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Kriegstod


 
 
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Elena
Geschlecht:weiblichEselsohr
E

Alter: 82
Beiträge: 218
Wohnort: Berlin


E
Beitrag18.07.2020 07:52
Kriegstod
von Elena
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Sandwege,
Buchenzweige, heiteres Flüstern
des arglosen Waldes. Und fern
durch die Stämme flutet das Licht.

Unvermutet, dunkel,
ein Gräbergeviert. Verwehte Hügel,
Vorjahreslaub, wucherndes Gras.
Namenlose, Vergessene.

Räderspuren.
Ein Buchenzweig streift mein Haar.
Und irgendwo verkräht ein Hofhahn
die finsteräugige Zeit.

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CIPO86
Geschlecht:weiblichLeseratte
C

Alter: 37
Beiträge: 183



C
Beitrag18.07.2020 15:00

von CIPO86
Antworten mit Zitat

Das gefällt mir sehr gut. Weil es ein stimmiges Bild vor den Augen erzeugt.
Und es ist gerade in der Einfachheit überzeugend.

Nur den Titel finde ich nicht ganz passend, Ich hätte gedacht, dass da ein Bezug zum Wald zum Ausdruck kommt.
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Elena
Geschlecht:weiblichEselsohr
E

Alter: 82
Beiträge: 218
Wohnort: Berlin


E
Beitrag19.07.2020 09:03
Kriegstod
von Elena
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo CIPO86,

ich bedanke mich für die Beschäftigung mit dem Gedicht. Du findest den Titel nicht passend. Welchen würdest du vorschlagen? Im Grunde geht es doch nicht um den Wald, sondern um die Toten, aus welcher Zeit auch immer, von denen die dortigen Bewohner nichts wissen. Die Gräber können aus dem letzten Krieg stammen, sie können aber auch älter sein, niemand dort im Ort wusste es. Nur allgemein war vermutet, dass es sich um Kriegstote handelte. Und ich glaube auch, dass es egal ist, in welchem Krieg die vier Menschen starben, ob als Soldaten oder Bewohner des Ortes, ein Mahnmal sind sie in jedem Fall. Mir wurde gesagt, dass die Leute im Ort diesen Weg nur benutzen, wenn es nicht anders geht. Ihre Scheu vor den Toten ist wohl zu groß, es könnte ja sein, dass auch sie eines Tages in solchen vergessenen Gräbern liegen.

Nochmal vielen Dank. Elena
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Elbenkönigin1980
Reißwolf
E


Beiträge: 1106



E
Beitrag19.07.2020 10:35

von Elbenkönigin1980
Antworten mit Zitat

Wirklich wunderschön geschrieben und so melancholisch, und was mir besonders gut gefallen hat ist die altmodische Sprache die du verwendest(Gräbergeviert, finsteräugige Zeit)
Vom Sprachgebrauch her könnte das Gedicht auch aus Goethes Zeit stammen, gerade das hat mir gut gefallen.
Und das Gedicht regt zum Nachdenken über die Millionen von sinnlosen Tode, die in jedem Krieg gestorben werden, an.
Vier Brüder meines Opas sind im Krieg gefallen, bei manchen gab es nicht mal Gräber. Dein Gedicht bringt sehr deutlich zum Ausdruck, wie viele junge Männer in einem Krieg sterben und später leider vergessen werden.
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Elena
Geschlecht:weiblichEselsohr
E

Alter: 82
Beiträge: 218
Wohnort: Berlin


E
Beitrag21.07.2020 13:02
Kriegstod
von Elena
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Elbenkönigin,

danke fürs Lesen. Nein, eine altmodische Sprache ist es nicht, es sind durchaus gebräuchliche Wörter, man benutzt sie nur sehr selten. Und ich bin sicher, dass solche Wörter einen lyrischen Gehalt besitzen. Lyrik arbeitet ja vor allem mit der Sprache, und es ist immer besser, nicht zum erstbesten Wort zu greifen, sondern eher das seltenere, zutreffendste Wort zu benutzen. Das gehört meiner Ansicht nach zur Lyrik. Gerade der Lyriker trägt mit dazu bei, dass die deutsche Sprache nicht noch weiter verarmt, dafür hat er eine Verantwortung, so sehe ich das.

In einem Krieg hat jede Familie wohl Tote zu beklagen. Deshalb müssen wir alles tun, damit es keinen Krieg mehr gibt. Wobei Gedichte noch keinen Krieg verhindert haben, da braucht es aktives Handeln.

Vielen Dank, Elena
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