Träume in Metall

[zho]

Der Himmel ist mit flüssigem Chrom überzogen. Kleine Wolkenschiffchen treiben über den Gassen, befestigt irgendwo in den Wolken, am Horizont, vielleicht auch im Himmel selbst. Lange starre ich nach oben, bis der gebrechliche Horizont unter meinen Blicken nachgibt und während perlmuttfarbene Wolken bersten, schmecke ich den silbernen Regen.
Ich wandle dort, über weite, unsichtbare Glasstege, während flüssige Bäume aus Metall einer unsichtbaren Sonne winken. Der chromatisierte Boden klirrt unter meinen suchenden Schritten. Dann erblicke ich SIE auf der anderen Strassenseite. Stumm harrt sie dort, reckt sich aus silbernen Wänden, in der  Bewegung erstarrt, mit verschwommenen Augen, transparentem Blick, unsichtbaren Lippen. In wunderschöner Zeitlosigkeit gebannt. Ich kann mich in ihren Brüsten spiegeln.
Mit kurzen, langsamen Schritten schwebe ich auf sie zu, wie an einendünnen Faden gezogen. Nur noch ihre Augen fixiert. Stahlblau. Das leuchten bleibt zu erahnen. Ich wanke benommen weiter, bleibe vor ihr stehen, langsam falle ich auf die Knie, zittere, stammle und würge heiser: Ich liebe dich, erst leise, als müsse ich die Worte noch schmecken, dann noch einmal, fester, lauter, wiederholend, schließlich schreiend – ich liebe dich!
Ich breche endgültig zusammen, berühre ihre kalten, kühlen Hände, küsse sie, zerre sie an mich, küsse sie noch einmal, immer wieder. Meine Sinne sind weit weg, als ich meinen Kopf an das Metall schmiege, das sich so kalt anfühlt, dass meine Schläfen unaufhörlich pochen. Auch ihr Körper pulsiert unter meinen Berührungen. Kleine, silberne Chromperlen kriechen von der Hitze getrieben an meinem Körper herunter. Ich überlege, wie es ist, in sie einzudringen. Stück für Stück. Kaltes Metall auf meiner warmen Haut. Ich merke, wie wir zerschmelzen. Antirostekstase. Ich zwänge mich in sie. Oh Gott, gleich werde ich sie besitzen, gleich, jaa ja - gleich.. JETZT!
„Klara, komm sofort weiter!“
„Ja Mami - aber warum umarmt der Mann da die Strassenlaterne?“

[Bananenmeister]

Schöner Text  

[zho]

Ähm... Dankeschön?

Aber.. Der Text ist in einem Zustand höchster Übermüdung entstanden. Nachts, während ich die Strassenlaterne dabei beobachtet habe, wie sie facettenreiche Schatten in den Wald gegenüber wirft. :-]

Mittlerweile mag ich ihn irgendwie selbst nicht mehr.
Teilweise plump,