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psychogener Stupor


 
 
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gold
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Beitrag04.06.2022 07:57
psychogener Stupor
von gold
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weiß jemand, wie die erste Hilfe und weitere Maßnahmen bei psychogenem Stupor aussieht?

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Michel
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Beitrag04.06.2022 10:45

von Michel
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Erst mal ist das nicht im organischen Sinne gefährlich, wenn's nicht gerade mitten auf der Straßenkreuzung passiert.
Ich erinnere mich an eine Patientin, der das mehrmals täglich passierte. Sie berichtete hinterher, das fühle sich an, als sei sie plötzlich in einem Einsblock eingefroren. Von außen besehen: Starre Bewegungslosigkeit, z.T. mitten im Gehen. Schwere Unfälle passieren fast nie, irgendwie sorgt das der Körper ganz gut für sich.

Maßnahmen Ansprechen, relativ laut, ohne zu schreien. Deutliche Sinnesreize, z.B. Händeklatschen, Namen nennen. Viel reden - bei manchen auch fast nichts, das ist unterschiedlich. Mit Berührungen bin ich extrem vorsichtig, weil ich es viel mit Traumaopfern zu tun habe, die teilweise noch tiefer in die Dissoziation rutschen oder um sich schlagen. Gerüche können extrem hilfreich sein, auf jeder Borderline-Station steht irgendwo das Fläschchen mit stark verdünntem Ammoniak herum (in höherer Konzentration stark gesundheitsschädlich; wird von Apotheken nur sehr widerwillig herausgegeben). Riecht wie die Hölle in Flaschen. Das hat bisher bei fast allen funktioniert. Eine Patientin brachte für solche Fälle ein Parfum mit, das sie nicht leiden konnte: "Das finde ich so eklig, dass ich aufwache."

Manchmal hilft auch nur, abzuwarten. Das Ganze kann sich schon mal zwanzig Minuten hinziehen. Danach muss ein Zurückrutschen in die Dissoziation verhindert werden, mit ähnlichen, aber oft weniger drastischen Maßnahmen. Gefühlte Sicherheit ist zentral.


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gold
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Beitrag04.06.2022 22:05

von gold
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danke, lieber Michel. Smile

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gold
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Beitrag06.06.2022 12:10

von gold
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gold hat Folgendes geschrieben:
danke, lieber Michel. Smile


ich hatte es mit folgender Aktion gelöst:
Da ein Arzt in dieser Szene, in der es zu einem psychogenen Stupor kommt, in der Nähe ist, reagiert er medizinisch mit der Pupillenreflexuntersuchung und darauf mit der intravenösen Injektion eines Medikaments.(Welches das ist, muss hier nicht genannt werden. )

Lieben Gruß
wünsche noch einen schönen Pfingstmontag. Smile


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Beitrag06.06.2022 12:36

von Michel
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Sollte passen. Zu den medizinischen Details kann vielleicht Wohlstandskrankheit etwas Genaueres sagen. Mir ist selbst nicht klar, mit welchem Medikament sie einen Stupor unterbrechen würden - bei epileptischen Anfällen wäre das ein Benzodiazepin-Zäpfchen, aber das schießt die Leute ja nur ab und löst ggf. Krämpfe. Wenn also auch jemand mit Trauma-Erfahrung dabei ist, könnte das Ergebnis ein anderes sein.
Dazu kommt: Wenn die Betroffene schon regelmäßig Benzos einnimmt, schwächt sich die Wirkung möglicherweise deutlich ab.


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Beitrag06.06.2022 12:57

von WSK
Antworten mit Zitat

Ich habe nie einen Stupor gesehen, obwohl ich fünf Monate insgesamt in verschiedenen Psychiatrien gearbeitet habe. Kann also nur spekulieren, wie man da vorgehen würde. ^^

Es kommt stark drauf an, wem das passiert. Ist es ein bekannter psychiatrischer Patient, der sowas öfter hat? Oder passiert das zum ersten Mal?

In letzterem Fall würde ein Arzt erstmal körperliche Ursachen ausschließen müssen. Pupillen leuchten ist schon mal gut, generell neurologisch untersuchen (z.B. andere Reflexe prüfen), Blut abnehmen, Fremdanamnese (Ist er Diabetiker z.B.?)

Mir wäre kein Medikament bekannt, mit dem man einen Stupor beenden könnte, das er ihm spritzen könnte. Höchstens noch Haldol oder ein anderes Neuroleptikum. Aber die wirken alle sedierend, ist also eigentlich Quatsch, das einer Person mit ohnehin vermindertem Bewusstsein zu spritzen. Da erscheinen mir die von Michel genannten Maßnahmen viel sinnvoller.
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Beitrag06.06.2022 17:15

von Michel
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Klasse. So lerne ich auch noch etwas dazu. smile

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