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Diese Werke sind ihren Autoren besonders wichtig Der Regenmacher


 
 
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magnona
Geschlecht:weiblichErklärbär
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Alter: 24
Beiträge: 2
Wohnort: Berlin


M
Beitrag20.08.2020 00:34
Der Regenmacher
von magnona
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Hallo ihr Lieben, das ist die erste Kurzgeschichte, die ich in meinem Leben veröffentliche, und ich freue mich über jede Art von Feedback!

Der Regenmacher

Es lebte einst ein junger Mann, ebenso begabt wie geplagt, in einem bescheidenen, kleinen Haus mitten im Land der Dürre. Wann das letzte Mal der Regen fiel, wusste der Mann nicht, denn er hatte aufgehört die Monate zu zählen und es war auch niemand mehr dort, den er hätte fragen können, denn die anderen Menschen waren vor langer Zeit weitergezogen, in der Hoffnung, einen Ort zu finden, an dem klares Wasser fließt und rote Rosen blühen. So ließen sie nichts weiter zurück als steinerne Ruinen und die Geister, die in ihnen lebten. Doch es waren nicht die Geister von außen, die unseren jungen Mann auf Schritt und Tritt verfolgten, es waren die in seinem Kopf, geboren durch die Strapazen der Vergangenheit, genährt durch die Ungewissheit seiner Bestimmung.
Obwohl er es nie anders kannte, war dieses einfache Leben ihm schon lange zuwider und so suchte er jeden Tag neue Wege, sich auszudrücken und Licht ins Dunkel zu bringen. An manchen guten Tagen, an denen die Sonne seine Haut küsste, sang er hohe Töne bis zum Sonnenuntergang. An anderen war es genau dieser Untergang, den er auf einer Leinwand lebendig werden ließ. Manchmal schnitzte er sich kleine Talismane aus Holz. Hin und wieder schrieb er Geschichten auf, die seiner Fantasie entsprangen über alte Götter und Dämonen, über Frauen mit besonderen Kräften, die im Wald mit den Wölfen leben und jagen, oder fremde Zivilisationen, in denen kein Mensch jemals alleine sein muss, denn alle sind miteinander verbunden und alle wissen stets, was ihr Nächster fühlt.
Es gab flüchtige Momente, wenn er all dies tat, in denen er für einen Augenblick loslassen konnte, doch auch diese kurzen Eindrücke hinterließen einen bitteren Nachgeschmack. Er wusste, dass er nur auf die Oberfläche des Wassers blickte und dass es Aspekte seiner Selbst gab, so tief verborgen, dass kein Lied und kein Gemälde der Welt die Macht hatte, sie zu spiegeln.
So wurde der junge Herr jeden Tag etwas unzufriedener, fühlte sich oft Unnütz sogar und tat sich schwer damit, den Sinn für seine Mühen zu erkennen. Er warf sich selbst vor, in der Vergangenheit die falschen Entscheidungen getroffen zu haben, und nun in ewiger Verdammnis zu leben. Es gab Tage, an denen fragte er sich, ob er bereits in der Hölle wäre.
Eines Mittags, als die Sonne bereits ihre sengende Hitze auf seinem Land verbreitete, ging unser Hermit zum Brunnen, um frisches Wasser zu schöpfen, nur um festzustellen, dass ein riesiger Geier auf dem Dach saß und seine Ankunft erwartete. Er fragte sich inständig, ob das Tier wohl ein Zeichen für seinen baldigen Tod wäre. Doch der Vogel blickte ihm nur tief in die Augen, erhob sich wenig später mühelos in die Lüfte und stieß einen lauten Schrei aus, der durch Mark und Bein des Mannes ging und ihn zusammenzucken ließ. Er blickte ihm eine Weile nach und seine Augen füllten sich mit Tränen. Nun konnte er nicht mehr still bleiben und so schrie er hinauf zum Himmel:
„O großer Geier, was würde ich nur tun für deine schwarzen Flügen auf meinem Rücken, mit denen du mich hier am Boden verspottest! Tag für Tag spüre ich diese brennende Hitze auf meiner Haut und verliere mich in der Kunst des Wartens, und doch scheint sich nichts um mich herum zu verändern, nichts in mir zu verändern. Während du mit nur einem Satz davonfliegen und alles zurücklassen kannst, bin ich in diesem Leben gefangen, denn wo soll ich hin? Wer soll mir meine Fehler jemals verzeihen?“
Und während er sprach, zogen dunkle Wolken am Himmel auf, die die Sonne verdeckten und er schrie weiter, so laut wie er konnte, bis seine Stimme versagte:
„Dieser Ort ist von Gott verlassen und ich frage mich, habe ich diesen Fluch über ihn gebracht? Wie die Wurzeln der Wüstenpflanzen klammere ich mich an den letzten Tropfen Wassers und versuche diese fade Existenz mit Leben zu füllen, diese gähnende Leere in meiner Brust. Diese Bürde ist zu schwer, um sie noch weiter zu tragen! Großer schwarzer Geier, was willst du mit mitteilen? Was siehst du in mir, was ich nicht sehen kann? Was ist da, tief unter meiner Haut, was nach außen treten will? O Geier, wer bin ich?“
Seine Augen waren nun geschlossen und er spürte einen winzigen, kühlen Tropfen auf seiner Wange, Aus diesem Tropfen wurden zwei, dann drei und er öffnete sie wieder um zu sehen, dass es nicht seine Tränen waren, denn die dunklen Wolken bedeckten nun den ganzen Himmel und es dauerte nicht lang, bis der Regen in Strömen floss. Überwältigt vom Geist dieses Augenblickes fiel er auf seine Knie und verweilte, fühlte den nassen Boden mit seinen Händen und Füßen, nahm den Sturm in sich auf.
Und so erblühte das Land bald so wie in längst vergangenen Zeiten. Tiere und Menschen kehrten zurück, beeindruckt von der Schönheit und vom Überfluss, der sich ihnen anbot.
Unser junger Herr war nun in der Lage, seine wahre Natur im Spiegel zu erkennen; und als der Regenmacher benutzte er seine Worte nur für das Gute, denn er wusste, seine Stimme war Macht und davon genug, um Wüsten in Wälder zu verwandeln, oder einen Bach in einen Ozean. Der Geier kehrte niemals zurück, und doch war der Regenmacher überzeugt, die schwarzen Schwingen von Zeit zu Zeit in seinen Träumen wiederzuerkennen, irgendwo am fernen Horizont. Es waren diese Nächte, in denen er sich am lebendigsten fühlte.

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CIPO86
Geschlecht:weiblichLeseratte
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Alter: 37
Beiträge: 183



C
Beitrag20.08.2020 01:45

von CIPO86
Antworten mit Zitat

Dein Text gefällt mir gut. Er erinnert mich nicht nur vom Setting an orientalische Erzählungen, weil diese ebenso wie dein Text eine klare Sprache haben, die aber reich an poetischen Bildern ist.

An einer Stelle bin ich kurz hängengeblieben:

Zitat:
Seine Augen waren nun geschlossen und er spürte einen winzigen, kühlen Tropfen auf seiner Wange, Aus diesem Tropfen wurden zwei, dann drei und er öffnete sie wieder um zu sehen, dass es nicht seine Tränen waren, denn die dunklen Wolken bedeckten nun den ganzen Himmel und es dauerte nicht lang, bis der Regen in Strömen floss.

1. Ich würde das "winzig" weglassen.
2. Das "sie" im nachfolgenden Satz soll sich wohl auf die Augen beziehen, aber in dem Satz bezieht es sich nicht klar darauf.
3. Das Verb "sehen" finde ich hier nicht ganz passend. Eher "erkannte". Sehen konnte er die Tropfen auf seinen Wangen ja nicht.
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MissClara
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 666



Beitrag20.08.2020 07:12

von MissClara
Antworten mit Zitat

Es liest sich für mich wie eine Parabel - der Protagonist droht zu veröden, bis er seine Gefühle zulässt.  Ich finde, es ist dir super gelungen, den Text aus einem Guss zu erzählen. Du bleibst die ganze Zeit in der gewählten Tonart, das gefällt mir gut und ist im übrigen gar nicht so einfach, gerade bei der ersten Geschichte!
Es gibt nur eine Stelle, die mich raus gehauen hat, das war ganz am Ende "unser junger Herr" (welches "wir" spricht da?). Auch das erste "junger Herr" klang für mich komisch, aber vermutlich nur, weil ich dazu eine ironische Assoziation habe.
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magnona
Geschlecht:weiblichErklärbär
M

Alter: 24
Beiträge: 2
Wohnort: Berlin


M
Beitrag20.08.2020 07:15

von magnona
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Vielen Dank für eure Worte, ich habe es für mich abgeändert!
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Gast







Beitrag20.08.2020 13:35
Re: Der Regenmacher
von Gast
Antworten mit Zitat

Hallo Magnona,

magnona hat Folgendes geschrieben:


Es lebte einst ein junger Mann, ebenso begabt wie geplagt,



das ist viel zu vage und unspezifisch. Begabt in was und geplagt durch was? Als Einstieg für mich nicht funktionsfähig.

magnona hat Folgendes geschrieben:



in einem bescheidenen, kleinen Haus mitten im Land der Dürre. Wann das letzte Mal der Regen fielgefallen war, wusste der Mann nicht, denn er hatte aufgehört die Monate zu zählen und es war auch niemand mehr dort, den er hätte fragen können, denn die anderen Menschen waren vor langer Zeit weitergezogen, in der Hoffnung, einen Ort zu finden, an dem klares Wasser fließt und rote Rosen blühen.



Der Satz ist viel zu lang und verschachtelt, den solltest Du in mehrere aufteilen.

magnona hat Folgendes geschrieben:



So ließen sie nichts weiter zurück als steinerne Ruinen und die Geister, die in ihnen lebten. Doch es waren nicht die Geister von Aaußen, die unseren jungen Mann auf Schritt und Tritt verfolgten, es waren die in seinem Kopf, geboren durch die Strapazen der Vergangenheit, genährt durch die Ungewissheit seiner Bestimmung.



Auch hier wieder: Welche Strapazen? Hat er eine unglückliche Kindeheit gehabt? Oder mußte er "einfach nur" zu viel zum Sichern seiner Existenz schuften= Gab es irgendetwas Dunkles in seinem bisherigen Leben (eher unwahrscheinlich, denn er ist ja noch jung)? Oder sollte es da eher um die Langeweile und Ödheit seines Lebens gehen?

magnona hat Folgendes geschrieben:


Obwohl er es nie anders kannte, war dieses einfache Leben ihm schon lange zuwider und so suchte er jeden Tag neue Wege, sich auszudrücken und Licht ins Dunkel zu bringen. An manchen guten Tagen, an denen die Sonne seine Haut küsste, sang er hohe Töne bis zum Sonnenuntergang. An anderen war es genau dieser Untergang, den er auf einer Leinwand lebendig werden ließ. Manchmal schnitzte er sich kleine Talismane aus Holz.



also er ist zu Tode gelangweilt? Wie aber sichert er sein Leben? Was ißt er, wie kommt er daran, wie wohnt er, wie hält er seine Wohnung sauber, wenn er alleine ist? Wie kann bei all den Aufgaben Langeweile aufkommen? Hat Robinson Crusoe Zeit und Muße gehabt, Sonnenuntergänge zu malen? Was ist mit den Herausforderungen des Überlebens?

magnona hat Folgendes geschrieben:


Hin und wieder schrieb er Geschichten auf, die seiner Fantasie entsprangen über alte Götter und Dämonen, über Frauen mit besonderen Kräften, die im Wald mit den Wölfen leben und jagen, oder fremde Zivilisationen, in denen kein Mensch jemals alleine sein muss, denn alle sind miteinander verbunden und alle wissen stets, was ihr Nächster fühlt.



Auch dieser Satz ist viel zu lang und verschachtelt.

magnona hat Folgendes geschrieben:



Es gab flüchtige Momente, wenn er all dies tat, in denen er für einen Augenblick loslassen konnte, doch auch diese kurzen Eindrücke hinterließen einen bitteren Nachgeschmack. Er wusste, dass er nur auf die Oberfläche des Wassers blickte und dass es Aspekte seiner Selbst gab, so tief verborgen, dass kein Lied und kein Gemälde der Welt die Macht hatte, sie zu spiegeln.
So wurde der junge Herr jeden Tag etwas unzufriedener, fühlte sich oft Unnütz sogar und tat sich schwer damit, den Sinn für seine Mühen zu erkennen. Er warf sich selbst vor, in der Vergangenheit die falschen Entscheidungen getroffen zu haben, und nun in ewiger Verdammnis zu leben. Es gab Tage, an denen fragte er sich, ob er bereits in der Hölle wäre.



Ganz schön verzogener Bengel, wenn ihm scheinbar die täglichen Mühen abgenommen werden (sonst würden sie in seinem Leben eine Rolle spielen), er soch aber trotzdem als höllenverdammt ansieht...

magnona hat Folgendes geschrieben:


Eines Mittags, als die Sonne bereits ihre sengende Hitze auf seinem Land verbreitete, ging unser Hermit zum Brunnen, um frisches Wasser zu schöpfen, nur um festzustellen, dass ein riesiger Geier auf dem Dach saß und seine Ankunft erwartete.



"um frisches Wasser zu schöpfen?" Aus dem Brunnen? Im Land der Dürre? Dieser Satz impliziert, dass es bislang kein Problem gewesen sein kann, aus dem Brunnen frisches Wasser zu schöpfen, aber dann ist es kein Land der Dürre, und dann wären auch nicht alle Anderen weggezogen.

magnona hat Folgendes geschrieben:


Er fragte sich inständig, ob das Tier wohl ein Zeichen für seinen baldigen Tod wäre. Doch der Vogel blickte ihm nur tief in die Augen, erhob sich wenig später mühelos in die Lüfte und stieß einen lauten Schrei aus, der durch Mark und Bein des Mannes ging und ihn zusammenzucken ließ. Er blickte ihm eine Weile nach und seine Augen füllten sich mit Tränen. Nun konnte er nicht mehr still bleiben und so schrie er hinauf zum Himmel:
„O großer Geier, was würde ich nur tun für deine schwarzen Flügenl auf meinem Rücken, mit denen du mich hier am Boden verspottest! Tag für Tag spüre ich diese brennende Hitze auf meiner Haut und verliere mich in der Kunst des Wartens, und doch scheint sich nichts um mich herum zu verändern, nichts in mir zu verändern. Während du mit nur einem Satz davonfliegen und alles zurücklassen kannst, bin ich in diesem Leben gefangen, denn wo soll ich hin? Wer soll mir meine Fehler jemals verzeihen?“



Welche Fehler? Stört es ihn nun, dass er im Gegensatz zu allen Anderen nicht weggegangen ist? Was hat ihn gehalten?


magnona hat Folgendes geschrieben:


Und während er sprach, zogen dunkle Wolken am Himmel auf, die die Sonne verdeckten und er schrie weiter, so laut wie er konnte, bis seine Stimme versagte:
„Dieser Ort ist von Gott verlassen und ich frage mich, habe ich diesen Fluch über ihn gebracht? Wie die Wurzeln der Wüstenpflanzen klammere ich mich an den letzten Tropfen Wassers und versuche diese fade Existenz mit Leben zu füllen, diese gähnende Leere in meiner Brust. Diese Bürde ist zu schwer, um sie noch weiter zu tragen! Großer schwarzer Geier, was willst du mit mitteilen? Was siehst du in mir, was ich nicht sehen kann? Was ist da, tief unter meiner Haut, was nach außen treten will? O Geier, wer bin ich?“
Seine Augen waren nun geschlossen und er spürte einen winzigen, kühlen Tropfen auf seiner Wange, Aus diesem Tropfen wurden zwei, dann drei und er öffnete sie wieder um zu sehen, dass es nicht seine Tränen waren, denn die dunklen Wolken bedeckten nun den ganzen Himmel, und es dauerte nicht lang, bis der Regen in Strömen floss. Überwältigt vom Geist dieses Augenblickes fiel er auf seine Knie und verweilte, fühlte den nassen Boden mit seinen Händen und Füßen, nahm den Sturm in sich auf.
Und so erblühte das Land bald so wie in längst vergangenen Zeiten. Tiere und Menschen kehrten zurück, beeindruckt von der Schönheit und vom Überfluss, der sich ihnen anbot.
Unser junger Herr war nun in der Lage, seine wahre Natur im Spiegel zu erkennen; und als der Regenmacher benutzte er seine Worte nur für das Gute, denn er wusste, seine Stimme war Macht und davon genug, um Wüsten in Wälder zu verwandeln, oder einen Bach in einen Ozean. Der Geier kehrte niemals zurück, und doch war der Regenmacher überzeugt, die schwarzen Schwingen von Zeit zu Zeit in seinen Träumen wiederzuerkennen, irgendwo am fernen Horizont. Es waren diese Nächte, in denen er sich am lebendigsten fühlte.


Ich denke, dass ich verstehe, worauf Du hinaus willst. Grundsätzlich mag ich die Idee. Es ist zur Abwechslung mal eine positive, im Großen und Ganzen in der Realität angesiedelte Geschichte mit märchenhaften Elementen, was heutzutage leider eher selten ist. Aber sie hat sowohl handwerkliche Probleme (zu lange Sätze, Zeichensetzung etc) als auch Inkonsistenzen, über die LeserIn stolpert.

Ich bin gespannt, da ist Potential drin. Nun heißt es Ärmel aufkrempeln und dran arbeiten! Wink
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CIPO86
Geschlecht:weiblichLeseratte
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Alter: 37
Beiträge: 183



C
Beitrag20.08.2020 14:37

von CIPO86
Antworten mit Zitat

Zitat:
"um frisches Wasser zu schöpfen?" Aus dem Brunnen? Im Land der Dürre?

Das stimmt. Das hatte ich gestern übersehen.
Wahrscheinlich weil ich im Kopf sofort umgedeutet habe: die letzten Reste...

Zu verschachtelte Sätze finde ich gar nicht mal, aber das ist wohl auch Geschmackssache.

Beim "ebenso begabt wie geplagt" habe ich zwar auch erst kurz überlegt, aber es ist eben eine märchenhafte Erzählung, und da muss - soweit ich weiß - nicht immer alles genauer erklärt bzw. beschrieben werden. Ließest du die Beschreibung aber weg (genauso wie die "Strapazen"), dann würde imho etwas an der Charakterisierung des Mannes fehlen. Du könntest aber überlegen, die Beschreibung an diesen Stellen zu verdeutlichen.
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MissClara
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 666



Beitrag20.08.2020 14:55

von MissClara
Antworten mit Zitat

CIPO86 hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
"um frisches Wasser zu schöpfen?" Aus dem Brunnen? Im Land der Dürre?

Das stimmt. Das hatte ich gestern übersehen.
Wahrscheinlich weil ich im Kopf sofort umgedeutet habe: die letzten Reste...

Zu verschachtelte Sätze finde ich gar nicht mal, aber das ist wohl auch Geschmackssache.

Beim "ebenso begabt wie geplagt" habe ich zwar auch erst kurz überlegt, aber es ist eben eine märchenhafte Erzählung, und da muss - soweit ich weiß - nicht immer alles genauer erklärt bzw. beschrieben werden. Ließest du die Beschreibung aber weg (genauso wie die "Strapazen"), dann würde imho etwas an der Charakterisierung des Mannes fehlen. Du könntest aber überlegen, die Beschreibung an diesen Stellen zu verdeutlichen.



Dem kann ich nur zustimmen. Ich hab es eher märchenhaft gelesen, da gehört ein gewisses Maß an "Unspezifigkeit" dazu, finde ich. Ich wundere mich eher, wie man ihn "realistisch" lesen kann. Insofern finde ich es auch nicht ratsam, den Text zu sehr zu zerpflücken oder mit zu vielen Details aufzuladen, man läuft Gefahr den Ton zu verändern.

Den Brunnen hatte ich tatsächlich auch überlesen. Der macht nicht wirklich Sinn.
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Gast







Beitrag20.08.2020 15:22

von Gast
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MissClara hat Folgendes geschrieben:


Dem kann ich nur zustimmen. Ich hab es eher märchenhaft gelesen, da gehört ein gewisses Maß an "Unspezifigkeit" dazu, finde ich. Ich wundere mich eher, wie man ihn "realistisch" lesen kann. Insofern finde ich es auch nicht ratsam, den Text zu sehr zu zerpflücken oder mit zu vielen Details aufzuladen, man läuft Gefahr den Ton zu verändern.



Klar, ist wie so Vieles eine Gratwanderung - zu viel ist genau so schlecht wie zu wenig. Wo der goldene Mittwelweg ist, müssen AutorIn und LeserIn jeweils für sich selbst entscheiden. Ich habe ja auch nur mein persönliches Leseempfinden geschildert und würde keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit erheben wollen. Für mich selber sind es halt nur zu viele Fragezeichen und offene Klammern. Das würde ich nicht als "zerpflücken" bezeichnen; es sind einfach für mich Stolpersteine beim Lesen.
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MissClara
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 666



Beitrag20.08.2020 15:48

von MissClara
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Zitat:
MissClara hat Folgendes geschrieben:


Dem kann ich nur zustimmen. Ich hab es eher märchenhaft gelesen, da gehört ein gewisses Maß an "Unspezifigkeit" dazu, finde ich. Ich wundere mich eher, wie man ihn "realistisch" lesen kann. Insofern finde ich es auch nicht ratsam, den Text zu sehr zu zerpflücken oder mit zu vielen Details aufzuladen, man läuft Gefahr den Ton zu verändern.



Klar, ist wie so Vieles eine Gratwanderung - zu viel ist genau so schlecht wie zu wenig. Wo der goldene Mittwelweg ist, müssen AutorIn und LeserIn jeweils für sich selbst entscheiden. Ich habe ja auch nur mein persönliches Leseempfinden geschildert und würde keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit erheben wollen. Für mich selber sind es halt nur zu viele Fragezeichen und offene Klammern. Das würde ich nicht als "zerpflücken" bezeichnen; es sind einfach für mich Stolpersteine beim Lesen.


Ja, stimmt. Sollte nicht negativ klingen!
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So_Ro
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S

Alter: 29
Beiträge: 18
Wohnort: Österreich


S
Beitrag26.08.2020 11:54

von So_Ro
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Märchenhaft! Mir gefällt die Geschichte sehr, und habe sie mehrere Male gelesen, weil sie mir Freude gebracht hat. Ein paar Flüchtigkeitsfehler hier und da, aber ansonsten habe ich nichts zu sagen, außer dass es mir sehr gefallen hat.
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wohe
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W

Alter: 71
Beiträge: 632
Wohnort: Berlin


W
Beitrag26.08.2020 13:48

von wohe
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Hallo Magnona,

das Wichtigste zuerst: der Plot ist gut, Du erzeugst eine Spannung, die durchhält.
Zwei "Aber" seien mir gestattet:
1. Ich schließe mich RAc an. Die z.T. unnötig langen Sätze und gewisse Ungenauigkeiten fielen mir auch auf.
2. Ich finde einen Stil besser, der weniger erklärend wirkt, bei dem sich Empfindungen und Beschreibungen durch Aktionen / Gesprochenes ergeben. Dies ist aber meine ganz persönliche Vorliebe und ist nur als Tipp zum "mal drüber Nachdenken" gedacht.
Wie auch immer: hat mir gefallen --> bitte die nächste Geschichte.

MfG Wohe
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Düsterhöft
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
D


Beiträge: 38
Wohnort: Bayern


D
Beitrag26.08.2020 16:03

von Düsterhöft
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Hallo Magnona,
für mich liest sich deine schöne Geschichte wie ein Märchen. Fast wie ein Gleichnis welches mich automatisch die belehrende Schlussfolgerung suchen lässt. Der Mann der in schweren Zeiten durchhält und mit Überfluss belohnt wird.
Hat für mein Empfinden auf jeden Fall Potential und hat mein Interesse geweckt.
Mit freundlichen Grüßen
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hans1
Wortedrechsler
H


Beiträge: 62



H
Beitrag27.08.2020 03:42

von hans1
Antworten mit Zitat

Hola Magnon,
der Plot ist dir gelungen. Es gibt verschiedene Versionen davon, eine wurde mit einem grossartigem Richard Burton verfilmt, "Der Medusa-Komplex".

Der Mensch in seiner verzehrenden inneren Leere erlebt ein zufaelliges Naturschauspiel und bezieht dieses Ereignis in einem Anfall von Groessenwahn auf sich persoenlich und ist ueberzeugt, er sei Gott oder Gottaehnlich.

Tolles Thema. Deine Einfuehlung hatte mir sehr gefallen.
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