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meerenblau
Reißwolf
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Beitrag13.07.2020 09:30

von meerenblau
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Gerling hat Folgendes geschrieben:
Niederrheiner hat Folgendes geschrieben:
Prosagonistin hat Folgendes geschrieben:
Und hier schon wieder ein: Häh??? Shocked


Ganz ehrlich: Die Basics solltest du drauf haben, bevor du es bei Agenturen versuchst.

Das sehen die im Exposé, dass du Sachen wie Genre, Zielgruppe, USP usw. nicht ausreichend mitgedacht hast.


Hatte ich am Anfang auch nicht drauf. Hat mir aber auch nicht geschadet. Man muss wirklich nicht alles wissen. Was zählt ist die Geschichte und ob ich sie gut erzählen kann. U, E. USP, alles zunächst mal sekundär.


Da würde ich mal behaupten, dass Du dann eben unbewusst alles richtig gemacht hast. Man muss nicht wissen, was eine USP ist, wenn man sie instinktiv "einbaut".
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Niederrheiner
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Beiträge: 821



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Beitrag13.07.2020 17:30

von Niederrheiner
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben:
Wenn ich eine Geschichte schreibe, denke ich nur an meine Geschichte und nicht an eine Zielgruppe, oder in welche Genre-Schublade man sie stecken muß. Vielleicht bin ich mehr Künstler als Butterbrot-Autor, oder es liegt daran, daß ich fast keine zeitgenösssiche Literatur lese. Auf jeden Fall denke ich beim Schreiben ans Schreiben, und mit der Vermarktung will ich nach Möglichkeit nichts zu tun haben. Entweder kauft jemand die Story oder eben nicht. Das interessiert mich nicht so sehr.
Wenn ich schon einen Agenten oder Verleger unterhalte, dann erwarte ich, daß ich denen mein Manuskript schicke, und sie sich um den Rest kümmern und mir meine Schecks schicken und mich ansonsten in Ruhe lassen.

Aber gut, ich bin auch kein Berufsschriftsteller. Ich weiß, daß diese nach anderen Regeln und Vorgaben arbeiten müssen, und darauf angewiesen sind, die größtmögliche Effizienz sowohl bei der Produktion als der Vermarktung an den Tag zu legen.
Es ist ein hartes Los, wenn man für andere kreativ sein muß. Ich denke, ich würde eher eine stumpfsinnige Arbeit am Fließband ertragen, als mir von irgend einem Heini sagen zu lassen, nach welchen Vorgaben und Erwartungen ich meine Geschichten zu konzipieren und zu schreiben habe.


Ja, das ist dein gutes Recht!

Genauso ist es dann aber auch das Recht von Verlagen und Agenturen, lieber mit AutorenInnen zusammenzuarbeiten, die bereit sind, etwas zu liefern, was man auch verkaufen kann - denn nämlich genau damit verdienen Verlage und Agenturen ihr Geld!

Aber das Gute ist ja, dass es mit Selfpublishing u.a. auch andere Wege für Autoren gibt.
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Gerling
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Alter: 59
Beiträge: 2385
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Beitrag14.07.2020 11:29

von Gerling
Antworten mit Zitat

meerenblau hat Folgendes geschrieben:
Gerling hat Folgendes geschrieben:
Niederrheiner hat Folgendes geschrieben:
Prosagonistin hat Folgendes geschrieben:
Und hier schon wieder ein: Häh??? Shocked


Ganz ehrlich: Die Basics solltest du drauf haben, bevor du es bei Agenturen versuchst.

Das sehen die im Exposé, dass du Sachen wie Genre, Zielgruppe, USP usw. nicht ausreichend mitgedacht hast.


Hatte ich am Anfang auch nicht drauf. Hat mir aber auch nicht geschadet. Man muss wirklich nicht alles wissen. Was zählt ist die Geschichte und ob ich sie gut erzählen kann. U, E. USP, alles zunächst mal sekundär.


Da würde ich mal behaupten, dass Du dann eben unbewusst alles richtig gemacht hast. Man muss nicht wissen, was eine USP ist, wenn man sie instinktiv "einbaut".


Na ja, was ein USP ist wusste ich schon. Schließlich habe ich über 20 Jahre im Vertrieb gearbeitet. Aber ich habe nicht gewusst bzw. hat es mich auch nicht wirklich interessiert, was ein U oder ein E-Roman ist.
Und ich wundere mich auch über diverse Diskussionen über dieses Thema. Auch in einem knallharten Thriller, der wohl in die Kategorie U gehört, können sich die Figuren entwickeln. Müssen sie sogar. Was ist denn das jetzt? Ein UE-Roman? Ich unterscheide lediglich in Prosa und Lyrik. Alles andere ist Energieverschwendung.


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Prosagonistin
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Beitrag14.07.2020 11:31

von Prosagonistin
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Ebor hat Folgendes geschrieben:
Hallo Prosagonistin,

USP (unique selling proposition) kennst du vermutlich als Alleinstellungsmerkmal.


Ahhh! Da wird die Sache schon verständlicher! Embarassed

Zitat:
Wodurch hebt sich dein Roman von den vielen anderen Romanen in diesem Genre ab? Was macht ihn einzigartig?


Und hier wüßte ich garnicht, was ich schreiben sollte... Beschreibt ihr denn im Exposé das Alleinstellungsmerkmal eures Werks? Habt ihr ein Beispiel?

Zitat:
Und zwar so einzigartig, dass ein (großer oder kleiner) Verlag viel Geld, Zeit und Arbeitskraft investieren soll, um ihn auf den Markt zu bringen.


Oje.... Ist nicht alles schonmal da gewesen...?? Shocked


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Prosagonistin
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Beitrag14.07.2020 11:34

von Prosagonistin
Antworten mit Zitat

Zitat:
Na ja, was ein USP ist wusste ich schon. Schließlich habe ich über 20 Jahre im Vertrieb gearbeitet. Aber ich habe nicht gewusst bzw. hat es mich auch nicht wirklich interessiert, was ein U oder ein E-Roman ist.
Und ich wundere mich auch über diverse Diskussionen über dieses Thema. Auch in einem knallharten Thriller, der wohl in die Kategorie U gehört, können sich die Figuren entwickeln. Müssen sie sogar. Was ist denn das jetzt? Ein UE-Roman? Ich unterscheide lediglich in Prosa und Lyrik. Alles andere ist Energieverschwendung.


Sorry, dass ich nochmal (vorsichtig) frage... rotwerd ...was bedeutet denn jetzt U und E oder UE.....???


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Mina Minus
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Beitrag14.07.2020 11:46

von Mina Minus
Antworten mit Zitat

U steht für Unterhaltung: Das sind Romane, die einem recht klar definiertem Genre angehören, z.B. Thriller, Krimi, Liebesroman. Auch Genremix fällt darunter. Das sind im großen und ganzen ein Großteil der Romane, die von den Publikumsverlagen in den unterschiedlichen Programmlinien und in ihren Imprints veröffentlicht werden.
E steht für ernsthafte Literatur. Das sind Titel, die oft eine deutlich geringere Auflage haben, allerdings eher im Feuilleton besprochen werden. Hier sprengen Autoren eher die Genregrenzen oder setzen sich von vorherein darüber hinweg. Sprache nimmt hier einen größeren Stellenwert ein, der Roman hat nicht zum Ziel, flüssig lesbar zu sein, sondern seinen Inhalt auch sprachlich zu vermitteln. Hier kann es teils auch stärker zu sprachlichen Experimenten kommen. Es sind auch weniger die großen Konzerne, die solche Bücher veröffentlichen, sondern die traditionellen Verlagshäuser (Suhrkamp, Diogenes, etc) Ich persönlich finde, dass das Schreiben eines solchen Werks auch gewisses literaturwissenschaftliches Wissen voraussetzt.
Das ist natürlich nur eine grobe Einteilung mit ein paar Indikatoren, denn über die Frage nach Abgrenzung zwischen U und E wird viel geschrieben und gestritten. Außerdem gibt es doch Grenzbereiche und Werke, die beides in sich vereinen.
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Niederrheiner
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Beitrag14.07.2020 12:16

von Niederrheiner
Antworten mit Zitat

Gerling hat Folgendes geschrieben:
Na ja, was ein USP ist wusste ich schon. Schließlich habe ich über 20 Jahre im Vertrieb gearbeitet. Aber ich habe nicht gewusst bzw. hat es mich auch nicht wirklich interessiert, was ein U oder ein E-Roman ist.
Und ich wundere mich auch über diverse Diskussionen über dieses Thema. Auch in einem knallharten Thriller, der wohl in die Kategorie U gehört, können sich die Figuren entwickeln. Müssen sie sogar. Was ist denn das jetzt? Ein UE-Roman? Ich unterscheide lediglich in Prosa und Lyrik. Alles andere ist Energieverschwendung.


Wie Meerenblau schon sagte, brauchst du dir wahrscheinlich gar keine Gedanken über solche Sachen zu machen, weil du sie automatisch "richtig" machst und in einem Genre schreibst, das man nicht mehr groß erklären muss.

Deine Bücher sind eindeutig U (sieht man schon am Cover auf den ersten Blick und das hat auch nichts mit der Figurenentwicklung zu tun) und du hast sowohl einen Verlag als auch eine Agentur, die darauf spezialisiert sind.

Du brauchst das alles nicht zu erklären, weil Verlage und Agenturen es auf den ersten Blick sehen! Das Gefühl hab ich bei Prosagonistin nicht.
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Gerling
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Alter: 59
Beiträge: 2385
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Beitrag14.07.2020 12:49

von Gerling
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Mina Minus hat Folgendes geschrieben:
U steht für Unterhaltung: Das sind Romane, die einem recht klar definiertem Genre angehören, z.B. Thriller, Krimi, Liebesroman. Auch Genremix fällt darunter. Das sind im großen und ganzen ein Großteil der Romane, die von den Publikumsverlagen in den unterschiedlichen Programmlinien und in ihren Imprints veröffentlicht werden.
E steht für ernsthafte Literatur. Das sind Titel, die oft eine deutlich geringere Auflage haben, allerdings eher im Feuilleton besprochen werden. Hier sprengen Autoren eher die Genregrenzen oder setzen sich von vorherein darüber hinweg. Sprache nimmt hier einen größeren Stellenwert ein, der Roman hat nicht zum Ziel, flüssig lesbar zu sein, sondern seinen Inhalt auch sprachlich zu vermitteln. Hier kann es teils auch stärker zu sprachlichen Experimenten kommen. Es sind auch weniger die großen Konzerne, die solche Bücher veröffentlichen, sondern die traditionellen Verlagshäuser (Suhrkamp, Diogenes, etc) Ich persönlich finde, dass das Schreiben eines solchen Werks auch gewisses literaturwissenschaftliches Wissen voraussetzt.
Das ist natürlich nur eine grobe Einteilung mit ein paar Indikatoren, denn über die Frage nach Abgrenzung zwischen U und E wird viel geschrieben und gestritten. Außerdem gibt es doch Grenzbereiche und Werke, die beides in sich vereinen.


Verdammt! Schon wieder was dazugelernt. E steht also nicht für Entwicklungsroman, sondern für ernsthafte Literatur. Na gut ...


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Mina Minus
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Beiträge: 173



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Beitrag14.07.2020 13:19

von Mina Minus
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Nicht ganz, ich habe einen Tippfehler drin, den ich nicht mehr ändern kann: Es bedeutet ernste Literatur. Entwicklungsroman ist ein Genre, das ist eine andere Begriffsebene.
Das Begriffspaar E und U ist aber tatsächlich nichts Literaturspezifisches, gibt es z.B. in der Musik auch.
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Ebor
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Beiträge: 73



Beitrag14.07.2020 13:19

von Ebor
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Prosagonistin hat Folgendes geschrieben:
Oje.... Ist nicht alles schonmal da gewesen...?? Shocked


Oh nein, entschuldige, dass das so angekommen ist. Natürlich musst du das Rad nicht neu erfinden, das geht ja auch gar nicht. Aber selbst, wenn du einem der bekannten Plots deines Genres folgst, nutzt du ja deine eigene Sprache, bzw. hast einen individuellen schriftstellerischen Ausdruck. Die Grundstory oder bestimmte Handlungsmuster ähneln vielleicht anderen Geschichten, aber wie du sie erzählst, ist schon ziemlich einzigartig. Deswegen werden ja bisweilen bekannte Autoren auch unter Pseudonym recht schnell "enttarnt".
Und ansonsten würden wir Leser ja auch nicht immer und immer wieder beispielsweise historische Romane mit starken Frauenfiguren kaufen... Oder Geschichten über Vampire, Elfen, Trolle, ganz egal..

Du musst das mit dem Alleinstellungsmerkmal auch gar nicht so theoretisch angehen wie bei einem Sachbuch. Überlege einfach, was deine Leser davon haben, wenn sie genau dein Buch lesen und kein anderes. Dann hast du deine USP.
Du schriebst, dass du nicht wirklich weißt, was dein Buch einzigartig macht. Das glaube ich nicht. Du hattest schließlich einen Grund, ein komplettes Buch zu schreiben. Was hat dich für das Thema deines Romans begeistert? Was macht deine ProSagonisten (ich mag deine Wortkreation) zu interessanten Charakteren, die deine Leser sicher gerne eine Weile begleiten würden? Du weißt, was ich meine. Oft denkt man nicht so wirklich daran, wie viel im Verlag noch im Hintergrund läuft. Man hat ein Buch geschrieben und ist überzeugt davon, dass sich bestimmt viele Leser dafür interessieren werden. Aber genau diese Überzeugung muss man dann ja auch irgendwie an den Mann bringen. Warum sollte der Verlag, dem es eher um monetäre Interessen als unsere persönliche Selbstverwirklichung geht, gerade dein Buch in einer großen Auflage drucken und in die Büchereien stellen?

Ich sehe das ähnlich wie Niederrheiner, ein wenig ist das auch Übung und eine Gefühls- bzw. Erfahrungssache. Irgendwann muss man sich darüber nicht mehr aktiv Gedanken machen, weil man es automatisch schon so macht, wie es die Agenturen und Verlage gerne haben möchten.
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Prosagonistin
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Beitrag15.07.2020 13:15

von Prosagonistin
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Zitat:
Wie Meerenblau schon sagte, brauchst du dir wahrscheinlich gar keine Gedanken über solche Sachen zu machen, weil du sie automatisch "richtig" machst und in einem Genre schreibst, das man nicht mehr groß erklären muss.
Deine Bücher sind eindeutig U (sieht man schon am Cover auf den ersten Blick und das hat auch nichts mit der Figurenentwicklung zu tun) und du hast sowohl einen Verlag als auch eine Agentur, die darauf spezialisiert sind.
Du brauchst das alles nicht zu erklären, weil Verlage und Agenturen es auf den ersten Blick sehen!


Jetzt verstehe ich, was U und E bedeutet. Vielen Dank an alle.

Zitat:
Das Gefühl hab ich bei Prosagonistin nicht.


Was meinst Du damit? Meinst du, ich müsste das in meinem Exposé deutlich machen, ob es sich um U oder E handelt? Eigentlich sollte es ja in der Zusammenfassung des Romans deutlich werden. Thematisch handelt es sich sicher um E. Es geht um Vergewaltigung und Inzest.... Oder steht die Sprache, derer ich mich bediene für eine Einteilung in U oder E im Vordergrund?  

Prosagonistin Buch [/quote]


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Taranisa
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Beitrag15.07.2020 15:21

von Taranisa
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Ebor hat Folgendes geschrieben:
Und ansonsten würden wir Leser ja auch nicht immer und immer wieder beispielsweise historische Romane mit starken Frauenfiguren kaufen...

Solange diese starken Frauen so denken, reden und handeln, wie es für die entsprechende Epoche stimmig und glaubwürdig ist, ist alles gut. Natürlich stammen schriftliche Aufzeichnungen gerade in der früheren Geschichte meist von Nonnen und Mönchen, aber die aufmerksame Leserin liest zwischen den Zeilen. Beispiel: Wenn die Kirche immer wieder etwas fordert, war viel mehr das Gegenteil normal, aber von den Klerikern anders gewünscht. Ansonsten hätten sie es gar nicht erwähnen müssen.


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Willebroer
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Beitrag15.07.2020 15:38

von Willebroer
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Das Problem sind eigentlich die verschiedenen Kriterien: "E" ist eher ein formales Kriterium, bei "U" und "Genre" geht es mehr nach Inhalt. Schon deshalb ist es oft nicht möglich, beides fein säuberlich auseinanderzusortieren. Das ist, als wollte man Legosteine sortieren nach Farbe in der einen Kiste und nach Zahl der Noppen in der anderen Kiste.

Man wird auch immer Grenzfälle oder Grenzüberschreitungen finden: Krimis und SF bei Suhrkamp oder LeGuin in der SF-Reihe bei Heyne oder Bastei.

Wahrscheinlich hat man sich als "E" geoutet, wenn man vom Feuilleton beachtet wird.

Eine gute Agentur sollte eigentlich fähig und bereit sein, anhand von Exposé und Leseprobe zu beurteilen, in welches dieser Lager das Werk passen könnte und welche Verlage in Frage kämen. Das ist ihre Aufgabe. Man geht ja auch nicht zum Arzt mit einer fertigen Diagnose inklusive Therapievorschlag und Liste der möglichen Medikamente mit Angabe von Preis, Packungsgröße  und Nebenwirkungen.
Obwohl: Das gibt es inzwischen auch. Aber als Patient wird man deswegen nicht unbedingt bevorzugt behandelt - eher im Gegenteil.
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Niederrheiner
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Beitrag15.07.2020 15:51

von Niederrheiner
Antworten mit Zitat

Wenn schon ein Vergleich, dann bitte auch ein halbwegs passender:

"Die Höhle der Löwen" z.B.

Da müssen die Gründer genau diese Fragen beantworten: Was kann das Produkt? Wer ist die Zielgruppe für das Produkt? Was ist der USP? Welche Vergleichsprodukte gibt es? Wo soll es verkauft werden (in unserem Fall: In welchen Verlagen?)? Usw.

Ich sag ja gar nicht, dass man das alles ins Exposé schreiben muss.
Aber wenn man an große Agenturen herantritt, sollte man sich über diese Dinge mal Gedanken gemacht haben.
Dass es Genres gibt, wo dies weniger notwendig ist (Psychothriller, Frauenunterhaltung usw.) als in anderen, stimmt natürlich.
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Niederrheiner
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Beitrag15.07.2020 16:04

von Niederrheiner
Antworten mit Zitat

Willebroer hat Folgendes geschrieben:
Eine gute Agentur sollte eigentlich fähig und bereit sein, anhand von Exposé und Leseprobe zu beurteilen, in welches dieser Lager das Werk passen könnte und welche Verlage in Frage kämen. Das ist ihre Aufgabe.


Es fängt ja schon bei der Agentursuche an!

Es gibt große, die bei U sehr stark sind und welche, die es bei E sind.

Dementsprechend sollte man dann auch die Agentur auswählen.

Wenn ich mit einem E-Roman zu einer, auf U spezialisierten, Agentur gehe, werden sie den ablehnen, ohne sich näher damit zu beschäftigen.

Dann bringt es mir gar nichts, dass die Agenturen das ja einschätzen können.
Ich krieg ne Standardabsage und werde nie erfahren, dass es einfach daran lag, dass es die falsche Agentur war.
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Prosagonistin
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Alter: 50
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Wohnort: Settingshausen


Beitrag15.07.2020 16:53

von Prosagonistin
Antworten mit Zitat

Niederrheiner hat Folgendes geschrieben:
Willebroer hat Folgendes geschrieben:
Eine gute Agentur sollte eigentlich fähig und bereit sein, anhand von Exposé und Leseprobe zu beurteilen, in welches dieser Lager das Werk passen könnte und welche Verlage in Frage kämen. Das ist ihre Aufgabe.


Es fängt ja schon bei der Agentursuche an!

Es gibt große, die bei U sehr stark sind und welche, die es bei E sind.

Dementsprechend sollte man dann auch die Agentur auswählen.

Wenn ich mit einem E-Roman zu einer, auf U spezialisierten, Agentur gehe, werden sie den ablehnen, ohne sich näher damit zu beschäftigen.

Dann bringt es mir gar nichts, dass die Agenturen das ja einschätzen können.
Ich krieg ne Standardabsage und werde nie erfahren, dass es einfach daran lag, dass es die falsche Agentur war.


Ja, so habe ich es auch gemacht. Ich habe mir auf der Agenturhomepage  genau angesehen, welche Titel bzw. Autoren die vertreten. Dann habe ich die Agenturen angeschrieben, die Titel im Portfolio haben, welche mit meinem Machwerk vergleichbar sind. Also die inhaltlich oder vom Tonfall her passig waren.
Aber Agenturen, die E vertreten (hach, schön, wenn man so selbstverständlich die Abkürzungen verwenden kann, die man bis vor drei Sekunden noch nichtmal kannte.... Wohow ) sind rar gesät. Die meisten haben sich auf Ratgeber, ChickLit, Frauenliteratur (übrigens ein echt damischer Begriff, über den ich mich jedesmal ärgere Evil or Very Mad ) oder Liebesschnulzen spezialisiert. Das ist der Markt.
Naja, ein paar gibt es schon noch, die ich (nach gründlicher Überarbeitung meines MS) anschreiben werde.

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Willebroer
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Wohnort: OWL


Beitrag15.07.2020 20:34

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Niederrheiner hat Folgendes geschrieben:
Wenn schon ein Vergleich, dann bitte auch ein halbwegs passender:

"Die Höhle der Löwen" z.B.

Da müssen die Gründer genau diese Fragen beantworten: Was kann das Produkt? Wer ist die Zielgruppe für das Produkt? Was ist der USP? Welche Vergleichsprodukte gibt es? Wo soll es verkauft werden (in unserem Fall: In welchen Verlagen?)? Usw.


Du willst doch nicht im Ernst die "Löwen"-Teilnehmer mit einem Autor vergleichen, der eine Agentur sucht? Wenn du da in die Sendung kommst, dann hast du schon einen umfangreichen Auswahlprozeß hinter dir. Dann bist du vermutlich sogar weiter als ein Autor, der tatsächlich eine Agentur gefunden hat. Eher kann man das mit eine MS-Anforderung eines Verlages vergleichen. Nur bist du dann (SEHR) viel bekannter!

Niederrheiner hat Folgendes geschrieben:
Willebroer hat Folgendes geschrieben:
Eine gute Agentur sollte eigentlich fähig und bereit sein, anhand von Exposé und Leseprobe zu beurteilen, in welches dieser Lager das Werk passen könnte und welche Verlage in Frage kämen. Das ist ihre Aufgabe.


Es fängt ja schon bei der Agentursuche an!

Es gibt große, die bei U sehr stark sind und welche, die es bei E sind.

Dementsprechend sollte man dann auch die Agentur auswählen.

Wenn ich mit einem E-Roman zu einer, auf U spezialisierten, Agentur gehe, werden sie den ablehnen, ohne sich näher damit zu beschäftigen.

Dann bringt es mir gar nichts, dass die Agenturen das ja einschätzen können.
Ich krieg ne Standardabsage und werde nie erfahren, dass es einfach daran lag, dass es die falsche Agentur war.


Wenn es so einfach wäre - E oder U, dann wäre die Erfolgsquote bei 50%. Dann brauchte man nur doppelt so viele Agenturen anzuschreiben.

Wenn ich als Leser und (teilweise) Insider mir einige Erfolgstitel vergegenwärtige, dann könnte ich meistens sagen, welches Genre es ist, aber E oder oder U? Das wird es schon schwieriger. Und was der USP ist ... nee, da würde ich elend versagen. Ich halte das für eine ziemlich hohle Werbephrase.

Ich lasse mich aber gerne überzeugen, wenn jetzt alle möglichen Autoren ihren USP entdecken und plötzlich im Verlag landen. Bis dahin ist das reine Theorie.
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zitronenkuchen
Eselsohr


Beiträge: 310



Beitrag15.07.2020 20:54

von zitronenkuchen
Antworten mit Zitat

Ob U oder E, muss man nicht reinschreiben.
Und wenn ein Manuskript wirklich richtig gut ist und nur nicht zur Agentur passt, dann schreiben die einem das.
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Willebroer
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Wohnort: OWL


Beitrag15.07.2020 22:56

von Willebroer
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Ich glaube, wir reden über alles mögliche, nur nicht über "richtig gute Manuskripte". Laughing
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preusse
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1286
Wohnort: Bayern


Beitrag16.07.2020 08:11

von preusse
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Ich schreibe nun eindeutig U und habe auch gar keine anderen Ambitionen.
Aber jetzt sind gleich zwei meiner Romane in Folge für den Goldenen Homer nominiert worden.
Das ist der wichtigste jährliche Literaturpreis für Histos, und auf die Shortlist schaffen es immer nur 10-12 Romane.
Was nun?
Muss ich umdenken?
Mit Sicherheit nicht, so etwas ergibt sich einfach und sollte niemanden dazu bewegen, anders zu schreiben als er es vermag.

Und um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen:
Ich bin an beiden Verlage, für die ich bis jetzt geschrieben habe, direkt herangetreten und immer noch ohne Agentur unterwegs. Embarassed


_________________
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Niederrheiner
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Beiträge: 821



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Beitrag16.07.2020 10:14

von Niederrheiner
Antworten mit Zitat

@ preusse: Homer ist doch eine Vereinigung von Autoren, oder?
Also ist der Preis eben gerade nicht ein vom Feuilleton und Literaturkritikern vergebener.

Darauf weiß ich jetzt nicht, was das mit E zu tun haben soll.
Es ist nicht mein Genre, aber ich gehe mal stark davon aus, dass der ganz große Teil der Nominierten U-Autoren sind.
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Niederrheiner
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Beiträge: 821



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Beitrag16.07.2020 10:19

von Niederrheiner
Antworten mit Zitat

Da das U und E Thema hier etwas den Rahmen sprengt, habe ich mal im passenden Bereich einen älteren Thread wieder hervorgeholt:

https://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=56241

Da habe ich auch mal einen Link reingesetzt, wo der Literaturkritiker Denis Scheck die Bestsellerliste kommentiert.
Da kriegt man einen sehr guten Eindruck von der Unterscheidung zwischen E und U (E wird fast durchweg gelobt, U verrissen) und auch davon, worauf es bei E ankommt.
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