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Elysia oder die Schlundsackschnecke


 
 
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chaoticinfinity
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 26
Wohnort: Bayern


Beitrag19.06.2020 18:00
Elysia oder die Schlundsackschnecke
von chaoticinfinity
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Elysia oder die Schlundsackschnecke

20.6.2020 – 9.34 Uhr –  Lilli
Lilli schlüpft in ihr bestes Sommerkleid, schnappt sich den zerliebten Stoffhund und macht sich auf den Weg nach unten. Die Tür zum Zimmer ihres Bruders steht offen. Er macht sich gerade fertig. Komisch zieht er sich in letzter Zeit an. Dunkle Pullover, lange Hosen. Ein bisschen unheimlich, findet sie.
„Kommst du heute mit zum Fest?“ Fragt Lilli hoffnungsvoll. „Bittebittebitte?“
„Nein, ich hab was vor.“ Florin stopft ein dickes Buch in seinen Rucksack.
„Immer hast du schon was vor. Dabei sind Ferien und das Schneckenfest ist heute und du bist immer weg und spielst nie mit mir.“ Sie zieht einen Flunsch.
„Tut mir leid Zwerg, ein anderes Mal, ok?“
Sie zuckt die Schultern. „Na gut“ und poltert die Treppe hinunter und in den Wohnraum.
„Fröhlichen Schneckenfesttag“ sie fällt ihrer Mama um den Hals.
„Guten Morgen du Wirbelwind.“ Ihre Mutter legt den E-Book-Reader auf den Tisch. „Dir auch einen Fröhlichen Sonnenfesttag.“
„Ich geh schon mal raus die Kaninchen füttern und ich hab auch soooo Hunger.“
„Geh ruhig schon frühstücken. Wir kommen gleich nach.“ Ihr Vater zaust ihr das Haar und trinkt einen Schluck heißes Wasser mit Kaffeegeschmack.
Lilli schnappt sich etwas Gemüse aus der Futterschale und rennt hinaus in den Garten.


20.6.2020 – 9.37 Uhr – Mara
Sie sieht ihrer Tochter lächelnd nach, als diese in den Garten läuft. „Schneckenfesttag“, amüsiert sie sich.
„Naja, aber recht hat sie doch. Immerhin haben wir diesen schleimigen Tieren alles zu verdanken. Ohne sie gäbe es noch immer hungernde Menschen auf der Welt und sicher wäre die Welt auch nicht so sauber.“
„Ich weiß ja.“ Mara legt Theo die Hand auf den Arm.
Florin kommt die Treppe hinunter.
„Guten Morgen mein großer.“ Sie umarmt ihren Sohn.
„Morgen“ murmelt er und zieht den Vorratsschrank auf, wühlt etwas darin herum und schließt ihn dann seufzend wieder.
„Ist dir nicht zu warm?“ Fragt sein Vater.
„Kommst du mit raus Frühstücken? Wenigstens ein paar Minuten?“ Sorge in ihrer Stimme.
„Nein und nein“ der Junge, schultert seinen ausgebeulten Rucksack, schnappt sich einen Apfel aus der Kaninchenfutterschale und geht zur Türe.
„Kommst du heute mit zum Fest? Lilli würde sich so freuen – Und wir auch.“ Fragt Mara, doch Florin verneint wieder, zieht die Kapuze tief ins Gesicht und verschwindet durch die Wohnungstüre.
„Ich frage mich, was er den ganzen Tag treibt. Ständig verschwindet er und kommt erst abends heim. Und er wird immer heller. Ist dir das auch aufgefallen? Er isst auch kaum noch.“
„Das wird schon wieder,“ sagt Theo. „Teenager müssen halt rebellieren.“ Er zuckt mit den Schultern. „Lass uns raus gehen, Lilli wartet und ich habe richtig Hunger inzwischen.“
Lilli sitzt auf der Veranda ihres Spielhauses, das Gesicht in die Sonne gereckt, ihren Stoffhund neben sich. Die Kaninchen mümmeln an Karotten und Salat. Mara zieht sich einen Stuhl in die Sonne, neben den ihres Mannes. Ruhig ist es, friedlich. Außer den Vögeln und Insekten ist kaum etwas zu hören. Sie winkt ihrer Nachbarin zu, die am Fenster steht. Die Vormittagssonne scheint so kräftig am wolkenlosen Himmel, dass sie schon beinahe satt ist. Kaum zu glauben, dass noch vor wenigen Jahrzehnten Fabriken und Autos, Flugzeuge und ähnliches die Luft verpestet hatten. Wohlig seufzend lehnt sie sich zurück.

20.6.2020 – 9.38 Uhr – Frau Müller
Frau Müller steht am Küchenfenster. Die Ellenbogen auf dem flachen, bunt bestickten Kissen abgestützt, dass sie immer dort liegen hat. Sie hat keinen Garten, deshalb isst sie immer hier. Sie spürt die warmen Morgensonnestrahlen auf der Haut. Sie sitzt seit Stunden am Fenster, eigentlich ist sie schon lange satt. Aber viel hat sie nicht zu tun. Es ist ja für alles gesorgt. Sie genießt den Ruhestand in vollen Zügen.
Das kleine Mädchen der Nachbarn, Lilli, rennt in den Garten, wirft den Tieren Futter hin, klettert auf die Veranda ihres Baumhauses und sitzt dann mit den Beinen baumelnd da. Ein goldiges Kind ist das. So höflich und unbekümmert. Sicher freut sie sich schon auf das Fest. Mit Jahrmarkt und Musik. Jede größere Stadt und viele Dörfer veranstalten am längsten Tag des Jahres etwas Besonderes.
Die Eingangstüre des Nachbarhauses öffnet sich. Der Junge. Verwundert schaut sie ihm zu, wie er sich die Kapuze seines Pullovers tief ins Gesicht zieht. Ein Pullover. Mit Kapuze. Bei der Hitze, die jetzt schon herrscht. Seltsam. Wirklich sehr seltsam.
Und seine Haut ist so hell geworden, beinahe schon rosa. Ob man sich um den Jungen sorgen sollte? Sie sieht auf ihre eigenen Hände. Braune Altersflecken überall und runzlig sind sie aber doch von einem angenehmen Grün, wie es sein soll. Und was er wohl in dem schweren Rucksack mit sich rum schleppt? Komisch ist das alles. Seit über zwei Wochen geht das jetzt schon so. Und er wird immer seltsamer. Er holt sein Handy heraus, schaut drauf und spurtet dann los. Was er wohl vor hat?
Wieder Bewegung im Garten. Die Eltern des Jungen sind zum Frühstücken heraus gekommen. Das machen sie fast immer gemeinsam, obwohl das gar nicht nötig wäre. Viele nutzen den Weg zur Arbeit oder zur Schule dafür. Die Mutter winkt ihr zu und sie winkt zurück. Eine reizende Familie. Nur um den Jungen drehen sich ihre Gedanken noch eine Weile.

20.6.2020 – 9.58 Uhr – Michael Kerner
Die Magnetbahn schwebt ruhig durch die Stadt. Überall blüht es und Michael hat die höchste Freude daran, die tägliche Veränderung in den Gärten entlang der Bahnstrecke zu beobachten. An den Haltestellen steigen Leute aus und ein. Bekannte Gesichter und auch weniger bekannte, mit vielen hält er ein Schwätzchen. Er  arbeitet in der kostenlosen Bahn und liebt seinen Beruf. Er ist nur da, um den Leuten zu helfen, wenn Hilfe nötig ist, Fragen zu beantworten und dafür zu sorgen, dass die anderen sich eben nicht sorgen brauchen.
Der Junge hetzt auf die Haltestelle zu, erreicht den Wagon knapp und lässt sich schnaufend auf den erstbesten Platz fallen. Michael sieht nur kurz hin. Der Junge fährt oft mit, seit er die Aufsicht über diesen Wagen hat. Unter der Woche um kurz vor acht zur Schule, ansonsten häufig mit der Bahn um zwei vor zehn.
Michael schaut wieder aus dem Fenster. Überall hängen Plakate und Banner, die das Sonnenfest ankündigen. Und seit dem Vortag wird die Stadt geschmückt. An fast jedem Haus hängen bunte Wimpel, über den Straßen Lampions die im Sonnenlicht glitzern und leuchten. Er freut sich schon. Wie fast alle wird er am Nachmittag mit seiner Familie auf dem Marktplatz Feiern, dass die Welt so ein wunderbarer Ort ist.
Sein Blick und seine Gedanken schweifen wieder zu dem Jungen. Er sieht nicht gut aus. Ob er krank ist? Zumindest ist er neuerdings seltsam hellhäutig, wirkt gestresst und unzufrieden. Vor wenigen Wochen war er anders. Normal. Was mit ihm passiert ist?
Der Wagon hält. Einige Personen steigen zu, einige Personen steigen aus. Er begrüßt seine Stammfahrgäste und die, die er seltener sieht. Alle wirken glücklich und ausgelassen, tragen helle, dünne Kleidung, schwatzen mit anderen. Alle Normal. Der Junge sticht heraus, mit seiner Art. er beißt in einen Apfel. Tierfutter. Nimmt große Bissen, als wäre er hungrig. Klar, das sieht man ab und an, dass jemand etwas isst. Doch nicht aus Hunger, nur aus Lust am Geschmack und dann nur Kleinigkeiten. Wenn er Hunger hat, kann er doch einfach die Sonne an seine Haut lassen, statt sich in schwarze, dicke Pullover zu hüllen.
Wieder hält der Wagen. Der Junge steigt aus, wirft den Apfelbutzen in einen Mülleimer und verschwindet in einem Laden für alte Bücher. Hier hat er ihn schon öfter gesehen in letzter Zeit. Der Wagen fährt weiter, am Rand des Marktplatzes entlang, auf dem schon Buden und Zelte, Fahrgeschäfte und Bühnen stehen.
 
20.6.2020 – 9.05 Uhr – Florin
Er hatte die Bahn nur knapp erreicht. Glückgehabt. Ein paar Minuten sitzt er nur da, verschnauft. Um ihn herum plappern und schnattern die Leute. Missmutig sieht er sich um. Alle grün. Er hasst grün. Eine furchtbare Farbe. In Büchern und in Lernfilmen über die alte Zeit hatte er gesehen, wie die Menschen wirklich aussehen müssten. Rosa und nicht so schlundsackschneckenschleimgrün. Dämliche Wissenschaftler. Waren die Probleme von damals nicht anders zu lösen gewesen? Wie waren sie nur auf die Idee gekommen, dass es besser wäre, wenn jeder Mensch auf der Welt Photosynthese betreiben würde wie ein blöder Baum. Essen aus dem Nichts. Ja sicher, es hatte viele Probleme gelöst. Niemand verhungerte mehr, Sonne gab es fast überall ausreichend und wenn nicht, dann halt UV-Lampen. Aber trotzdem.
Er holt den Apfel aus dem Rucksack und beißt hinein. Sein Magen rebelliert ein wenig und die Frau in der Sitzreihe neben ihm sieht ihn merkwürdig an. Ja schaut nur her, ich esse. Auch der Bahnwärter beobachtet ihn. Darauf hin beißt er noch kräftiger in den Apfel, verschluckt sich fast an dem Stück. Köstlicher Saft läuft seine Kehle hinunter. Das schmeckt besser als Sonne. Sonne schmeckt nach nichts. Ja sie macht satt aber anders. Nicht zufriedensatt. Er mag den Geschmack und das Gefühl, etwas echtes zu essen, auch wenn ihm davon manchmal noch etwas übel wird. Gewöhnungssache.
Die Bahn hält. Er steigt aus und betritt das Antiquariat.
Der Duft von alten Büchern. Florin hat ihn schätzen gelernt.
„Auch wieder hier?“ Die ältere Frau an der Kasse begrüßt ihn. Er nickt ihr zu und zieht sich die Kapuze vom Kopf.
Selbst im Laden hängen überall Plakate. Sie zeigen Sonnen, leuchtend grüne Schnecken, die Gesichter der Wissenschaftler, die heraus gefunden haben, wie der Mensch die Sonne als Nahrung nutzbarmachen könne. Der Ausgangspunkt war die Erforschung von Elysia chlorotica. Der Schlundsackschnecke. Elysia wie Paradies. Ja klar. Die dämliche Schnecke schafft es zwar bei weitem nicht, nur von der Sonne leben, aber sie hatte den Anstoß zur Forschung gegeben. Und nur deswegen gab es jetzt kaum mehr echtes Essen.
Nicht alle waren damals damit einverstanden. Es hatte mehrere Versuche gegeben, die forschenden Institute und alle Daten zu vernichten. Beinahe wäre es zu einem Aufstand gekommen. Leider nur beinahe. Florin wünschte, die Gegner hätten damals erfolg gehabt. Die Welt wäre jetzt eine andere, sicher. Möglicherweise nicht so ruhig, nicht ganz so friedlich. Aber für ihn trotzdem besser als das hier.
Er zieht ein Buch aus dem Regal. Es ist nicht dick, die Seiten zum größten Teil vergilbt und einige Ecken umgeschlagen. „Rezeptesammlung für Grill und Lagerfeuer“, genau das hatte er gesucht. Heute würde er weiter experimentieren. Wie man Fische fängt hatte er schon aus einem Buch gelernt. In den von mit Leben überbordenden Bächen war das nicht weiter schwer.
Wenn nachher alle auf das Fest gingen, von der Sonne satt wurden und mit Geschmack angereicherte Häppchen aus Schaum, Gelee oder gefrorenem Wasser naschten, würde er wieder in den Wald gehen. Würde sich an echten Himbeeren und Erdbeeren satt essen und einen Fisch über dem Feuer grillen. Er geht zur Kasse um zu bezahlen.
An den großen Schaufenstern laufen Menschen vorbei. Sie schwatzen, lachen, sind aufgekratzt und ausgelassen. Kinder ziehen an den Händen ihrer Eltern oder laufen voraus. Florin versteht sie und doch wieder nicht. Sie feiern, dass die Menschen keine Not mehr kennen, dass Frieden herrscht, dass jeder glücklich, ohne Not bis ins hohe Alter leben kann. Dass die Natur sich ohne die Ausbeutung durch die Industrie vollständig erholen kannte, die Luft sauber ist wie nie und alle ernährungsbedingten Krankheiten verschwunden sind. Doch für Florin bedeutete dieses Fest, zu feiern, dass durch einen Eingriff ins Erbgut ein großer Teil an Lebensqualität vernichtet wurde. Ein Bedürfnis dass er in sich spürt, doch das er nicht stillen kann.
Er steckt sein neues Buch zu den anderen in den Rucksack, zieht sich die Kapuze tief ins Gesicht und macht sich auf den Weg in den nahen Wald. Vielleicht, überlegt er, könnte er hier für immer bleiben. Weit weg von all den grünen Menschen.

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V.K.B.
Geschlecht:männlich[Error C7: not in list]

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Beiträge: 6155
Wohnort: Nullraum
Das goldene Rampenlicht Das silberne Boot
Goldenes Licht Weltrettung in Silber


Beitrag04.07.2020 03:27

von V.K.B.
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Hallo Inco,
hmmm, schwierig zu bewerten. Einerseits gefällt mir die Geschichte, manchmal ist sie richtig gut formuliert – und an anderen Stellen kriegst du nicht mal ein halbwegs vernünftiges Inquit hin, was mich komplett aus dem Lesefluss wirft. Generell weist der Text eine sehr hohe Fehlerdichte auf, die mich beim Lesen stört.

Andererseits: schöne Idee und Vorgaben gut umgesetzt. Naja, fast. Warum Photosynthese zu Weltfrieden führen soll, ist mir schleierhaft. Auch die Idee mit der Schnecke ist nicht wirklich exakt umgesetzt. Elysia chlorotica ist nicht von sich aus grün und kann Photosynthese betreiben, sondern frisst Algen und übernimmt deren Chloroplasten, bis sie verdaut werden.  Analog müssten deine Menschen viel Grünzeug essen, damit sich die Zellen in der Haut ablagern und Photosynthese betreiben. Auch leben Pflanzen nicht von Sonnenlicht allein, sondern nehmen über die Wurzeln durchaus auch Nährstoffe auf.

Aber das soll jetzt kein Verriss werden, dafür gefällt mir die Geschichte dann doch noch zu gut. Die Idee, dass alle Photosynthese betreiben und einer rebelliert, indem er angeln und grillen geht, hat was. Andersrum verstehe ich wieder nicht, warum du dafür die vielen Perspektiven brauchst, die scheinen mir hier eher Selbstzweck zu sein. Zumal du dann doch immer wieder ganz auktorial den Erklärbären rausholen musst, um zu erklären, wie deine Welt funktioniert. Hier wurde also wenig durchdacht und viel Potenzial verschenkt.

Insgesamt eine Geschichte, die mich mit eher gemischten Gefühlen zurücklässt. mal sehen, ob es am Ende noch für Punkte reicht.

beste Grüße,
Veith


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Hang the cosmic muse!

Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills …
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Hummelchen48
Geschlecht:weiblichWortedrechsler


Beiträge: 93
Wohnort: Rheinland-Pfalz


Beitrag05.07.2020 06:49

von Hummelchen48
Antworten mit Zitat

Hallo,

gut erzählt, mich stören ein wenig die Schreibfehler, aber sonst...

Grüße

Hummelchen
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Ribanna
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 61
Beiträge: 772
Wohnort: am schönen Rhein...


Beitrag05.07.2020 08:08

von Ribanna
Antworten mit Zitat

Ich finde den Text klasse. Die Idee, dass Menschen sich wie Bäume ernähren, ist toll.
In einigen Texten wirkt die Utopie so, als müsse man automatisch dagegen sein, hier aber - und das ist das Besondere - ist es tatsächlich genau einer, der dagegen ist. Beide Seiten sind gut "ausgeleuchtet".
Sprachlich sehr schön, eine runde Geschichte.
Ich lasse Punkte da, wie viele, weiß ich noch nicht.


_________________
Wenn Du einen Garten hast und eine Bibliothek wird es Dir an nichts fehlen.
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nicolailevin
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 259
Wohnort: Süddeutschland


Beitrag05.07.2020 11:30

von nicolailevin
Antworten mit Zitat

Die Menschheit ernährt sich von Photosynthese, nur einer will sich richtig sattessen. Skurrile Idee!

Es liest sich geschmeidig, und ich finde es bemerkenswert, dass in den kurzen Text fünf verschiedene Perspektiven gepasst haben. Kann man machen, wenn mans kann. Respekt!

Mir gefällt, wie die sinnliche Komponente ins Spiel kommt, das Auflehnen gegen das Richtige, das leider so langweilig und lustbefreit ist. Das kann man als beispielhaft sehen für so viele Dinge, die wir als falsch erkannt haben und doch nicht davon lassen können: Schnell Auto fahren, Fleisch essen, in die Karibik fliegen, allein in großen Altbauwohnungne leben ...

Für richtig große Literatur vielleicht eine Winzigkeit zu glatt erzählt, aber definitiv in meinen Top 3.
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hobbes
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Moderatorin

Beiträge: 4292

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
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Beitrag05.07.2020 16:46

von hobbes
Antworten mit Zitat

Das ist die zweite Geschichte, die ich anklicke. Auch wegen des Titels, dummerweise aber nicht, weil ich den Titel großartig finde, sondern weil ich herausfinden will, ob meine Vorurteile, die ich wegen des Titels sofort gefasst habe, irgendwie aufgehen.

Ersten Absatz gelesen und ich befürchte, ja, es wird wohl so sein. Allein schon der Flunsch. Ich habe ja so eine virtuelle Liste von Worten, die mir einen Text vermiesen und der Flunsch steht da zwar nicht unbedingt drauf, aber irgendwie ist er schon so eine Art "Anzeigerwort" für einen Text, der mir nicht behagt. Rein vom Ton her, meine ich jetzt.

Beim dritten Absatz fange ich an, gedanklich abzuschweifen, habe so eine Ahnung, wo das alles hinführen wird und selbst wenn es doch ganz woanders hinführen sollte, immer weniger Lust, weiterzulesen.

Oh, die Menschen müssten also rosa aussehen. Ich denke: Nein, müssten sie nicht.
Und das passt dann halt auch zu meinen Vorurteilen diesem Text gegenüber.

Ok, dann geht die Geschichte doch nicht so aus, wie ich dachte (nämlich mehr so in Richtung Fest-Sabotage, anderen die Freude vermiesen).
Dass es anders ausgeht, hilft nur leider auch nix.
Der Florin-Abschnitt ist mir zwar mit am liebsten, weil hier noch am ehesten echte Emotion mit- bzw. ankommt, aber auch da ist drumherum viel zu viel Erklärbär und überhaupt ist mir dieser Text viel zu überfüllt.
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Gast







Beitrag06.07.2020 03:49

von Gast
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Schön geschrieben und bis hin zum letzten Abschnitt von Florian gut erzählt. Dieser letzte Teil lässt etwas nach, da er meiner Meinung nach gleich mehrere Probleme enthält.

Zum einen:
Zitat:
In Büchern und in Lernfilmen über die alte Zeit hatte er gesehen, wie die Menschen wirklich aussehen müssten. Rosa und nicht so schlundsackschneckenschleimgrün.

Ist sicher nicht böse (rassistisch) gemeint, könnte aber sehr missverstanden werden. Ein simples "Rosa- oder Brauntöne, aber sicher nicht so schlundsackschneckenschleimgrün" hätte das Problem gelöst.

Weiter bleibt unbeantwortet, wie Menschen im hohen Norden oder einfach im Winter bei schlechtem Wetter überleben. Auch genügt die Erfindung der menschlichen Photosynthese noch nicht, um Autos von der Strasse und Flugzeuge vom Himmel zu holen. Da muss noch mehr passiert sein?

Und schliesslich ist das Unbehagen von Florian sehr knapp bis ungenügend ausgearbeitet. Er hätte als rebellischer und etwas mysteriöser Teenager viel Potential, aber schlussendlich hat er einfach Lust, normal zu essen. Im Vergleich zu Welthunger, Krankheiten, Umweltverschmutzung und Kriegen doch eher ein banales Problem?

Schreibstil und Geschichte gefallen mir dabei gut.
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silke-k-weiler
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 49
Beiträge: 750

Das goldene Schiff Der goldene Eisbecher mit Sahne


Beitrag06.07.2020 12:14

von silke-k-weiler
Antworten mit Zitat

Lieber Text,

endlich ... die ganze Zeit brenne ich schon darauf, zu erfahren, was es mit Dir auf sich hat. Elysia oder die Schlundsackschnecke - was für ein abgefahrener Titel.

Die Idee dahinter gefällt mir richtig gut. Auch die Vorgaben sind mMn voll umgesetzt. Der rebellierende Teenager, der sich echtes Essen wünscht und auch beschafft, während die anderen Photosynthese betreiben. Daumen hoch

Lieblingsstelle: Missmutig sieht er sich um. Alle grün. Er hasst grün.

Der Text ist gut aufgebaut, in sich rund, einziger Wermutstropfen sind ein paar Rechtschreib-/Grammatikfehler. Schade, aber nicht weiter tragisch, denn ich nehme Dich auf jeden Fall mit in die nächste Runde.

Herzlichst
Silke

*****

Nachtrag: Ich hätte Dir so gerne mehr Punkte gegeben, aber am Ende ist nur noch einer übrig geblieben. Aber ich möchte noch einmal betonen, dass Du eine richtig schöne, runde Geschichte bist. Dummerweise war das Feld ab Punkt 7 so dicht, dass ich abwägen musste. Crying or Very sad
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d.frank
Geschlecht:weiblichReißwolf
D

Alter: 44
Beiträge: 1125
Wohnort: berlin


D
Beitrag06.07.2020 13:53

von d.frank
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Abgefahrene Idee, leider passt es textlich für mich nicht. Obwohl das an sich gut verwoben ist, wirkt es ein bisschen künstlich in Richtung Auflösung hingezogen oder auch verschleiert. Dadurch fehlt Tiefe, aber das ist ja nicht schlimm und oft auch Geschmackssache.

_________________
Die Wahrheit ist keine Hure, die sich denen an den Hals wirft, welche ihrer nicht begehren: Vielmehr ist sie eine so spröde Schöne, daß selbst wer ihr alles opfert noch nicht ihrer Gunst gewiß sein darf.
*Arthur Schopenhauer
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Heidi
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1425
Wohnort: Hamburg
Der goldene Durchblick


Beitrag10.07.2020 21:23

von Heidi
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Heftig noch ein oder-Titel. Aber das nur mal am Rande zu Anfang.

In dieser Welt gibt es keine Probleme mehr und das dank der Schlundsackschnecke, die Forscher dazu brachte, an Menschen Gen-Versuche zu machen, um sie photosynthetisch umzufunktionieren. Die Menschen brauchen also nichts mehr zu essen, nur Sonne, um zu überleben und somit sind alle Probleme der Menschheit gelöst – zumindest in dieser Geschichte. Dummerweise gibt es eine Person, die damit nicht zufrieden ist. Florin, ein Jugendlicher, der viel lieber das Leben spüren möchte mit allem, was dazu gehört - und das betrifft definitiv auch das Essen. Ihm reicht es nicht, mit Geschmack angereichertes Gelee oder Wasser zu sich zu nehmen.

Dir ist es gelungen eine wirklich sehr paradiesische Stimmung zu erzeugen. Die Figuren reden und agieren untereinander absolut harmonisch und liebevoll. Alles ist wolkig-fröhlich. Schön. Im Kontrast dazu ist dann das dunkle, auch blasse, was von Florin kommt. Seine Unzufriedenheit wird schnell spürbar. Der Text wurde so verfasst, dass er sich wie ein Krimi liest. Du beherrschst es, neugierig zu machen und Spannung zu erzeugen, auch bleiben Bilder nachhaltig vorhanden.
Natürlich muss eine Utopie auch nicht überall logisch sein, es können ja auch fantastische Elemente vorkommen. Aufgefallen ist mir aber dennoch, dass das Konzept, den Menschen zur Pflanze zu generieren, nicht auf alle Hautfarben anwendbar ist bzw. wird im Text klar ausgesprochen, dass nun niemand mehr hell sei, sondern dunkel und damit ist grün gemeint. Wenn ich es möchte, kann ich mir natürlich denken, dass auch dunkelhäutige Menschen durch eine Veränderung im Erbgut grün werden wie ehemals hellhäutige Menschen. Dennoch klingt das etwas unlogisch in mir nach.

Insgesamt reißt mich die Geschichte nicht vom Hocker. Grotesk kann es gerne sein, aber hier ist mir das schon fast too much, weil extrem unrealistisch und dann auch sehr konventionell umgesetzt. Ich habe mir bei diesem Wettbewerb nicht wirklich sprachlich herausragende Texte erhofft, dennoch fehlt mir bei deinem Text etwas, woran ich mich reiben kann. Etwas, das zum Nachdenken anregt, zum Weiterdenken und Weiterspinnen.

Es gibt keine Punkte.
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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag11.07.2020 19:02

von Constantine
Antworten mit Zitat

Bonjour

Eine wahnwitzige Idee, Chlorophyll bzw. Chloroplasten kurz- oder langzeitig im Menschen, genauer, auf dessen Hautoberfläche, zu integrieren und dafür zu sorgen, dass der Mensch mittels Sonnenlicht seinen Energiebedarf photoautotroph deckt. Die Menschheit als Sonnenanbeter. Cool.
Nur: ATP allein genügt zur Ernährung des Menschen leider nicht.

Bei deinen erwähnten UV-Lampen bin ich skeptisch, diese als "Nahrungsquelle" langfristig zu nutzen, die Hautkrebsgefahr wäre mir zu hoch, und ich möchte bezweifeln, dass diese von ihrer kurzwelligen Wellenlänge, wenn du mit UV-Lampen das Spektrum von UV-A, UV-B und UV-C meinst, passend sind, absorbieren Chlorophyll a und b im etwas langweiligeren Bereich von ca 430 nm und 460 nm und zusätzlich im langwelligen Bereich zwischen 610 nm und 660 nm.

Verloren hast du mich auch etwas mit deinen Uhrzeiten:
Gegen 9.38 Uhr  sieht die Nachbarin Florin das Haus verlassen, gegen 9.58 Uhr sieht ihn Michael Kerner in die Bahn steigen und Florin selbst erzählt
Zitat:
20.6.2020 – 9.05 Uhr – Florin
Er hatte die Bahn nur knapp erreicht. Glückgehabt. Ein paar Minuten sitzt er nur da, verschnauft.

Vielleicht sollte es 10:05 Uhr heißen. Ich bin mir nicht sicher.

Deine gewählte Form, die Geschichte aus mehreren Perspektiven zu erzählen, hat bestimmt seinen Reiz gehabt, überzeugt mich leider nicht wirklich.Zu sehr wiederholt sich für mich in den unterschiedlichen Perspektiven das Geschilderte, was den Text aufbläht und die unterschiedlichen Charaktere für mich nicht greifbar macht. Gut finde ich aber, dass die Besonderheit von Florins Hautfarbe mehrfach betont wird.

Da ist jetzt viel Gemecker drin, aber letzten Endes hat dein Text etwas Schönes geschafft: Er blieb in Erinnerung, nach dem ich die 19 Beiträge (minus deinem und meines eigenen) gelesen hatte. Ich mag deine Utopie, nicht unbedingt vom schriftstellerischen oder recherchierten Aspekt, aber von der kreativen Vorgabenumsetzung und vom Erinnerungswert an die Photosynthesemenschen her.
Mein Platz 6 in meiner Top Ten: six points.
Gratulation.

Merci beaucoup
Constantine
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firstoffertio
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Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
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Beitrag11.07.2020 23:02

von firstoffertio
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Da ist schon bisschen Sci-fi drin, aber es geht noch.
Irgendwie trotzdem witzig. Nicht aber, dass man nicht mehr essen braucht/darf.
Die Kaninchen aber schon?
Gut, dass es noch Gemüse und Äpfel gibt. Und Bücher!
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Xeomer
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Beiträge: 135
Wohnort: Xeothon


Beitrag12.07.2020 16:40

von Xeomer
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Liebe unbekannte Autorin,
lieber unbekannter Autor,

der Text zählt sicherlich zu meinen Top drei. Auf jeden Fall von dem bisher gelesen. Die Aufgabenstellung sehe ich als ohne Zweifel erfüllt an.

Die Geschichte gefällt mir auch, weil sie sich einem der großen Probleme der Menschheit widmet, das, zumindest gefühlt, in der letzten Zeit nicht mehr ganz so Populär war.

Sehr schön umgesetzt!

Die endgültige Bewertung nehme ich später vor.

Viele Grüße,
Xeomer


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Vogelsucher
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Beiträge: 179



Beitrag13.07.2020 19:06

von Vogelsucher
Antworten mit Zitat

Ich hätte eine Sekte oder so erwartet. Aber trotzdem interessant.
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Gast







Beitrag13.07.2020 22:39

von Gast
Antworten mit Zitat

Elysia oder die Schlundsackschnecke

- Welche Krise(n) wurde(n) überwunden? Ernährungskrise

- Wie? Umstellung des menschlichen Metabolismus auf Photosynthese

- Aus welchem Blickwinkel wird das Geschehen geschildert? Eine Familie auf dem Weg zu einer Systemzelebrierenden Feier

- Wer ist der in der Ausschreibung geforderte Unzufriedene? Bruder der Prota, der sich nach real sinnlichen Erfahrungen sehnt.

=> Anforderungen erfüllt? Ja

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- Hat die Darstellung logische Fehler? Ist die Handlung schlüssig? Interessante Idee, aber wenn man das Ganze weiter durchdenkt, leidet die Schlüssigkeit. Evolutionär gibt es Mechanismen, die einem Gesamtorganismus positives feedback geben, wenn Nahrung aufgenommen wird, die dem Wirt (oder seinen Holobioten) gut tut (z.B. das Gefühl des Wohlschmeckens). Wenn also Florin "richtige" Geschmäcker herbeisehnt, hat er entweder eine metabolische Störung, die als solche bekannt sein sollte, oder alle Anderen "grünen" Menschen müssten die cravings auch haben, womit die Homogenität der Gesellschaft in Frage steht.

- Wie ist die handwerkliche Ausgestaltung? Solide, aber die fehlenden Absätze und mehrere Interpunktionsfehler stören den Lesefluss.

- Punkte und Begründung: 4. Leider verfallen die lt. Wettbewerbsregeln, da keine 10 Beiträge punktwürdig erscheinen.

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- Welche anderen Einreichungen sind vom Sujet her vergleichbar? Mona Lisa... (Setting, Erklärungsansatz), Vergiß nie... (Familienperspektive), Kulturdialog und Bitte hier einen... (Darstellung einer ökologisch fokussierten Zukunft)

- Sonstige Kommentare: Erinnert ein bißchen an Soylent Green, allerdings ohne den Menschenfleischhorror.
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Malaga
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 826



Beitrag16.07.2020 10:11

von Malaga
Antworten mit Zitat

Photosynthese statt Futtern, und das Nahrungsproblem ist gelöst.
Da würde nicht nur einer rebellieren, und nicht nur nach einem Apfel rufen, sondern - wie bereits hier in den Geschichten gehabt, nach Schwein und Cola.
Ich stelle mir schon die Demonstrationen vor: Schwein essen ist ein elementares Freiheitsgrundrecht! Laughing
Die Realität ist sich selbst Satire genug!

Der Text ist okay, aber irgendwas fehlt mir, vielleicht mehr Tiefe und Hintergrund, sowohl bei dem Prota als auch bei den gesellschaftlichen Veränderunen.
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poetnick
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 62
Beiträge: 834
Wohnort: nach wie vor


Beitrag16.07.2020 21:48

von poetnick
Antworten mit Zitat

Hallo Unbekannt,

die Geschichte hat Originalität, kommt mir jedoch zunehmend
ins Erzählen und Erklären.
Habe mich daher für andere Texte zur Punktevergabe entschieden.

LG - Poetnick


_________________
Wortlos ging er hinein,
schweigend lauschte er der Stille
und kam sprachlos heraus
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Michel
Geschlecht:männlichBücherwurm

Alter: 52
Beiträge: 3379
Wohnort: bei Freiburg
Das bronzene Bühnenlicht Das goldene Niemandsland
Der silberne Durchblick Der silberne Spiegel - Prosa
Silberne Neonzeit


Beitrag17.07.2020 10:43

von Michel
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Das besticht mich schon mal durch seine Originalität. Welternährung durch Photosynthese, das hab ich noch nicht gelesen. Die Idee wird organisch eingeführt; ich erfahre nicht sofort, was es mit dem Frühstück auf sich hat, es wird mir auch nicht mit dem Holzhammer eingedroschen, sondern fügt sich in dieses ruhige Stück.
Einer, der’s nicht mag? Check. Florin isst gern Gegrilltes und Himbeeren.
Aber genau dieses „Check“ ist es, was mich mit dem Text noch nicht so recht warm werden lässt. Die Idee ist konsequent durchdekliniert, doch es wirkt ein wenig so künstlich wie das UV-Breakfast aus Florins Blick.
Dass die Zukunft möglicherweise langweilig wird, kann man der Geschichte nicht vorwerfen; vielleicht sind wirkliche Utopien eben langweilig, weil das, was wir mit Spannung verbinden, eben oft Konflikt, Kampf, Krieg bedeutet. Und trotzdem: Das plätschert noch ein wenig dahin, auch wenn es Florin nicht gut geht. Der Blick der Nachbarin, die Besorgnis der Eltern: Alles passt zusammen, nur für mich bleibt es ein wenig blutleer.
Paar Rechtschreibfehler sind noch drin. Beispiel:
Zitat:
„Nein und nein“ der Junge


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chaoticinfinity
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Beitrag20.07.2020 08:51

von chaoticinfinity
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Guten Morgen Wink

Leider schaffe ich es aus Zeitgründen erst jetzt mich zu melden.
Vielen Dank für eure Punkte!

Ich hätte ehrlich gesagt nicht mit so einer guten Plazierung gerechnet, weil ich bis zum Donnerstag vor Wettbewerbsende nicht mal wusste ob ich mit machen werde. Aber nachdem mein Kinderdings dann doch endlich wieder in den Kindergarten durfte, war es eine relativ spontane Sache Wink Und für 2 Vormittage (ich kann Nachmittags nicht schreiben mit gelangweiltem Kleinkind um mich rum, hatte also nur die Vormittage abzüglich Mittagessenkochen) bin ich recht zufrieden Wink

Zu den Kritikpunkten. Die sind mit Sicherheit größtenteils gerechtfertigt, gerade auch Rechtschreibfehler etc. Das ärgert mich selbst sehr.

Zu den Hautfarben:  ich wollte keinem auf den Schlips treten. Mir sind Hautfarben so egal, weil Mensch einfach Mensch ist, dass ich da einfach nicht weiter drüber nachgedacht habe. Evtl einmal drüber weg lesen, war nicht bös gemeint.

Weil die Frage auf kam wie meine Idee zu Weltfrieden bzw. in eine Utopie führen sollte. Mein Gedankengang (weit her geholt oder nicht) war: Betreibt der Mensch photosynthese ist ersteinmal das Nahrungsmittelproblem gelöst. Und braucht der Mensch klare Luft damit die Sonne ordentlich bis zu ihm durch kommt, wird er sicher sehr drauf achten dass kein Dreck mehr in die Luft gepustet wird, also weniger Luftverschmutzung und durch den Wegfall einer extrem großen, recht rücksichtslosen Industrie auch deutlich weniger Umweltverschmutzung.

Ich freu mich trotzdem dass die Geschichte einigen gefallen hat  Wink
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