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Welt in Welt


 
 
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silke-k-weiler
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 49
Beiträge: 750

Das goldene Schiff Der goldene Eisbecher mit Sahne


Beitrag19.06.2020 18:00
Welt in Welt
von silke-k-weiler
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Welt in Welt

»Alles Gute zum Geburtstag, Fabienne!«
Antoine umarmte mich fest. Wie ich seine Nähe genoss. Viel zu selten hatte ich Gelegenheit dazu. Wenn er Projekte begleitete, die Menschen Zugang zu sauberem Wasser ermöglichten, trennten uns oft Tausende von Kilometern, und das monatelang. Heute war er jedoch ganz bei mir. Wir saßen auf einer Lichtung zwischen Waldblumen und tiefgrünem Gras. Der Himmel über uns strahlend blau, Wolken darin wie Baiser. Ein Wallpaperhimmel, zu schön, um wirklich zu sein. Aber er war real wie der Wind, der mein Haar in Unordnung brachte, oder die Sonne, die unsere Haut wärmte.
»Ich habe dieses Picknick extra für dich gebucht.« Antoine klang verwegen. »Freie Natur, ungestört. Ich weiß ja, dass du auf so etwas stehst.«
»Du weißt, auf was ich stehe? Sicher?«
Er lachte und ich schlang meine Arme um ihn. Der Korb mit dem Essen und dem Champagner blieb unangetastet. Ich berauschte mich an Antoines Gegenwart.
Später ruhte sein Kopf auf meinem Bauch. »Morgen fliege ich wieder nach Malawi«, sagte er.
»Wie lange?«
»Ein halbes Jahr.«
Ich seufzte tief. Als würde eine Welle ihn erfassen, hob und senkte sich Antoines Kopf mit meiner Bauchdecke. Er blickte auf. »Jetzt schau doch nicht so! Du weißt, wie wichtig meine Arbeit ist.«
»Natürlich. Aber ich bin auch ein bisschen wichtig.«
»Du bist sogar sehr wichtig!« Er richtete sich auf und küsste mich auf die Nasenspitze. »Wir können doch skypen. Sooft du willst.«
»Toll. Und wie sollen uns küssen? Oder berühren?«
Er wandte den Kopf und strich sich über den Nacken. Ein Chip wölbte unmerklich die Haut. »Hättest du das hier, wäre das alles kein Problem.«
»Das ist nicht dasselbe.«
»So leistungsfähig wie die Dinger sind, ist es fast besser.«
»Was soll das denn heißen?«
Statt zu antworten, lachte er. Wir rangelten ein wenig im Gras, plötzlich rief er: »Hey, schau mal!« Rasch zog er sein Smartphone aus dem Kleiderhaufen und richtete es auf ein Tier, das auf die Lichtung getreten war. Kaum hörbar löste die Kamera aus.
»Capreolus capreolus, europäisches Reh«, informierte uns eine sanfte Stimme, deren elektronischer Ursprung nicht einmal mehr zu erahnen war. »Männliches Tier, auch Rehbock genannt.«
»Das hätte ich dir auch sagen können.«
»Ich dachte, es sei ein Hirsch.«
»Ein Hirsch!?« Ich konnte nur die Augen verdrehen.
»Wie er uns ansieht.« Antoine grinste. »Wahrscheinlich fragt er sich, was die beiden Nackten in seinem Wald treiben.«
»Wenn er uns weiter so unverschämt anstarrt, mache ich Rehrücken aus ihm. Mit Rotweinsoße.« Spielerisch fletschte ich die Zähne und biss in Antoines muskulösen Oberarm, ganz sanft nur, aber er fuhr auf wie von einer Hornisse gestochen und stieß mich von sich. Der Rehbock zuckte mit den Ohren und war mit einem Satz verschwunden.
»Bist du jetzt völlig verrückt?«, herrschte er mich an. »Wo nimmst du immer diese dummen Sprüche her?«
»Das war ein Scherz! Antoine, sei nicht böse.«
Aber ich hatte es vermasselt. Die Stimmung war im Eimer.

Lag es an Antoines heftiger Reaktion? Die Begegnung mit dem Rehbock begleitete mich in den Schlaf. Im Traum machte ich Jagd auf ihn. Nackt bis auf einen Lendenschurz pirschte ich mich durch dichtes Unterholz an ihn heran. Zweige kratzten über meine Haut, meine nackten Sohlen traten in weiches Moos und sprödes Laub. Ich war eine prähistorische Artemis. Nein keine Göttin, viel besser, ich war mittendrin in der Welt, Teil des Waldes, loderndes, pulsierendes, verglühendes Leben, Jägerin und Gejagte zugleich.
Am nächsten Morgen war ich völlig zerschlagen. Um die Zeit bis zu Antoines Abflug zu nutzen, machte ich einen Abstecher zu meinem Großvater Maurice, dessen Wohnung auf dem Weg zu Flughafen lag.
Er begrüßte mich stets mit den Worten: »Fabienne, was machst du immer für ein Gesicht?«
Ich antwortete dann: »Ich muss es nicht machen, es war bereits fertig, papi.«
Worauf er erwiderte: »Nenn mich nicht papi!«
Dreiundneunzig Jahre alt und so viele schlechte Angewohnheiten, als hätte es den »Wandel« nie gegeben. Ein wahres Relikt. Täglich qualmte er eine Packung Gitanes. Wo er die Glimmstängel herbekam? Keine Ahnung! Vermutlich hatte er angefangen zu hamstern, als das Verbot abzusehen war. Das erklärte auch, warum das untere Drittel des Tabaks herausbröselte, wenn er eine aus der Packung zog.
Diesmal sprach mein Blick Bände und er bestand darauf, zu erfahren, was los war. Daher erzählte ich ihm von dem Picknick im Wald, dem Rehbock und Antoines Reaktion auf meinen Scherz.
Wir saßen nahe beim offenen Fenster. Nachdem ich geendet hatte, zog Maurice an einer Zigarette und rief laut: »Zut, Fleisch? Ekelhaft! Schäm dich!« Dann beugte er sich zu mir und raunte: »Das war nur, falls uns einer abhört. Wenn du mich fragst, Antoine ist ein Spießer!«
»Papi, niemand hört uns ab.«
»Komm, heutzutage kannst du dir nicht mal mehr den Arsch abwischen, ohne dass dir jemand vorschreibt, wie viel Blatt Papier du nehmen darfst. Natürlich werden wir abgehört.«
»Das sind keine Vorschriften, das sind verbindliche Empfehlungen. Nur so haben wir es geschafft, uns zu beschränken. Uns selbst zu regulieren! Sonst wären wir am Ende!«
»Muss man die Leute deswegen auf Schritt und Tritt verfolgen? Neulich hatte ich im Wald nach fünf Metern eine Drohne der Naturwacht an der Backe, die mir in einer Endlosschleife erzählt hat, was ich darf und was nicht und dass ich gefälligst auf den Wegen bleiben und meinen Müll einstecken soll.«
»Dann buch doch auch einen Nachmittag im Wald. Zwei Stunden ungestört mit Platzzuweisung.«
»Einen Nachmittag im Wald buchen? So weit kommts noch.«
Papi … ein notorischer Nörgler. Dabei konnten wir von Glück sagen, dass es gelungen war, das  Ruder im letzten Moment herumzureißen. Kaum einer hätte das in der Epoche vor dem »Wandel«, für möglich gehalten. Jeden Tag neue Hiobsbotschaften: Artenschwund, Abholzung des Regenwaldes, Wetterextreme und Klimawandel. Pestizide in der Nahrungskette. Hunger und Dürren. Kriege um Wasser. Klimaflüchtlinge.
Kollektiv vollführten wir einen immer wilderen Veitstanz auf morschem Parkett. Bis uns ein Virus den Stecker zog.
Ein Partikel, das noch nicht einmal eigenes Leben besaß, bewies, wie zerbrechlich das unsrige war.
Als wir langsam wieder aus unserer Deckung hervorkrochen, waren wir fest entschlossen, etwas anders zu machen. Lag es nicht in unserer Natur zu lernen? Uns zu entwickeln?
Zuerst ging die Fleischindustrie in die Knie. Das Virus sprang über so ziemlich alle Artenschranken und selbst durch Garen kam man ihm kaum bei. Meist holte man es sich ohnehin beim Zubereiten.
Erstaunlich, wie viel Nahrung plötzlich da ist, wenn sie nicht erst durch den Magen einer Kuh wandern muss, um ein Steak zu werden. Erstaunlich, wie selbst ehemalige XXL Pure Beef Patty Jünger Linsenburger oder Fleisch aus Erbsenprotein lobpreisten.
Die veränderten Essgewohnheiten gossen Wasser auf die Mühlen derjenigen, die schon immer prophezeit hatten, unser Fleischkonsum sei schlecht fürs Klima, denn sie bewiesen, sie hatten recht gehabt.
»Früher ging ich in den Wald, wann ich wollte, verstehst du?«, riss Maurice’ nörgelige Stimme mich aus meinen Gedanken. »Ich musste nichts buchen. Und da schwirrten auch keine Drohnen um mich herum.«
»Sonst schwirrte da aber auch nichts.«
Ich erinnerte mich gut an Spaziergänge mit Großvater. Wie er von seiner eigenen Kindheit erzählte, von Wolken von Schmetterlingen über blühenden Sommerwiesen, dem Gesang der Feldlerche und dem Summen der Bienen. Ich hatte mir das nie vorstellen können. Kein Wunder, wenn sich zu beiden Seiten des Weges nur der Wind in endlos langen Reihen von Maispflanzen verirrte. Außer unseren Schritten hörte man nur das Rieseln der Bewässerungsanlagen. Meine kindliche Fantasie verzweifelte daran, die Monotonie um uns mit Leben zu füllen.
Heute war alles ganz anders. Der Mensch brauchte die Natur zum Überleben. Je intakter desto besser. Er musste sie vor sich schützen, also schaffte er sich, findig wie er war, eine zweite. Eine digitale, in die er sich peu à peu zurückzog, während um ihn herum das pralle Leben zurückkehrte. In die Welt um der Welt.
Als ich ihm von dem Traum erzählte, zeigte Maurice sich interessiert. Nicht weil ich kaum etwas angehabt hatte, das verschwieg ich natürlich.
Er sah mich nur an und meinte: »So warst du schon als kleines Mädchen. Während andere nur an ihre Handys dachten, wolltest du die Hände in den Dreck stecken. Im Gras wühlen. Im Sand buddeln. Du wolltest spüren, fühlen, leben. So wie es sein sollte.« Dann rauchte er seine Zigarette fertig und sagte nichts mehr dazu.
Spüren, fühlen, leben. So wie es sein sollte.
Was sollte denn wie sein? Und wieso war es nicht so, wie es sein sollte?
Diese Frage ließ mich sogar Antoine vergessen und kaum auf meinen Heimweg achten.
Es war, als hätte der Traum der vergangenen Nacht etwas an die Oberfläche gezerrt, das schon lange in mir schlummerte. So war ich schon als kleines Mädchen gewesen, hatte Großvater gesagt. Spüren und fühlen. Und leben. Aber im Leben, nicht daneben. Ob das noch möglich war? Gab es für den Menschen überhaupt noch ein Leben im Leben? Oder war es besser, das eine vor dem anderen zu schützen? Die Krone der Schöpfung? Wer war dann der König? Und was, wenn er sich die Krone vom Haupt zog?
Und dann fand ich mich auf der Lichtung im Wald wieder. Es war wie am Tag zuvor. Wallpaperhimmel, Baiserwolken. Ein Pirol flötete melancholische Tonabfolgen. Ich zog die Schuhe aus und spürte den Boden unter meinen Füßen. Nadeln, die mich in die Haut stachen. Laub und Moos. Eine Drohne schwebte heran und ermahnte mich mit freundlicher Stimme, meinen Müll wieder einzupacken.
Ich grinste und entledigte mich meiner Kleider. Die Drohne schwieg. Analysierte die Situation. Kam wohl zu keinem gescheiten Ergebnis und empfahl mir ersatzweise, meinen Müll einzupacken.
Ich zwinkerte in die Kameras. »Ich bin Artemis!«
Und rannte los.

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nicolailevin
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 259
Wohnort: Süddeutschland


Beitrag04.07.2020 11:16

von nicolailevin
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Es beginnt mit einer Liebesszene im Wald. Schwelgerisch in den Formulierungen, hart am Kitsch, kurz überlege ich, ob das nicht sogar satirisch gemeint sein kann.

Wie selbstverständlich die neue Ordnung ist - das kommt durch den Satz »Wo nimmst du immer diese dummen Sprüche her?« sehr elegant zum Ausdruck. Den fand ich sehr gut!

Dann der Besuch beim Großvater - der alte Schlingel, der an seinen Gewohnheiten festhält, gut gezeichnet, lebendig, greifbar, den mochte ich auch.

Die Erklärbärpassage dagegen hätte es in der Form für meinen Geschmack nicht gebraucht.

Ich bekomme dann auch die Protagonistin und die Utopieperspektive nicht so richtig übereinander. Auf mich wirkt das erzählt von jemandem, der die alte Welt noch sehr genau kennengelernt hat und den ganzen Veränderungsprozess bis zur Etablierung der neuen Welt beobachten konnte und sich jetzt mehr - oder eben weniger - hineinfügt.  So eine Haltung würde ich eher von der Elterngeneration erwarten, Fabienne, die ich als junge bis mittlere Erwachsene wahrnehme (immerhin lebt ihr Großvater noch!), scheint mir dafür zu jung zu sein.
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Hummelchen48
Geschlecht:weiblichWortedrechsler


Beiträge: 93
Wohnort: Rheinland-Pfalz


Beitrag05.07.2020 07:09

von Hummelchen48
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Hallo,

gut geschrieben.

Instinkte lassen sich eben schlecht unterdrücken.

Grüße

Hummelchen
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d.frank
Geschlecht:weiblichReißwolf
D

Alter: 44
Beiträge: 1125
Wohnort: berlin


D
Beitrag05.07.2020 14:16

von d.frank
Antworten mit Zitat

Da haben wir´s wieder! Das Thema. Es treibt eben viele um. Ebenso wie das Thema Paarbeziehung. Mir ist das zu einfach oder ich hab das jetzt schon zu viele Male gelesen. Ich glaub nicht daran, dass die Prota schon als Kind lieber im Schlamm gewühlt hat - alle Kinder wühlen gerne im Schlamm! Das, was dahinter liegt, diese Entwicklung, das ist mir zu einfach dargestellt. Da punkten andere Texte mit mehr Tiefe. Insgesamt finde ich das auch zu viel Text für zu wenig Aussage. Da könnte man vieles rauskürzen.

_________________
Die Wahrheit ist keine Hure, die sich denen an den Hals wirft, welche ihrer nicht begehren: Vielmehr ist sie eine so spröde Schöne, daß selbst wer ihr alles opfert noch nicht ihrer Gunst gewiß sein darf.
*Arthur Schopenhauer
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Gast







Beitrag06.07.2020 17:04

von Gast
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Zitat:
Nackt bis auf einen Lendenschurz pirschte ich mich durch dichtes Unterholz an ihn heran.
sehr schön. Versetzt gleich in die Steinzeit und räumt ganz nebenbei mit "Jägern und Sammlerinnen" auf.

Zitat:
Ich war eine prähistorische Artemis
So schön der Satz vorher auch ist, dieses Bild will zumindest anfänglich nicht passen. "prähistorisch" verträgt sich für mich nicht mit einer griechischen Göttin. Wenn man es nicht als Artemis, sondern eine prähistorische Version davon interpretiert, dann gehts aber auf.

Hat der ganze Abschnitt etwas mit luziden Träumen zu tun? Die Träumerin scheint ja mit "Nein keine Göttin, viel besser," auf das Geschehen Einfluss zu nehmen und führt in ihrem eigenen Traum Regie. Am deutlichsten an der Stelle, wo sie sich auch als Gejagte sieht.

Zitat:
Das sind keine Vorschriften, das sind verbindliche Empfehlungen
Wow, was für eine tolle Umschreibung einer Vorschrift! smile

Zitat:
Spüren, fühlen, leben. So wie es sein sollte.
Ein gelungener Einbezug der Vorlage aus dem Wettbewerb, insbesondere in Kombination mit dem früheren
Zitat:
So leistungsfähig wie die Dinger sind, ist es fast besser.
Es findet also eine Umdrehung statt. Der Chip zeigt, wie es gemäss einer nicht näher beschriebenen Instanz sein sollte, aber die Erzählerin hält dagegen.
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silke-k-weiler
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 49
Beiträge: 750

Das goldene Schiff Der goldene Eisbecher mit Sahne


Beitrag07.07.2020 16:52

von silke-k-weiler
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Auf dem Weg zwischen "Wachsen" und "Wenn Leben nicht Sünde wär'" seh ich ihn da sitzen. Ich will mich schnell an ihm vorbeischleichen, mich berührt der Anblick eines heruntergekommenen Textes immer so unangenehm, da blickt er auf.
"Haste mal'n Punkt?", krächzt er.
Ich ziehe die Schultern hoch, wende das Gesicht ab. "Nee, sorry ..."
"Silke!", krakeelt er.
Verdammt, er hat mich erkannt. Was nun?
"Tut mir leid, du ... Sie ... äh ... verwechseln mich."
Er durchschaut mich sofort. "Sachma", lallt er, "verleugnest du mich gerade?"
Ich bleibe stehen. Meine Schultern sinken herab. "Natürlich nicht."
"Nee? Und was war das gerade?"
"Na ja, ich mein ... was soll ich denn machen? Du bist nun einmal nicht das Beste, was mir bisher eingefallen ist."
"Was stimmt denn nicht mit mir?"
"Du ... du bist so un... un..."
"Ungeschliffen?"
Dieses Wort hatte ich nicht gesucht, aber ich tu ihm den Gefallen und nicke.
"Ungeschliffen", wiederholt er selig. "Ich bin ein Rohdiamant."
"Nein, du ... du bist sicher kein Rohdiamant."
"Nein?"
"Nein! Du bist unausgegoren. Unüberlegt. Unfertig."
Seine Augen werden groß und feucht. Wie diese Kawaii-Augen, die einen so anschimmern.
"Du liest dich, als wäre ich an einem FKK Strand in Frankreich mit "Ismael" unterm Kopf in der prallen Sonne eingeschlafen", setze ich nach.
"Warum bist du so zu mir?", fragt er leise. "Wie kannst du nur so schlimme Sachen sagen?"
"Dann warte mal ab, wie die anderen zu dir sein werden. Übernächsten Freitag ist es amtlich und offiziell. Besser du es erfährst es vorher von mir."
Irgendwie tut er mir ja leid. Wie er da so hilflos sitzt.
"Warum hast du mich dann unbedingt in diesen Wettbewerb schmeißen müssen?" Seine Stimme klingt zornig.
"Na ja", druckse ich, "ich wollt halt mitmachen."
"Ich wollt halt mitmachen", äfft er mich nach, "da machste das nächste Mal besser mit, wenn dir was Gescheites einfällt."
"Hast ja recht ..."
"Haste nun nen Punkt oder nicht?"
"Ich darf dir keinen Punkt geben, du bist mein Text."
"Schöne Scheiße."
Wir schweigen einen Moment.
"Wie wärs mit nem Bier?", frage ich dann.
"Hacker-Pschorr?"
"Hör bloß auf! Karlsberg!"
"Und wovon willste das bezahlen?", stichelt er. "Von deiner sagenhaften Autorenmarge bei Bod wegen dem Zeug, was du da verkloppst?"
Eine Retourkutsche. Er will mich treffen. Ich kanns ihm nicht verdenken, immerhin habe ich ihn ja auch nicht mit Samthandschuhen angefasst.
"Urlaubsgeld", antworte ich.
Seine Mine erhellt sich. Da sind zwei, drei Bier drin. "Deal!"
Er hängt sich bei mir ein und einträchtig ziehen wir davon.
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V.K.B.
Geschlecht:männlich[Error C7: not in list]

Alter: 51
Beiträge: 6155
Wohnort: Nullraum
Das goldene Rampenlicht Das silberne Boot
Goldenes Licht Weltrettung in Silber


Beitrag07.07.2020 17:51

von V.K.B.
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Hallo Artemis,
schönes Ende, hat mir gefallen. Was mich etwas störte: Deine titelgebende Welt in Welt lernen wir nur durch den Erklärbar kennen. Ich nehme an, dafür braucht man einen solchen Chip, dem die Prota sich aber zu verweigern scheint. Wenn dies die eigentliche Welt ist, in die der Mensch sich größtenteils zurückgezogen hat, bleibt sie außen vor. Und der Leser damit auch. Wir sehen also nur die Hülle der Utopie, aber nicht das Innere.
Wie glaubwürdig das Szenario ist, sei mal dahingestellt. Ein Virus, das auf alle Arten geht, müsste schon mordsgefährlich sein, um wirklich jeden vom Fleischessen abzubringen. Doch müsste es das dann nicht auch für die Tierarten sein? Oder sind die nur Vektoren, werden selbst aber nicht krank?
Wo kommen Strom und Systemressourcen für die digitale Welt her? Die benötigte Serverleistung dürfte massiv sein. Das alles ohne Klimawandel? Ich denke nicht, dass nur der Verzicht auf Fleisch unsere Klimaprobleme beseitigen würde. Und bestimmt nicht Entwicklungen rückgängig machen, die schon begonnen haben. Das Klima reagiert ja nicht instantly auf CO2-Ausstoß, sonst hätten wir die Probleme schon viel früher anerkennen müssen (das macht den Klimawandel ja in gewisser Weise heimtückisch). Und somit wird auch eine Änderung unseres Verhaltens keine schnelle Besserung bringen können. Das ist immer auf längere Zeiträume gedacht.
Aber egal, die Geschichte konnte man gut lesen. Auch wenn mir schon irgendwie eine zusammenhängende Geschichte fehlt (ist nur in Ansätzen da), ansonsten wirkt die Geschichte für mich eher wie ein Mittel zum Zweck, um diese Welt zu präsentieren.

beste Grüße,
Veith


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Hang the cosmic muse!

Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills …
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Heidi
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1425
Wohnort: Hamburg
Der goldene Durchblick


Beitrag10.07.2020 21:39

von Heidi
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Die Natur muss geschützt werden, weshalb Menschen nicht mehr in den Wald dürfen oder es vermeiden sollen. Der Wald wird von Drohnen überwacht. Seit dem Wandel sind viele Probleme der Menschen gelöst worden; es gibt Nahrung für jeden, die Fleischindustrie wurde abgeschafft und es stört nicht mal jemanden. Naturschutz steht ganz oben auf der Liste, aber dennoch verspüren Menschen Lust darauf, auch mal in den Wald zu gehen. Ersatzweise kann das jeder auch digital machen. Oder es wird ein Tag im Wald gebucht.

Fabienne ist ein Naturmädchen. Sie muss spüren, fühlen, leben. Ihr Freund Antoine hingegen, kommt gut mit der digitalen Welt klar. Durch seinen Job ist er oft monatelang unterwegs, könnte sich aber auch vorstellen via Chip Berührungen und (vielleicht?) auch Sex zu simulieren. Fabienne möchte das aber nicht.
Durch Maurice, Fabiennes Opa, wird ihr klar, dass sie Sinneseindrücke braucht. Sie macht einen Traum, den sie von der griechischen Jagdgöttin Artemis hatte wahr, läuft nackt durch den Wald und spürt und fühlt und lebt.

Die Geschichte veranschaulicht sehr deutlich die Diskrepanz zwischen Digitalisierung mit der Tendenz zur „kognitiven Überflutung“ und natürlicher Lebensweise mit den damit verbundenen Sinneswahrnehmungen. Eine Utopie wird im Text, wie oben beschrieben, gezeichnet. Allerdings hat diese – wie in einigen anderen Geschichten auch – einen Haken. Die Menschen werden abgehört und überwacht. Maurice, der noch schlau genug ist, um das zu wissen, erklärt es jedenfalls und das klingt auch plausibel.
Der Text wurde anschaulich verfasst. Die Figuren sind aber für meinen Geschmack etwas zu blumig ausgefallen. Auch Fabienne, die zwar hinterfragt, wirkt auf mich noch nicht gänzlich individuell. Es fehlen Zwischentöne in ihren Charakterzügen, was in der Kürze einer Kurzgeschichte natürlich nicht so leicht zu bewerkstelligen, aber durchaus möglich ist.
Dass Artemis auftaucht und Fabienne sich mit ihr identifiziert, gefällt mir gut und ist für mich der Aufhänger der Geschichte.

Ich hab noch zwei Punkte für diesen Text aufgetrieben.
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Malaga
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 826



Beitrag11.07.2020 11:10

von Malaga
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Die Grundidee mag ich: Die ideale cleane Welt ruft Widerstand hervor, denn nichts kann ohne sein Gegenteil existieren (oder?), war ja auch Grundgedanke meines Beitrages und etlicher anderer hier.
Dennoch reißt es mich auf der Erzählebene nicht so richtig mit.
Bewertung am Ende im Vergleich.
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hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4294

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
Podcast-Sonderpreis


Beitrag11.07.2020 17:43

von hobbes
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Der erste Absatz ist mir viel, viel zu liebesgeschnurpselig. Das ist natürlich mein persönliches Problem, aber was soll ich machen, ich lese das nun mal nicht gern.

Was ich auch nicht mag: Die Erklärbärabschnitte im zweiten Teil.

Den Großvater mag ich.

Das Ende mag ich dann auch wieder nicht. Überhaupt ist mir der Text einen Tick zu pathetisch.
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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag11.07.2020 19:00

von Constantine
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Bonjour

Die Szene mit ihrem Opa gefiel mir besser als die Anfangsszene mit Antoine, die mMn nirgends hinführte. Das Bild der Göttin Artemis im Wald fand ich schön und gelungen, das Rebellische in der Protagonistin zu zeigen, trotz oder gerade wegen der Utopie.
Du bist auf Platz 8 in meiner Top Ten: trois points.
Gratulation.

Merci beaucoup
Constantine
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chaoticinfinity
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 26
Wohnort: Bayern


Beitrag12.07.2020 08:45

von chaoticinfinity
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Xeomer
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 36
Beiträge: 135
Wohnort: Xeothon


Beitrag12.07.2020 18:39

von Xeomer
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Eine schöne Geschichte.

Ob es für Punkte reicht, weiß ich aber noch nicht.

Viele Grüße,
Xeomer


_________________
"Zone 84" Buchtrailer: youtube.com/watch?v=ZygK3Te0jV8
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firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag12.07.2020 23:16

von firstoffertio
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Das ist nett.
Ich mag den Großvater.
Auch schön, dass der Text ohne Sci-Fi auskommt.
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Ribanna
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 61
Beiträge: 772
Wohnort: am schönen Rhein...


Beitrag13.07.2020 10:51

von Ribanna
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Holodecks und vegetarisches Leben? Ok. Warum nicht. Gut geschrieben allemal. Lasse Punkte da.

_________________
Wenn Du einen Garten hast und eine Bibliothek wird es Dir an nichts fehlen.
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Vogelsucher
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 18
Beiträge: 179



Beitrag13.07.2020 12:31

von Vogelsucher
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Ich muss das schreiben, weil ich bewerten möchte.
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Gast







Beitrag13.07.2020 23:11

von Gast
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- Welche Krise(n) wurde(n) überwunden? Klimakrise mit vielen Anderen in Folge

- Wie? Virus, der über Tierfleisch geht und die Menschheit zum Veganismus zwingt

- Aus welchem Blickwinkel wird das Geschehen geschildert? Fernbeziehung mit Familienanschluss, weibliche Prota

- Wer ist der in der Ausschreibung geforderte Unzufriedene? Vater der Protagonistin

=> Anforderungen erfüllt? Ja

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- Hat die Darstellung logische Fehler? Ist die Handlung schlüssig? Es gibt mehrere Probleme. Zunächst einmal hätte ein Virus, der Alle Tierarten befällt und für die Menschheit gefährlich ist, dazu geführt, dass der direkte Kontakt ziwschen Menschen und Tieren abgeschnitten wird, d.h. unter Anderem das Verbieten und Töten aller Haustiere. Davon ist in der Utopie aber nichts zu erkennen. Ausserdem ist die Altersdifferenz zwischen der Prota und ihrem Vater (sie ist offensichtlich noch recht jung, er 93) zu groß, um das sehr nahe Verhältnis zwischen den Beiden als realistisch erscheinen zu lassen.

- Wie ist die handwerkliche Ausgestaltung? Mir gefällt, dass  Vater und Tochter trotz ihrer völlig unterschiedlichen Ausgangspositionen jeweils zum gleichen Verhältnis zur Natur finden und dabei im Gegensatz zu den vielen "Ökofaschismusdystopien" der positive Ausgang der Veränderung nicht unter den Teppich gekehrt wird.

- Punkte und Begründung: 7 auf Grund der logischen Fehler. Insgesamt macht der Text auf mich einen guten Eindruck; üppige und evokative Bilder, ein flüssiger Schreibstil, eine differenzierte Schilderung der neuen Welt mit in Bob Ross' Manier liebevoll hineingetupften phantastischen und erotischen Elementen. Leider verfallen die Punkte lt. Wettbewerbsregeln, da keine 10 Beiträge punktwürdig erscheinen.

----------------------------------------------

- Welche anderen Einreichungen sind vom Sujet her vergleichbar? Unkraut (vergleichbare überwundene Krise)

- Sonstige Kommentare:
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poetnick
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 62
Beiträge: 834
Wohnort: nach wie vor


Beitrag16.07.2020 22:22

von poetnick
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Hallo Unbekannt,

den Anfang der Geschichte habe ich als lebendige Bebilderung in
Erinnerung. Im weiteren Verlauf wurde mir dann zu viel erzählt und
vor allem noch aufgeklärt. Schade, denn die Szenen und Dialoge sind
echt fein gezeichnet.


LG - Poetnick


_________________
Wortlos ging er hinein,
schweigend lauschte er der Stille
und kam sprachlos heraus
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Michel
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Alter: 52
Beiträge: 3379
Wohnort: bei Freiburg
Das bronzene Bühnenlicht Das goldene Niemandsland
Der silberne Durchblick Der silberne Spiegel - Prosa
Silberne Neonzeit


Beitrag17.07.2020 10:49

von Michel
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Welt in Welt: Die gefällt mir! Irgendwie mag ich die Geschichten lieber, in denen gleich zwei Figuren an der Utopie zweifeln. Hier der Großvater und die Protagonistin, die lieber im Dreck wühlt und als Artemis durch den Wald rennt. Herrliche Schlussszene, die gefällt mir am besten. (Fehlt nur noch, dass die Drohne rot wird.)
Etwas holzschnittartig bleibt Antoine, vor allem wie Du ihn in der ersten wörtlichen Rede vorstellst, dieses „Extra für dich gebucht“ klingt so gar nicht wie eine natürliche Unterhaltung. Die Art und Weise, wie Du die Intimität zwischen ihnen beschreibst, ohne Sex benennen zu müssen, mag ich sehr, dieses elegante „später“ reicht für Kopfkino völlig und hat etwas Liebevolles, als ob man einer guten Freundin ihre Privatsphäre gönnt.
Schön eingefangen die heute schon beginnende Wikipedia-Siri-Erklärbärdiktatur, in der jede Klassifizierung nur zwei Touchscreenklicks weit weg ist.
Was mich irritierte: Vergisst sie Antoines Abflug tatsächlich völlig, nachdem sie ihm am Vortag Vorwürfe gemacht hat, er sei immer weg? Das kapiere ich nicht. Für mich ergäbe das Sinn, wenn sie den Großvater auf dem Rückweg vom Flughafen (wenn es die noch gibt) besucht und dann im Wald landet. Das Vergehen der Zeit ist in den Tabakbröseln prima eingefangen, die grüne Gedankendiktatur ebenfalls. Slot im Wald buchen, gruselig.


_________________
Seit 27. April im Handel: "Rond", der dritte Band der Flüchtlings-Chroniken
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silke-k-weiler
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Alter: 49
Beiträge: 750

Das goldene Schiff Der goldene Eisbecher mit Sahne


Beitrag17.07.2020 19:48

von silke-k-weiler
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Vielen Dank für Eure Kommentare und Bewertungen. Ich freu mich total, weil ich dachte: "Diesmal kriegste so richtig auf die Fresse!" Laughing  Meine eigene Einschätzung des Textes habe ich in Form eines kurzen Zwiegesprächs mit ihm ja hinreichend dargelegt. Die nächsten Tage führe ich mir Eure Kommentare etwas genauer zu Gemüte.

VG
Silke
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Beitrag18.07.2020 04:19

von V.K.B.
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firstoffertio hat Folgendes geschrieben:
Auch schön, dass der Text ohne Sci-Fi auskommt.
Im nächsten Wettbewerb schmeiß ich alle Texte aus der Bewertung, in denen eine Beziehung zwischen einem Mann und einer Frau vorkommt, weil ich mit dem Romance-Genre nichts anfangen kann und sowas auch nicht lese.
Ach nee, halt, ich bin ja gar nicht so engstirnig, fällt mir gerade ein. Mal ernsthaft, du kannst doch nicht jeden Text danach bewerten, ob er Anteile in einem Genre hat, das du persönlich nicht magst. Und das machst du schon bei mehreren Wettbewerben so. Unqualifizierter geht es echt nicht mehr. Sorry, das musste ich jetzt einfach mal sagen. Nicht, weil ich selbst gerne Science Fiction Anteile verwende, sondern weil mich diese Engstirnigkeit aufregt. Und du persönlichen Genre-Geschmack (bzw Missfallen) zu einem Hauptkriterium erhebst, in Wettbewerben, die nicht genregebunden sind. Das hat mit ernstzunehmender Literaturkritik nun wirklich gar nichts mehr zu tun.

Sorry, aber musste ich einfach mal sagen, das regt mich schon lange auf. BTW, du scheinst noch nicht mal zu wissen, was Science Fiction überhaupt ist. Nimm diesen Text hier, implantierte Chips, über die man in eine virtuelle Welt gelangt, von Drohnen überwachte Wälder, und das soll kein Science Fiction sein? Was ist es denn dann?


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Beitrag18.07.2020 05:41

von V.K.B.
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Hallo Silke,
Mensch, da hab ich ja doch einmal richtig geraten, den Text hatte ich dir zugeordnet.

Sorry für den off-topic Rant im Post darüber, aber nachdem ich nun schon gefühlte zehnmal in diesem Wettbewerb diesen "Wenigstens kein SciFi"-Unsinn gelesen hatte, ist mir beim elften Mal die Hutschnur geplatzt und das musste einfach mal raus.


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