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Pcfriseur
Schneckenpost

Alter: 59
Beiträge: 8
Wohnort: Wilhelmshaven


Beitrag24.05.2020 07:42
Von der Erfahrung
von Pcfriseur
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Im Alter habe man an Lebenserfahrung gewonnen, so sagt man. Die differenzierte Betrachtung aber läßt wie so oft zweifeln: So gibt es nicht nur erfahrene Menschen im hohen Alter auf der einen und naive Kinder auf der anderen Seite, sondern auch diejenigen, die aus dem langjährig Erlebten keine Konsequenzen ziehen und solche, die gering an Jahren sich anhand des Erfahrenen einer gnadenlosen Selbstkritik unterwerfen. Darüber definiert sich der Jüngling von hundert Jahren und auch der jungenhafte Menschenkenner.
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Pickman
Geschlecht:männlichPlottdrossel


Beiträge: 2284
Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare


Beitrag22.07.2020 22:57

von Pickman
Antworten mit Zitat

Lieber Pcfriseur,

die Idee ist nicht schlecht, aber viel zu umständlich ausgeführt. Kürze um die Hälfte. Dann halbiere den Text noch einmal. Und schon hast Du einen schönen Aphorismus.

Cheers

Pickman


_________________
Tempus fugit.
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F_Benjamin_Studer
Geschlecht:männlichWortedrechsler


Beiträge: 60



Beitrag12.08.2020 21:26

von F_Benjamin_Studer
Antworten mit Zitat

Hallo Pcfriseur,

ein interessantes Thema. Ich bin mir nicht sicher, ob es sehr philosophisch oder nicht eher anthropologisch oder psychologisch ist. Als Erzieher beschäftigt mich das jedenfalls auch und ich stimme zu, dass es hier falsche Vorstellungen gibt. Falsche Vorstellungen, durch die Menschen sich in fixe Ideen festbeisen. Überhaupt ist "Erfahrung" ein sehr schwurbeliger Begriff, deshalb begrüße ich es, dass jemand diesen aufgreift und die gedankliche Auseinandersetzung damit anregt. An der Überschrift kann man noch basteln, ich wurde eher aufgrund des Labels "Philosophisches" neugierig.

Da es sich um einen kurzen Text handelt, solltest du damit rechnen, dass es bei der Wirkung umso mehr als sowieso schon beim schreiben, auf kleinste Details ankommt. Dem gerecht werdend versuche ich, deinen Text zu zerlegen.

Ich erkenne, selbst, wenn ich es nicht links vom Beitrag gelesen hätte, dass du vom chronologischen Alter her selbst eher zu den Nicht-Jünglingen gehörst. Ich erkenne es an der alten Schreibweise, z. B. schreibst du "läßt" anstatt "lässt". Zum andern an alten Ausdrücken wie "Jüngling". Jetzt darfst du dich fragen, ob das gewollt ist. Es unterstreicht jedenfalls die Aufrichtigkeit des Schreibers, denn wenn er selbst zu den Alten gehört, würde er ja, wenn er unaufrichtig wäre, an der Vorstellung nicht rütteln, dass ältere grundsätzlich die erfahreneren wären.

Pcfriseur hat Folgendes geschrieben:
Darüber definiert sich der Jüngling von hundert Jahren und auch der jungenhafte Menschenkenner.


Ich würde eher schreiben "als auch" anstelle von "und auch". Das Wort "und", anders als "als auch" verbindet manchmal mehrere Gegenstände zu einem. Die Formulierung "als auch" betont besser, dass hier zwei Dinge gegenübergestellt werden. In dem Wissen, dass diese beiden Modelle wiederum der Vorstellung des ersten Satzes gegenübergestellt werden, finde ich es dennoch besser. Ich kann nicht genau erklären warum, aber ich denke, dass der Satz so auch verständlicher wird. Und den Satz musste ich ohnehin mehrmals lesen.

Pcfriseur hat Folgendes geschrieben:
Im Alter habe man an Lebenserfahrung gewonnen [...]


Endlich mal jemand, der weiß wie man einen Konjunktiv 1 benutzt, danke.

Pcfriseur hat Folgendes geschrieben:
[...] läßt wie so oft zweifeln: So gibt [...]


Ein Doppelpunkt ist wie ein Trommelwirbel. Und deshalb finde ich es nicht schön, wenn danach ein "So" folgt. Das Wort "so" verbindet hier ja die eine mit der anderen Aussage. Nach dem Trommelwirbel sollte aber etwas mit ganz eigener Energie kommen, selbst wenn es thematisch anknüpft. Das "so" macht, finde ich, die Spannung des Trommelwirbels wieder kaputt. Zwei Alternativen kommen mir in den Sinn. Zum einen

Zitat:
Die differenzierte Betrachtung aber läßt wie so oft zweifeln: Es gibt nicht nur erfahrene Menschen im hohen Alter [...]


Zum andern

Zitat:
Die differenzierte Betrachtung aber läßt mich eines erkennen: Nicht alle betagten Menschen sind auch sehr erfahren. [...]


Pcfriseur hat Folgendes geschrieben:
[...] und solche, die gering an Jahren sich anhand des Erfahrenen [...]


Du machst doch gerne Musik mit Satzzeichen. Wie wär's damit:

Zitat:
[...] und solche, die - gering an Jahren - sich anhand des Erfahrenen [...]


Mit dieser kleinen Änderung kommt der Leser - psycholinguistisch gesprochen - auch nicht so leicht auf den Holzweg mit seiner Lesart. Auf gut deutsch der Satz ist so m. E. besser verständlich.

Insgesamt gefällt mir der Text ziemlich gut.


_________________
"Immer wenn andere mit mir einer Meinung sind, habe ich das Gefühl, mich irren zu müssen"

- Oscar Wilde
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Heribert
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 51
Beiträge: 229
Wohnort: Landshut


Beitrag15.08.2020 23:25

von Heribert
Antworten mit Zitat

Hallo, PC Friseur,

Im Alter habe man an Lebenserfahrung gewonnen, so sagt man. Die differenzierte Betrachtung aber Komma läßt wie so oft zweifeln: So gibt es nicht nur erfahrene Menschen im hohen Alter auf der einen Komma und naive Kinder auf der anderen Seite, sondern auch diejenigen, die aus dem langjährig Erlebten keine Konsequenzen ziehen Komma und solche, die gering an Jahren Komma sich anhand des Erfahrenen Komma einer gnadenlosen Selbstkritik unterwerfen. Darüber definiert sich der Jüngling von hundert Jahren und auch der jungenhafte Menschenkenner.

Das zur Kommasetzung. Ich weiß nicht, ob es erforderlich ist, aber es macht den Text klarer.

Zitat:
Im Alter habe man an Lebenserfahrung gewonnen, so sagt man.


Ich will doch mal hoffen, dass das so ist. ansonsten wäre das gesamte Leben ein nutzloser Mist. Oder man war eingesperrt; einige Jahrzehnte lang.

Zitat:
Darüber definiert sich der Jüngling von hundert Jahren und auch der jungenhafte Menschenkenner.


Das verstehe ich nicht ganz. Jüngling von Hundert Jahren? Im Geiste bleiben wir alle Dreißig. Bewusst nicht Zwanzig, denn in dem Alter sind wir alle blöde; bis auf einige ganz wenige Ausnahmen. Ich war keine davon.

Ich frage mich, ob man das Ganze nicht hätte klarer ausdrücken können. Ich hatte mich bei einem anderen Kommentar schon etwas aufgeregt, warum es immer so kompliziert sein muss. Warum kann man nicht mit klaren Worten beschreiben, was gemeint ist?

Warum suchen die meisten Autoren den kleinen Nostradamus in sich, anstatt den klaren Beschreiber?

Zitat:
die aus dem langjährig Erlebten keine Konsequenzen ziehen


Ja, die, die nicht verarbeiten. Oder nachdenken. Das Denken wird allen abgenommen. Auch den Alten. Über Jahrtausende war das Wort der Alten Gesetz. Jetzt kommen junge Unerfahrene und stellen die Ansichten der Alten in FRage. Ist das gut?

Also, ich bilde mir ein, dass ich verstehen könnte, aber es erschließt sich mir nicht. Ich bitte um eine Erklärung. Der Literat verpackt doch sowas in eine Kurzgeschichte, in der alles aufgelöst wird. Was ist los mit der Literatur? Ist das alles nur noch Rätselraten?

Zitat:
die Idee ist nicht schlecht, aber viel zu umständlich ausgeführt. Kürze um die Hälfte. Dann halbiere den Text noch einmal. Und schon hast Du einen schönen Aphorismus.


Das von einem Kommentar zuvor. Der spricht mir aus der Seele.
Also, klarer Ausdruck und Aufklärung, und los!
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F_Benjamin_Studer
Geschlecht:männlichWortedrechsler


Beiträge: 60



Beitrag09.09.2020 15:21

von F_Benjamin_Studer
Antworten mit Zitat

Heribert hat Folgendes geschrieben:
Das zur Kommasetzung. Ich weiß nicht, ob es erforderlich ist, aber es macht den Text klarer.


Bist du dir sicher, dass du dich mit Kommasetzung wirklich um so viel besser auskennst als Pcfriseur, um ihn hierin anleiten zu können? Meinst du nicht, dass du den Text vielmehr verschlimmbessert hast? Jedenfalls stolpere ich beim lesen deiner Version über die vielen Kommas und bei mindestens zwei bin ich mir ziemlich sicher, dass sie falsch sind. Andere sind unnötig, weil schon mit "und" verknüpft wurde. Hmmmm.... Confused


_________________
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- Oscar Wilde
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