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Der Matrose -Kapitel 1,2


 
 
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Johannes Attenkofer
Geschlecht:männlichErklärbär
J

Alter: 24
Beiträge: 2



J
Beitrag29.06.2020 23:54
Der Matrose -Kapitel 1,2
von Johannes Attenkofer
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Versagen


Nicht so, als hätte er von sich etwas anderes erwartet, geschweige denn behauptet.  Einen Wurm wie ihn hätte ein Erfolg eher schockiert und zurückschrecken lassen.
Aber da ihm hier keine Überraschung zu Hilfe kam, sammelte er den von seiner Unfähigkeit gezeichneten Körper wieder auf und zwang sich in einen aufrechten Stand, der eindeutig einen Versuch des Widersetzens darstellten sollte, jedoch nichts, als seine Unsicherheit offenbarte. Ihn griff die Angst, diesmal wäre es der Boden selbst, der ihm den Stand zertreten würde.
Doch die Wellen schienen Mitleid mit ihm zu haben und so beließen sie es bei einem Schaukeln, dem selbst seine schlaksigen Beine gegensteuern konnten.

Stattdessen wendeten sie sich in Richtung der Insel, an der der Wind das Segel in einigen Meilen Abstand vorbeizuschleusen vermochte.
Nicht, dass es die Insassen des Bootes gekümmert hätte. Sie schienen das Land nicht genug zu vermissen, um einen Zwischenstopp zu ersehnen.
Immer weiter, als wäre ihnen die Richtung der Reise bekannt, ließen sie das Boot sich steuern, in dem puren Vertrauen, dass es ankommen würde, wo auch immer es sich hinzubegeben wünschte.
Aber ganz arbeitslos waren sie auch nicht.
Es gab eine  Crew zu versorgen, Reparaturen, Reinigungen, ein Boot verlangt nach Fürsorge. So hatte man etwas zu tun und tat es auch,
schließlich war man Teil einer Einheit, eine Mannschaft.
Doch auch eine Mannschaft kennt ihre Schwächlinge.
Auch einer Einheit grummelt der Magen, wenn ein Glied zu roh ist um Verantwortung zu verdienen.
Und so packt man es sich und schleudert es auf die Holzplanken unter Deck.

"Ich würd dir gern sagen, dass du jetz die Toiletten schrubben gehst, aber das würde heißen, ich müsste dir vertrauen, das zu schaffen.
Du Leck tust mir fast schon Leid, so unbrauchbar wie du bist. Der einzige Nutzen, den wir aus dir vielleicht noch rausquetschen können, ist der selbe, den dieser Sack Kartoffeln hat."
Man würde auf hoher See als Hauptnahrungsmittel Fisch vermuten, dieses riesige Boot hatte jedoch einen Bauch, dessen Ladung einzig und allein aus einer Unmenge an Kartoffelsäcken bestand, sodass man sich fast schon davor fürchten müsste, wie hoch das Deck an dem Tag über dem Meeresspiegel stehen würde, an dem der letzte Sack vom Bauch des Schiffes in die Bäuche der Crew entleert worden wart.



Schuld


Er verspürte keinen Wunsch sich zu verteidigen. Er wusste doch selbst, dass er nichts tun konnte um das Problem aufzulösen. Er kannte doch seine Unfähigkeit, und damit auch die Unfähigkeit etwas an dieser zu ändern. Er war wahrhaftig ein Leck. Und der einzige Weg sich zu stopfen, wäre es, die Planken in Ruhe zu lassen und sie nicht mehr mit der Anwesenheit der eigenen Strümpfe zu plagen.
Unter dem Matrosen, der ihm das Veilchen verpasst hatte bogen sich die Planken gewaltig.
Und dennoch war er es, er, der kaum ein Knarzen unter den Füßen erzeugte, war es, der mit seinem Dasein nichts anderes bezweckte, als das Boot unnötig zu senken.
Er war Ballast. Und nichts anderes.
Noch größer als die Furcht vor dem Tageslicht, war die Scham, nicht einmal den Mut zu haben, den Ballast abzuwerfen. Als er die hölzernen Stufen des Unterdeckzugangs hinauf wankte, sich hinter dem breiten Rücken seines vorherigen Angreifers versteckend, spürte er den Hass einer gesamten Einheit von kräftigen, angsteinflößenden Seemänner auf sich ein klatschen. Er versteckte sich nicht vor ihnen, er versteckte mehr sie vor seinem Blick, indem er mit diesem die Naht des dunkelroten Leinenhemdes verfolgte. Er wusste, dass sie ihn beschuldigten, doch er kannte sich selbst von Geburt an. Er kannte sich und er kannte, was er war. Und er lernte schnell, sich davon abzuschneiden.
Wenn immer er seine Handlungen, ja teils seine Gedanken betrachtete, sah er immer deutlicher, dass er nichts mit diesen zu tuen haben wollte. Er wünschte sich eine Befreiung, eine Erlösung, einen Körper, in den seine Seele entfliehen könne. Und er wusste, dass kein Beten ihn einem lebenswerten Leben näher bringen würde. Er saß fest, er war angekettet. Und kein Feuer der Welt könnte diese Ketten schmelzen, ohne ihn mit in die Glut zu ziehen.

Manchmal  wünschte er sich sogar Ignoranz.
Manchmal wünschte er sich, sich in seinem gottverdammten Körper  wohlzufühlen.
Gerne alles zu zerbrechen, was ihm in die Finger fiel, gerne das Versagen zu akzeptieren als eigene Schuld, und Trauer empfinden dafür.
Doch die einzige Tragik, die er kannte, war die, in einem Nichtsnutz gefangen zu sein. Keiner seiner zahlreichen Fehler berührte ihn so stark, wie es nur die Tragik des ungeliebten Seins konnte. Manchmal verspürte er Wut gegenüber seiner Todesangst, die ihm nicht erlaubte, seinem Albtraum zu entfliehen, während ihm tagtäglich das offene Meer in die Tiefen der Seele grinste, ein hämisches Grinsen, das ihn zu kitzeln versuchte, weil es wusste, ihn so auf ewig necken zu können.

Doch die See spiegelt nur das Licht, das man hinein wirft. So gibt sie dem Admiral ein süßes Bild wieder, der das Fischernetz einzuholen suchte, welches das Boot durch die salzigen Gewässer und silbernen Schwärme zog.
"Drei Arme zieh'n mehr als einer! Kommt, hilf mir mal jemand!"

Einem solchen Charakter springt zu jeder Sekunde einer zur Hand. Er hat die Fähigkeit zu dirigieren, scheint fast, als wäre er der Kopf einer Schlange, die ihren Körper um ihre Opfer windet, während ihr Maul die Belohnung erhält.

Wer gibt dieser Seele solch ein glückliches Dasein und lässt eine andere in ihrem Kerker verrotten?
Doch der Verurteilte hätte nicht einmal die Kraft, denjenigen, der sich auf diese Frage hin offenbaren würde zu hassen.
Er war zu müde geworden, hatte zu viel gekämpft, ohne je einen Muskel bewegt zu haben, hatte zu viel gelitten, ohne einen Schnitt in der Haut zur Narbe wachsen zu sehen.
Nun war die Zeit zu schlafen. Denn nur im Schlaf war er nicht der Körper, nur im Traum konnte er mit der Seele alleine sein. Nur milder Trost war dies, denn die Seele sprach ihm: "Sei doch besser als der Körper und weg will ich vom Körper!"
Doch er musste das Jammern lieben und das tat er, denn es war das einzige, was er mit sich vereinen wollte. Er war nur ein Jammern und das würde ihn stolz machen, gegenüber dem Körper, der nur ein Wackeln und Stürzen war. Wenigstens konnte er so über das Stolpern schimpfen, denn es war nicht er, es war sein etwas, welches er nicht als Teil seiner selbst anerkannte.

Er suchte lange schon nicht nach einem Ausweg, denn er erwartete keinen.
Er erwartete nichts, er konnte seine Zukunft nach vorne werfen, so weit, dass sie unter dem Horizont verschwand und ihn nicht mehr besorgte. So wie es die Sonne nun tat.


Kapitel 3: Zwang . . .

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EnricoRiver
Geschlecht:männlichSchneckenpost

Alter: 38
Beiträge: 14



Beitrag04.07.2020 18:45

von EnricoRiver
Antworten mit Zitat

Mhm ... das ist mein der erste Eindruck nach dem Lesen des Textes gewesen.
So viele Worte und keine Handlung. Im ersten Absatz, wusste ich nicht mal wer da ist, wo dieser wer ist und was er da tut. Man bekommt am Rande noch mit, dass man sich wohl auf einem Schiff befindet, viel mehr ist mir aber nicht hängen geblieben. Nicht mal das Schiff hat ein Ziel, ebensowenig die die Geschichte selbst. Dein Text ist gefangen in einem endlosen Monolog einer Seele, die sich selbst nicht leiden kann. Nich einmal im nächsten Kapitel wird es besser. Sätzelanges Selbstmitleid. Aber sehen tu ich dabei niemanden. Ich weiß weder wie dein Prota aussieht, noch sehe ich ihn in irgendeiner Interaktion mit den Männern an Bord, die seinen Charakter näher beleuchten würden. Man kann zwar erahnen, das er irgendwie mit seinem Körper unzufieden ist, aber ich weiß bis zum Schluss nicht, was genau denn nicht mit ihm stimmt. Fehlt ihm ein Bein? Sind die Arme kaputt? Es bleibt ein Rätsel. Die Sätze sind auch sehr in sich verschachtelt und mit vielen selten gehörten Wörtern ausgefüllt. Das macht das Lesen sehr zähflüssig, zumal ja auch nichts passiert. Man erfährt nicht mal was über die Vergangenheit des Prota. Dem Text fehlt es ganz eindeutig an Handlung. Auch einen Charakter einzuführen, der sich die ganze Zeit selbst schlecht denkt, macht es nicht gerade erstrebenswert, weiter zu lesen. Vielleicht solltest du ihm irgendeien positive Eigenschaft zugestehen oder ihm zumindest Hoffung und einen Lichtblick geben. So wie es jetzt ist, könnte ich mir vorstellen, schreckst du Leser eher ab, anstatt Interesse zu wecken.
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Johannes Attenkofer
Geschlecht:männlichErklärbär
J

Alter: 24
Beiträge: 2



J
Beitrag09.07.2020 17:34

von Johannes Attenkofer
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke für die Kritik Enrico!

Ich glaube mein Problem war, dass ich zusehr für mich selbst geschrieben habe.
In meinem Kopf erzeugt der Text ein Bild, das für mich verständlich und berührend ist, aber die Aufgabe eines Schriftstellers ist ja dieses Bild anderen zu vermitteln.

Die Handlung beginnt im nächsten Kapitel, welches ich noch nicht angehängt habe (das war vielleicht nicht die beste Entscheidung Smile ), aber wie du schon angemerkt hast, wird es wohl vielen schwer fallen bei diesem Anfang überhaupt so weit zu kommen.

Ich werde definitiv unter diesem Gesichtspunkt meinen Text überdenken und überarbeiten.

Danke für deine Zeit und Anreize Very Happy
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Pickman
Geschlecht:männlichPlottdrossel


Beiträge: 2284
Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare


Beitrag19.07.2020 17:04
Re: Der Matrose -Kapitel 1,2
von Pickman
Antworten mit Zitat

Lieber Johannes,

dann wollen wir mal.

Johannes Attenkofer hat Folgendes geschrieben:

Nicht so, als hätte er von sich etwas anderes erwartet, geschweige denn behauptet. ((Netter Einstieg, macht neugierig.))  Einen Wurm wie ihn hätte ein Erfolg eher schockiert und zurückschrecken lassen. (("Schockiert", "zurückschrecken" - Redundanz.))
Aber da ihm hier ((Wo sonst?)) keine Überraschung zu Hilfe kam, sammelte er den von seiner Unfähigkeit ((Wessen? Die des Prota? Die des Körpers?)) gezeichneten Körper wieder auf und zwang sich in einen aufrechten Stand, der eindeutig einen Versuch des Widersetzens darstellten sollte, jedoch nichts, als seine Unsicherheit offenbarte. Ihn griff die Angst, diesmal wäre es der Boden selbst, der ihm den Stand zertreten (("Den Stand zertreten"? Wirklich?)) würde.
Doch die Wellen schienen Mitleid mit ihm zu haben und so beließen sie es bei einem Schaukeln, dem selbst seine schlaksigen Beine gegensteuern ((Falsches Wort.))konnten.

Stattdessen wendeten sie sich ((Wer? Die Wellen? Die Beine?)) in Richtung der Insel, an der der Wind das Segel ((Okay, ein Pars-pro-Toto. Aber warum an dieser Stelle?)) in einigen Meilen Abstand vorbeizuschleusen vermochte.
Nicht, dass es die Insassen des Bootes gekümmert hätte. Sie schienen das Land nicht genug zu vermissen, um einen Zwischenstopp zu ersehnen.
Immer weiter, als wäre ihnen die Richtung der Reise bekannt, ließen sie das Boot sich steuern, in dem puren Vertrauen, dass es ankommen würde, wo auch immer es sich hinzubegeben wünschte.
Aber ganz arbeitslos waren sie auch nicht.
Es gab ((Wenn Du in der Stilebene bleiben willst, dann besser: "galt".)) eine  Crew zu versorgen, Reparaturen, Reinigungen, ein Boot verlangt nach Fürsorge. So hatte man etwas zu tun und tat es auch,
schließlich war man Teil einer Einheit, eine Mannschaft.
Doch auch eine Mannschaft kennt ihre Schwächlinge.
AuchDoch auch einer Einheit grummelt der Magen, wenn ein Glied zu roh ist, um Verantwortung zu verdienen.
Und so packt man es sich und schleudert es [s]auf die Holzplanken[/s] unter Deck.

"Ich würd dir gern sagen, dass du jetz die Toiletten schrubben gehst, aber das würde heißen, ich müsste dir vertrauen, das zu schaffen das zutrauen.
Du Leck tust mir fast schon Leid, so unbrauchbar wie du bist. Der einzige Nutzen, den wir aus dir vielleicht noch rausquetschen können, ist der selbe, den dieser Sack Kartoffeln hat."
Man würde auf hoher See als Hauptnahrungsmittel Fisch vermuten, dieses riesige Boot hatte jedoch einen Bauch, dessen Ladung einzig und allein aus einer Unmenge an Kartoffelsäcken bestand, sodass man sich fast schon davor fürchten müsste, wie hoch das Deck an dem Tag über dem Meeresspiegel stehen würde, an dem der letzte Sack vom Bauch des Schiffes in die Bäuche der Crew entleert worden wart.


Du hast Ambitionen und das ist gut so, aber ich würde den Stil nicht über den Inhalt stellen. Gerade Texte mit philosophischem Anspruch sollten verständlich sein.

Liebe Grüße

Pickman


_________________
Tempus fugit.
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CIPO86
Geschlecht:weiblichLeseratte
C

Alter: 37
Beiträge: 183



C
Beitrag19.07.2020 22:51

von CIPO86
Antworten mit Zitat

Ich wollte dich ermutigen weiterzuschreiten, aber auch, deinen  Stil zu verfeinern.
Der Text hat Potenzial, ist aber hier und da noch nicht ganz rund.
Philosophisch angehauchte Texte sind sicher nicht für jedermann und nicht einfach zu schreiben. Aber ich habe durchaus eine Idee im Kopf, was du mir mitteilen willst. Du musst aber zum Teil eine noch klarere Sprache finden. Damit meine ich nicht, dass der Leser nicht auch mal etwas nachdenken sollte. Aber die Bilder müssen klar sein, auch wenn sie hintergründig sind.

In deinem zweiten Text ist dir das imho besser gelungen als im ersten.
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Rodge
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 847
Wohnort: Hamburg


Beitrag20.07.2020 08:55
Re: Der Matrose -Kapitel 1,2
von Rodge
Antworten mit Zitat

Johannes Attenkofer hat Folgendes geschrieben:
Versagen


Nicht so, als hätte er von sich etwas anderes erwartet, geschweige denn behauptet.  Einen Wurm wie ihn hätte ein Erfolg eher schockiert und zurückschrecken lassen.
Aber da ihm hier keine Überraschung zu Hilfe kam, sammelte er den von seiner Unfähigkeit gezeichneten Körper wieder auf und zwang sich in einen aufrechten Stand, der eindeutig einen Versuch des Widersetzens darstellten sollte, jedoch nichts, als seine Unsicherheit offenbarte. Ihn griff die Angst, diesmal wäre es der Boden selbst, der ihm den Stand zertreten würde.
Doch die Wellen schienen Mitleid mit ihm zu haben und so beließen sie es bei einem Schaukeln, dem selbst seine schlaksigen Beine gegensteuern konnten.

Stattdessen wendeten sie sich in Richtung der Insel, an der der Wind das Segel in einigen Meilen Abstand vorbeizuschleusen vermochte.


Kapitel 3: Zwang . . .


Ich bin nach der obigen Passage aus zwei Gründen ausgestiegen.

- Ich finde es unlogisch, dass im ersten Absatz über "ihn" gesprochen wird, dann aber im zweiten Absatz, dass "sie" sich in Richtung Insel wendeten. Ich verstehe nicht, wer hier was erlebt.

- Ich mag den Erzähler nicht, der eine offensichtlich schwache Person als Wurm bezeichnet. Ich mag es nicht, wenn Leute getreten werden, die schon am Boden liegen und bin daher ausgestiegen.

Grüße
Rodge
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Gast







Beitrag24.07.2020 15:31

von Gast
Antworten mit Zitat

Was mir persönlich geholfen hat und das ist natürlich immer eine individuelle Sache:

- Wie wird der Verlauf deiner Geschichte sein?
- Wer sind die Hauptcharaktere?
- Weißt du bereits wie der Spannungsbogen deiner Geschichte verlaufen wird?
- Könntest du heute bereits (nur für dich) eine kleine Kurzzusammenfassung schreiben - quasi die gesamte Story "in a nutshell"?

Wenn du diese Struktur einmal hast, kannst du dich erst der Handlung widmen und im nächsten Schritt deine Prosa, deine Wortwahl, den Textfluss verbessern.

Wünsch dir viel Glück!
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KlaraAnna
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
K

Alter: 48
Beiträge: 19
Wohnort: Neustadt an der Donau


K
Beitrag27.07.2020 08:17

von KlaraAnna
Antworten mit Zitat

Hallo Johannes,

In mir hat Dein Text Mitleid für diese arme Kreatur ausgelöst. Und das macht mich auch neugierig, ob der Junge sich befreien kann, Stärke erreicht und sein Glück noch findet.
Wenn das hier ein Ausschnitt aus einem längeren Text ist, finde ich es absolut in Ordnung Passagen einzubauen, in denen nicht sooo viel passiert, aber du mit den Gefühlen der Leser spielst. Da passiert ja auch etwas.
Aber dann sollte schon wieder ein bisschen Spannung und Handlung her.

Dein Schreibstil gefällt mir persönlich sehr gut.

LG, Klara
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Natalie2210
Geschlecht:weiblichKlammeraffe
N

Alter: 37
Beiträge: 583



N
Beitrag29.07.2020 15:56

von Natalie2210
Antworten mit Zitat

Hallo!

Ich muss gestehen, ich habe den ersten Teil "Versagen" nicht verstanden. Wie Rodge bin ich mir nicht sicher, wer hier was erlebt, und warum fährt das Schiff auf einmal von selbst, obwohl es doch eine Mannschaft gibt, die es steuert?
Der Protagonist hält sich selbst für schwach, soviel ist klar. Aber warum tut dies auch die Mannschaft? Gibt es einen Anlass dafür, dass sie ihn als "unnütz wie ein Sack Kartoffeln" bezeichnet? Einen Zwischenfall? Vielleicht könnte man ihn einfach in einem Halbsatz erwähnen, dann ist die Handlung logisch und dein Stil trotzdem melancholisch.

Der zweite Teil - "Schuld" - hat mir sehr viel besser gefallen, hier passiert etwas, es kommt zu einer Schlägerei, und der Protagonist ist so sehr in seinen Selbstzweifeln gefangen, dass er sie sogar für gerechtfertigt hält. Das ist interessant, und als Leser frage ich mich an der Stelle, warum der Protagonist so starke Selbstzweifel hat. Fast kommt es auch zu einer Erklärung - "
Zitat:
doch er kannte sich selbst von Geburt an. Er kannte sich und er kannte, was er war
." - aber daraus alleine werde ich als Leser nicht schlau. Was ist er denn? Ist er körperlich behindert?

Ganz großartig finde ich die Passage

Zitat:
Manchmal wünschte er sich sogar Ignoranz.
Manchmal wünschte er sich, sich in seinem gottverdammten Körper wohlzufühlen.


Da kommt Gänsehautfeeling auf! Leider wird es danach wieder unverständlicher für mich - und - warum holt denn ein Admiral Netze ein? Für mich ist ein Admiral ein sehr hochrangiger Seeoffizier - der wird wohl nicht selbst Hand anlegen?

Ansonsten muss ich sagen, vielen Dank für diesen Text! Ich habe ihn gerne öfter gelesen.

Beste Grüße,
Natalie
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elzero
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 41
Beiträge: 26
Wohnort: Thüringen


Beitrag06.08.2020 18:03

von elzero
Antworten mit Zitat

Mmhh.
Also ich habe den Text jetzt 2 Mal gelesen, weiß aber leider noch immer nicht, wer der Protagonist ist, was sein Problem ist und wo die Handlung hingeht. Ich glaube, ich verstehe ungefähr, was er für Probleme mit sich und seiner Selbstwahrnehmung hat, aber nicht, warum und was er an Board dieses (ziellosen?) Kartoffelfrachters soll. Da kann ich nicht so recht mitfühlen.
Bestimmt ist es ja auch deine Absicht, Fragen aufzuwerfen und vieles anzuschieben, was im Kopf des Lesers passieren soll.
Dafür ist mir der Text aber zu anstrengend, dafür fehlt mir die Handlung, die vorran kommt, ein Problem schafft und eine Aktion / Reaktion fordert. Und auch die Symphatie für den Protagonisten oder das Interesse daran, wie eine Reaktion sich auswirkt.
Ansonsten sind stilistisch schon ein paar interessante Bilder drin. Und ich glaube, dass es sich lohnt, daran weiter zu arbeiten.
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