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Forever (Arbeitstitel)


 
 
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Calvin Hobbs
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 55
Beiträge: 563
Wohnort: Deutschland


Beitrag13.04.2020 18:21
Forever (Arbeitstitel)
von Calvin Hobbs
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Hallo liebe Gemeinde smile
Anbei ein Teil aus meinem momentanen Projekt, zu dem ich folgende Fragen habe:
Ist Viktorias Weg/Geschichte nachvollziehbar? Kann man das realistisch nennen?
Was fehlt?
Was ist zu viel?
Dazu möchte ich noch erwähnen, dass ich (nach Möglichkeit) den Text ungern verlängern oder zu krass einkürzen möchte, da es ca. 1/3 der Geschichte ausmachen wird/soll.
Danke für eure Zeit smile

Heute kam er wieder nicht zum Abendessen. Viktoria hörte im Hintergrund die Nachrichten und wusste es. Sie schob ihren leeren Teller von sich, die Pizza in der Mitte des Tisches war schon längst kalt.
Der letzte Tropfen des Rotweins lief die Flasche hinunter, sie trank das Glas aus. Die schwarze Leere in ihrem Inneren wurde davon nicht heller, im Gegenteil. Tief unten war eine überdimensionale Öffnung, ein Mahlstrom. Die Erinnerung, dass am Anfang da nur ein winziges Loch in ihrer Seele gewesen war, hatte sie längst ertränkt.
Sie schaute auf die Uhr. War es die Dämmerung, dass die leuchtenden Zeiger verschwammen?
Müde und mit weichen Knien stand sie auf, die Farbwechsel des Fernsehers beleuchteten die Küche, als sie zögernd ein anderes Glas nahm und es nachlässig ausspülte. Sie griff unter die Spüle, holte die angebrochene Flasche Wodka hervor und goss sich ein.
An die Schärfe der Flüssigkeit war sie seit langer Zeit gewöhnt. Zuerst hatte sie danach gehustet, später sogar vermisst. „Wodka riecht man nicht“, hatte ihr einmal eine fremde Frau im Supermarkt mit verschwörerischem Augenzwinkern versichert. Damals war Viktoria knallrot angelaufen und hatte die Flasche demonstrativ wieder zurückgestellt. Wie konnte die Frau so etwas zu ihr sagen? Sah sie etwa so aus, als würde sie tagsüber trinken? So etwas tat sie natürlich nur, wenn sie mit ihren Freundinnen aus war. Oder abends mit ihrem Freund beim Fernsehen. Oder, wenn sie sich, nach einer Woche mit zahlreichen Überstunden als Ärztin der Chirurgie, nur etwas Entspannung gönnen wollte.
Früher ging sie gern und oft weg. Der Stress, körperlich wie emotional, zwang sie ausbrechen.
Gedankenverloren saß sie auf der Couch, drehte das halbleere Glas in der Hand. Lustlos zappte sie durch die Programme und blieb beim Sportkanal hängen. Die Turn-WM entlockte ihr nur eine abfällige Grimasse. Ja, springt mal schön hoch, dehnt euch, wirbelt am Reck. Sie schüttelte den Kopf und ein dicker Schleimball stieg aus ihrem Schoß ihr auf. Drückte gegen den Magen, umkrampfte das Herz. Sie krümmte sich, Tränen schossen ihr in die Augen.
„Und Stehen!“
Viktoria streckte sich, der Körper wie ein Bogen gespannt. Wie oft hatte sie diese Worte gehört.
„Der Abgang war sehr gut“, applaudierte ihr Trainer, als sie ausatmete und das Reck verließ.
Ihre junge Brust hob und senkte sich schnell in dem Gymnastikanzug. Verstohlen schielte sie zu den Zuschauerbänken, auf denen meist die Mutter mit anderen Müttern saß und die Leistungen der Kinder begutachteten.
Das Training für die Staatsmeisterschaften laugte sie aus. Zwar beruhigte und ermunterte ihr Trainer sie immer wieder, aber der Druck auf der mehrfachen Siegerin lastete schwer. Sie hatte die jüngeren beobachtet und wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis man sie ersetzen konnte. Vielleicht würde es im kommenden Jahr noch für den Olympiakader genügen, aber bald gehörte sie zum alten Eisen. Und das mit nicht mal zwanzig.
Ein Jahr danach sah sie die Enttäuschung in den Augen ihrer Eltern. Trotz aller Mühen und Quälerei, Training und Kalorienzählen, mehr als ein vierter Platz war bei diesen Spielen nicht drin gewesen. Sie humpelte seit ihrer Rückkehr, denn die Verletzung am rechten Sprunggelenk war wieder aufgebrochen. Das Ende ihrer Karriere kam nach einigen Monaten und das später abgebrochene Sportstudium empfand sie als vertane Zeit. Ihre Eltern schüttelten die Köpfe. Natürlich hatten sie erwartet, dass das Kind mit Bestnoten abschloß und waren davon ausgegangen, den Namen der Tochter als Trainerin bei Großveranstaltungen im TV zu sehen. Die Mutter Anwältin, der Vater im Vorstand eines Konzerns, sie konnten nicht anders, als diese Messlatte anlegen.
Trotzdem dachte Viktoria gern an die Zeit an der Uni zurück, denn ihre Kommilitonen waren nett und meist in Partylaune. Der Alkohol tat ihr gut. Machte ihre Gedanken leichter, die innere Spannung, immer etwas erfüllen, etwas erreichen zu müssen, ließ nach.
Trotzdem besuchte sie manchmal die Sporthochschule, denn auch das war ihre Familie. Dort traf sie eines Tages Daniel. Ein Auslandsjahr hatten den Sportarzt und seine Frau aus England hierher geführt und seine feuerrote Mähne zog alle Blicke auf sich.
Was nach einigen Monaten als stürmische Affäre begann, endete in der Abreise der Frau und dem Einschreiben Viktorias für ein Medizinstudium.
Damals war sie zwiegespalten, denn alte Freunde wandten sich wegen ihres Verhaltens von ihr ab. Das konnte sie nur zum Teil verstehen, schließlich gehörten doch zwei zu einer solchen Situation. Oft fand Daniel sie nach der Arbeit auf der Couch sitzend, zweifelnd, mit einem Glas Wein vor sich.
Gewissensbisse plagten sie. Hatte sie eine harmonische Beziehung zerstört? Studierte sie Medizin, weil sie es wollte oder mehr, um Vater und Mutter zufrieden zu stellen? Hoffentlich würden beide es mögen, wenn sie bald eine Familie gründen würde.
Erstaunlicherweise fiel es Viktoria nicht schwer, durch gute Leistungen in ihrem Jahrgang hervorzustechen. Dann kam die Fehlgeburt und Daniel zog nach Australien weiter, sie nur in die nächstgelegene Hauptstadt. Beide hatten es nicht geschafft, dieses Trauma zu überwinden und sich gegenseitig zu stützen.
Viktoria nahm das Angebot, auch auf Drängen ihrer Eltern, eines bekannten Spezialisten für Chirurgie an und fand sich eines Tages allein in einer Altbauwohnung wieder.
Wenn sie in die hellen, kalten Räume nach Hause kam, wärmte und erleichterte sie eine Flasche Wein oder Likör. Nahm den Druck, den sie sich machte. Sie wusste, dass sie ein Bild, eine Vorstellung erfüllen wollte. Und zwischen ihren Schichten und trotz der Anerkennung im Beruf, war ihr Leben leer. Es musste doch noch mehr geben, als den OP-Saal, das Fitnessstudio und ihre Wohnung. Wurde sie zu einer Party eingeladen, waren alle sehr freundlich. Aber sie konnte nie unterscheiden, ob man sie wegen ihrer Leistungen und ihrer Vergangenheit oder einfach nur als Mensch mochte. Sie geriet kurzzeitig in die Schlagzeilen, als ein junger Mann sie ansprach. Zu spät fand sie heraus, dass er in einer Fernseh-Kuppelshow mitgewirkt hatte und nun über sie versuchte, im Gespräch zu bleiben. Als sie das erkannte, brachen für einen Moment alle Dämme. Sie warf mit Tellern und den Mann aus ihrem Leben. Und betäubte sich ein Wochenende lang mit Alkohol. Kurz darauf klingelte das Telefon und ein TV-Sender fragte, ob sie, die berühmte und erfolgreiche Ex-Turnerin, bereit wäre, als Expertin für Sportsendungen zu arbeiten. Spontan sagte sie zu, in der Hoffnung, beweisen zu können, dass sie eine ganz normale Frau war.
Wohlige Schauer überrieselten sie, das Gefühl aus ihrer Jugend, wenn Menschen sie beklatschen, war wieder da. Das Publikum während der Sendungen fand Gefallen an ihr und sie rückte erneut in den Blick der Öffentlichkeit. Ihre Eltern platzen fast vor Stolz über die erfolgreiche Tochter, denn damit übertraf sie noch deren Erwartungen. Und auch auf sie färbte das ab, wenn man sie zu ihrem Kind interviewte. Trotzdem äußerten sie Sorge um den Namen der Familie. Schließlich tauchte der nun manchmal in der Zeitung auf.
Von Zeit zu Zeit wurde Viktoria auf der Straße erkannt und angesprochen. Einige wollten ein Bild mit ihr, andere einen medizinischen Rat. Das schmeichelte ihr, aber befremdete sie auch. Die Unsicherheit blieb, wenn sie einen Mann kennenlernte, es machte ihr regelrecht Angst. Was sah diese andere Person in ihr? Inwieweit durfte sie ihr vertrauen?
Einerseits sah man sie manchmal bei großen Anlässen auf dem roten Teppich, gleichzeitig beäugten die Medien ihr Privatleben. Jede Bekanntschaft, jeder Flirt wurde aufgeblasen und über manche Überschriften in der Klatschpresse erschrak sie. Auf einigen Aftershow-Partys waren diese Gedanken aber nach ein, zwei Gläsern Sekt verschwunden. Sie ließ es krachen. Tanzte, lachte und flirtete, denn zu Hause wartete nichts und niemand auf sie. Und die Reputation sicherte ihren Job.
Nach solchen Nächten wachte sie leer und enttäuscht auf. Stand hinter dem Fenster und beobachtete die Leute unten auf der Straße. Was machte sie falsch, dass sie kein normales Leben wie die da draußen führte? Und wieder half ihr der Alkohol. Aber er ließ sie manchmal auch in schwarze Löcher fallen und irgendwann verschwamm ihr Zeitgefühl. Das Handy schellte, ein Kollege erkundigte sich nach ihrem Befinden, denn sie war an diesem Morgen nicht zum Dienst erschienen.
Es traf sie wie ein Schlag. Wo war die Zeit hin? Ihre Augen irrten durch die Wohnung, es war Vormittag oder Nachmittag, sie konnte sich nicht orientieren. Panik überfiel sie, denn einen Blackout hatte sie noch nie erlebt. Ihr Mund trocken, die Lippen rissig. Brennende Augen, schmerzende Gelenke. Zuerst dachte sie an einen Autounfall, dann sah sie die leere Ginflasche neben der Couch. Sie wankte zwischen schmutziger Wäsche, einer Pizzapackung und einzelnen Schuhen zum Bad.
Das grelle Licht ließ sie zuerst die Augen zukneifen, dann sah sie sich im Spiegel. Strähnige Haare, verwaschenes Make-up. War es die Lampe oder bekam sie neben den Krähenfüßen noch Tränensäcke? Sie starrte dieses namenlose Gesicht an, suchte nach etwas bekanntem, vertrautem. Die Augen glasig, herunterhängende Mundwinkel, die Züge aufgedunsen und fremd. War sie das wirklich? Eine kalte Hand fuhr genüsslich durch ihre Eingeweide und legte sich auf ihre Brust. Sie rang nach Atem, ihre Finger umkrampften das Waschbecken. Hob den Kopf. Das konnte nicht sein! Das kalte Wasser nahm ihr für einen Augenblick die Luft, es rann ihren Hals hinunter. Wieder und wieder spritzte sie es sich ins Gesicht. Wenn das ein Albtraum dann musste sie jetzt aufwachen!
Vergeblich!
Mit einem Mal straffte sie sich. Der Blick fest, die Fäuste geballt und am nächsten Tag war die Wohnung geputzt. Viktoria erschien frisch frisiert und nüchtern auf Arbeit.
Das ging eine Weile gut. Sie schaffte es, sich im Krankenhaus und Fitnessstudio von ihrem Verlangen abzulenken. Und immer wieder die Angst, rückfällig zu werden. Sie markierte jeden Tag im Kalender.
Bis sie die Nachricht erhielt, dass ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen waren.
Unter ihren Füssen zitterte der Boden, eine nie erfahrene Gefühlslawine streckte sie nieder. Der Raum kippte um.
Das Handy noch in der Hand lag sie auf dem Küchenboden, starrte an die Decke. Etwas Feuchtes lief ihre Schläfe hinab, sie hatte sich den Kopf am Tisch gestoßen. Stoßweise ging ihr Atem, der Puls jenseits eines Messwertes. Als würde ein dickes warmes Tier von ihrem Körper steigen, war da plötzlich eine Leichtigkeit.
Und Frösteln.
War sie jetzt frei?
Aber ohne ihre Eltern wäre sie heute nicht das, was sie ist.
Aber ohne ihre Eltern wäre sie heute nicht das, was sie ist.
Mitten in der Dunkelheit erhob sie sich ächzend. Sie hatte das Zeitgefühl verloren. Und ihre Orientierung. Erst jetzt wurde ihr klar, wie stark ihre Eltern in ihrem Unterbewusstsein verankert waren.
Die Tage danach bewegte sie sich wie elektrisiert. Achtete auf jeden Gedanken, jedes Wort. Hinterfragte alte und neue Entscheidungen. Beobachtete sich und andere. Diese Konzentration zehrte an ihr und so begann sie wieder zu trinken. Wenn die Schläfrigkeit einsetzte, sah sie es wie ein Geschenk.
Es dauerte Wochen und brauchte viele Rennereien, bis die Beerdigung stattfinden konnte. Der Geistliche hatte sie kurz vorher zu ihren Eltern befragt, wie er sie in seiner Rede am besten beschreiben könnte. Das stürzte Viktoria in eine noch tiefere Krise. Das Krankenhaus hatte Verständnis dafür, dass sie vorerst Urlaub nahm und so fiel niemandem auf, dass sie sich in tage- und nächtelangen Grübeleien erging. Wenn sie nicht betrunken eingeschlafen war.
Am Ende blieb dem Pastor nur eine unverbindliche Ansprache, denn Viktoria war bis dahin nicht in der Lage gewesen, ihm behilflich zu sein.
Es erstaunte sie, dass mehr als fünfzig Menschen zu dieser Beerdigung erschienen. Daran merkte sie, wie wenig sie ihre Eltern gekannt hatte.
Zum eigenen Erstaunen blieben ihre Augen trocken, während die Särge versenkt wurden. Viel stärker spürte sie ein schmerzhaftes Ziehen in ihren Eingeweiden. Der Rücken peinigte sie seit Wochen und war nur mit Schmerzmitteln zu beruhigen.
Das anschließende Kondolieren und ein Essen im kleinen Kreis, nahm sie wie durch eine Nebelwand war. Die unbekannten Gesichter weichgezeichnet, die Gespräche und Geräusche gedämpft und als sie am Abend zu Hause wieder aus dem Fenster starrte, verflog das Erlebte wie ein Traum.
Tage danach riss sie ihr Handy aus dem Halbschlaf. Der ausgetrocknete Mund war zunächst nicht in der Lage, Worte zu formen und ihre Augenlider waren bleischwer. Soweit sie verstand, war das Krankenhaus am anderen Ende. Fahrig nahm sie irgendein Glas vom Tisch, in dem ein Rest Flüssigkeit stand und stürzte es hinunter.
Woher der nach Abwässern riechende Geschmack kam, konnte sie nicht einordnen. Vielleicht war es ihr Mund, vielleicht der Glasinhalt.
Wieder riss sie sich zusammen, machte sich zurecht, erschien auf Arbeit. Die musternden Blicke der Kollegen beim Betreten des Gebäudes stachen wie Nadeln. Trotzdem zwang sie sich zu einem Lächeln. Bevor sie sich umziehen konnte, bat eine Schwester sie, den Chefarzt in seinem Büro aufzusuchen. Jetzt wurde Viktoria kurzatmig, denn sie hatte keine Erklärung für diese Aufforderung. Nur Bruchstücke der letzten Monate hafteten in ihrem Gedächtnis, alles andere war ein undefinierbarer Brei.
Der Chefarzt, ein älterer Mann mit weißer Halbglatze, erhob sich und bot ihr stumm einen Stuhl an.
Seine folgenden Worte öffneten Viktorias Schlagader und mit jedem weiteren Satz flossen Kraft und Leben aus ihr heraus.
„Der Patient liegt seit einigen Tagen im Koma ... Ihre Operation vom ... Im Anästhesiebericht steht ... Die Schwester sagte aus, dass ... Auch die Angehörigen erheben Einwände ... Deshalb muss ich Sie, bis zur Klärung durch unsere Rechtsabteilung bis auf weiteres vom Dienst suspendieren. Es tut mir sehr leid.“ Er senkte den Kopf, beobachtete seine verschränkten Finger.
Sie erhob sich mit leerem Blick, winkte kraftlos ab und schlich mit hängenden Schultern zur Tür. Unfähig einen klaren Gedanken zu fassen, schien sie nach draußen zu schweben. In absoluter Stille zogen die Menschen und Schaufenster an ihr vorbei, nirgendwo blieben ihre Augen hängen. Sie wurde angerempelt, spürte es nicht. Ein Mann hielt sie an der Kreuzung zurück, als sie ohne auf die Ampel zu achten, die Straße betrat. Durchdringend hupte der abbiegende LKW und sie sah, wie sich die Lippen des Passanten vor ihrem Gesicht bewegten. Unwillig schob sie ihn beiseite.
Als sie die Wohnungstür öffnete, irritierte sie der Geruch.
Das war nicht ihr Zuhause! Der Odor von Schimmel, schmutziger Wäsche und alten Möbeln schlug ihr entgegen. Doch es war ihre Wohnung. Ihre Absätze klackten auf den nackten Dielen, als sie die Räume durchschritt, die Alujalousien hochzog und Fenster öffnete.
Die Balkontür klemmte leicht, dann trat sie ins Freie und schaute sich um. Das Wasser stieg ihr in die Augen, als sie ihre vertrockneten Blumen sah. Sie hockte sich hin und alle Dämme brachen. Bitterlich weinte sie, strich liebevoll über die ausgedörrten Töpfe. Mit rotem Gesicht erhob sie sich, die Nachmittagssonne fing sich in den Spuren der Tränen. Sie schaute die Straße hinunter, das hüfthohe Metallgeländer drückte gegen ihren Oberschenkel. Jetzt hatte sie nicht mal mehr Blumen. Für einen Augenblick stand sie aufrecht, atmete kräftig durch und ließ sich nach vorn fallen.



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51MONSTER2
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Beitrag17.04.2020 11:52
Re: Forever (Arbeitstitel)
von 51MONSTER2
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Hallo CalvinHobbs,

ich würde dir vorschlagen, den Text noch einmal zu überarbeiten, um die vermeidbaren Unschönheiten loszuwerden. Die haben beim Lesen leider sehr gestört und meinen Eindruck so weit verfälscht, dass ich befürchte, dir kein direktes Feedback zu deinen konkreten Fragen geben zu können.
Da du grundsätzlich recht fehlerfrei schreibst, gehe ich davon aus, dass es sich hierbei wirklich nur um zu wenig durchdachte Formulierungen handelt, nicht um mangelnde "Handwerkskunst". Ich denke, das allermeiste wird dir auffallen, wenn du dir den Text selbst noch ein, zwei Mal aufmerksam durchliest.
Danach würde ich ihn gerne noch einmal unvoreingenommen lesen smile

Im Folgenden einige konkrete Anmerkungen zu Textstellen, die mich gestört haben:

Calvin Hobbs hat Folgendes geschrieben:
Heute kam er wieder nicht zum Abendessen. Viktoria hörte im Hintergrund die Nachrichten und wusste es (Kauslität? Warum "und"? Erfährt sie das aus den Nachrichten? Das bleibt hier unklar). Sie schob ihren leeren Teller von sich, die Pizza in der Mitte des Tisches war schon längst kalt.
Der letzte Tropfen des Rotweins lief die Flasche hinunter, sie trank das Glas aus. Die schwarze Leere in ihrem Inneren wurde davon nicht heller, im Gegenteil. Tief unten war in ihr drin klaffte eine überdimensionale Öffnung, ein Mahlstrom. Die Erinnerung, dass da am Anfang da nur ein winziges Loch in ihrer Seele gewesen war, hatte sie längst ertränkt.
Sie schaute auf die Uhr. War es die Lag es an der Dämmerung, dass die leuchtenden Zeiger verschwammen?
Müde und mit weichen Knien stand sie auf, die Farbwechsel. Der wechselhafte Schein des Fernsehers beleuchteten die Küche, als sie zögernd ein anderes Glas nahm und es nachlässig halbherzig ausspülte. Sie griff unter die Spüle, holte die angebrochene Flasche Wodka hervor und goss sich etwas davon ein.
An die Schärfe der Flüssigkeit war sie seit langer Zeit gewöhnt. Zuerst hatte sie danach gehustet, später sogar vermisst (Was soll das an dieser Stelle bedeuten?). „Wodka riecht man nicht“, hatte ihr einmal eine fremde Frau im Supermarkt mit verschwörerischem Augenzwinkern versichert. Damals war Viktoria knallrot angelaufen und hatte die Flasche demonstrativ wieder zurückgestellt. Wie konnte die Frau so etwas zu ihr sagen? Sah sie etwa so aus, als würde sie tagsüber trinken? So etwas tat sie natürlich nur, wenn sie mit ihren Freundinnen aus war. Oder abends mit ihrem Freund beim Fernsehen. Oder, wenn sie sich, nach einer Woche mit zahlreichen Überstunden als Ärztin der Chirurgie, nur etwas Entspannung gönnen wollte.
Früher ging war sie gern und oft weggegangen. Der Stress, körperlich wie emotional, zwang sie ausbrechen (Was bedeutet das? Ausbrechen aus ihrem Alltag? Aus ihrer Nüchternheit? Wieso zwingt er sie? Außerdem wäre es ", auszubrechen". Hier nochmal genau überlegen, was du sagen willst - und wie).
Gedankenverloren saß sie auf der Couch, und drehte das halbleere Glas in der Hand. Lustlos zappte sie durch die Programme und blieb beim Sportkanal hängen. Die Turn-WM entlockte ihr nur eine abfällige Grimasse. Ja, springt mal schön hoch, dehnt euch, wirbelt am Reck. Sie schüttelte den Kopf und ein dicker Schleimball stieg aus ihrem Schoß ihr auf (Fehlen hier Wörter? Wieso hat sie Schleim auf dem Schoß?!). Drückte gegen den Magen, umkrampfte packte/umschloss das Herz. Sie krümmte sich, Tränen schossen ihr in die Augen. (Ich verstehe, dass du hier beschreiben willst, dass sie sich beklommen fühlt, aber dieser Schleimball bringt mich völlig aus dem Konzept. Ob der Rest der Formulierungen so passt, kann ich nicht ganz beurteilen)
„Und Stehen!“ (Absatz, oder kursiv, oder sonst ein Hinweis darauf, dass hier eine Erinnerung beginnt)
Viktoria streckte sich, der Körper wie ein Bogen gespannt. Wie oft hatte sie diese Worte gehört.
„Der Abgang war sehr gut“, applaudierte ihr Trainer, als sie ausatmete und das Reck verließ.
Ihre junge Brust hob und senkte sich schnell in dem Gymnastikanzug. Verstohlen schielte sie zu den Zuschauerbänken, auf denen meist ( warum dieses Wort? Sitzt sie dieses Mal nicht da? oder sollte es "wie immer" heißen? Oder wenigstens "wie so oft"?) die ihre Mutter mit anderen Müttern saß und die Leistungen der Kinder begutachteten.
Das Training für die Staatsmeisterschaften laugte sie aus. Zwar beruhigte und ermunterte ihr Trainer sie immer wieder, aber der Druck lastete schwer auf der mehrfachen Siegerin lastete schwer. Sie hatte die jJüngeren beobachtet und wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis man sie ersetzen konnte. Vielleicht würde es im kommenden Jahr noch für den Olympiakader genügen, aber bald gehörte sie zum alten Eisen. Und das mit nicht mal zwanzig.
Ein Jahr danach sah sie die Enttäuschung in den Augen ihrer Eltern. Trotz aller Mühen und Quälerei, Training und Kalorienzählen, mehr als ein vierter Platz war bei diesen Spielen nicht drin gewesen. Sie humpelte seit ihrer Rückkehr (Rückkehr von? Den Spielen? Hier würde sich eine Neuformulierung lohnen, falls das gemeint ist), denn die Verletzung am rechten Sprunggelenk war wieder aufgebrochen. Das Ende ihrer Karriere kam nach einigen Monaten und das später abgebrochene Sportstudium empfand sie als vertane Zeit. Ihre Eltern schüttelten die Köpfe. Natürlich hatten sie erwartet, dass das Kind mit Bestnoten abschloß abschließen würde und waren davon ausgegangen, den Namen der Tochter als Trainerin bei Großveranstaltungen im TV zu sehen. Die Mutter Anwältin, der Vater im Vorstand eines Konzerns, sie konnten nicht anders, als diese Messlatte anlegen.
Trotzdem dachte Viktoria gern an die Zeit an der Uni zurück, denn ihre Kommilitonen waren nett und meist in Partylaune gewesen. Der Alkohol tat ihr gut (meinst du vielleicht hatte ihr gut getan? Ist sie noch bei der Erinnerung an die Uni? Ich bin etwas verwirrt). Machte ihre Gedanken leichter, die innere Spannung, immer etwas erfüllen, etwas erreichen zu müssen, ließ nach. (Den ganzen Satz würde ich neu machen. Die Spannung, etwas zu erfüllen? Vermutlich eher die gefühlte Erwartungshaltung. Auch über die Abfolge der Satzteile würde ich noch mehr nachdenken)
Trotzdem besuchte sie manchmal die Sporthochschule, denn auch das war ihre Familie. Dort traf sie eines Tages Daniel. Ein Auslandsjahr hatten den Sportarzt und seine Frau aus England hierher geführt und seine feuerrote Mähne zog alle Blicke auf sich.
Was nach einigen Monaten als stürmische Affäre begann (begonnen hatte? Ich bin sehr verwirrt mit deinen Zeiten. Ist das noch ein Rückblick? Sind wir wieder in der erzählten Gegenwart?), endete in der Abreise der Frau und dem Einschreiben Viktorias für ein Medizinstudium.
Damals war sie zwiegespalten gewesen, denn alte Freunde wandten sich wegen ihres Verhaltens von ihr ab. Das konnte sie nur zum Teil verstehen, schließlich gehörten doch zwei zu einer solchen Situation. Oft fand Daniel sie nach der Arbeit auf der Couch sitzend, zweifelnd, mit einem Glas Wein vor sich. (Der ganze Absatz kommt mir von den Zeiten komisch vor)


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BerndHH
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Beitrag17.04.2020 13:15

von BerndHH
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Hi Calvin,

lässt sich zumindest sehr gut lesen.
Kleiner Tipp: setz doch ab und an Absätze rein, dann ist der Textfluss besser.
Thematik Leistungssport und Alkohol?
Wenn ich richtig gelesen habe, wird von den Folgen von Viktorias Alkoholmissbrauch gesprochen, aber wo bleibt der eigentliche Rausch und die kurzfristige Euphorie. Aber das muss auf Deine Geschichte ja nicht unbedingt zutreffen.

Hau rein! Grüße


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Calvin Hobbs
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Beitrag17.04.2020 20:10

von Calvin Hobbs
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Vielen Dank für das Feedback smile Der Input gibt mir sehr viele Punkte, unter denen ich den Text zeitnah durcharbeiten werden Daumen hoch²

Edit: Ich hoffe, die bearbeitete Version etwas runder gestaltet zu haben smile

@51MONSTER2: Einen Großteil Deiner/Ihrer Vorschläge habe ich übernommen. Danke dafür. An manchen Stellen möchte ich nicht mit Dir/Ihnen übereinstimmen, warte aber mit meinen Einwänden noch, in der Hoffnung, dass Du/Sie auch die zweite Version lesen wirst.

@BerndHH: Danke für Deine Einwände. Der Leistungssport ist nur ein Vehikel, den Alkoholmissbrauch zu transportieren. Von daher wollte ich nicht alle Facetten ausleuchten, da das Thema der gesamten Geschichte ein anderes ist.

Neuer Versuch:

Heute kam er wieder nicht zum Essen. Viktoria hörte im Hintergrund, wie der Abendspielfilm begann und schob ihren leeren Teller von sich. Die Pizza in der Mitte des Tisches war schon längst kalt. Hatte er sich endgültig für seine Familie entschieden?
Der letzte Tropfen des Rotweins lief die Flasche hinunter, sie trank das Glas aus. Die schwarze Leere in ihrem Inneren wurde davon nicht heller, im Gegenteil. Tief drin spürte sie eine überdimensionale Öffnung, ein Mahlstrom. Die Erinnerung, dass am Anfang da nur ein winziges Loch in ihrer Seele gewesen war, hatte sie längst ertränkt.
Sie schaute auf die Uhr. Lag es an der Dämmerung, dass die leuchtenden Zeiger verschwammen?
Müde und mit weichen Knien stand sie auf, der wechselnde Schein des Fernsehers beleuchteten die Küche, als sie zögernd ein anderes Glas nahm und es flüchtig auswusch. Sie griff unter die Spüle, holte die angebrochene Flasche Wodka hervor und goss sich etwas ein.
An die Schärfe der Flüssigkeit war sie seit langer Zeit gewöhnt. Ganz am Anfang hatte sie davon noch gehustet, in den folgenden Jahren war es ihr nicht mehr aufgefallen.
„Wodka riecht man nicht“, hatte ihr einmal eine fremde Frau im Supermarkt mit verschwörerischem Augenzwinkern versichert. Damals war Viktoria knallrot angelaufen und hatte die Flasche demonstrativ wieder zurückgestellt. Wie konnte die Frau so etwas zu ihr sagen? Sah sie etwa so aus, als würde sie trinken?
Das tat sie natürlich nur, wenn sie mit ihren Kolleginnen aus war. Oder abends mit ihrem Freund beim Fernsehen. Am meisten, wenn sie sich nach einer Woche mit zahlreichen Überstunden, als Ärztin der Chirurgie, nur etwas Entspannung gönnen wollte.
Auf Partys hatte sie mit dem Trinken schnell ein Level der Leichtigkeit und Erlösung erreicht. Der Stress auf Arbeit, das Lavieren zwischen unglücklichen Beziehungen, all das geriet mit einem Drink in der Hand in Vergessenheit.
Gedankenverloren saß sie auf der Couch, drehte das halbleere Glas, zappte lustlos durch die Programme und blieb beim Sportkanal hängen. Die Turn-WM entlockte ihr nur eine abfällige Grimasse. Ja, springt mal schön hoch, dehnt euch, wirbelt am Reck.
Desillusioniert schüttelte sie den Kopf und erschrak, als sich im nächsten Augenblick in ihrem Unterleib etwas Kraftvolles aufbäumte. Hochstieg, gegen den Magen drückte und das Herz wie eine Faust umklammerte. Sie krümmte sich, Tränen schossen ihr in die Augen.
„Und Stehen!“
Viktoria streckte sich, der Körper wie ein Bogen gespannt. Wie oft hatte sie diese Worte gehört.
„Der Abgang war sehr gut“, applaudierte ihr Trainer, als sie ausatmete und das Reck verließ.
Ihre junge Brust hob und senkte sich schnell in dem Gymnastikanzug. Verstohlen schielte sie zu den Zuschauerbänken, auf denen wie immer die Mutter mit anderen Müttern saß und die Leistungen der Kinder begutachteten.
Das Training für die Staatsmeisterschaften laugte sie aus. Zwar beruhigte und ermunterte ihr Trainer sie immer wieder, aber der Druck lastete schwer auf der mehrfachen Siegerin. Sie hatte die jüngeren beobachtet und wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis man sie ersetzen konnte. Vielleicht würde es im kommenden Jahr noch für den Olympiakader genügen, aber bald gehörte sie zum alten Eisen. Und das mit nicht mal zwanzig.
Ein Jahr später sah sie die Enttäuschung in den Augen ihrer Eltern. Trotz aller Mühen und Quälerei, Training und Kalorienzählen, mehr als ein vierter Platz war bei diesen Spielen nicht drin gewesen. Sie humpelte seit ihrer Rückkehr von Olympia, denn die Verletzung am rechten Sprunggelenk war wieder aufgebrochen. Das Ende ihrer Karriere kam nach einigen Monaten und das kurz darauf abgebrochene Sportstudium empfand sie als vertane Zeit.
Ihre Eltern schüttelten die Köpfe. Natürlich hatten sie erwartet, dass das Kind mit Bestnoten abschließen würde und waren auch davon ausgegangen, den Namen der Tochter als Trainerin bei Großveranstaltungen im TV zu sehen. Die Mutter Anwältin, der Vater im Vorstand eines Konzerns, sie konnten nicht anders, als diese Messlatte anlegen.
Trotzdem dachte Viktoria gern an die Zeit an der Uni zurück. Mit ihren Kommilitonen hatte sie sich gut verstanden und die waren meist in Partylaune gewesen. Sie nutzte jede Gelegenheit des Feierns, denn der Alkohol tat ihr gut. Machte ihre Gedanken freier, ließ die Erwartungshaltung ihrer Eltern im Nebel mit all den anderen Gefühlen verschwinden. In ihren Erinnerungen verdrängte sie die morgendlichen Kater und damit einen Grund, weshalb sie bei wichtigen Klausuren scheiterte.
Manchmal besuchte sie die Sporthochschule, denn auch das war ihre Familie. Dort traf sie eines Tages Daniel. Ein Auslandsjahr hatten den Sportarzt und seine Frau aus England hierher geführt und seine feuerrote Mähne zog alle Blicke auf sich. Besonders ihren.
Und was nach einigen Monaten als stürmische Affäre angefangen hatte, endete in der Abreise der Frau und dem Einschreiben Viktorias für ein Medizinstudium.
Damals war sie zwiegespalten gewesen, denn alte Freunde wandten sich wegen ihres Verhaltens von ihr ab. Das verstand sie nur zum Teil, schließlich gehören doch zwei zu einer solchen Situation. Oft fand Daniel sie nach der Arbeit auf der Couch sitzend, zweifelnd, mit einem Glas Wein vor sich, von Gewissensbissen geplagt. Bis heute fragte sie sich, ob sie eine harmonische Beziehung zerstört hatte. Und das Medizinstudium? War es ihr im Grunde nur darum gegangen, Vater und Mutter zufrieden zu stellen? Um das eigene Gewissen zu beruhigen, machte Viktoria ihnen Hoffnung, bald ein oder zwei Enkelkinder zu schenken.
Erstaunlicherweise fiel es ihr nicht schwer, durch gute Leistungen in ihrem Jahrgang hervorzustechen. Dann aber kam die Fehlgeburt und Daniel zog nach Australien weiter, sie nur in die nächstgelegene Hauptstadt. Beide hatten es nicht geschafft, dieses Trauma zu überwinden und sich gegenseitig zu stützen.
Mehr auf Drängen der Eltern, als auf eignen Wunsch, nahm sie das Angebot eines bekannten Spezialisten für Chirurgie an und fand sich eines Tages allein in einer Altbauwohnung wieder.
Wenn sie in die hellen, kalten Räume nach Hause kam, wärmte sie eine Flasche Wein oder Likör. Nahm den Druck, den sie sich machte. Sie wusste, dass sie ein Bild, eine Fiktion erfüllen wollte. Ihr eigenes und das der Eltern. Ja, hatte sie versprochen, sie würde weiter Karriere machen und ja, sie würde ihnen bald einen Ehemann und mindestens einen Enkel vorstellen.
Aber zwischen ihren Schichten und trotz der Anerkennung im Beruf, blieb ihr Leben leer. Da musste doch mehr sein, als der OP-Saal, das Fitnessstudio und ihre Wohnung. Wurde sie zu einer Party eingeladen, waren alle sehr freundlich. Aber nie konnte sie unterscheiden, ob man sie wegen ihrer Leistungen und ihrer Vergangenheit oder einfach nur als Mensch mochte. Unvorhergesehenerweise geriet sie kurzzeitig in die Schlagzeilen der Klatschpresse, nachdem ein junger Mann sie angesprochen hatte. Zu spät fand sie heraus, dass er Mitwirkender in einer Fernseh-Kuppelshow gewesen war und so über sie versuchte, im Gespräch zu bleiben. Als sie das erkannt hatte, brachen für einen Moment alle Dämme. Sie warf mit Tellern und den Mann aus ihrem Leben. Und betäubte sich ein Wochenende lang mit Alkohol.
Kurz nach diesem gut verheimlichten Absturz, klingelte das Telefon und ein TV-Sender fragte an, ob sie, die berühmte und erfolgreiche Ex-Turnerin, bereit wäre, als Expertin für Sportsendungen zu arbeiten. Ihre Zusage war spontan gewesen, in der Hoffnung, beweisen zu können, dass sie eine ganz normale Frau war.
Wohlige Schauer überrieselten sie. Das Gefühl aus ihrer Jugend, wenn Menschen sie beklatschen, war wieder da. Das Publikum während der Sendungen fand Gefallen an ihr und sie war erneut in den Blick der Öffentlichkeit gerückt. Ihre Eltern platzen fast vor Stolz über die erfolgreiche Tochter, denn damit übertraf sie deren Erwartungen. Und das färbte ab, wenn man sie zu ihrem Kind interviewte. Trotzdem äußerten sie Sorge um den Namen der Familie. Schließlich tauchte der manchmal in der Zeitung auf.
Von Zeit zu Zeit wurde Viktoria auf der Straße erkannt und angesprochen. Einige wollten ein Bild mit ihr, andere einen medizinischen Rat. Das schmeichelte ihr, aber befremdete sie auch. Die Unsicherheit blieb, wenn sie einen Mann kennenlernte, es machte ihr regelrecht Angst. Was sah diese andere Person in ihr? Inwieweit durfte sie ihr vertrauen?
Einerseits sah man sie manchmal bei großen Anlässen auf dem roten Teppich, gleichzeitig beäugten die Medien ihr Privatleben. Jede Bekanntschaft, jeder Flirt wurde aufgeblasen und über manche Überschriften in der Klatschpresse erschrak sie. Auf einigen Aftershow-Partys waren diese Gedanken aber nach ein, zwei Gläsern Sekt verschwunden. Sie ließ es krachen. Tanzte, lachte und flirtete, denn zu Hause wartete nichts und niemand auf sie. Und die Reputation sicherte ihren Job.
Nach solchen Nächten war sie sie leer und enttäuscht aufgewacht. Hatte hinter dem Fenster gestanden und die Leute unten auf der Straße beobachtet. Was machte sie falsch, dass sie kein normales Leben wie die da draußen führte? Und wieder half ihr der Alkohol. Aber er ließ sie manchmal auch in schwarze Löcher fallen und irgendwann verschwamm ihr Zeitgefühl.
Eines Morgens hatte das Handy geschellt und ein Kollege erkundigte sich nach ihrem Befinden. Zum ersten Mal in ihrem Leben, war sie nicht pünktlich zum Dienst erschienen.
Es traf sie wie ein Schlag. Wo war die Zeit hin? Ihre Augen waren durch die Wohnung geirrt, es war Vormittag oder Nachmittag, sie konnte sich nicht orientieren. Panik überfiel sie, denn einen Blackout hatte sie noch nie erlebt. Der Mund trocken, die Lippen rissig. Brennende Augen, schmerzende Gelenke. Zuerst dachte sie an einen Autounfall, dann sah sie die leere Ginflasche neben der Couch. Sie wankte zwischen schmutziger Wäsche, einer Pizzapackung und einzelnen Schuhen ins Bad.
Das grelle Licht ließ sie zuerst die Augen zukneifen, dann sah sie sich im Spiegel. Strähnige Haare, verwaschenes Make-up. War es die Lampe oder bekam sie neben den Krähenfüßen noch Tränensäcke? Sie starrte dieses namenlose Gesicht an, suchte nach etwas bekanntem, vertrautem. Die Augen glasig, herunterhängende Mundwinkel, die Züge aufgedunsen und fremd. War sie das wirklich? Eine kalte Hand fuhr genüsslich durch ihre Eingeweide und legte sich auf ihre Brust. Sie rang nach Atem, ihre Finger umkrampften das Waschbecken. Hob schließlich den Kopf. Das konnte nicht sein!
Für einen Augenblick nahm das kalte Wasser ihr die Luft, es rann an  Hals und Schultern hinunter. Wieder und wieder spritzte sie es sich ins Gesicht. Wenn das ein Albtraum dann musste sie jetzt aufwachen!
Vergeblich!
Mit einem Mal straffte sie sich. Der Blick fest, die Fäuste geballt.
Am nächsten Tag war die Wohnung geputzt und Viktoria erschien frisch frisiert und nüchtern auf Arbeit.
Das ging eine Weile gut. Sie schaffte es, sich im Krankenhaus und Fitnessstudio von ihrem Verlangen abzulenken. Und immer wieder die Angst, rückfällig zu werden. Stolz markierte sie jeden Tag im Kalender.
Bis sie die Nachricht erhielt, dass ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen waren.
Unter ihren Füssen zitterte der Boden, eine nie erfahrene Gefühlslawine streckte sie nieder. Der Raum kippte um.
Das Handy noch in der Hand lag sie auf dem Küchenboden, starrte an die Decke. Etwas Feuchtes lief ihre Schläfe hinab, sie hatte sich den Kopf am Tisch gestoßen. Stoßweise ging ihr Atem, der Puls jenseits eines Messwertes. Als würde ein dickes warmes Tier von ihrem Körper steigen, war da plötzlich eine Leichtigkeit.
Und Frösteln.
War sie jetzt frei?
Aber ohne ihre Eltern wäre sie heute nicht das, was sie ist.
Aber ohne ihre Eltern wäre sie heute nicht das, was sie ist.
Mitten in der Dunkelheit erhob sie sich ächzend. Sie hatte das Zeitgefühl verloren. Und ihre Orientierung. Erst jetzt wurde ihr klar, wie stark ihre Eltern in ihrem Unterbewusstsein verankert waren.
Die Tage danach bewegte sie sich wie elektrisiert. Achtete auf jeden Gedanken, jedes Wort. Hinterfragte alte und neue Entscheidungen. Beobachtete sich und andere. Diese Konzentration zehrte an ihr und so begann sie wieder zu trinken. Wenn die Schläfrigkeit einsetzte, sah sie es wie ein Geschenk.
Es dauerte Wochen und brauchte viele Rennereien, bis die Beerdigung stattfinden konnte. Der Geistliche hatte sie kurz vorher zu ihren Eltern befragt, wie er sie in seiner Rede am besten beschreiben könnte. Das stürzte Viktoria in eine noch tiefere Krise. Das Krankenhaus hatte Verständnis dafür, dass sie vorerst Urlaub nahm und so fiel niemandem auf, dass sie sich in tage- und nächtelangen Grübeleien erging. Wenn sie nicht betrunken eingeschlafen war.
Am Ende blieb dem Pastor nur eine unverbindliche Ansprache, denn Viktoria war bis dahin nicht in der Lage gewesen, ihm behilflich zu sein.
Es erstaunte sie, dass mehr als fünfzig Menschen zu dieser Beerdigung erschienen. Daran merkte sie, wie wenig sie ihre Eltern gekannt hatte.
Zum eigenen Erstaunen blieben ihre Augen trocken, während die Särge versenkt wurden. Viel stärker spürte sie ein schmerzhaftes Ziehen in ihren Eingeweiden. Der Rücken peinigte sie seit Wochen und war nur mit Schmerzmitteln zu beruhigen.
Das anschließende Kondolieren und ein Essen im kleinen Kreis, nahm sie wie durch eine Nebelwand wahr. Die unbekannten Gesichter weichgezeichnet, die Gespräche und Geräusche gedämpft und als sie am Abend zu Hause wieder aus dem Fenster starrte, verflog das Erlebte wie ein Traum.
Jetzt saß sie hier.
Der Geruch der kalten Pizza hing in der Luft, Wassertropfen perlten von der Wodkaflasche auf den staubigen Glastisch.
Tage danach riss ihr Handy sie aus dem Halbschlaf. Der ausgetrocknete Mund war zunächst nicht in der Lage, Worte zu formen und ihre Augenlider waren bleischwer. Soweit sie verstand, war das Krankenhaus am anderen Ende. Fahrig nahm sie irgendein Glas vom Tisch, in dem ein Rest Flüssigkeit stand und stürzte es hinunter.
Wieso der Inhalt nach Abwasser schmeckte, konnte sie nicht einordnen. Vielleicht war es ihr Mund, vielleicht die Flüssigkeit.
Wieder riss sie sich zusammen, machte sich zurecht, erschien auf Arbeit. Die musternden Blicke der Kollegen beim Betreten des Gebäudes stachen wie Nadeln. Trotzdem zwang sie sich zu einem Lächeln. Bevor sie sich umziehen konnte, bat eine Schwester sie, den Chefarzt in seinem Büro aufzusuchen. Jetzt wurde Viktoria kurzatmig, denn sie hatte keine Erklärung für diese Aufforderung. Nur Bruchstücke der letzten Monate hafteten in ihrem Gedächtnis, alles andere war ein undefinierbarer Brei.
Der Chefarzt, ein älterer Mann mit weißer Halbglatze, erhob sich und bot ihr stumm einen Stuhl an.
Seine folgenden Worte öffneten Viktorias Schlagader und mit jedem weiteren Satz flossen Kraft und Leben aus ihr heraus.
„Der Patient liegt seit einigen Tagen im Koma ... Ihre Operation vom ... Im Anästhesiebericht steht ... Die Schwester sagte aus, dass ... Auch die Angehörigen erheben Einwände ... Deshalb muss ich Sie, bis zur Klärung durch unsere Rechtsabteilung bis auf weiteres vom Dienst suspendieren. Es tut mir sehr leid.“ Er senkte den Kopf, beobachtete seine verschränkten Finger.
Sie erhob sich mit leerem Blick, winkte kraftlos ab und schlich mit hängenden Schultern zur Tür. Unfähig einen klaren Gedanken zu fassen, schien sie nach draußen zu schweben. In absoluter Stille zogen die Menschen und Schaufenster an ihr vorbei, nirgendwo blieben ihre Augen hängen. Sie wurde angerempelt, spürte es nicht. Ein Mann hielt sie an der Kreuzung zurück, als sie ohne auf die Ampel zu achten, die Straße betrat. Durchdringend hupte der abbiegende LKW und sie sah, wie sich die Lippen des Passanten vor ihrem Gesicht bewegten. Unwillig schob sie ihn beiseite.
Als sie die Wohnungstür öffnete, irritierte sie der Geruch.
Das war nicht ihr Zuhause! Der Odor von Schimmel, schmutziger Wäsche und alten Möbeln schlug ihr entgegen. Doch es war ihre Wohnung. Die Absätze klackten auf den nackten Dielen, als sie die Räume durchschritt, die Alujalousien hochzog und alle Fenster öffnete.
Die Balkontür klemmte leicht, dann trat sie ins Freie und schaute sich um. Das Wasser stieg ihr in die Augen, als sie ihre vertrockneten Blumen sah. Sie hockte sich hin und alle Dämme brachen. Bitterlich weinte sie, strich liebevoll über die ausgedörrten Töpfe. Mit rotem Gesicht erhob sie sich, die Nachmittagssonne fing sich in den Spuren der Tränen. Sie schaute die Straße hinunter, das hüfthohe Metallgeländer drückte gegen ihren Oberschenkel. Jetzt hatte sie nicht mal mehr Blumen. Für einen Augenblick stand sie aufrecht, atmete kräftig durch und ließ sich nach vorn fallen.


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Calvin Hobbs
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Beitrag19.04.2020 12:08

von Calvin Hobbs
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Sorry, mein Fehler Embarassed

1Wie es weitergeht »



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51MONSTER2
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Beitrag21.04.2020 11:49

von 51MONSTER2
Antworten mit Zitat

Hallo Calvin Hobbs,

schön, dass du den Text nochmal überarbeitet hast smile

Calvin Hobbs hat Folgendes geschrieben:
Vielen Dank für das Feedback smile Der Input gibt mir sehr viele Punkte, unter denen ich den Text zeitnah durcharbeiten werden Daumen hoch²

Edit: Ich hoffe, die bearbeitete Version etwas runder gestaltet zu haben smile

@51MONSTER2: Einen Großteil Deiner/Ihrer Vorschläge habe ich übernommen. Danke dafür. An manchen Stellen möchte ich nicht mit Dir/Ihnen übereinstimmen, warte aber mit meinen Einwänden noch, in der Hoffnung, dass Du/Sie auch die zweite Version lesen wirst.


1. Ich bin keine Siez-Person Wink
2. Es ist dein Text und war meine Meinung dazu. Bei meinen eigenen Texten finde ich die Meinungen anderer oft - aber eben auch nicht immer - hilfreich. Je nachdem übernehme ich die Sache oder nicht. Aber immer bringt es mich zum Nachdenken darüber, ob eine Stelle wirklich so gut ist wie sie sein könnte.



Calvin Hobbs hat Folgendes geschrieben:
Heute kam er wieder nicht zum Essen. Viktoria hörte im Hintergrund, wie der Abendspielfilm begann und schob ihren leeren Teller von sich. Die Pizza in der Mitte des Tisches war schon längst kalt. Hatte er sich endgültig für seine Familie (hier weiß ich nicht, worauf die Betonung liegen sollte - für, seine oder Familie? Ich würde mir wünschen, dass eines davon kursiv ist) entschieden?
Der letzte Tropfen des Rotweins lief die Flasche hinunter, (+während/und/als) sie trank das Glas aus. Die schwarze Leere in ihrem Inneren wurde davon nicht heller, im Gegenteil. Tief drin spürte sie eine überdimensionale Öffnung, einen Mahlstrom. Die Erinnerung, dass am Anfang da nur ein winziges Loch in ihrer Seele gewesen war, hatte sie längst ertränkt.
Sie schaute auf die Uhr. Lag es an der Dämmerung, dass die leuchtenden Zeiger verschwammen?
Müde und mit weichen Knien stand sie auf, d. Der wechselnde Schein des Fernsehers beleuchteten die Küche, als sie zögernd ein anderes Glas nahm und es flüchtig auswusch. Sie griff unter die Spüle, holte die angebrochene Flasche Wodka hervor und goss sich etwas ein.
An die Schärfe der Flüssigkeit war sie seit langer Zeit gewöhnt. Ganz am Anfang hatte sie davon noch gehustet, in den folgenden Jahren war es sie (die Schärfe) ihr nicht mehr aufgefallen.
„Wodka riecht man nicht“, hatte ihr einmal eine fremde Frau im Supermarkt mit verschwörerischem Augenzwinkern versichert. Damals war Viktoria knallrot angelaufen und hatte die Flasche demonstrativ wieder zurückgestellt. Wie konnte die Frau so etwas zu ihr sagen? Sah sie etwa so aus, als würde sie trinken?
Das tat sie natürlich nur, wenn sie mit ihren Kolleginnen aus war. Oder abends mit ihrem Freund beim Fernsehen. Am meisten, wenn sie sich nach einer Woche mit zahlreichen Überstunden, als Ärztin der Chirurgie, (den Einschub würde ich schon nach wenn sie bringen) nur etwas Entspannung gönnen wollte.
Auf Partys hatte sie mit dem Trinken schnell ein Level der Leichtigkeit und Erlösung erreicht. Der Stress auf der Arbeit, das Lavieren zwischen unglücklichen Beziehungen, all das geriet mit einem Drink in der Hand in Vergessenheit.
Gedankenverloren saß sie auf der Couch, drehte das halbleere Glas, zappte lustlos durch die Programme und blieb beim Sportkanal hängen. Die Turn-WM entlockte ihr nur eine abfällige Grimasse. Ja, springt mal schön hoch, dehnt euch, wirbelt am Reck.
Desillusioniert schüttelte sie den Kopf und erschrak, als sich im nächsten Augenblick in ihrem Unterleib etwas Kraftvolles aufbäumte. Hochstieg, gegen den Magen drückte und das Herz wie eine Faust umklammerte. Sie krümmte sich, Tränen schossen ihr in die Augen.
„Und Stehen!“ (hier habe ich mich uneindeutig ausgedrückt, das tut mir leid. Ich meinte damit, alles, was Erinnerung ist, durch einen Absatz oder kursiv hervorzuheben. Nicht nur den Dialog. Wenn du die Turnerin im Fernsehen beschreibst, würde ich mir das deutlicher wünschen)
Viktoria streckte sich, der Körper wie ein Bogen gespannt. Wie oft hatte sie diese Worte gehört.
„Der Abgang war sehr gut“, applaudierte ihr Trainer, als sie ausatmete und das Reck verließ.
Ihre junge Brust hob und senkte sich schnell in dem Gymnastikanzug. Verstohlen schielte sie zu den Zuschauerbänken, auf denen wie immer die Mutter mit ihre Mutter bei den anderen Müttern saß und , die die Leistungen der Kinder begutachteten.
Das Training für die Staatsmeisterschaften laugte sie aus. Zwar beruhigte und ermunterte ihr Trainer sie immer wieder, aber der Druck lastete schwer auf der mehrfachen Siegerin. Sie hatte die jJüngeren (immer noch falsch; solche Banalitäten, die keine Geschmacksfrage sind, bitte einfach korrigieren, sonst frag ich mich schon, warum ich mir die viele Zeit hierfür nehme) beobachtet und wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis man sie ersetzen konnte. Vielleicht würde es im kommenden Jahr noch für den Olympiakader genügen, aber bald gehörte sie zum alten Eisen. Und das mit nicht mal zwanzig.
Ein Jahr später sah sie die Enttäuschung in den Augen ihrer Eltern. Trotz aller Mühen und Quälerei, Training und Kalorienzählen, mehr als ein vierter Platz war bei diesen Spielen nicht drin gewesen. Sie humpelte seit ihrer Rückkehr von Olympia, denn die Verletzung am rechten Sprunggelenk war wieder aufgebrochen. Das Ende ihrer Karriere kam folgte nach einigen Monaten und das kurz darauf abgebrochene Sportstudium empfand sie als vertane Zeit.
Ihre Eltern schüttelten die Köpfe. Natürlich hatten sie erwartet, dass das Kind mit Bestnoten abschließen würde und waren auch davon ausgegangen, den Namen der Tochter als Trainerin bei Großveranstaltungen im TV zu sehen. Die Mutter Anwältin, der Vater im Vorstand eines Konzerns, sie konnten nicht anders, als diese Messlatte anlegen.
Trotzdem dachte Viktoria gern an die Zeit an der Uni zurück. Mit ihren Kommilitonen hatte sie sich gut verstanden und die waren meist in Partylaune gewesen. Sie nutzte jede Gelegenheit des Feierns, denn der Alkohol tat ihr gut. Machte ihre Gedanken freier, ließ die Erwartungshaltung ihrer Eltern im Nebel mit all den anderen Gefühlen verschwinden. In ihren Erinnerungen verdrängte sie die morgendlichen Kater und damit einen Grund, weshalb sie bei wichtigen Klausuren scheiterte.
Manchmal besuchte sie die Sporthochschule, denn auch das war ihre Familie. Dort traf sie eines Tages Daniel. Ein Auslandsjahr hatten den Sportarzt und seine Frau aus England hierher geführt und seine feuerrote Mähne zog alle Blicke auf sich. Besonders ihren.(weiterhin als Anmerkung: die Zeitenformen kommen mir in den vorangegangenen Absätzen zu großen Teilen immer noch falsch vor)
Und was nach einigen Monaten als stürmische Affäre angefangen hatte, endete in der Abreise der Frau und dem Einschreiben Viktorias für ein Medizinstudium.
Damals war sie zwiegespalten gewesen, denn alte Freunde wandten sich wegen ihres Verhaltens von ihr ab. Das verstand sie nur zum Teil, schließlich gehören doch zwei zu einer solchen Situation. Oft fand Daniel sie nach der Arbeit auf der Couch sitzend, zweifelnd, mit einem Glas Wein vor sich, von Gewissensbissen geplagt. Bis heute fragte sie sich, ob sie eine harmonische Beziehung zerstört hatte. Und das Medizinstudium? War es ihr im Grunde nur darum gegangen, Vater und Mutter zufrieden zu stellen? Um das eigene Gewissen zu beruhigen, machte Viktoria ihnen Hoffnung, bald ein oder zwei Enkelkinder zu schenken.
Erstaunlicherweise fiel es ihr nicht schwer, durch gute Leistungen in ihrem Jahrgang hervorzustechen. Dann aber kam die Fehlgeburt und Daniel zog nach Australien weiter, sie nur in die nächstgelegene Hauptstadt (Großstadt? Oder wechselt sie tatsächlich das Land? Das würde ich weiter ausführen). Beide hatten es nicht geschafft, dieses Trauma zu überwinden und sich gegenseitig zu stützen.
Mehr auf Drängen der Eltern, als auf eignen Wunsch, nahm sie das Angebot eines bekannten Spezialisten für Chirurgie an und fand sich eines Tages allein in einer Altbauwohnung wieder.
Wenn sie in die hellen, kalten Räume nach Hause kam, wärmte sie eine Flasche Wein oder Likör. Nahm den Druck, den sie sich machte. Sie wusste, dass sie ein Bild, eine Fiktion erfüllen wollte. Ihr eigenes und das der Eltern. Ja, hatte sie versprochen, sie würde weiter Karriere machen und ja, sie würde ihnen bald einen Ehemann und mindestens einen Enkel vorstellen.
Aber zwischen ihren Schichten und trotz der Anerkennung im Beruf, blieb ihr Leben leer. Da musste doch mehr sein, als der OP-Saal, das Fitnessstudio und ihre Wohnung. Wurde sie zu einer Party eingeladen, waren alle sehr freundlich. Aber nie konnte sie unterscheiden, ob man sie wegen ihrer Leistungen und ihrer Vergangenheit oder einfach nur als Mensch mochte. Unvorhergesehenerweise Überraschenderweise geriet sie kurzzeitig in die Schlagzeilen der Klatschpresse, nachdem ein junger Mann sie angesprochen hatte. Zu spät fand sie heraus, dass er Mitwirkender in einer Fernseh-Kuppelshow gewesen war und so über sie versuchte (Zeitform...), im Gespräch zu bleiben. Als sie das erkannt hatte, brachen für einen Moment alle Dämme. Sie warf mit Tellern und den Mann aus ihrem Leben. Und betäubte sich ein Wochenende lang mit Alkohol.
Kurz nach diesem gut verheimlichten Absturz, klingelte das Telefon und ein TV-Sender fragte an, ob sie, die berühmte und erfolgreiche Ex-Turnerin, bereit wäre, als Expertin für Sportsendungen zu arbeiten. Ihre Zusage war spontan gewesen, in der Hoffnung, beweisen zu können, dass sie eine ganz normale Frau war.
Wohlige Schauer überrieselten sie. Das Gefühl aus ihrer Jugend, wenn Menschen sie beklatschen, war wieder da. Das Publikum während der Sendungen fand Gefallen an ihr und sie war erneut in den Blick der Öffentlichkeit gerückt. Ihre Eltern platzen fast vor Stolz über die erfolgreiche Tochter, denn damit übertraf sie deren Erwartungen noch (fänd ich schöner). Und das färbte ab, wenn man sie zu ihrem Kind interviewte. Trotzdem äußerten sie Sorge um den Namen der Familie (versteh ich inhaltlich nicht. Erst sind sie stolz, dann haben sie Sorge um ihren Ruf?). Schließlich tauchte der manchmal in der Zeitung auf.
Von Zeit zu Zeit wurde Viktoria auf der Straße erkannt und angesprochen. Einige wollten ein Bild mit ihr, andere einen medizinischen Rat. Das schmeichelte ihr, aber befremdete sie auch. Die Unsicherheit blieb, wenn sie einen Mann kennenlernte, es machte ihr regelrecht Angst. Was sah diese andere Person in ihr? Inwieweit durfte sie ihr vertrauen?
Einerseits sah man sie manchmal bei großen Anlässen auf dem roten Teppich, gleichzeitig beäugten die Medien ihr Privatleben. Jede Bekanntschaft, jeder Flirt wurde aufgeblasen und über manche Überschriften in der Klatschpresse erschrak sie. Auf einigen Aftershow-Partys waren diese Gedanken aber nach ein, zwei Gläsern Sekt verschwunden. Sie ließ es krachen. Tanzte, lachte und flirtete, denn zu Hause wartete nichts und niemand auf sie. Und die Reputation sicherte ihren Job.
Nach solchen Nächten war sie sie leer und enttäuscht aufgewacht. Hatte hinter dem Fenster gestanden und die Leute unten auf der Straße beobachtet. Was machte sie falsch, dass sie kein normales Leben wie die da draußen führte? Und wieder half ihr der Alkohol. Aber er ließ sie manchmal auch in schwarze Löcher fallen und irgendwann verschwamm ihr Zeitgefühl.
Eines Morgens hatte das Handy geschellt geklingelt und ein Kollege erkundigte sich nach ihrem Befinden. Zum ersten Mal in ihrem Leben, war sie nicht pünktlich zum Dienst erschienen.
Es traf sie wie ein Schlag. Wo war die Zeit hin? Ihre Augen waren durch die Wohnung geirrt, es war Vormittag oder Nachmittag, sie konnte sich nicht orientieren. Panik überfiel sie, denn einen Blackout hatte sie vorher noch nie erlebt gehabt. Der Mund trocken, die Lippen rissig. Brennende Augen, schmerzende Gelenke. Zuerst dachte sie an einen Autounfall, dann sah sie die leere Ginflasche neben der Couch. Sie wankte zwischen schmutziger Wäsche, einer Pizzapackung und einzelnen Schuhen ins Bad.
Das grelle Licht ließ sie zuerst die Augen zukneifen, dann sah sie sich im Spiegel. Strähnige Haare, verwaschenes Make-up. War es die Lampe oder bekam sie neben den Krähenfüßen noch Tränensäcke? Sie starrte dieses namenlose Gesicht an, suchte nach etwas bekanntem, vertrautem. Die Augen glasig, herunterhängende Mundwinkel, die Züge aufgedunsen und fremd. War sie das wirklich? Eine kalte Hand fuhr genüsslich durch ihre Eingeweide und legte sich auf ihre Brust. Sie rang nach Atem, ihre Finger umkrampften das Waschbecken. Hob schließlich den Kopf (der letzte Akteur sind die Finger. Die heben aber vermutlich nicht ihren Kopf?). Das konnte nicht sein!
Für einen Augenblick nahm das kalte Wasser ihr die Luft, es rann an Hals und Schultern hinunter. Wieder und wieder spritzte sie es sich ins Gesicht. Wenn das ein Albtraum war, dann musste sie jetzt aufwachen!
Vergeblich!
Mit einem Mal straffte sie sich. Der Blick fest, die Fäuste geballt.
Am nächsten Tag war die Wohnung geputzt und Viktoria erschien frisch frisiert und nüchtern auf Arbeit.
Das ging eine Weile gut. Sie schaffte es, sich im Krankenhaus und Fitnessstudio von ihrem Verlangen abzulenken. Und immer wieder die Angst, rückfällig zu werden. Stolz markierte sie jeden Tag im Kalender.
Bis sie die Nachricht erhielt, dass ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen waren.
Unter ihren Füssen Füßen zitterte der Boden, (+als/während; und natürlich den Satz anpassen) eine nie erfahrene Gefühlslawine streckte sie nieder. Der Raum kippte um.
Das Mit dem Handy noch in der Hand lag sie auf dem Küchenboden, starrte an die Decke. Etwas Feuchtes lief ihre Schläfe hinab, sie hatte sich den Kopf am Tisch gestoßen. Stoßweise ging ihr Atem, der Puls jenseits (heißt das zu schnell oder zu langsam?) eines Messwertes. Als würde ein dickes warmes Tier von ihrem Körper steigen, war da plötzlich eine Leichtigkeit.
Und Frösteln.
War sie jetzt frei?
Aber ohne ihre Eltern wäre sie heute nicht das, was sie ist.
Aber ohne ihre Eltern wäre sie heute nicht das, was sie ist. (versteh ich nicht. Weder als Antwort auf ihre Frage, noch, warum das gedoppelt ist)
Mitten in der Dunkelheit erhob sie sich ächzend. Sie hatte das Zeitgefühl verloren. Und ihre Orientierung. Erst jetzt wurde ihr klar, wie stark ihre Eltern in ihrem Unterbewusstsein verankert waren.
Die Tage danach bewegte sie sich wie elektrisiert. Achtete auf jeden Gedanken, jedes Wort. Hinterfragte alte und neue Entscheidungen. Beobachtete sich und andere. Diese Konzentration zehrte an ihr und so begann sie wieder zu trinken. Wenn die Schläfrigkeit einsetzte, sah sie es wie ein Geschenk.
Es dauerte Wochen und brauchte viele Rennereien, bis die Beerdigung stattfinden konnte. Der Geistliche hatte sie kurz vorher zu ihren Eltern befragt, wie er sie in seiner Rede am besten beschreiben könnte. Das stürzte Viktoria in eine noch tiefere Krise. Das Krankenhaus hatte Verständnis dafür, dass sie vorerst Urlaub nahm und so fiel niemandem auf, dass sie sich in tage- und nächtelangen Grübeleien erging. Wenn sie nicht betrunken eingeschlafen war.
Am Ende blieb dem Pastor nur eine unverbindliche Ansprache, denn Viktoria war bis dahin nicht in der Lage gewesen, ihm behilflich zu sein.
Es erstaunte sie, dass mehr als fünfzig Menschen zu dieser Beerdigung erschienen. Daran merkte sie, wie wenig sie ihre Eltern gekannt hatte.
Zum eigenen Erstaunen blieben ihre Augen trocken, während die Särge versenkt wurden. Viel stärker spürte sie ein schmerzhaftes Ziehen in ihren Eingeweiden. Der Rücken peinigte sie seit Wochen und war nur mit Schmerzmitteln zu beruhigen.
Das anschließende Kondolieren und ein Essen im kleinen Kreis, nahm sie wie durch eine Nebelwand wahr. Die unbekannten Gesichter weichgezeichnet, die Gespräche und Geräusche gedämpft, und als sie am Abend zu Hause wieder aus dem Fenster starrte, verflog das Erlebte wie ein Traum.
Jetzt saß sie hier. (Absatz/kursiv Ende)
Der Geruch der kalten Pizza hing in der Luft,. Wassertropfen perlten von der Wodkaflasche auf den staubigen Glastisch.
Tage danach riss ihr Handy sie aus dem Halbschlaf. Der ausgetrocknete Mund war zunächst nicht in der Lage, Worte zu formen, und ihre Augenlider waren bleischwer. Soweit sie verstand, war das Krankenhaus am anderen Ende. Fahrig nahm sie irgendein Glas vom Tisch, in dem ein Rest Flüssigkeit stand und stürzte es hinunter.
Wieso der Inhalt nach Abwasser schmeckte, konnte sie nicht einordnen. Vielleicht war es ihr Mund, vielleicht die Flüssigkeit.
Wieder riss sie sich zusammen, machte sich zurecht, erschien auf Arbeit. Die musternden Blicke der Kollegen beim Betreten des Gebäudes stachen wie Nadeln. Trotzdem zwang sie sich zu einem Lächeln. Bevor sie sich umziehen konnte, bat eine Schwester sie, den Chefarzt in seinem Büro aufzusuchen. Jetzt wurde Viktoria kurzatmig, denn sie hatte keine Erklärung für diese Aufforderung. Nur Bruchstücke der letzten Monate hafteten in ihrem Gedächtnis, alles andere war ein undefinierbarer Brei.
Der Chefarzt, ein älterer Mann mit weißer Halbglatze, erhob sich und bot ihr stumm einen Stuhl an.
Seine folgenden Worte öffneten Viktorias Schlagader (was?! Er schneidet ihr die Schlagader auf?! Die Worte lassen die wohl eher pulsieren, oder?) und mit jedem weiteren Satz flossen Kraft und Leben aus ihr heraus.
„Der Patient liegt seit einigen Tagen im Koma ... Ihre Operation vom ... Im Anästhesiebericht steht ... Die Schwester sagte aus, dass ... Auch die Angehörigen erheben Einwände ... Deshalb muss ich Sie, bis zur Klärung durch unsere Rechtsabteilung bis auf weiteres vom Dienst suspendieren. Es tut mir sehr leid.“ Er senkte den Kopf, beobachtete seine verschränkten Finger.
Sie erhob sich mit leerem Blick, winkte kraftlos ab und schlich mit hängenden Schultern zur Tür. Unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen, schien sie nach draußen zu schweben. In absoluter Stille zogen die Menschen und Schaufenster an ihr vorbei, nirgendwo blieben ihre Augen hängen. Sie wurde angerempelt, spürte es nicht. Ein Mann hielt sie an der Kreuzung zurück, als sie ohne auf die Ampel zu achten, die Straße betrat. Durchdringend hupte der abbiegende LKW und sie sah, wie sich die Lippen des Passanten vor ihrem Gesicht bewegten. Unwillig schob sie ihn beiseite.
Als sie die Wohnungstür öffnete, irritierte sie der Geruch.
Das war nicht ihr Zuhause! Der Odor Geruch von Schimmel, schmutziger Wäsche und alten Möbeln schlug ihr entgegen. Doch es war ihre Wohnung. Die Absätze klackten auf den nackten Dielen, als sie die Räume durchschritt, die Alujalousien hochzog und alle Fenster öffnete.
Die Balkontür klemmte leicht, dann trat sie ins Freie und schaute sich um. Das Wasser stieg ihr in die Augen, als sie ihre vertrockneten Blumen sah. Sie hockte sich hin und alle Dämme brachen. Bitterlich weinte sie, strich liebevoll über die ausgedörrten Töpfe. Mit rotem Gesicht erhob sie sich, die Nachmittagssonne fing sich in den Spuren der Tränen. Sie schaute die Straße hinunter, das hüfthohe Metallgeländer drückte gegen ihren Oberschenkel. Jetzt hatte sie nicht mal mehr Blumen. Für einen Augenblick stand sie aufrecht, atmete kräftig durch und ließ sich nach vorn fallen.



Puh, sehr bedrückend. Ich finde ihren Weg durchaus nachvollziehbar, das ist ja schon sehr heftig, was sie erlebt. Grundsätzlich halte ich das schon für realistisch.

Ich möchte dir sehr ans Herz legen, dich mal mit Zeitformen auseinanderzusetzen. Mag sein, dass das bei einer klareren Unterteilung in Erinnerung und Gegenwart nicht mehr so auffällig ist, aber gerade beim Erinnerungsteil ist das meiner Meinung nach die größte Baustelle, die du noch vor dir hast. Das war so viel, dass ich dir bei Weitem nicht alles angestrichen habe.

Inhaltlich finde ich die Geschichte aber gut! smile


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Calvin Hobbs
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Beitrag22.04.2020 07:25

von Calvin Hobbs
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Danke für Deine Arbeit Daumen hoch²

Btr. Zeitformen: Ich versuche, bei den Erinnerungen die einfache Vergangenheit und Vollverben zu benutzen.
Z.B: ... Sie log ihm etwas vor ...
im Gegensatz zu ... Sie hatte ihm etwas vorgelogen ...
Denn so befürchte ich, (aufgrund mangelnder Skills?), würde ein Großteil des Textes mit "hatte" zugekleistert werden.
Anders sehe ich keinen Weg, das zu umgehen Embarassed
MfG


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