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Abari
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Der bronzene Durchblick


Beitrag20.04.2020 14:05

von Abari
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Auch von mir hier noch einmal herzlichen Glückwunsch.

Ich fand, dass das Gedicht in seiner Kargheit gerade nicht das Tränendrüsenregister bedient, wie es viele Protestsongs zu tun pflegen. Satire kann ich ab, wenngleich ich es eher als bedauerlich realistische Skizze der Gesellschaft sah. Denn immer wieder begegnet mir dieses Gefälle; leider empfinde ich die vermeintlich spitze Feder als (in meinen Augen) geschicktes Sittenbild.

Du schreibst über die - wie immer gesagt wird - systemnotwendigen Mechanismen im Kapitalismus, die zu Ausbeutung und moderner Sklaverei führen. Und damit hast Du mE recht, denn es ginge sicher auch anders. Allerdings müsste sich die westliche Welt aus ihrer Komfortzone bewegen, und das sehe ich - leider - nicht. Solange wir es nicht einmal schaffen, uns dem "Jammerlappen" unter der Brücke zuzuwenden und unsere Kinder sich ihm aufgrund einiger Markenklamotten und zweimal Urlaub auf Ibiza p.a. überlegen fühlen, wird die schon oft beworbene Menschlichkeit nicht in Kraft treten. Bedauerlicherweise ist die Gesellschaft in weiten Kreisen noch nicht viel weiter gekommen, und es schmerzt mich, wenn ich dann sogenannte "Satire" über Menschen anderer Kulturkreise sehe, wohl wissend, dass jene mich auch nicht besser sehen.

Zurück zum Text. Mancher Schnellschuss ist eben auch mal ein Treffer ins Schwarze. Sei doch froh drum. Ja, mein Feedback war karg, aber ich habe aus dem Bauch heraus entschieden und bepunktet, wollte nicht erst eine intellektuelle Messlatte davor legen. Freilich habe ich dann noch etliche Male die Texte gelesen, um zu prüfen, ob sich meine Meinung ändert (was sie minimal tat). Aber letzten Endes blieb es beim ersten Eindruck. Und da stehe ich auch zu.


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Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.

LG
Abari
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V.K.B.
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Das goldene Rampenlicht Das silberne Boot
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Beitrag20.04.2020 15:00

von V.K.B.
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Wie gesagt, schlecht fand ich den Text selber ja auch nicht, sonst hätte ich ihn nicht wirklich abgeschickt. Aber das war schon irgendwie so plakativ "in da face", dass es mir auch ein bisschen wie ein Troll-Gedicht vorkommt. Oder, naja, philosophy with a hammer halt.

Gute Lyrik sollte doch eigentlich subtiler sein, finde ich.


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Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills …
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Abari
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Der bronzene Durchblick


Beitrag20.04.2020 15:16

von Abari
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Mit Subtilität haben es die LyrikerInnen immer versucht. Ergo: "Kann sie/er das wirklich gedacht haben? Warum muss ich das interpretieren? Steht ja eh nichts davon drin!"

Spätestens die Popkultur hat dann das Subtile abgestriffen wie ein altes Kleid(chen) und verbrannt. Die Leute können mit subtilen Gesten immer weniger anfangen, egal wo Du in der ernsten Kunst schaust. Da muss immer ein Erklärbär her, der es auslegt. Das, was Du als Holzhammermethode empfindest, ist Normalität geworden ... war es vielleicht schon immer, wenn ich mir die Winterreise beispielsweise anhöre. Nix subtil: Alles offen. Und das war damals einfach spektakulär, nachdem Goethe im Heidenröslein und Erlkönig  Vergewaltigung und Kindsmissbrauch thematisierte: Aber eben so schön subtil.

Für jede Art von Lyrik findet sich ein(e) LeserIn. Und je kleiner der Interpretationsspielraum ist, desto besser (heute). Ich liebe das Subtile ja auch, aber es ist eben eine Gratwanderung geworden, zwischen schönem Bild und offensichtlichem Handeln. Von daher: Freue ich mich auf weitere Texte von Dir.

"Subtilität in der Lyrik - wer braucht sie noch?" wär doch mal einen Thread wert. Erstellt.


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