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Hummelchen48 Wortedrechsler
Beiträge: 93 Wohnort: Rheinland-Pfalz
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19.06.2020 18:00 Kulturdialog von Hummelchen48
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Kulturdialog
„Kommst du mit? Heute Nachmittag ist eine Kulturveranstaltung im Park.“ „Ach nein, keine Lust, was gibt es denn?“ „Russische Volkstänze.“ Petra schaute ihren Mann an, er war wieder mal nicht aus dem Haus zu bekommen. „Nein, das ist mir zu langweilig, vor zwei Tagen waren es Maori-Tänze. Machen die auch noch etwas anders als Tanzen?“ „Ach Horst, stell dich doch nicht so an, das ist doch schön!“ Horst winkt ab. „Gestern hab ich ein Theaterstück gesehen, jeden Tag gibt es etwas anderes, das weißt du doch.“ „Aber ich muss ja nicht immer hingehen, oder?“ „Eigentlich gehst du nie mit, ich weiß gar nicht, warum ich dich immer wieder frage.“ Petra wirft entnervt eine Stola über die Schultern, greift nach ihrer Handtasche und geht Richtung Tür davon. „Warte, haben wir dem Krieg vor zwanzig Jahren etwa entsagt, nur um täglich irgendeinen Firlefanz anzuschauen?“ Petra bleibt stehen. „Sag mal, Horst, was ist mit dir los? Die Welt hat den Krieg abgeschafft, alle versuchen sich zu vertragen und das seit zwanzig Jahren mit Erfolg und du? Du bist damit nicht zufrieden. Wir haben doch ein schönes Leben, täglich vier Stunden Arbeit und jede Menge Natur und Kultur, die wir den Rest der Zeit genießen können. Wir haben genug Geld, eine schöne Wohnung, ein Auto, was willst du eigentlich?“ „Ich weiß auch nicht, Petra, aber dieses ganze Zeug langweilt mich zu Tode, früher war alles anders, manchmal glaube ich sogar, es war besser.“ Petra schüttelt den Kopf. „Früher gab es Kriege und Waldsterben. Viele hatten keine Arbeit und erst recht kein Geld für ein schönes Leben. Wir haben alles, du solltest glücklich darüber sein.“ Horst schaut seine Frau traurig an. „Und warum bin ich es dann nicht?“
Weitere Werke von Hummelchen48:
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V.K.B. [Error C7: not in list]
Alter: 51 Beiträge: 6154 Wohnort: Nullraum
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04.07.2020 03:57
von V.K.B.
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Hallo Inco,
um es kurz zu machen: nö, datt is nix. Ein langweiliger Dialog, der einfach so dahinplätschert, schlecht formatiert und irgendwie – ja, wie ich sagte: nichts. Es werden keine wirklichen Fragen aufgeworfen, keine–
Aber ich lass das jetzt, sonst wird meine Bewertung ja noch länger als dein Text. Vergleich das mal mit dem, was andere eingereicht haben. Klar könnte man auch Kurzprosa schreiben, aber dann muss das schon richtig geistreich sein. Diese hier ist aber einfach nur belanglos.
Sorry für die harten Worte, aber das ist nun mal ein Literaturwettbewerb hier und nicht der Streichelzoo,
Veith
_________________ Hang the cosmic muse!
Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills … |
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nicolailevin Eselsohr
Beiträge: 260 Wohnort: Süddeutschland
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04.07.2020 13:28
von nicolailevin
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Holla, das ist aber kurz geraten!
Hm, die Utopie bekommt eine knappe Dialogpassage, da lässt sich natürlich wenig schwelgen, ist aber auch nicht so wichtig. Das Setting ist real und nachvollziehbar, der Dialog lebensnah. Und aus dem lakonischen Schlusssatz eine kluge Quintessenz: Dass passieren kann, was will - glücklich und zufrieden werden einige nie werden.
Für mich eine gelungene aphoristische Miniatur. Wenn ich jetzt noch einen richtigen Anstoß zum Selberweiterdenken bekommen hätte, irgendeinen Kick, der mich aus dem "Ja, zugestanden: hypsch und nett"-Modus rausgeschleudert hätte, wäre der Text in den Punkten gelandet.
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Ribanna Klammeraffe
Alter: 61 Beiträge: 772 Wohnort: am schönen Rhein...
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05.07.2020 08:53
von Ribanna
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Liegt in der Kürze die Würze? Nichts ist an dieser Szene auszusetzen, aber es reicht mir nicht.
Eine schöne Welt mit Frieden und viel Kultur und Horst, der Kulturbanause. Ja, das ist stimmig, aber irgend wie nicht genug.
Ich lasse Punkte da, wie viele, weiß ich noch nicht.
_________________ Wenn Du einen Garten hast und eine Bibliothek wird es Dir an nichts fehlen. |
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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4297
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05.07.2020 19:30
von hobbes
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Das geht leider gar nicht. Erstens ist es höchst lese-unfreundlich formatiert, zweitens ist es leider ziemlich langweilig. Petra gibt sich Kultur, Horst bleibt lieber zu Hause.
Ja, und?
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Gast
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06.07.2020 04:33
von Gast
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Na bei diesen offensichtlichen Anzeichen von Depression ist die Antwort ja wohl klar.
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d.frank Reißwolf
D Alter: 44 Beiträge: 1129 Wohnort: berlin
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D 06.07.2020 15:49
von d.frank
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Mag sein, dass es Stilmittel ist, dass zwischen den Sprechern keine Absätze kommen, könnte den kulturellen Einheitsbrei unterstreichen, auf den es hier vielleicht hinausgehen soll (für den Aggressionsabbau böten sich auch Sportveranstaltungen an). Kulturdialog - den Titel finde ich wirklich witzig, bezogen auf Petra und Horst, aber an sich haben andere die Thematik besser verarbeitet und ja, sich viel mehr Arbeit gemacht, was ich auch getan hätte, wenn die Zeit dafür gewesen wäre. Aber das zählt nicht als Ausrede, weder für diesen, noch für meinen Text.
_________________ Die Wahrheit ist keine Hure, die sich denen an den Hals wirft, welche ihrer nicht begehren: Vielmehr ist sie eine so spröde Schöne, daß selbst wer ihr alles opfert noch nicht ihrer Gunst gewiß sein darf.
*Arthur Schopenhauer |
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silke-k-weiler Klammeraffe
Alter: 49 Beiträge: 750
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07.07.2020 10:14
von silke-k-weiler
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Lieber Text,
Kriege sind überwunden, jeden Tag gibt's mannigfach Kultur im Stadtpark, nur Horst macht nicht mit, ist unzufrieden, will nicht nur Maori-Tänze, sondern wieder mal ein bisschen Zoff.
Zum einen erschweren die fehlenden Absätze das Lesen, zum anderen ist der Dialog zu behäbig. Der Inhalt ist zu dünn. Tut mir leid, für mich kommst Du nicht in die nächste Runde.
Herzlichst
Silke
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Heidi Reißwolf
Beiträge: 1425 Wohnort: Hamburg
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10.07.2020 21:34
von Heidi
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Diese Miniatur erzählt mir von der Unzufriedenheit einer Person – Horst – und von der Zufriedenheit einer anderen Person – Petra. Letztere will ihrem Horst erklären, wie schön sie es hätten, seit es keine Kriege mehr gebe, seit das Waldsterben nicht mehr sei und alle Menschen nur vier Stunden arbeiten müssen. Sie will am heutigen Tag im Park Kultur genießen und zwar russische Volkstänze.
Im Dialog kommt das Unverständnis von Petra sehr deutlich zum Vorschein. Sie liebt offensichtlich all die neuen Errungenschaften ihrer Gesellschaft und kann sich darin absolut ergehen und erfreuen. Sie versucht Horst zu überzeugen und lässt nicht davon ab. Horst aber geht es anders damit, ihm sind diese Kulturveranstaltungen zu langweilig. Am Ende fragt er sich, warum er nicht wie alle anderen Menschen glücklich ist.
Und ja, das ist eine gute Frage und soll sicherlich der Aufhänger dieser Geschichte sein. Horst hat alles und trotzdem macht es ihn nicht glücklich. Vielleicht ein menschliches Problem, auch ein Problem unserer Zeit? Denn durch diesen Text wird mir noch einmal mehr bewusst, wie utopisch wir eigentlich heutzutage leben – zumindest im Westen. Und dann wieder die Tatsache, wie viele psychische Erkrankungen es heute gibt, wie viele Menschen schlichtweg unglücklich sind, obwohl, materiell gesehen, alles super ist.
Fünf Punkte!
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Constantine Bücherwurm
Beiträge: 3311
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11.07.2020 19:02
von Constantine
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Bonjour
Nachdem ich alle Wettbewerbstexte gelesen hatte, war deiner mein Favorit und blieb es. Gut geschrieben, keine Längen drin und pointiert erfüllst du mMn die Vorgaben bravourös.
Sehr gerne gelesen.
Gratulation für meine Höchstwertung: douze points.
Merci beaucoup
Constantine
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chaoticinfinity Gänsefüßchen
Beiträge: 26 Wohnort: Bayern
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12.07.2020 08:34
von chaoticinfinity
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Was würd ich geben für mal ein bisschen langeweile
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Malaga Klammeraffe
Beiträge: 826
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12.07.2020 12:05
von Malaga
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Das ist jetzt doch etwas zu einfach.
Alle Menschheitsprobleme gelöst, und einer fragt sich bzw seine Frau, warum er dennoch nicht glücklich ist? Hier müsste die Geschichte erst anfangen.
Bewertung am Ende im Vergleich.
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Xeomer Leseratte
Alter: 36 Beiträge: 135 Wohnort: Xeothon
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12.07.2020 16:57
von Xeomer
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Liebe unbekannte Autorin,
lieber unbekannter Autor,
Treffer und versenkt! Der Text hat mir gut gefallen. Definitiv Punktewürdig!
Viele Grüße,
Xeomer
_________________ "Zone 84" Buchtrailer: youtube.com/watch?v=ZygK3Te0jV8 |
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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12.07.2020 23:02
von firstoffertio
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Das ist ein bisschen arg kurz.
Aber immerhin kein Sci-Fi.
Stellt die Frage, ob eine realisierte Utopie (alle) glücklich macht.
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Vogelsucher Leseratte
Alter: 18 Beiträge: 179
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13.07.2020 18:59
von Vogelsucher
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Text, damit ich den Beitrag bewerten kann.
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Gast
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13.07.2020 22:47
von Gast
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- Welche Krise(n) wurde(n) überwunden? Offensichtlich mehrere; erwähnt werden Kriege, Waldsterben, Arbeitslosigkeit, soziale Konflikte durch prekäre Arbeitsverhältnisse.
- Wie? Wird nicht erklärt
- Aus welchem Blickwinkel wird das Geschehen geschildert? Ein in der neuen Welt lebendes Pärchen
- Wer ist der in der Ausschreibung geforderte Unzufriedene? Der Mann
=> Anforderungen erfüllt? Ja
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- Hat die Darstellung logische Fehler? Ist die Handlung schlüssig? Kann wegen der Kürze nicht wirklich gesagt werden
- Wie ist die handwerkliche Ausgestaltung? Der Text hat nur 285 Worte (Missinterpretation der Vorgaben?), das reicht leider nicht, um eine schlüssige und/oder interessante Geschichte aus diesen Vorgaben zu konstruieren, vor Allem weil die Handlung innerhalb der Erzählung sehr statisch und monoton ist. Es bleibt so ungefähr Alles ungeklärt: Was die Krise(n) überwunden hat, weswegen sich der Mann unwohlt fühlt und so weiter. Um mit der geringen Wortanzahl und dem daraus notwendig folgernden sehr knappen Telegrammstil noch etwas Interessantes machen zu können, müsste schon etwas wirklich passieren. So liest es sich einfach wie ein Tag in einer Beziehung, die im Laufe vieler gemeinsamer Jahre impulslos, schal und spröde geworden ist; das wäre (ähnlich wie bei 5,5%) aber auch in der "alten Welt" so gewesen. Ausser es wäre eine Situation wie ein Krieg hereingebrochen, die sich der männliche Prota dann aber nicht mehr gewünscht hätte.
- Punkte und Begründung: Keine
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- Welche anderen Einreichungen sind vom Sujet her vergleichbar? Challenge & Bayes, 5,5% (Pärchenfokus)
- Sonstige Kommentare:
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poetnick Klammeraffe
Alter: 62 Beiträge: 835 Wohnort: nach wie vor
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16.07.2020 21:59
von poetnick
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Hallo Unbekannt,
der Kulturdialog erfüllt die Anforderungen der Themenvorgabe und lässt
die Empfindungen der Protagonisten nachvollziehbar aufleben.
Das Potenzial des Themas wird für mich (in der kurzen Szene), nicht genug ausgeschöpft.
Daher habe ich andere Texte in die Bepunktung gewählt.
LG - Poetnick
_________________ Wortlos ging er hinein,
schweigend lauschte er der Stille
und kam sprachlos heraus |
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Michel Bücherwurm
Alter: 52 Beiträge: 3373 Wohnort: bei Freiburg
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17.07.2020 10:44
von Michel
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Bisher der kürzeste Text, der mir im Wettbewerb untergekommen ist. Im handlichen Monoblock-Format sozusagen, weil auf jede Gliederung durch Absätze verzichtet wurde. Ist das ein neutraler Erzähler? Wahrscheinlich, aber den Löwenanteil bestreitet ohnehin der Dialog.
Ja, der Dialog. Wie aus dem Leben gegriffen, man stellt sich die beiden förmlich vor, Horst auf dem Sofa, Petra mit der Handtasche, stell dich nicht so an, gestern war es ein Theaterstück. Ich glaube, was mich an dem Dialog stört, ist eben, dass er wie aus dem Leben gegriffen wird. Fehlen nur noch die Stotterer, Wortwiederholungen und „ähs“. Aber genau das macht eben keinen geschriebenen Dialog aus, der funktioniert anders. Der pfiffige kleine Streit wird dadurch zäh und ich schweife innerlich ab, bis zum letzten Satz und Horsts kleiner trauriger Frage. Die trifft es, aber mich nur am Rande. Sorry, aber so ganz warm werde ich nicht mit dem Monoblock.
_________________ Seit 27. April im Handel: "Rond", der dritte Band der Flüchtlings-Chroniken |
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