18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Werkstatt
"Tiere lustig"


 
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
Justadreamer
Geschlecht:männlichLeseratte
J

Alter: 26
Beiträge: 196
Wohnort: Bayern


J
Beitrag14.12.2019 01:00
"Tiere lustig"
von Justadreamer
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Die nun folgende Kurzgeschichte soll eine Mischung aus lustigen Kleinigkeiten sein, die, im Ganzen betrachtet, eine Geschichte ergeben soll, die eine Freundschaft zwischen Vater und Sohn skizziert. Ich würde mich freuen, von euch zu erfahren, ob es euch zum schmunzeln bringen konnte, ob ihr den Text gleichzeitig berührend fandet und warum das teilweise vielleicht noch nicht so ganz funktioniert.  Ich freue mich über alle Meinungen!

„Tiere lustig“


„Wolltest du nicht eigentlich heute mit Mama deine neue Naturdoku sehen?“, merkte Tom schnippisch an, während er über die Schulter seines Vaters in dessen Laptop lugte.

Mürrisches Grummeln.

„Ich will morgen mit Niklas und Flo zum See fahren – darf ich?“

Bejahendes Brummen.

 „Weißt du, es wäre vielleicht sogar besser, wenn ich schon heute bei Niklas übernachte. Der wohnt ja in Egersbach!“

Ein langgezogenes „mhh“ signalisierte, dass dafür auch die Zustimmung der Mutter unabdingbar sein würde.

„Cool!“, antwortete Tom, „Kannst du mich dann vielleicht hinbringen? Es wird bald dunkel und ohne Licht darf ich nicht Fahrrad fahren!“
Langsam kam Bewegung in Toms Vater. Eine Pranke mit baumstammhaften Fingern löste sich aus dem Schatten seines Rückens, zwang den Stuhl fast in die Knie, doch den Mann aus dem vierfüßigen Feierabendvehikel hinaus. Er streckte sich. „Ich kann das Ding einfach nicht finden – hab´ wirklich alles probiert.“


Tom rollte mit den Augen und kam näher. Wie vor einem toten Tier standen die beiden vor dem Laptop, der durch seine Störrigkeit in den letzten Stunden viel Leid verursacht haben musste. Beide starrten auf eine YouTube-Suchmaske, die wie ein Mahnmal mangelnder Medienkompetenz auf dem Bildschirm prangte. Die Hände in die Hüften gestützt, bemerkte Tom trocken:
 „Tiere lustig.“

Er schielte nach rechts oben, dann wieder auf den Bildschirm. Anstatt der geplanten BBC-Dokureihe „Unsere Erde“ wetteiferten Hunde, Katzen, Hamster und sämtliche andere Haustiere darum, die formvollendetste Pirouette auf den Hosenboden zu vollführen.
Rechts Oben schielte zurück und zuckte unschuldig mit den Schultern.
„Fährst du mich jetzt oder nicht…? Mama hat gesagt, dass du entscheiden sollst, weil sie erst abends heimkommt.“
Toms Vater schlurfte stattdessen schleppenden Schrittes an seinem Sohn vorbei und in den Hausflur. Hinter ihm hüpfte Tom wie ein Gummiball auf und ab. Die Prozession erreichte das Ende des Ganges, an dem eine Metallstange aus der Wand ragte.
„Muss das jetzt sein“, klagte Tom. „Die anderen warten bestimmt schon auf mich!“
Unbeirrt stieg Toms Vater auf einen kleinen Hocker, griff die Stange mit beiden Händen und ächzte, als er sich an die Vorrichtung klammerte.
„Musst du denn heute schon wieder abhängen? Das macht man nur mit Schinken!“
„Je länger der Schinken hängt, desto weniger Rückenschmerzen hat er“, antwortete Toms Vater, löste den Griff und schüttelte seine Hände.
„Fährst du mich jetzt oder nicht?“ Die Frage klang mehr nach einer Forderung.
Der Bedrängte schürzte die Lippen: „Solange ich nicht diese Doku gefunden habe, werde ich wohl nirgendwo hinkönnen, meinst du nicht?“
Tom verdrehte die Augen: „Also gut, ich  mach´s! Aber danach fahren wir zu Niklas, ja, Papa?“
„Danach darfst du zu Niklas, ja“, antwortete dieser und beförderte sich mit einem kleinen Sprung zurück an die Stange. Eine weitere Bemerkung über die Ähnlichkeit des Hängenden zu einem Räucherschinken blieb jedoch aus, denn Tom war schon auf dem Weg zum Laptop.






Wenig später betrat Tom die Garage des Hauses. Sein Vater hatte schon sein Fahrrad geholt, jedoch noch nicht ins Auto geladen. Mit den Händen in den tiefen Taschen seiner Arbeitsjacke vergraben stand er vor dem Rad und begutachtete es. Tom stellte sich neben ihn. Das Vorderlicht des Fahrrads, das vor wenigen Monaten noch neu gewesen war, hing nun mit gebrochener Halterung an einem kläglichen Kabelrest, während der dreckverkrustete Rahmen und verrostete Kette das Bild eines Hügel-Rennrads komplettierten.
„Rallye-Bahn“, stellte Toms Vater trocken fest und schielte nach links unten.
Links unten schielte zurück, dann wieder auf den kläglichen Rest seines Fahrrads.





In der Dunkelheit durchbrach ein Licht die sonst nächtliche Landschaft zwischen Lachen und Egersbach. Es wackelte in unregelmäßigen Abständen von links nach rechts, doch leuchtete hell und beständig. „Tiere lustig, pah!“, murmelte Tom, während er mit schmutzigen Händen und einem sauberen Fahrrad zu seinen Freunden fuhr.

Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Calvin Hobbs
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 55
Beiträge: 563
Wohnort: Deutschland


Beitrag14.12.2019 02:33
Re: "Tiere lustig"
von Calvin Hobbs
Antworten mit Zitat

Justadreamer hat Folgendes geschrieben:
Ich würde mich freuen, von euch zu erfahren, ob es euch zum schmunzeln bringen konnte, ob ihr den Text gleichzeitig berührend fandet und warum das teilweise vielleicht noch nicht so ganz funktioniert.  Ich freue mich über alle Meinungen!


Hallo smile
Leider fand sich für mich keine Stelle, an der ich auch nur die Mundwinkel verzogen hätte. Und an welcher Stelle sollte der Text mich berühren?
Es ist eine absolut alltäglich Situation, die auch genauso wiedergegeben wird.
Es gibt für mich in diesem Text keine Originalität, etwas Kurioses oder gar Absurdes, dass am Ende mich irgendwie gepackt hätte.
Sorry.


_________________
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
a.no-nym
Klammeraffe
A


Beiträge: 699



A
Beitrag14.12.2019 11:29

von a.no-nym
Antworten mit Zitat

Hallo Justadreamer,
auch bei mir ist der Text nicht so angekommen, wie Du es Dir erhofft hast.

Einiges habe ich schlicht nicht verstanden. Beispiele: „Wolltest du nicht eigentlich heute mit Mama deine neue Naturdoku sehen?“ Was bedeutet das "deine"? Zunächst habe ich das so interpretiert, dass der Vater Naturfilmer ist. Dazu passt allerdings nicht, dass er den Film (den er ja dann selbst gedreht hätte) bei Youtube sucht. Wie er den Film "mit Mama" schauen soll/will, wenn diese doch offenbar gar nicht im Haus ist, habe ich auch nicht verstanden.
Die Dialoge (warum sind sie eigentlich durch so viele Leerzeilen zerrissen?) und das Handlungs-Drumherum in Form von Aufstehen des Vaters und Stangehängen haben mich nicht gepackt. Das "vierfüßige Feierabendvehikel" genau wie die "baumstammhaften Finger", die "Prozession", das "Mahnmal mangelnder Medienkompetenz", "Leid" durch Störrigkeit, das Wortspiel mit dem "Abhängen" oder das Bild eines Laptops als "totes Tier", das rechts-oben-links-unten-Wortspiel ... all das wirkt (auf mich) nicht, wie vermutlich beabsichtigt, frisch und locker, sondern etwas dick aufgetragen, teilweise umständlich, gewollt, bemüht.

"Mit den Händen in den tiefen Taschen seiner Arbeitsjacke vergraben stand er vor dem Rad und begutachtete es." Hier stimmt was nicht. Vielleicht besser: "Die Hände in den tiefen Taschen seiner Arbeitsjacke vergraben, stand er und ..."


Die Bemerkung mit der Rallye kann ich überhaupt nicht einordnen, und was zwischen der Youtube-Suche des Sohnes und dessen Fahrt mit dem Rad passiert, erschließt sich mir auch nicht so weit, dass ich eine Pointe erkennen könnte. Am Ende habe ich also kein Schmunzeln auf den Lippen oder einen kleinen Seufzer über die Interaktion von Vater und Sohn, sondern eher ein mittelgroßes "Hä?" Wink

Vermutlich haben wir bloß keine Überschneidungen beim Humor - und deshalb: bitte lass Dich von meinem Kommentar nicht entmutigen! Ich wünsche Deinem Text viele Leser - und positive Kommentare.
Freundliche Grüße und die besten Wünsche
a.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Graenee
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 36
Wohnort: Deutschland


Beitrag14.12.2019 12:30

von Graenee
Antworten mit Zitat

Schließe mich den bisherigen Meinungen "leider" an.

Was mir noch mekrwürdig vorkam, rein inhaltlich, ist, dass sich der Junge zu beschweren scheint, dass sein Vater "abhängt", weil es zu lange dauert. Im Text erscheint es aber wie ein kurzer Moment, nicht wie etwas längeres.

Generell finde ich den Text aber nicht schlecht, besondere Charaktereigenschaften (süßer Junge, der weiß wie er Papa manipuliert und wortkarger Familienvater) hast du konsequent durchgezogen.

Grüße :)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Justadreamer
Geschlecht:männlichLeseratte
J

Alter: 26
Beiträge: 196
Wohnort: Bayern


J
Beitrag14.12.2019 19:26

von Justadreamer
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Graenee, Anonym und Calvin,

danke für eure ehrlichen Kommentare. Oft schreibe ich Dinge, die für mich Sinn ergeben, für andere jedoch keine Bedeutung haben - wie an diesem Text ersichtlich wird.

Für mich waren die an einer Stelle "überzogen" genannten Formulierungen schon in ein Setting "hineingeworfen", das derartige Formulierungen rechtfertigt- der Erzähler als "Kommentator" einer ohnehin komischen Situation sollte hier mit großen Worten diese Kleinigkeiten durch den Kakao ziehen.

Für mich persönlich wird der Text wohl in einer gewissen Weise lustig und berührend bleiben - ich verstehe aber auch euren Standpunkt, dass, wenn man sich nicht damit identifizieren kann, nicht wirklich ein Bild vor Augen hat. Ich werde wohl, wenn ich mich wieder an den Text herantraue(n sollte), versuchen, ihn für den Leser verständlich zu machen und zu öffnen. Im folgenden will ich noch auf eure spezifischen Anmerkungen eingehen. Dass mir all diese Formulierungen völlig klar erscheinen, dies aber nicht sind, unterstreicht wohl die Tatsache, dass eine Hinführung zum Text fehlt:

Zitat:
Was mir noch mekrwürdig vorkam, rein inhaltlich, ist, dass sich der Junge zu beschweren scheint, dass sein Vater "abhängt", weil es zu lange dauert. Im Text erscheint es aber wie ein kurzer Moment, nicht wie etwas längeres.

Du hast völlig Recht, die ganze Sache dauert nur ein paar Minuten (Da ich dieses "Ritual" frei erfunden habe, bin ich mir dessen zwar nicht sicher, jedoch war es so geplant). Nur ist Tom ein sehr ungeduldiger Geselle wink

Zitat:
„Wolltest du nicht eigentlich heute mit Mama deine neue Naturdoku sehen?“


Das "deine" ist einfach ein kindlicher Sprachgebrauch, wie zum Beispiel: "Immer du mit deinen Dokus! Können wir nicht mal einen Spielfilm sehen?" In diesem Satz ist das "deinen" ebenfalls nicht in einem besitzanzeigenden Sinn gemeint.


Zitat:
"Mit den Händen in den tiefen Taschen seiner Arbeitsjacke vergraben stand er vor dem Rad und begutachtete es." Hier stimmt was nicht. Vielleicht besser: "Die Hände in den tiefen Taschen seiner Arbeitsjacke vergraben, stand er und ..."


Ja, dieser Satz ist wirklich etwas holprig! Eigentlich wollte ich etwas in die Richtung "Die Hände in den Tiefen seiner Arbeitsjackentasche vergraben....", nur war mir das Wort etwas zu lang und so kam es zu dem kleineren Übel dieses Satzungetüms, das leider ebenso noch ein Übel ist. Danke für die Anmerkung

Zitat:
Die Bemerkung mit der Rallye kann ich überhaupt nicht einordnen, und was zwischen der Youtube-Suche des Sohnes und dessen Fahrt mit dem Rad passiert, erschließt sich mir auch nicht so weit, dass ich eine Pointe erkennen könnte.


Der Vater stellt hier in Analogie zu seiner Medienkompetenz das (ebenso ungute) Verhalten Toms heraus, sein Fahrrad auf einer Matschrennbahn (am See, den Tom mit seinen Freunden aufsuchen will?) zu verunstalten.
Die Pointe der Geschichte ist, dass der Vater seinem Sohn hilft, dessen Rad zu reparieren, weil Tom es selbst nicht schafft. Er zeigt ihm somit etwas wichtiges, ohne dass Tom darum gebeten hätte. Die Youtube-Geschichte ist, vornangestellt, mit der Hypothese verbunden, Tom könne von seinem Vater nichts mehr lernen. ...Aber es sollte anders kommen - beide können etwas voneinander lernen, wenn sie Ihre(n) Scheu/Stolz/Unmut überwinden.

Zitat:
Es ist eine absolut alltäglich Situation, die auch genauso wiedergegeben wird.

Hier wird die Sache interessant: Ist diese Situation alltäglich? Oder ist es nicht oft so, dass der Vater nicht weiter nachdenkt und seinen Sohn einfach nur zu seinen Freunden fährt, damit er seine Ruhe hat? Hier ist meiner Meinung nach eine Veränderung eingetreten, die für die Beziehung der beiden wichtig ist. Der Vater merkt, dass man auch von "den Jungen" etwas lernen kann und Tom bemerkt, dass "die Alten", wenn man ihnen etwas Zeit gibt, wertvolles Wissen weitergeben können.

In diesem Sinne hoffe ich, die Geschichte noch etwas leserfreundlicher machen zu können, damit man die Botschaft etwas besser versteht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
a.no-nym
Klammeraffe
A


Beiträge: 699



A
Beitrag14.12.2019 23:17

von a.no-nym
Antworten mit Zitat

Hallo Justadreamer smile


Justadreamer hat Folgendes geschrieben:
Oft schreibe ich Dinge, die für mich Sinn ergeben, für andere jedoch keine Bedeutung haben - wie an diesem Text ersichtlich wird.
Ich denke, dass dieser Text (nach allem, was Du nun über das geschrieben hast, was er eigentlich erzählen sollte) für andere genauso von Bedeutung sein könnte. Das grundlegende (und sicher mit etwas Textarbeit gut behebbare) Problem ist, dass Du den Leser nicht mitnimmst "auf die Reise". Du hast offenbar eine sehr klare Vorstellung von der Situation. Das ist gut! Damit ich als Leser nun eine Chance habe, das Ganze auch zu verstehen, ist es nicht nötig, alles zu erklären/zu transportieren, was Du Dir vorstellst (das wäre zu viel des Guten). Momentan ist jedoch das Gegenteil der Fall - Du setzt zu viel voraus, so dass ich mir als Leser nur mit Glück und viel Spekulation zusammenreimen kann, was gemeint sein könnte.

Justadreamer hat Folgendes geschrieben:
Für mich waren die an einer Stelle "überzogen" genannten Formulierungen schon in ein Setting "hineingeworfen", das derartige Formulierungen rechtfertigt- der Erzähler als "Kommentator" einer ohnehin komischen Situation sollte hier mit großen Worten diese Kleinigkeiten durch den Kakao ziehen.
Das "durch den Kakao ziehen" durch die überspitzen Formulierungen würde sicherlich auch funktionieren - WENN die Komik der Situation sich mir als Leser denn erschließen würde. Insofern ist es wahrscheinlich nicht verkehrt, den verbalen Zuckerguss bruchsicher zu verpacken und mit all seinen Schnörkeln wieder aufzubringen, wenn das Fundament ihn auch trägt. Dann kommt er vermutlich besser zur Geltung. wink

Justadreamer hat Folgendes geschrieben:
Für mich persönlich wird der Text wohl in einer gewissen Weise lustig und berührend bleiben - ich verstehe aber auch euren Standpunkt, dass, wenn man sich nicht damit identifizieren kann, nicht wirklich ein Bild vor Augen hat.
Das Problem ist m.E. nicht fehlende Identifikation, sondern tatsächlich, dass es möglicherweise eine große Differenz gibt zwischen dem, was Du im Sinn hattest und erzählen wolltest und dem, was Du erzählt hast.

Justadreamer hat Folgendes geschrieben:
Ich werde wohl, wenn ich mich wieder an den Text herantraue(n sollte), versuchen, ihn für den Leser verständlich zu machen und zu öffnen.
Ich sehe gar keinen Grund, weshalb Du Dich nicht an den Text herantrauen solltest - wie gesagt, es ist nicht so viel, was da fehlt! Davon abgesehen, dass Du vielleicht beim Schreiben etwas aus dem Blick verloren hast, dass die Leser nur das wissen und miterleben, was Du auch irgendwie mitteilst, ist das doch gut geschrieben und ansprechend formuliert (hier beliebig viele Ausrufezeichen einfügen).

Justadreamer hat Folgendes geschrieben:
Das "deine" ist einfach ein kindlicher Sprachgebrauch, wie zum Beispiel: "Immer du mit deinen Dokus! Können wir nicht mal einen Spielfilm sehen?" In diesem Satz ist das "deinen" ebenfalls nicht in einem besitzanzeigenden Sinn gemeint.
Nun verstehe ich, wie es gedacht war. Nur kann ich das so nicht aus dem Text herauslesen, sondern bestenfalls vage vermuten. Wenn ich nur wenige Male pro Kurzgeschichte was vermuten darf/muss, ist das völlig in Ordnung. Die Vielzahl an Vermutungen, die der Text in seiner jetzigen Form erfordert, lassen den Leseeindruck jedoch "instabil" werden - ungefähr wie ein Teig, der mehr Luftblasen als Teigmasse hat, so dass die dünnen Fäden das Produkt letztlich nicht tragen, weshalb es bei genauerer Betrachtung quasi in sich zusammenfällt. Auch irritiert es mich immer noch, dass der Sohn den Vater auf das Filmgucken mit der Mutter anspricht, diese jedoch ganz offenbar nicht da ist. Ich bringe das einfach nicht zusammen. Embarassed

Zitat:
Die Bemerkung mit der Rallye kann ich überhaupt nicht einordnen, und was zwischen der Youtube-Suche des Sohnes und dessen Fahrt mit dem Rad passiert, erschließt sich mir auch nicht so weit, dass ich eine Pointe erkennen könnte.

Justadreamer hat Folgendes geschrieben:
Der Vater stellt hier in Analogie zu seiner Medienkompetenz das (ebenso ungute) Verhalten Toms heraus, sein Fahrrad auf einer Matschrennbahn (am See, den Tom mit seinen Freunden aufsuchen will?) zu verunstalten.
Hm. Ich habe das Wort "Rallye-Bahn" (das ich noch nie gehört habe) überhaupt nicht mit dem Fahrradgebrauch (und dem Zustand des Rades) zusammenbringen können. Deshalb hat sich der Rest auch nicht erschlossen. Auch hier hakt es aber letztlich nur an Kleinigkeiten.

Justadreamer hat Folgendes geschrieben:
Die Pointe der Geschichte ist, dass der Vater seinem Sohn hilft, dessen Rad zu reparieren, weil Tom es selbst nicht schafft. Er zeigt ihm somit etwas wichtiges, ohne dass Tom darum gebeten hätte. Die Youtube-Geschichte ist, vornangestellt, mit der Hypothese verbunden, Tom könne von seinem Vater nichts mehr lernen. ...Aber es sollte anders kommen - beide können etwas voneinander lernen, wenn sie Ihre(n) Scheu/Stolz/Unmut überwinden.
Hm. Das ist derzeit (nach meinem Empfinden) nicht die Pointe der Geschichte. Sie könnte es sein/werden, wenn Du den Leser an all dem teilhaben lässt. Ob der Vater dem Sohn mit dem Rad geholfen oder ihn mit der Reparatur allein gelassen hat (z.B. um weiter vor dem Laptop hängen zu können), das habe ich aus dem Text nicht herauslesen können. Ich war nicht mal sicher, ob der Vater den Sohn nicht vielleicht dazu verdonnert hat, das Rad zu putzen und dann durch die Dunkelheit damit zu den Freunden zu fahren, weil er einfach sauer über den Zustand des Rades war. Der Text bietet einfach ein (zu) viele Interpretationsmöglichkeiten, und als Leser kenne ich die Protagonisten nicht gut genug, um einschätzen zu können, welche Reaktion wohl zu ihnen passen würde. Also muss ich alles für denkbar halten - und habe am Ende nichts, weil mir die Geschichte wie Sand durch die Finger rieselt.

Justadreamer hat Folgendes geschrieben:
Hier ist meiner Meinung nach eine Veränderung eingetreten, die für die Beziehung der beiden wichtig ist. Der Vater merkt, dass man auch von "den Jungen" etwas lernen kann und Tom bemerkt, dass "die Alten", wenn man ihnen etwas Zeit gibt, wertvolles Wissen weitergeben können.
Dass da eine Veränderung eingetreten ist, das ist mir beim Lesen ebenfalls entgangen. Du lässt zwar den Jungen nach dem Film suchen, aber für mich ist unklar geblieben, ob er damit Erfolg hatte. Es könnte, so wie der Text gestaltet ist, m.E. auch sein, dass der Sohn unverrichteter Dinge wieder herauskommt. Soweit ich es sehe, gibt es nirgendwo einen Hinweis auf einen Erfolg - oder habe ich den übersehen? Da ich wie gesagt dem Text nicht entnommen habe, dass der Vater dem Sohn zeigt, wie er das Rad reparieren kann, ist mir auch die zweite Hälfte der Botschaft entgangen.

Justadreamer hat Folgendes geschrieben:
In diesem Sinne hoffe ich, die Geschichte noch etwas leserfreundlicher machen zu können, damit man die Botschaft etwas besser versteht.
Ich würde die Überarbeitung gern lesen! Und nur keine Hemmungen: Das hier ist die Werkstatt - wo, wenn nicht hier, darf fleißig gehobelt werden, dass die Späne nur so fliegen?! wink Und wenn Du am Ende doch wieder zur jetzigen Version zurückkommst, weil sie Dir am besten gefällt, ist es auch in Ordnung. Immerhin ist es Dein Text und soll es auch bleiben.

Freundliche Grüße
a.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 1 von 1

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Werkstatt
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du keine Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Veranstaltungen - Termine - Events
17.04.2024, 19 Uhr: Lesung aus "...
von Bananenfischin
Bananenfischin Veranstaltungen - Termine - Events 0 10.04.2024 20:23 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Rezensionen
"Die Ärztin"-ein Theaters...
von writersblockandtea
writersblockandtea Rezensionen 0 08.04.2024 13:59 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Roter Teppich & Check-In
Ich: "Hallo, mein Name ist Joe.&...
von Joe
Joe Roter Teppich & Check-In 5 22.03.2024 12:21 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Verlagsveröffentlichung
Thriller "Gnadenkalt" (Cora...
von Aurora
Aurora Verlagsveröffentlichung 0 21.03.2024 20:36 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Genre, Stil, Technik, Sprache ...
"Der ich" oder "die ic...
von Golovin
Golovin Genre, Stil, Technik, Sprache ... 18 03.03.2024 17:20 Letzten Beitrag anzeigen

EmpfehlungEmpfehlungBuchEmpfehlungBuchEmpfehlungBuchEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlung

von Einar Inperson

von last-virgin

von Raven1303

von TheSpecula

von Münsch

von Ralphie

von BiancaW.

von Probber

von JT

von Jenni

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!