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Entfesselt

 
 
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Deimos
Geschlecht:männlichGänsefüßchen


Beiträge: 42



Beitrag21.01.2008 00:26
Entfesselt
von Deimos
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ach wie ihr wuselt, ihr Käfer und Maden im Schlamm und Dreck des Erdenreichs. Wie ihr euch schlängelt, dreht und windet im eigenen Schleim, der euch so teuer ist. Wie ihr euch labt, und mästet an der Anderen Exkrement’ und euch groß und stark glaubt in euerer Blindheit und Schwäche. Niemals haben eure Augen jenen Glanz vernommen, in dem ich mich nun sonnen kann. In Dunkelheit ward ihr geboren, in Dunkelheit werdet ihr gestorben sein. Euer Odem, faulig von der Lüge faulem Ei. Euer Hirn zerfressen von Nagewürmern und Schimären; Liebe, Hass und Mitleid nagen dort, wo des Menschen Wesen verleugnet und zernichtet liegt. Gerne habt ihr dieses Nagen und gern wollt ihr zerfressen sein. Ihr wähnt euch glücklich in eurer Nichtigkeit, doch nichtig ist euer Glück!
Ihr seid die Masse, der ich entsprungen bin, deren Ketten zu lösen ich im Stande war. Noch fehlt es an Leichtigkeit, noch fehlt es an Geschick doch fliegen lernen, das werde ich.

Und so erhob er sich, wie er seine Verachtung abzulegen lernte als flammender Vogel. Als strahlender Stern verließ er jenen Makrokosmos und machte eine Nische zu seinem Königreich, in dem nun zwei Sonnen zu scheinen pflegten. Doch das Feuer erlosch und es wurde finster im Reich. Die Einsamkeit der Höhe und Trübsal des Erleuchteten ließen ihn ermüden und fallen, in das große Dunkel, dem er entflogen war.



_________________
"Qui desiderat pacem, praeparet bellum"
(Flavius Vegetius Renatus)

"Nicht, wenn die Wahrheit schmutzig ist, sondern wenn sie seicht ist, steigt der Erkennende ungern in ihr Wasser"
(F.W. Nietzsche)
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Nina
Geschlecht:weiblichDichterin


Beiträge: 5002
Wohnort: Berlin


Beitrag26.01.2008 11:29

von Nina
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Hi Deimos,

Dein LI ist mir äußerst unsympathisch - Du hast es also so gut beschrieben, dass es in mir Ablehnungsgefühle auslöst. *g*

Dennoch finde ich, dass Du nach einem Riesenaufstand (Zeigefingergerede) Deine Geschichte zu abrupt enden lässt. Es ist viel zu kurz und liest sich wie ein Auszug bzw. als hättest Du schnell fertig werden wollen mit der Story.

LG
Nina


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Enfant Terrible
Geschlecht:weiblichalte Motzbirne

Alter: 30
Beiträge: 7278
Wohnort: München


Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag26.01.2008 11:45

von Enfant Terrible
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Muss Nina in ihrer Kritik zustimmen, außerdem finde ich, dass die von dir gewählte Sprache leicht übertrieben ist. Klar passt dieser "erhabene" Stil zur Tirade deines Erzählers, zu überladen sollte es aber nicht werden, weil der Text sich dann einfach nur aufgesetzt liest. "in Dunkelheit werdet ihr gestorben sein", "ward", "Schimären" (die man übrigens "Chimären" schreibt) sind nur ein paar Extrembeispiele. Mit dieser Sprache ist es wie mit Gewürzen, zu viel davon verdirbt alles und passt nicht. Es kann darin enden, dass die Story nicht mehr ernst genommen wird. Übrigens habe ich am Anfang gehofft, dass dieser Text vielleicht so etwas wie eine Persiflage wird, dann enttäuschte mich aber der Schluss der Geschichte, der einfach nicht zu passen scheint.
Mir stieß auch unangenehm auf, dass du am Anfang etwa 3 Sätze hintereinander mit "Wie..." beginnst. Einmal eine solche Syntax verwenden, erzeugt zweifellos eine starke Wirkung, wirkt wie ein leidenschaftlicher Ausruf. Wenn du es aber mehrmals wiederholst, verschleifst du damit den Effekt, anstatt ihn zu verstärken.


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"...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
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princess of night
Geschlecht:weiblichCaitiff

Alter: 60
Beiträge: 855
Wohnort: Planet Erde


Beitrag26.01.2008 20:49

von princess of night
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hallo deimos..leider muss ich mich meinen vorpostern anschliessen..etwas zuviel des guten..aber potential ist da um es etwas gutes werden zu lassen..vielleicht nimmst du diese kritiken als einen anstoss es nochmal zu überarbeiten..würde mich freuen es dann nochmal vor die augen zu bekommen:-)
LG
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Deimos
Geschlecht:männlichGänsefüßchen


Beiträge: 42



Beitrag27.01.2008 15:25

von Deimos
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Zu kurz und zu überladen also?
Leider definiert sich gerade in jener Kürze und in jenem Hang zur Wortgewalt mein Stil.

@ Terrorkrümel
Ich weiß, mein Stil sagt dir nicht zu, jedoch ist das eine Frage des Geschmacks und über den lässt sich bekanntermaßen streiten. Ach und Schimäre ist genauso richtig wie Chimäre, und in diesem, meinen Kontext scheint sogar die Variante mit S die bessere zu sein, da die mit C eine medizinische bzw. biologische Interpretation implizieren könnte, die unter Umständen irreführend wäre.


Eure Kritiken – für die ich überaus dankbar bin – sollen aber nicht unbeachtet bleiben. Ich werde es überarbeiten, wobei ich aber momentan nur zwei Möglichkeiten sehe:
So könnte ich den letzten Abschnitt ganz streichen und es bei der Tirade belassen, was den Text aber banalisieren würde.
Andernfalls könnte ich einen dritten Abschnitt ergänzen, als ein klagender Monolog des nun gebrochenen und gefallenen LI’s.

Oder hättet ihr noch Überarbeitungsideen?


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Nina
Geschlecht:weiblichDichterin


Beiträge: 5002
Wohnort: Berlin


Beitrag28.01.2008 11:17

von Nina
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Hallo Deimos,

Dein Stil ist okay (der war auch nicht Gegenstand der Kritik) - es ist nur so, dass die erste Passage Deiner Erzählung sehr ausführlich ist, und die zweite so wirkt, - und das schrieb ich bereits -, als hättest Du schnell fertig werden wollen. Meint: Du hattest Ideen fürs Ende etc., aber Du hast es sehr grob drange...knallt möchte ich fast sagen. Die Ausführlichkeit im ersten Bereich "verlangt" fast nach einer ähnlichen Reaktion darauf. Weißt Du, was ich meine?

Ich würde den zweiten Absatz nicht streichen, sondern mehr ausführen.

Einen klagenden Monolog kann ich mir nicht vorstellen, deshalb wäre ich neugierig, wenn Du einen dazu schriebst. :  ) .

LG
Nina


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Deimos
Geschlecht:männlichGänsefüßchen


Beiträge: 42



Beitrag02.02.2008 15:55

von Deimos
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hier die ergänzte Variante.

Entfesselt

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Und so erhob er sich, wie er seine Verachtung abzulegen lernte als flammender Vogel. Als strahlender Stern verließ er jenen Makrokosmos und machte eine Nische zu seinem Königreich, in dem nun zwei Sonnen zu scheinen pflegten. Doch das Feuer erlosch und es wurde finster im Reich. Die Einsamkeit der Höhe und Trübsal des Erleuchteten ließen ihn ermüden und fallen, in das große Dunkel, dem er entflogen war.

War ich nicht dereinst das Licht? War ich nicht die Wärme, ein strahlendes Gestirn? Nun bin ich Wurm unter Würmern, gebrochen darniederliegend in Finsternis, kraftlos im feuchten Schlamm. Honlachend spottet man meiner, meidet man meine Gegenwart. Klagend hock ich hier, winsle und leg mich tiefer in den Dreck, da ich der Einsamkeit erlag. Verspielt ist das hohe Glück und gewonnen die Einfachheit, in der ich ungehört vergehen werde.

Zum Fallen muss man erhoben sein, doch einmal gefallen, steigt man nicht.  Der Zeit war ich voraus und einer Welt, die nicht die meine ist.


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Nina
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Beiträge: 5002
Wohnort: Berlin


Beitrag07.02.2008 00:52

von Nina
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Hi Deimos,

ich kann Dir zum Glück aus eigener Erfahrung nicht zustimmen zum letzten Satz - auch Gefallene können wieder aufstehen. Und das ist auch gut so *g*.

Aber nun zu Deiner Überarbeitung:

Wie ich sehe, hast Du überhaupt nichts am Ursprungstext verändert,
aber 1,5 Absätze hinzugefügt.

Ich muss sagen: so gefällt es mir sehr viel besser! Allerdings sind ein paar Rechtschreibfehler drin. Aber die sind ja leicht zu verbessern.

LG
Nina


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Deimos
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Beiträge: 42



Beitrag07.02.2008 01:36

von Deimos
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Ja die Rechtschreibung, meine Achillesferse.

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