Manuskript über Literaturagentur nach sechs Monaten wieder freigegeben

[Radena]

Hallo,

im Januar habe ich die ersten zwei Kapitel meines Romans einer der größten Literaturagenturen geschickt. Schon nach zwei Tagen meldete sie sich bei mir zurück, war begeistert und forderte mein komplettes Manuskript. Nach einer Woche erhielt ich die Rückmeldung, dass die Geschichte toll sei, ihr mein Schreibstil sehr gut gefallen hätte und sie mich unter Vertrag nehmen wollten. Gleichzeitig räumte sie ein, dass es schwer werden würde, wegen der kriselnden Buchbranche und aktuellen Weltlage, einen Verlag zu finden. Ablehnungen seien außergewöhnlich hoch im letzten Jahr gewesen, an der Qualität ihrer eingereichten Manuskripte hätte es auf keinen Fall gelegen, das sollte ich bei meinem Buch nicht vergessen, denn ihrer Meinung nach gehöre mein Roman ins Sortiment der großen Publikumsverlage, und sie würde dennoch ihr Bestes geben, ihn unterzubringen, würde aber nach Ablehnungen nicht mehr weiter an die kleinen und mittleren Verlage herantreten. Sie hat es von Februar bis jetzt versucht, von den Großen jedoch nur Ablehnungen bekommen und mir nun nahe gelegt, mich an die kleineren Verlage zu wenden.

Ich werde mich jetzt für dieses Manuskript allein auf die lange Suche nach einem kleineren Verlag begeben: Würdet ihr im Anschreiben oder im Lebenslauf den Namen der Agentur erwähnen, dass ich mit diesem Manuskript bereits bei der Agentur unter Vertrag war, sie das Manuskript aber - nach den ganzen Absagen bei den großen Publikumsverlagen - wieder freigegeben hat?

Liebe Grüße radena

[teegebeutelt]

Ich würde es nicht machen. Für kleinere Verlage ist es manchmal ein blödes Gefühl, die "Resterampe" zu sein, quasi der Trostpreis, wenn es bei den großen nicht geklappt hat. Ich denke es würde deiner Bewerbung zwar auch nicht unbedingt schaden, wegen sowas lehnt ein Verlag kein gutes Manuskript ab, aber du erhoffst dir davon ja wahrscheinlich eine Reaktion wie "oh, diese Agentur fand es gut, also schau ich mir das mal ganz genau an". Aber wenn diese Agentur es gut fand, dann wird auch ein Kleinverlag davon überzeugt werden können, auch ohne das namedropping. Und "ich finde euren Verlag toll, weil xy" klingt in einer Bewerbung einfach besser als "Ich habs über Agentur x schon bei den großen Verlagen probiert, aber die wollten es nicht, naja, dann probier ich es jetzt halt bei Ihnen"^^
Jedenfalls ist das meine persönliche Meinung dazu : ) Wenn du den Namen der Agentur teilen willst und in welchem Genre du schreibst, das fände ich interessant. Gern auch per PN : D

[Beckinsale]

Ein Kleinverlag, der sich in so einem Fall als "Resterampe" fühlt, ist selbst schuld. In Wirklichkeit ist so ein Kleinverlag keine "Resterampe", sondern die großen Verlage sind "Blödbommel" (welcher Film? :)). Ich jedenfalls habe schon zwei Mal einen solchen Titel angeboten bekommen und genommen, bei dem hinterher sogar ein "Großer" gekommen ist und nach meinen Konditionen fragte.

My.

[Christof Lais Sperl]

Blödbommel, das waren die Ch‘tis

[Beckinsale]

[Radena]

Danke für die Tipps! Ich habe mich dann doch entschlossen, im Anschreiben meine Literaturagentin zu erwähnen, habe vor zwei Wochen mittlere und noch vier große Verlage angeschrieben, habe zwei Probekapitel mitgeschickt und heute forderten gleich fünf Verlage das gesamte Manuskript an.

[Erdnuggelchen]

Dann scheint das ja ein vielversprechendes Werk zu sein. Hast du jetzt allen das Gesamtmanuskript geschickt?

[Radena]

Ja, sie haben das ganze Manuskript per pdf  angefordert und nun warte und hoffe ich….