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Schreiben ist ein zerbrechlicher Prozess

 
 
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sleepless_lives
Geschlecht:männlichSchall und Wahn

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DSFo-Sponsor Pokapro und Lezepo 2014
Pokapro VI Weltrettung in Gold


Beitrag26.12.2019 19:21
Schreiben ist ein zerbrechlicher Prozess
von sleepless_lives
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

So viele Faktoren können den Schreibprozess erschweren, schmälern, unterbrechen, aufhalten oder gar dauerhaft zerstören. Der Zusammenbruch der Konzentration, Ablenkungen in Form lauter Geräusche draußen oder auch nur ein intensives Gespräch im Nebenraum, die Verlockungen einer sinneüberflutetenden lebendigen Welt, real oder digital, Müdigkeit, schlechte Sitzgewohnheiten und so vieles mehr, das nicht Teil des Schreibens ist. Noch problematischer, weil oft weit destruktiver, sind die Dämonen, die im Schreibprozess selbst zum Leben erweckt werden, die schlafenden Hunde der eigenen Zweifel, Wünsche, Obsessionen, Eitelkeiten. Ursula Le Guin schreibt:   
Zitat:
Manche Leute sehen Kunst als eine Frage der Kontrolle. Ich sehe es im Wesentlichen als eine Frage der Selbst-Kontrolle. Es ist so: In mir ist eine Geschichte, die erzählt werden will. Sie ist mein Zweck, ich bin ihr Mittel. Wenn ich mich selbst, mein Ego, meine Wünsche und Meinungen, meinen gedanklichen Müll, heraushalten und den Fokus der Geschichte finden kann, und der Bewegung der Geschichte folgen, dann wird die Geschichte sich selbst erzählen.

Ursula K. Le Guin (1998/2015) Steering the Craft - A 21st-Century Guide
to Sailing the Sea of Story, Mariner Books, Boston - New York. (eigene Übersetzung)

Wäre demnach nicht jeder Schreibwettbewerb absurd? Wie könnte man denn ›auf Kommando‹ schreiben?
Vielleicht.
Vielleicht aber träumen diese Geschichte schon lange in einem, warten nur auf einen Anstoß, einen kleinen Lichtschein, der durch die Schale dringt, die sie umgibt und bisher geschützt hat, geschützt vor den falschen Einflüssen bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Bildung einer einzigen weiteren Synapse das ganze Nervengeflecht zum Feuern bringt.   

Möglicherweise, so unsere Hoffnung, können wir ein paar zündende Funken liefern am Anfang eines neuen Jahres mit unserem jährlichen Schreibwettbewerb für das Besondere und Ungewöhnliche:

Zehn Tage, zehntausend Zeichen


Nach einer Zehn-Tage-Pause zum Erschrecken darüber, dass wir in den Zwanzigerjahren angekommen sind, geht es los. Am Freitag, dem 10. Januar 2020 werden um 19:00 Uhr das Thema und eventuelle Vorgaben bekannt gegeben. Dann habt ihr zehn Tage Zeit, euren Text zu schreiben, zu überarbeiten, zu zweifeln, noch einmal zu überarbeiten und schließlich einzureichen.

Der Einsendeschluss ist Montag, der 20. Januar 2020, wieder um 19:00 Uhr.

Damit euer Beitrag am Wettbewerb teilnehmen kann, darf er nicht mehr als 10.000 Zeichen umfassen, muss aber aus mindestens 6600 Zeichen bestehen. Er muss dem vorgegebenen Thema entsprechen und eventuelle zusätzliche Vorgaben berücksichtigen. Vor allem aber soll er keine Trivial-, Unterhaltungs- oder Genreliteratur sein, sondern abseits der ausgetretenen Pfade wandeln, sich dem zugehörig fühlen, was wir hier im Forum als »E(rnste) Literatur« oder kurz »E-Lit.« bezeichnen. In einer Buchhandlung würde man euren Beitrag also nicht in einem Regal mit einer Genre-Bezeichnung wie »Krimi« oder »Fantasy« finden, sondern in den nicht klassifizierten Bereichen unter »Autoren A-Z«.

Bei diesem Wettbewerb zählt, was nicht in die üblichen Schnittmuster passt. Schief gebaut darf es sein, quer stehend, sperrig oder auch einfach nur ruhig, action- und pointenlos. Texte, auf die sich der Leser einlassen muss, und sei es nur, weil sie in ihrer eigenen Erzählgeschwindigkeit fließen. Unterhaltend kann es sein, aber das ist nicht das Ziel, der Text will etwas anderes, hat etwas zu sagen. Das bedeutet auch, dass es keine formalen Regeln wie bei Genretexten gibt, also nichts, das man erfüllen muss und dessen Nichtbeachtung den Text automatisch ausschließen würde, aber auch nichts, das man mit lediglich formalen Mitteln unternehmen kann, um sicher als E-Literatur zu gelten. Es kommt auf den tiefer gründenden Inhalt und seine adäquate Umsetzung an.

Nach dem Einsendeschluss werden die Werke von den Organisatoren anonym ins Forum eingestellt und allen Mitgliedern des DSFo zur Bewertung überantwortet. Dreizehn Tage stehen für die Durchsicht, Kommentierung und Bewertung zur Verfügung. Am Sonntag, dem 2. Februar endet die Bewertungsfrist. Aus den abgegebenen Bewertungen werden der Sieger und die Platzierten des Publikumspreises ermittelt und in einer virtuellen Preisverleihung gekrönt. Die Anonymität wird aufgehoben. Zusätzlich gibt es einen Sonderpreis, der von den Organisatoren vergeben wird.

Teilnahmeberechtigt sind alle vor Beginn des Wettbewerbs ordnungsgemäß registrierten Mitglieder des DSFo. Benutzer, die des Forums verwiesen wurden, sind ausgeschlossen, der Rechtsweg ebenso.

Mehr Informationen, Raum für Fragen und Gespräche gibt es hier im Wettbewerbsboard: *klick hier*.

Seid ihr dabei?

Wir freuen uns auf jeden Fall schon auf alle Beiträge.

Wir, das ist das Organisationsteam (Bananenfischin & sleepless_lives)


_________________
Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)

If you had a million Shakespeares, could they write like a monkey? (Steven Wright)
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