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Lalanie Wortedrechsler
Beiträge: 55 Wohnort: Bayern
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02.02.2020 01:09
von Lalanie
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Da ich ein Neuling in diesem Forum bin, folge ich dem Ratschlag eines Mitglieds und schreibe nur einen Kommentar ohne Bewertung – ich hoffe, das wird mir nicht übelgenommen.
Du hast uns hier einen unglaublich rührenden Text geschenkt. Als Bayerin kann ich die Atmosphäre nur allzu gut nachempfinden, Dein Stil gibt diese ganz wunderbar wieder, denn Deine Sprache entspricht dem Milieu, ohne aber deshalb zu plakativ zu sein. Die Charaktere der beiden Frauen sind wunderbar ausgestaltet, man hat das Gefühl, sie sprächen die ganze Zeit miteinander, und bemerkt erst am Ende, dass sie kein einziges Wort gewechselt haben. Die Idee, den Tod geliebter Menschen durch einen blühenden Baum zu würdigen und gleichzeitig besser erträglich zu gestalten, ist in meinen Augen eine einzigartige Umsetzung des Kintsugiprinzips, ebenso wie der Riss im Himmel, der die Hoffnung durchscheinen lässt. Die Vergangenheit erscheint mir durch die wunderbaren Obstbäume nicht fremd; da fehlt mir ein wenig die Umsetzung der Vorgaben. Wäre das ein Ausschnitt aus einem Roman, ich hätte ehrlich Interesse daran, ihn zu lesen. Vielen Dank für dieses Werk!
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gold Papiertiger
Beiträge: 4943 Wohnort: unter Wasser
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02.02.2020 16:44
von gold
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Lieber inco,
die Atmosphäre ist sehr gut eingefangen. Die Bilder sehe ich wie einen Film vor meinen Augen.
Zu den Vorgaben:
Die Verlusttraumata, die durch die blühenden Obstbäume betont werden, werden repariert durch die Geburt eines neuen Kindes.
Doch erschließt sich mir die Fremde der Vergangenheit nicht.
Gäbe es mehr als die top ten, wäre deine Geschichte dabei.
Liebe Grüße
gold
_________________ es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern
Make Tofu Not War (Goshka Macuga)
Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso) |
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poetnick Klammeraffe
Alter: 62 Beiträge: 835 Wohnort: nach wie vor
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02.02.2020 18:30
von poetnick
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Hallo Unbekannt,
dieser Text ist nicht in meine Wertung eingegangen; unter der Vielzahl der Geschichten habe ich andere favorisiert.
Somit möchte ich an dieser Stelle keine Bewertung ausdrücken. Vielen Dank!
LG - Poetnick
P.S. was ich anfügen möchte: Die Geschichte ist sicher erzählt in diesem bäuerlichen Milieu und mit erstaunlich vielen Details ihrer Zeit bebildert.
_________________ Wortlos ging er hinein,
schweigend lauschte er der Stille
und kam sprachlos heraus |
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5982 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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02.02.2020 19:15
von nebenfluss
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Hanne steht kurz vor einer Hausgeburt am Fenster. Während sie mit den einsetzenden Wehen kämpft, betrachtet sie die Obstbäume, unter denen der Schwiegervater begraben liegt und wohl auch ein Kind, das die Komplikationen einer Geburt nicht überlebt hat, im Gegensatz zu Hanne, die knapp mit dem Leben davonkam. Doch ihre Ängste scheinen sich nicht zu bestätigen. Am Ende der Erzählung hält sie einen Sohn an der Brost, für den kein Baum gepflanzt werden muss.
Eine ruhige Geschichte, die aus den existenziellen Dramen, die sie behandelt, kein Drama macht. Eine Hauch von Dörte Hansen weht für mich durch den Text; ich glaube, in "altes Land" findet man Figuren, die ähnlich porträtiert sind, was ja auch gleich ganz gut zum Thema des Wettbewerbs passt. Der Existenzielle in seiner Illusionslosigkeit bedingt auch, dass Ort und Zeit der Erzählung nicht leicht zu bestimmen sind; vermutlich spielt die Geschichte in einem vergangen Jahrhundert oder in jedem Fall in einem Bauernhaushalt, zu dem der ganze Firlefanz der modernen Welt der Zugang verwehrt wird.
So wie auch dem Text jede Attitüde oder Anbiederung an den heutigen Leser fremd ist: Atmosphärisch dicht, von der Sprache her klar und konsistent, ist dies ein Wettbewerbsbeitrag, über den es nicht mehr viel nachzusinnen gibt; er erfüllt die Vorgaben eher nebenbei. Darüberhinaus existiert er einfach, weil er existieren soll, das war's.
_________________ "You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson) |
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