aber nie den Mut gefunden hat, an Verlage zu schreiben. der sollte ich das eher nicht tun, könnte das eher ein Nachteil für mich sein?

Du schreibst keine Bewerbung für ein Job. Du willst denen ein Manuskript anbieten. Und dabei würde ich es auch belassen. Ein Manuskript, nicht 20. Das Beste, was du hast.

Elbenkönigin1980 hat Folgendes geschrieben:

Und ich frage mich auch, ob ich meinen Autismus erwähnen sollte, der ist nämlich der Grund dafür, dass ich im Berufsleben niemals Fuß fassen konnte.
Sonst denken die noch ich wäre faul, wenn ich die Behinderung nicht erwähne?


Hier gilt das Gleiche, wie oben. Du bewirbst dich nicht um einen Job. Im Anschreiben stellst du dein Manuskript vor. Agenturen und Verlagsmitarbeiter interessiert es nicht, unter welchen Mühe ein Werk entstanden ist oder wie viel Herzblut da hineingeflossen ist oder was du vorher gemacht hast oder machst. Wer hier zu viel schreibt, disqualifiziert sich eher.
Exposé und Text interessieren, mehr nicht.

Autismus wäre höchstens erwähnenswert, wenn du aus der breit gefächerten Welt der Autismus-Spektrum-Störungen (mich wundert es, dass du das Wort Behinderung benutzt, bist du diagnostiziert?) ein Thema gewählt hättest, dass sich damit auseinandersetzt. Das dürfte im Fantasy-Genre aber kaum zutreffen.
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MarMa
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Beitrag22.08.2020 12:35

von MarMa
Antworten mit Zitat

Ein bisschen von meinem Senf zum Thema:

Hab mal von einer durchaus schlauen Person die interessante Aussage gehört:
Erfolg entsteht in der Regel aus einem drittel Talent, einem drittel Fleiß und einem drittel Glück.
Ich bin geneigt dieser Einschätzung durchaus etwas abgewinnen zu können.

Und es haben ja eh schon viele Ähnliches geschrieben, aber:

Jemand der Aussagen tätigt wie: Ich schreib viel besser als du,...
Was soll das für ein Niveau sein? Da gibt's im Kindergarten vernünftigere und rationalere Menschen (ich meine nicht die Tanten).
Wer nur draufhaut, kann selber nicht viel können.

Edit: Ach ja und Selbstzweifel hab ich auch. Ich fänd's aber auch komisch wenn nicht. Und am Schreiben hindert mich das wenn, nur kurz.
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Thomas74
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Beiträge: 2343
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Beitrag22.08.2020 12:39

von Thomas74
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MarMa hat Folgendes geschrieben:


Hab mal von einer durchaus schlauen Person die interessante Aussage gehört:
Erfolg entsteht in der Regel aus einem drittel Talent, einem drittel Fleiß und einem drittel Glück.
.


Der Spruch geht:
 Erfolg besteht zu 10% aus Inspiration und zu 90% aus Transpiration.


_________________
Optimismus ist, bei Gewitter in einer Kupferrüstung auf dem höchsten Berg zu stehen und "Scheiß Götter!!" zu rufen.
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MarMa
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Beitrag22.08.2020 17:16

von MarMa
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Thomas74 hat Folgendes geschrieben:


Der Spruch geht:
 Erfolg besteht zu 10% aus Inspiration und zu 90% aus Transpiration.


 smile extra Ja, das auch.

Aber das eine schließt das andere ja nicht aus. Wink
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Ralphie
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Beitrag22.08.2020 19:57
Re: Habt ihr manchmal Selbstzweifel?
von Ralphie
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Elbenkönigin1980 hat Folgendes geschrieben:
Zweifelt ihr manchmal an eurem Schreibtalent und fragt euch, ob ihr gut genug für den Literaturmarkt seid?
Ich hab in einem anderen Forum total schlechtes Feedback für eine meiner Geschichten bekommen, eine Userin hat mir sogar geschrieben, sie würde viel besser schreiben können als ich, eine andere hat geschrieben, dass mein Talent höchstens für Kurzgeschichten reichen würde, und sie einen Roman von mir nicht lesen wollen würde, weil sie da die Lust verlöre.
Irgendwie hab ich jetzt eine Schreibblockade, weil ich total an mir zweifele, und mich frage, ob ich gut genug bin, um jemals einen Verlag zu finden. Reicht mein Talent vielleicht einfach nicht aus?
Kennt ihr solche Selbstzweifel auch? Und was tut ihr gegen Schreibblockaden, die aus solchen Selbstzweifeln entstehen?


Es gibt immer Leute, die alles besser können. Ich erinnere mich an meinen Schwager, der sich für den klügsten Mann unter der Sonne hielt - und dann seinen Beruf nicht ohne Rechtschreibfehler schreiben konnte.

Einfach ignorieren!
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Elbenkönigin1980
Reißwolf
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E
Beitrag23.08.2020 05:02

von Elbenkönigin1980
Antworten mit Zitat

Mumienfreund hat Folgendes geschrieben:
Elbenkönigin1980 hat Folgendes geschrieben:

Ich bin sehr fleißig, hab schon 20 Romane geschrieben, mir mangelt es nicht an Fleiß, mein Problem ist eher, dass mir der Mut fehlt, was an die Verlage zu schicken.

Fleiß ist hilfreich, nutzt aber nichts wenn man sich keine Ziele setzt. Wenn du nicht den Mut hast, etwas an Verlage zu schicken, dann scheinst du selbst nicht davon überzeugt zu sein, dass das was du hinschicken könntest, vor deren Augen Gnade finden könnte. Das wirst du aber nicht durch Abwarten herausfinden. Feedback in einem Schriftstellerforum ist zwar oft hilfreich, befreit dich aber nicht davon, diesen Schritt irgendwann anzugehen.
 

Elbenkönigin1980 hat Folgendes geschrieben:

Hab ja nichts vorzuweisen, hab weder nen Beruf, noch habe ich jemals bei Ausschreibungen gewonnen.

Das interessiert die meisten Agenturen und Verlage herzlich wenig. Manchmal denke ich, es könnte eher schaden. Ständig gibt es Ausschreibungen oder irgendwelche Wettbewerbe, aber die daraus resultierenden Anthologien interessieren außer den Teilnehmern in der Regel niemanden. Nett für das Ego, aber wenn du Romane schreiben willst, wirst du mit Kurzgeschichten nicht weiterkommen, insbesondere nicht im Fantasy-Bereich.


Elbenkönigin1980 hat Folgendes geschrieben:

Daran muss ich noch arbeiten, und es irgendwie hinkriegen, mich einem Verlag so zu präsentieren, dass die nicht gleich denken "die hat ja noch gar nichts getan in ihrem Leben."

Es ist wie im Musikbusiness. Was interessiert, ist der Song (das Manuskript). Das muss stimmen, der Rest ist denen ziemlich egal.


Elbenkönigin1980 hat Folgendes geschrieben:

Ich frage mich, ob man das auch in eine Bewerbung für einen Verlag schreiben sollte, dass man zwar schon 20 Romane geschrieben, aber nie den Mut gefunden hat, an Verlage zu schreiben. der sollte ich das eher nicht tun, könnte das eher ein Nachteil für mich sein?

Du schreibst keine Bewerbung für ein Job. Du willst denen ein Manuskript anbieten. Und dabei würde ich es auch belassen. Ein Manuskript, nicht 20. Das Beste, was du hast.

Elbenkönigin1980 hat Folgendes geschrieben:

Und ich frage mich auch, ob ich meinen Autismus erwähnen sollte, der ist nämlich der Grund dafür, dass ich im Berufsleben niemals Fuß fassen konnte.
Sonst denken die noch ich wäre faul, wenn ich die Behinderung nicht erwähne?


Hier gilt das Gleiche, wie oben. Du bewirbst dich nicht um einen Job. Im Anschreiben stellst du dein Manuskript vor. Agenturen und Verlagsmitarbeiter interessiert es nicht, unter welchen Mühe ein Werk entstanden ist oder wie viel Herzblut da hineingeflossen ist oder was du vorher gemacht hast oder machst. Wer hier zu viel schreibt, disqualifiziert sich eher.
Exposé und Text interessieren, mehr nicht.

Autismus wäre höchstens erwähnenswert, wenn du aus der breit gefächerten Welt der Autismus-Spektrum-Störungen (mich wundert es, dass du das Wort Behinderung benutzt, bist du diagnostiziert?) ein Thema gewählt hättest, dass sich damit auseinandersetzt. Das dürfte im Fantasy-Genre aber kaum zutreffen.


Ja, das trifft zu, ich hab Angst, dass ich, wenn ich was an die Verlage schicke, andauernd Absagen kriege und dann in eine tiefe Depression verfalle, weil ich dann denke, dass ich total talentfrei bin. Da ich sowieso schon mit Depressionen zu kämpfen habe, ist es für mich schwierig mit Rückschlägen(und mein Leben besteht nur aus solchen) umzugehen.
Ich weiß einfach nicht, ob ich die Stärke aufbringen kann, mit Absagen umzugehen und trotzdem weitermachen zu können.
Aber ich muss das wohl schaffen, anders gehts nicht sonst finde ich nie einen Verlag.
Und ja, ich bin diagnostiziert, seit 5 Jahren und stecke deswegen immer noch in einer schweren Lebenskrise, weil ich mich mit der Diagnose nur schwer abfinden kann, mir klar wurde, dass ich trotz Therapie niemals ganz normal sein werde, das tut schon weh.
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Elbenkönigin1980
Reißwolf
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Beitrag23.08.2020 05:04

von Elbenkönigin1980
Antworten mit Zitat

Elbenkönigin1980 hat Folgendes geschrieben:
Mumienfreund hat Folgendes geschrieben:
Elbenkönigin1980 hat Folgendes geschrieben:

Ich bin sehr fleißig, hab schon 20 Romane geschrieben, mir mangelt es nicht an Fleiß, mein Problem ist eher, dass mir der Mut fehlt, was an die Verlage zu schicken.

Fleiß ist hilfreich, nutzt aber nichts wenn man sich keine Ziele setzt. Wenn du nicht den Mut hast, etwas an Verlage zu schicken, dann scheinst du selbst nicht davon überzeugt zu sein, dass das was du hinschicken könntest, vor deren Augen Gnade finden könnte. Das wirst du aber nicht durch Abwarten herausfinden. Feedback in einem Schriftstellerforum ist zwar oft hilfreich, befreit dich aber nicht davon, diesen Schritt irgendwann anzugehen.
 
Ja, solche Leute gibt es wohl überall...meistens ist das wohl nur "große Klappe und nichts dahinter".
Da sollte man sich wohl wirklich nichts draus machen.

Elbenkönigin1980 hat Folgendes geschrieben:

Hab ja nichts vorzuweisen, hab weder nen Beruf, noch habe ich jemals bei Ausschreibungen gewonnen.

Das interessiert die meisten Agenturen und Verlage herzlich wenig. Manchmal denke ich, es könnte eher schaden. Ständig gibt es Ausschreibungen oder irgendwelche Wettbewerbe, aber die daraus resultierenden Anthologien interessieren außer den Teilnehmern in der Regel niemanden. Nett für das Ego, aber wenn du Romane schreiben willst, wirst du mit Kurzgeschichten nicht weiterkommen, insbesondere nicht im Fantasy-Bereich.


Elbenkönigin1980 hat Folgendes geschrieben:

Daran muss ich noch arbeiten, und es irgendwie hinkriegen, mich einem Verlag so zu präsentieren, dass die nicht gleich denken "die hat ja noch gar nichts getan in ihrem Leben."

Es ist wie im Musikbusiness. Was interessiert, ist der Song (das Manuskript). Das muss stimmen, der Rest ist denen ziemlich egal.


Elbenkönigin1980 hat Folgendes geschrieben:

Ich frage mich, ob man das auch in eine Bewerbung für einen Verlag schreiben sollte, dass man zwar schon 20 Romane geschrieben, aber nie den Mut gefunden hat, an Verlage zu schreiben. der sollte ich das eher nicht tun, könnte das eher ein Nachteil für mich sein?

Du schreibst keine Bewerbung für ein Job. Du willst denen ein Manuskript anbieten. Und dabei würde ich es auch belassen. Ein Manuskript, nicht 20. Das Beste, was du hast.

Elbenkönigin1980 hat Folgendes geschrieben:

Und ich frage mich auch, ob ich meinen Autismus erwähnen sollte, der ist nämlich der Grund dafür, dass ich im Berufsleben niemals Fuß fassen konnte.
Sonst denken die noch ich wäre faul, wenn ich die Behinderung nicht erwähne?


Hier gilt das Gleiche, wie oben. Du bewirbst dich nicht um einen Job. Im Anschreiben stellst du dein Manuskript vor. Agenturen und Verlagsmitarbeiter interessiert es nicht, unter welchen Mühe ein Werk entstanden ist oder wie viel Herzblut da hineingeflossen ist oder was du vorher gemacht hast oder machst. Wer hier zu viel schreibt, disqualifiziert sich eher.
Exposé und Text interessieren, mehr nicht.

Autismus wäre höchstens erwähnenswert, wenn du aus der breit gefächerten Welt der Autismus-Spektrum-Störungen (mich wundert es, dass du das Wort Behinderung benutzt, bist du diagnostiziert?) ein Thema gewählt hättest, dass sich damit auseinandersetzt. Das dürfte im Fantasy-Genre aber kaum zutreffen.


Ja, das trifft zu, ich hab Angst, dass ich, wenn ich was an die Verlage schicke, andauernd Absagen kriege und dann in eine tiefe Depression verfalle, weil ich dann denke, dass ich total talentfrei bin. Da ich sowieso schon mit Depressionen zu kämpfen habe, ist es für mich schwierig mit Rückschlägen(und mein Leben besteht nur aus solchen) umzugehen.
Ich weiß einfach nicht, ob ich die Stärke aufbringen kann, mit Absagen umzugehen und trotzdem weitermachen zu können.
Aber ich muss das wohl schaffen, anders gehts nicht sonst finde ich nie einen Verlag.
Und ja, ich bin diagnostiziert, seit 5 Jahren und stecke deswegen immer noch in einer schweren Lebenskrise, weil ich mich mit der Diagnose nur schwer abfinden kann, mir klar wurde, dass ich trotz Therapie niemals ganz normal sein werde, das tut schon weh.
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Elbenkönigin1980
Reißwolf
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Beitrag23.08.2020 05:05

von Elbenkönigin1980
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MarMa hat Folgendes geschrieben:
Ein bisschen von meinem Senf zum Thema:

Hab mal von einer durchaus schlauen Person die interessante Aussage gehört:
Erfolg entsteht in der Regel aus einem drittel Talent, einem drittel Fleiß und einem drittel Glück.
Ich bin geneigt dieser Einschätzung durchaus etwas abgewinnen zu können.

Und es haben ja eh schon viele Ähnliches geschrieben, aber:

Jemand der Aussagen tätigt wie: Ich schreib viel besser als du,...
Was soll das für ein Niveau sein? Da gibt's im Kindergarten vernünftigere und rationalere Menschen (ich meine nicht die Tanten).
Wer nur draufhaut, kann selber nicht viel können.

Edit: Ach ja und Selbstzweifel hab ich auch. Ich fänd's aber auch komisch wenn nicht. Und am Schreiben hindert mich das wenn, nur kurz.


Aber was ist, wenn man wie ich durchaus Talent hat, und auch fleißig ein buch nach dem anderen schreibt, , aber eben kein Glück hat?
Glück hatte ich noch nie im Leben, ich bin irgendwie immer schon von Pech verfolgt, das ist echt creepy.
Ob sich da das Glück wirklich noch einstellen kann, wenn ich was an die Verlage schicke?
Also mir wäre es lieber, wenn Talent und Fleiß genügen könnten, um einen Verlag zu finden.....mit dem Glück siehts bei mir immer schlecht aus. Glück...weiß gar nicht was das ist, weil ich noch nie welches hatte.
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MissClara
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Beiträge: 666



Beitrag23.08.2020 06:32

von MissClara
Antworten mit Zitat

Elbenkönigin1980 hat Folgendes geschrieben:
MarMa hat Folgendes geschrieben:
Ein bisschen von meinem Senf zum Thema:

Hab mal von einer durchaus schlauen Person die interessante Aussage gehört:
Erfolg entsteht in der Regel aus einem drittel Talent, einem drittel Fleiß und einem drittel Glück.
Ich bin geneigt dieser Einschätzung durchaus etwas abgewinnen zu können.

Und es haben ja eh schon viele Ähnliches geschrieben, aber:

Jemand der Aussagen tätigt wie: Ich schreib viel besser als du,...
Was soll das für ein Niveau sein? Da gibt's im Kindergarten vernünftigere und rationalere Menschen (ich meine nicht die Tanten).
Wer nur draufhaut, kann selber nicht viel können.

Edit: Ach ja und Selbstzweifel hab ich auch. Ich fänd's aber auch komisch wenn nicht. Und am Schreiben hindert mich das wenn, nur kurz.


Aber was ist, wenn man wie ich durchaus Talent hat, und auch fleißig ein buch nach dem anderen schreibt, , aber eben kein Glück hat?
Glück hatte ich noch nie im Leben, ich bin irgendwie immer schon von Pech verfolgt, das ist echt creepy.
Ob sich da das Glück wirklich noch einstellen kann, wenn ich was an die Verlage schicke?
Also mir wäre es lieber, wenn Talent und Fleiß genügen könnten, um einen Verlag zu finden.....mit dem Glück siehts bei mir immer schlecht aus. Glück...weiß gar nicht was das ist, weil ich noch nie welches hatte.


Ich würde mich von diesem Wort nicht einschüchtern lassen. Ich glaube, in diesem Fall könnte man Glück damit übersetzen, dass man noch "zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein muss" - also, jemand muss das Manuskript lesen, der so etwas sucht. Und das kann er nur, wenn der Autor sich traut, es vorzulegen. Smile
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Elbenkönigin1980
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Beitrag23.08.2020 06:38

von Elbenkönigin1980
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MissClara hat Folgendes geschrieben:
Elbenkönigin1980 hat Folgendes geschrieben:
MarMa hat Folgendes geschrieben:
Ein bisschen von meinem Senf zum Thema:

Hab mal von einer durchaus schlauen Person die interessante Aussage gehört:
Erfolg entsteht in der Regel aus einem drittel Talent, einem drittel Fleiß und einem drittel Glück.
Ich bin geneigt dieser Einschätzung durchaus etwas abgewinnen zu können.

Und es haben ja eh schon viele Ähnliches geschrieben, aber:

Jemand der Aussagen tätigt wie: Ich schreib viel besser als du,...
Was soll das für ein Niveau sein? Da gibt's im Kindergarten vernünftigere und rationalere Menschen (ich meine nicht die Tanten).
Wer nur draufhaut, kann selber nicht viel können.

Edit: Ach ja und Selbstzweifel hab ich auch. Ich fänd's aber auch komisch wenn nicht. Und am Schreiben hindert mich das wenn, nur kurz.


Aber was ist, wenn man wie ich durchaus Talent hat, und auch fleißig ein buch nach dem anderen schreibt, , aber eben kein Glück hat?
Glück hatte ich noch nie im Leben, ich bin irgendwie immer schon von Pech verfolgt, das ist echt creepy.
Ob sich da das Glück wirklich noch einstellen kann, wenn ich was an die Verlage schicke?
Also mir wäre es lieber, wenn Talent und Fleiß genügen könnten, um einen Verlag zu finden.....mit dem Glück siehts bei mir immer schlecht aus. Glück...weiß gar nicht was das ist, weil ich noch nie welches hatte.


Ich würde mich von diesem Wort nicht einschüchtern lassen. Ich glaube, in diesem Fall könnte man Glück damit übersetzen, dass man noch "zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein muss" - also, jemand muss das Manuskript lesen, der so etwas sucht. Und das kann er nur, wenn der Autor sich traut, es vorzulegen. Smile


Ja, du hast Recht, vielleicht erwische ich ja bei den Verlagen jemanden, der genau sowas sucht..ich werde auch gezielt Verlage anschreiben, die vor allem Horror-und Fantasyromane verlegen.
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MarMa
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Wohnort: Wien


Beitrag23.08.2020 09:13

von MarMa
Antworten mit Zitat

Elbenkönigin1980 hat Folgendes geschrieben:
MarMa hat Folgendes geschrieben:
Ein bisschen von meinem Senf zum Thema:

Hab mal von einer durchaus schlauen Person die interessante Aussage gehört:
Erfolg entsteht in der Regel aus einem drittel Talent, einem drittel Fleiß und einem drittel Glück.
Ich bin geneigt dieser Einschätzung durchaus etwas abgewinnen zu können.

Und es haben ja eh schon viele Ähnliches geschrieben, aber:

Jemand der Aussagen tätigt wie: Ich schreib viel besser als du,...
Was soll das für ein Niveau sein? Da gibt's im Kindergarten vernünftigere und rationalere Menschen (ich meine nicht die Tanten).
Wer nur draufhaut, kann selber nicht viel können.

Edit: Ach ja und Selbstzweifel hab ich auch. Ich fänd's aber auch komisch wenn nicht. Und am Schreiben hindert mich das wenn, nur kurz.


Aber was ist, wenn man wie ich durchaus Talent hat, und auch fleißig ein buch nach dem anderen schreibt, , aber eben kein Glück hat?
Glück hatte ich noch nie im Leben, ich bin irgendwie immer schon von Pech verfolgt, das ist echt creepy.
Ob sich da das Glück wirklich noch einstellen kann, wenn ich was an die Verlage schicke?
Also mir wäre es lieber, wenn Talent und Fleiß genügen könnten, um einen Verlag zu finden.....mit dem Glück siehts bei mir immer schlecht aus. Glück...weiß gar nicht was das ist, weil ich noch nie welches hatte.



Hach, da muss ich doch gleich wieder mit einem Glückskekstext daherkommen:

"Glück kann man nicht erzwingen. Aber es mag hartnäckige Menschen."

Sich allerdings so vom Pech verfolgt zu fühlen wird's nicht leichter machen. Immerhin ist das kein Naturgesetz.
Ich denke, dass du das Glück durchaus zu deinen Gunsten beeinflussen kannst, aber dazu gehört der fixe Glaube an sich selbst - also lass dich nicht so schnell von solchen Pfeifen wie der Blunze in dem anderen Forum aus der Bahn werfen.
Und du musst natürlich deine Texte herzeigen. Nicht nur uns, sondern guten Agenturen oder Verlagen. Und zwar den, deiner Meinung nach, besten! Denn mit der sich kleinredenden Eigenschaft, die du ja ein wenig zu haben scheinst, dass du glaubst, es reicht vielleicht eh nur für,... Ja da kann man sich auch täuschen und eine große Agentur oder ein Publikumsverlag, der angebissen hätte, ist dir aus deinen Selbstzweifeln heraus durch die Lappen gegangen, weil sie nie was von deinen Texten gesehen haben.
Tja, das hat dann aber nix mit Pech zu tun.
Dann wirst du aushalten müssen, dass immer wer daherkommt und, sei es berechtigt oder nicht, an deiner Schreibarbeit herummeckert und sie abwatscht.
ABER: Es wird auch immer die Leute geben, die genau deinen Schreibstil und deine Geschichten mögen und sich total freuen, wenn dein erstes/nächstes Buch herauskommt.
Mit Talent und Fleiß, kombiniert mit dem festen Glauben an sich selbst und einer ordentlichen Portion Hartnäckigkeit, wird sich das nötige Glück nicht aufhalten lassen.

In diesem SInne: Viel Glück. wink
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Vogelsucher
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Beiträge: 179



Beitrag23.08.2020 11:57
Re: Habt ihr manchmal Selbstzweifel?
von Vogelsucher
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MissClara hat Folgendes geschrieben:

Darf ich fragen, ob du bei Kurzgeschichten-Wettbewerben mitmachst?


Uh, ein heikles Thema...

(https://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=69882&postdays=0&postorder=asc&start=0)
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Vogelsucher
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Beitrag23.08.2020 12:10
Re: Habt ihr manchmal Selbstzweifel?
von Vogelsucher
Antworten mit Zitat

Hallo Elbenkönigin!
Elbenkönigin1980 hat Folgendes geschrieben:

Zweifelt ihr manchmal an eurem Schreibtalent

Klar!

und fragt euch, ob ihr gut genug für den Literaturmarkt seid?

Ich habe zum Glück (noch?) keine kommerziellen Bestrebungen.

Ich hab in einem anderen Forum total schlechtes Feedback für eine meiner Geschichten bekommen, eine Userin hat mir sogar geschrieben, sie würde viel besser schreiben können als ich,

Da hat der Dunning-Kruger-Effekt zugeschlagen...


eine andere hat geschrieben, dass mein Talent höchstens für Kurzgeschichten reichen würde, und sie einen Roman von mir nicht lesen wollen würde, weil sie da die Lust verlöre.

An einem fesselnderen Schreibstil könntest du tatsächlich noch arbeiten, aber das hat ja nichts mit Talent zu tun, sondern mit Übung. Man muss ja nicht von Übungen im Forum auf spätere Romane schließen.

Irgendwie hab ich jetzt eine Schreibblockade, weil ich total an mir zweifele, und mich frage, ob ich gut genug bin, um jemals einen Verlag zu finden. Reicht mein Talent vielleicht einfach nicht aus?

Vielleicht ist es besser, wenn du zuerst für dich selbst schreibst und später für Verlage. Der Markt fördert ja nur, was sich gut verkauft, nicht was gut ist.

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MarMa
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 209
Wohnort: Wien


Beitrag23.08.2020 12:18

von MarMa
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Da hat der Dunning-Kruger-Effekt zugeschlagen...

Uiwui, wieder was gelernt. Kannte ich noch gar nicht.
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Ebor
Geschlecht:weiblichWortedrechsler


Beiträge: 73



Beitrag24.08.2020 18:08

von Ebor
Antworten mit Zitat

Hallo Elbenkönigin,

vielleicht müssen wir noch zwischen den verschiedenen Formen von Selbstzweifeln unterscheiden. Zweifle ich an mir als Person oder an mir als Autor?
Ich persönlich finde es total wichtig, dass ich regelmäßig an dem zweifle, was ich so schreibe. Wie soll ich mich auch sonst hinterfragen können? Neues lernen? Besser werden? Es wäre doch fatal, würde ich immer denken, alles sei schon "supi" und perfekt so, wie ich es mache. Ein kritischer Blick auf das, was ich so verzapfe, bewahrt mich im Endeffekt davor, aus Überheblichkeit meine Schwächen zu ignorieren. Solange es mich nicht blockiert, weil der innere Kritiker zu stark wird, kann ich davon nur profitieren.

Deine Selbstzweifel scheinen mir aber zwischendurch auch sehr auf deine Person bezogen zu sein, weil du es bisher auch wirklich nicht leicht hattest im Leben. Aber das ist doch keine schlechte Voraussetzung, um Schriftsteller zu werden, oder? Jemand, der nie Probleme hat oder krank ist und dem immer alles einfach zufliegt, wird sich etwas schwerer tun, wirklich authentisch über Leid, Verlust, Anstrengung und Schmerz zu schreiben.

Du machst dir Sorgen, was ein Verlag oder eine Agentur von deinem Lebenslauf halten könnte. Aber es ist wirklich völlig egal, was du bisher so gemacht oder nicht gemacht hast, solange denen dein Manuskript gefällt. Du bewirbst dich ja nicht um eine Professur oder eine andere Stelle in der Wissenschaft, wo deine bisherigen Publikationen wirklich relevant sind. Wenn du in der Zwischenzeit etwas in einer Anthologie unterbringst, ist das natürlich super, aber ein tolles Projekt scheitert am Ende nicht an deinem Beruf oder fehlenden Veröffentlichungen.
Und du musst in der Autorenvita auch gar nicht viel zu deiner Person schreiben. Dass du schon lange und regelmäßig schreibst, und deine Manuskripte vor allem auch beendest(!), ist eine super Voraussetzung für eine gute Zusammenarbeit. Auch, dass du im Alltag so viel Zeit zum Schreiben hast, ist doch wunderbar - siehe Deadlines.
Ich sehe das so: Du hast nichts zu verlieren. Wenn du deine Romane in der Schublade lässt, bleiben sie auf jeden Fall unveröffentlicht. Wenn du sie jemandem zeigst, hast du eine Chance auf eine Veröffentlichung. Du kannst am Ende nur gewinnen.

Und die Sorge, wegen möglicher Absagen deprimiert zu sein, ist auch ganz normal. Niemand mag das Gefühl, abgelehnt zu werden. Da kommt dann wieder das Selbstbewusstsein ins Spiel. Denn DU entscheidest ganz allein, wie du mit einer Absage umgehst. Ich habe von Bestsellerautoren gelesen, die zu Beginn ihrer Karriere ständig neue Nägel in ihre Wände schlagen mussten, um die vielen Absagen noch zusammenhalten zu können. Aber es hat sie nicht davon abgehalten, weiterzumachen. Denn Absagen können auch ein Ansporn sein, eine Kampfansage, ein "Euch zeig ich's jetzt aber"... Das ist dir überlassen.

Ich wünsche dir viel Erfolg!
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Elbenkönigin1980
Reißwolf
E


Beiträge: 1106



E
Beitrag26.08.2020 17:39

von Elbenkönigin1980
Antworten mit Zitat

@Ebor

Nun, an beidem, hatte nie viel Selbstbewusstsein, hab Autismus und immer das Gefühl, mit normalen Autoren nicht mithalten zu können, weil es mir schwerer fällt, menschliche Emotionen zu verstehen, deswegen schreibe ich vor allem Horror und sowas, was mir auch Riesenspaß macht.
Es in meinen Romanen "menscheln" zu lassen, fällt mir nicht leicht, aber ich schaue mir da viel aus Romanen ab, nicht Ideenklau, sondern wie man menschliche Emotionen in Romanen am besten beschreibt.
Aber ich hab immer Angst, dass es nicht echt wirkt, weil ich eben eher ein zurückgezogener Mensch bin ohne viel Kontakt zu anderen.
Es beruhigt mich ja, dass so viele hier sagen, dass die Verlage der Lebenslauf nicht interessiert, da werde ich auf jeden Fall mal bald mit einem meiner Horrorromane (nach etwas Feinschliff) mein Glück versuchen.
Und du hast schon Recht, jemand der nie Probleme hat und nie krank ist, dem einfach alles so zufliegt, der kann wirklich nicht authentisch über Leid, Verlust und Anstrengung und Schmerz schreiben.
Ich werde die Informationen über mich dann kurz halten, ihnen nur schreiben, dass das Schreiben meine Leidenschaft ist und ich am liebsten Horror schreibe, mein Alter...meinst du das genügt einem Verlag als Info?
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Ebor
Geschlecht:weiblichWortedrechsler


Beiträge: 73



Beitrag26.08.2020 20:31

von Ebor
Antworten mit Zitat

Hallo Elbenkönigin,

nun, was sind für dich "normale" Autoren? Ist es nicht gerade schön, dass es von denen sowieso so viele Sorten gibt? Ein "Standardautor" ist mir zumindest bisher noch nicht untergekommen.

Was du von dir schilderst, also diesen wirklich neutralen Blick von außen auf menschliche Emotionen, ist doch zum Beispiel etwas, das nicht jeder hat. Wie wäre es, wenn du deine vermeintliche Schwäche zu einer Stärke machen würdest? Du analysierst mit Sicherheit viel genauer als manch anderer, wie man Gefühle im Roman rüberbringen kann. Und sicherlich setzt du auch so einiges davon am Ende ganz innovativ um.

Außerdem könntest du ohne große Recherche einen Autisten für den Leser authentisch rüberbringen. Und besondere Begabungen sind doch gar kein so unbeliebtes Thema in Film und Literatur. Der Roman "Die Frau, die ins Innerste der Welt tauchte" von Sabina Berman lebt von seiner autistischen Protagonistin. Genauso Roopa Farookis "Als ich lernte zu fliegen". Und von Stieg Larssons Lisbeth Salander brauche ich glaube ich gar nicht erst anfangen, oder?
Vor allem, da in der Millennium-Trilogie an keiner Stelle auf irgendeiner Definition oder Diagnose herumgeritten wird, was ich sehr sympathisch finde. Ihr Charakter ist einfach ungewöhnlich, kantig, vielleicht auch eine geniale Soziopathin. Und die Leser sind begeistert. Ein bisschen jenseits der Norm zu liegen bietet doch großartige Möglichkeiten.
Damit meine ich jetzt natürlich nicht, dass du dein Genre wechseln oder Autismus zu deinem Hauptthema machen sollst. Aber in dem ein oder anderen Horrorroman könnte ich mir gut einen autistischen Protagonisten vorstellen, das wäre mal etwas anderes.

Oder aber die Leser loben am Ende besonders deine Art, Emotionen mal ganz anders zu schildern, wer weiß? Als Autist eckt man natürlich häufig an, aber das bedeutet nicht, dass man schriftstellerisch nicht mithalten kann.

Zu deiner Frage: Ja, ich glaube, dass diese Informationen ausreichen. Frag dich selbst, was für einen Verlag oder eine Agentur über dein Schreiben von Interesse sein könnte. Beruf, Familienstand, Studium o.Ä. sind eher interessant, wenn sie direkte Auswirkungen auf dein Manuskript haben, es beispielsweise glaubwürdiger oder authentischer machen (wie z.B. eine Mutter von 12 - natürlich artigen und wohlerzogenen - Kindern, die Erziehungsratgeber schreibt. Oder eine forensische Anthropologin wie Kathy Reichs mit ihren Krimis.). Ansonsten kann es ruhig erstmal nur darum gehen, was dich inspiriert oder wie du dein Handwerk erlernt hast und was du schon so geschrieben hast.

Viele Grüße!
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Elbenkönigin1980
Reißwolf
E


Beiträge: 1106



E
Beitrag26.08.2020 22:00

von Elbenkönigin1980
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@Ebor

'Was Gefühle beschreiben angeht, da lerne ich viel aus Romanen die ich lese, die helfen mir Gefühle besser zu verstehen.
Das kann ich dann, auf meine Art, auch in eigenen Romanen umsetzen.
Zum Schreiben kam ich durch die Romane von Stephen King, den ich seit meiner Teenagerzeit lese, eigentlich könnte ich das reinschreiben, da hätten sie ne kurze Info über mich, die eben auch mit den Romanen die ich schreibe zu tun hat(Horror)
Und erlernt hab ich mein Handwerk nie, ich bin der Meinung, ein Schriftsteller lernt niemals aus, egal wie lange er schon schreibt....ich denke, das ist ein kreativer Prozess, der sich im Laufe des Lebens immer weiter entwickelt...
Hm..eigentlich könnte ich den Satz reinschreiben, also wie ich über das Schreiben denke
Ja, und du  hast Recht, vielleicht ist das für Leser auch gerade mal interessant Romane aus der autistischen Perspektive zu lesen.
Danke für deine Antwort, das hilft mir sehr weiter.
Ich denke, Autismus und Horror kann man auch verbinden, die Prota in einem Horroroman kann ja Autistin sein.
Oft sind in Roman Figuren mit autistischen Zügen, man weiß aber nicht, ob der Autor das so beabsichtigt hatte, oder ob es Zufall ist, so Stephen Kings Romancharakter Holly, die in fünf Büchern vorkommt und sehr scheu gegenüber anderen Menschen ist und außerdem ein Spezialinteresse für Filme hat und alle Filmtitel auswendig kennt Very Happy
Ich liebe diese Prota....sie wirkt sehr autistisch, auch wenn King das Wort Autismus nie benutzt.
Außerdem wohnte sie mit 48 noch bei ihrer Mutter und war extrem gehemmt im Umgang mit anderen Menschen.
Ob King die Prota als Autistin gesehen hat, weiß ich leider nicht.
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V.K.B.
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Beiträge: 6155
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Beitrag26.08.2020 22:12

von V.K.B.
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Elbenkönigin1980 hat Folgendes geschrieben:
Aber ich hab immer Angst, dass es nicht echt wirkt, weil ich eben eher ein zurückgezogener Mensch bin ohne viel Kontakt zu anderen.
Geht mir ähnlich, aber das kann man lernen. Wie gesagt, ich hatte mal erwähnt, dass die erste Kritik, die mich traf, aus "Deine Charaktere sind irgendwie voll tot" bestand. Ich habe das damals als berechtigt empfunden. Ein paar Tage lang wollte ich aufgeben und das Handtuch werfen, weil ich dachte "du bist einfach zu autistisch dafür, wie kannst du je stimmige Charaktere schreiben, wenn du im Alltag mit realen Menschen schon nicht richtig klarkommst?" Dann hab mich analytischer rangsesetzt, und ich denke, es hat geholfen. Sowas hat mir jedenfalls schon lange niemand mehr gesagt. Seltsam und von der Norm abweichend sind meine Charaktere immer noch, aber das macht sie auch interessant. Ich muss nur aufpassen, mich bezüglich der Abweichungen da nicht zu sehr zu wiederholen.
Charaktere müssen auch nicht unbedingt komplett realistisch sein, sondern nur für den Leser interessant genug.

Zitat:
da werde ich auf jeden Fall mal bald mit einem meiner Horrorromane (nach etwas Feinschliff) mein Glück versuchen.
Achtung, verbrenn den nicht. Wenn dir die Veröffentlichung am Herzen liegt, übe dich in Geduld und lass den in einer AG besprechen. Mit dem Prolog eines deiner Horrorromane haben wird das ja in der Werkstatt schon gemacht und du hast gesehen, wie viel Luft da immer noch nach oben ist, wenn man Ideen von Testlesern berücksichtigt. Nemo solus sapit. Mein Roman ist auch erst in der AG zu etwas geworden, womit ich richtig zufrieden bin.

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