Im Winter

[Fred K. Linden]

Im Winter

Überall sitzen sie jetzt
auf der Bettkante
starren vor sich ins Dunkel
und sind tot

Überall frieren sie jetzt
und wissen
es wird nicht wieder warm

Irgendwo aber
spürt jemand Angst
und fängt an
sich zu wundern

[Nina]

Lieber Fred,

gut, dass es wenigstens den Einen gibt, der sich wundert,
es gibt also noch Hoffnung. Dein Gedicht mag ich. Das
teils Magische darin, fast Skurrile, oder auch Surreale, im
Wechsel mit dem "Bekannten" (indem die Figuren "reale,
menschliche Gedanken und Empfindungen haben). Und
am Ende dann doch wenigstens Einer, der Hoffnung trägt.

Liebe Grüße
Nina

[Fred K. Linden]

Hallo Nina,
danke für Deine Rückmeldung.

Das Gedicht schildert den Zustand einer tiefen Depression - es existiert keine Wahrnehmung von Gefühlen mehr (tot, kalt).

Wie Du richtig erkennst, besteht die Hoffnung darin, dass plötzlich eine Empfindung möglich ist. Angst zu haben ist eben deutlich besser als tot zu sein.

Liebe Grüße,
Manfred