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Patrick Schuler
Klammeraffe
 Alter: 26 Beiträge: 711
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Verfasst am: 02.01.2020 19:21 Titel: Aphorismen zum Streit
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Nichts ist weniger zuträglich, als eine Diskussion mit Moralaposteln. Wer sich empört, hat keine Gründe nötig.
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Die Kunst des Streitens besteht darin, dem anderen eine Meinung zuzumuten, die es wert ist gehört zu werden.
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Wer mit sich selber hadert, sucht auch den Streit und oft ist der Andere nur die Stimme des eigenen Zweifels, der man widerspricht, weil sie gütigerweise im Körper eines Anderen laut wurde.
Weitere Werke von Patrick Schuler:
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V.K.B.
[Error C7: not in list]
 Alter: 47 Beiträge: 3183 Wohnort: Nullraum
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Verfasst am: 02.01.2020 20:42 Titel: Re: Aphorismen zum Streit
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Inkognito hat Folgendes geschrieben: | 1
Nichts ist weniger zuträglich, als eine Diskussion mit Moralaposteln. Wer sich empört, hat keine Gründe nötig.
Hier verstehe ich nicht, was genau gemeint ist. Man braucht keinen Grund, sich über Moralapostel zu empören, oder man braucht als Moralapostel keinen Grund, sich zu empören?
2
Die Kunst des Streitens besteht darin, dem anderen eine Meinung zuzumuten, die es wert ist gehört zu werden.
Da fehlt ein Komma vor "gehört", und ist das dann nicht eher ein Diskurs als ein Streit? Ich würde sowas provokanter formulieren: Die Kunst des Streitens besteht darin, den anderen so schnell wie möglich und mit jedem Mittel lächerlich, unglaubwürdig und mundtot zu machen. Und das am besten noch so, dass niemand es merkt. |
Grüße,
Veith
_________________ Warning: Cthulhu may occasionally jumpscare people … |
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Patrick Schuler
Klammeraffe
 Alter: 26 Beiträge: 711
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Verfasst am: 02.01.2020 20:57 Titel:
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Hallo V.K.B.
Der Moralapostel empört sich moralisch, Gründe für seine Annahmen, von Argumenten ganz zu schweigen, sind in den meisten Fällen nicht mehr nötig.
Streit kann man ja nun sehr weit fassen. Ich kenne die Bezeichnung Streit auch als Überbegriff für jede Art von Diskussion. Und ein gelungener Streit, der nicht bloß darauf aus ist, den Anderen durch den Dreck zu ziehen, setzt vorraus, dass der Andere und seine Argumente ernstgenommen werden. Auch wenn das fast nie geschieht.
L.G
P.S: Im zweiten Stück, war das ungelenk ausgedrückt. Mir ging es darum, dass der Andere eine Meinung äußert, der man zutrauen sollte, dass sie hörenswert ist. Daher hab ich "zuzumuten" durch "zuzutrauen" ersetzt. Jetzt wird es vielleicht deutlicher
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Patrick Schuler
Klammeraffe
 Alter: 26 Beiträge: 711
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Verfasst am: 02.01.2020 20:59 Titel:
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1
Nichts ist weniger zuträglich, als eine Diskussion mit Moralaposteln. Wer sich empört, hat keine Gründe nötig.
2
Die Kunst des Streitens besteht darin, dem anderen eine Meinung zuzutrauen, die es wert ist, gehört zu werden.
3
Wer mit sich selber hadert, sucht auch den Streit und oft ist der Andere nur die Stimme des eigenen Zweifels, der man widerspricht, weil sie gütigerweise im Körper eines Anderen laut wurde.
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V.K.B.
[Error C7: not in list]
 Alter: 47 Beiträge: 3183 Wohnort: Nullraum
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Verfasst am: 02.01.2020 21:48 Titel:
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Inkognito hat Folgendes geschrieben: |
Der Moralapostel empört sich moralisch, Gründe für seine Annahmen, von Argumenten ganz zu schweigen, sind in den meisten Fällen nicht mehr nötig. | Sollte es dann nicht besser heißen:
1.
Nichts ist weniger zuträglich, als eine Diskussion mit unter Moralaposteln. Wer sich empört, hat keine Gründe nötig.
So im Sinne einer Echo-Chamber?
_________________ Warning: Cthulhu may occasionally jumpscare people … |
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Pickman
Klammeraffe
 Alter: 53 Beiträge: 658 Wohnort: Diaspora
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Verfasst am: 04.01.2020 19:26 Titel:
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Hübsch. Nun zu dem Details.
1. Der erste Satz ist nicht nötig, der zweite bringt es auf den Punkt.
2. Passt.
3. Zu lang, zu wenig pointiert.
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Patrick Schuler
Klammeraffe
 Alter: 26 Beiträge: 711
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Verfasst am: 07.01.2020 13:34 Titel:
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1
Nichts ist weniger zuträglich, als eine Diskussion unter Moralaposteln. Wer sich empört, hat keine Gründe nötig.
2
Die Kunst des Streitens besteht darin, dem anderen eine Meinung zuzutrauen, die es wert ist, gehört zu werden.
3
Wer mit sich selber hadert, sucht auch den Streit und oft ist der Andere nur die Stimme des eigenen Zweifels, der man widerspricht, weil sie gütigerweise im Körper eines Anderen laut wurde.
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Patrick Schuler
Klammeraffe
 Alter: 26 Beiträge: 711
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Verfasst am: 07.01.2020 13:36 Titel:
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Hallo V.K.B
Du hast recht, so ist es pointierter.
Hallo Pickman
Auch danke für deine Kritik, meinst du wirklich, dass ich im ersten Stück so viel streichen kann, ohne dass das Verständnis darunter leidet?
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Pickman
Klammeraffe
 Alter: 53 Beiträge: 658 Wohnort: Diaspora
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Verfasst am: 07.01.2020 15:09 Titel:
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Inkognito hat Folgendes geschrieben: | meinst du wirklich, dass ich im ersten Stück so viel streichen kann, ohne dass das Verständnis darunter leidet? |
Ja. "Wer sich empört, braucht keine Gründe" - aus meiner Sicht funktioniert dieser Satz ähnlich wie: "Das Opfer hat immer Recht." Die Ironie wird dadurch wirksam, dass die wenigsten glaube, niemand brauche Gründe oder jemand habe immer Recht.
Ich bin gespannt, ob andere das anders sehen.
_________________ "Damit sich alles erfüllt, damit ich mich weniger allein fühle, brauche ich nur noch eines zu wünschen: am Tag meiner Hinrichtung viele Zuschauer, die mich mit Schreien des Hasses empfangen." (Albert Camus: Der Fremde) |
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RAc Eselsohr

Beiträge: 426
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Verfasst am: 07.01.2020 15:22 Titel:
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Inkognito hat Folgendes geschrieben: |
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Wer mit sich selber hadert, sucht auch den Streit und oft ist der Andere nur die Stimme des eigenen Zweifels, der man widerspricht, weil sie gütigerweise im Körper eines Anderen laut wurde. |
Das halte ich so für nicht allgemeingültig richtig. Es gibt auch Menschen, die mit sich selbst hadern, aber so zerrissen sind, dass sie gar nicht offen streiten können. Was aber nichts an der Richtigkeit der zweiten (immer noch sehr klobig formulierten) Satzhälfte ändert.
Folgende Formulierung halte ich für treffender:
Was einen an Anderen störend auffällt, ist oft das, mit dem man mit sich selber im Unreinen ist.
Die Implikation, dass sich daraus dann Streitigkeiten ergeben können, braucht m.M. nach nicht extra ausformuliert zu werden.
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Eluanna Schneckenpost
Beiträge: 8 Wohnort: Esslingen
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Verfasst am: 28.02.2020 22:48 Titel:
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Hallo Patrick,
2. Finde ich in der überarbeiteten Form eehr gelungen.
3. Gefällt mir inhaltlich, erscheint mir aber noch immer zu holprig. Vielleicht versuchst du es mal mit 2 Sätzen.
1. Stößt mir persönlich negativ auf. Jemand als "Moralapostel" abzustempeln oder "Empörung" ausschließlich im negativen Licht zu zeichnen, erzeugt in mir vor allem das Bild eines überheblichen und vermutlich ebenfalls engstirnigen Verfassers. Nummer 1 nutzt eigentlich nur dazu, andere zu diskreditieren... auch ohne Gründe.
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