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Wozu überhaupt einen Verlag?

 
 
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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2835



Beitrag16.12.2019 10:09

von Maunzilla
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Damit hast du grundsätzlich recht. Allerdings ist es so, daß sich der Mainstream und die Moden mit der Zeit ändern. Nicht vielen Autoren ist es gegeben, auf Bestellung alles zu schreiben, vom Krimi, über das Kinderbuch bis zur Liebesschmonzette, und mit zunehmendem Alter fällt es immer schwerer, seinen Stil anzupassen. Von daher gibt es gerade in diesem Bereich nur sehr wenige, die das über einen längeren Zeitraum machen.
Wenn das, was gerade en vogue ist mit deinen persönlichen Präferenzen zusammenfällt, hast du Glück. Aber in fünf Jahren kann etwas ganz anderes verlangt werden. Und dann stellt sich die Frage, ob du das Gewünschte mit der gleichen Leidenschaft und dem gleichen Vergnügen produzieren kannst. Und wenn du mal >40 bist, ist es nicht mehr so leicht, in einem anderen Beruf Fuß zu fassen.


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"Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^=
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Rodge
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 845
Wohnort: Hamburg


Beitrag16.12.2019 10:13

von Rodge
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na ja, aber in 5 Jahren mag sich ja auch mein Geschmack geändert haben und ich lese und schreibe dann andere Sachen...

Übrigens: Anpassen muss man sich in vielen Berufen...
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zwima
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 640
Wohnort: Reihenhausidyll


Beitrag16.12.2019 10:21

von zwima
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Nina C hat Folgendes geschrieben:
[color=indigo]

Aber ich finde das Honorar für Veröffentlichungen schlichtweg zu gering. Das berühmte „da arbeiten aber noch zehn andere Leute dran“ funktioniert an der Stelle für mich nicht. Jeder der zehn anderen bekommt mindestens den Mindestlohn. (Ja, ich weiß, dass es kein Lohn, sondern ein Honorar ist, man kann aber durchaus ein Stundenhonorar ausrechnen und das dem gleichstellen.) Außer der Schriftsteller.


Wieviel der Schriftsteller verdient, ist doch zum Zeitpunkt der Veröffentlichung noch gar nicht klar. Während die anderen Mitarbeitenden ein festgelegtes Gehalt bekommen (oder auch ein Honoroar, wie zB freie Grafiker, oder Übersetzer), bekommt der Autor eine GarantieVORAUSZAHLUNG - wird mehr verkauft, bekommt er auch mehr Tantiemen. Dass der Verkaufserfolg auch maßgeblich mit dem Erfolg von Arbeiten zu tun hat, auf die der Autor keinen Einfluss hat, ist noch mal ein ganz anderes Thema, aber grundsätzlich verdient ein Autor mehr, je mehr sein Buch gekauft/ausgeliehen wird - und da ist erst mal alles drin, vom mageren Unter-Mindestlohn-Niveau, bis zu einem EInkommen, dass einen jährlich zur Zahlung des Höchstsatzes bei den Beiträgen der KSK verpflichtet Wink


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HarperCollins:
Winterglück am Meer, Nordlichtträume am Fjord, Sommerzauber am Fjord, Winterküsse unterm Nordstern, Lichter, die vom Himmel fallen, Lichterzauber in Whispering Heights (2024), AT Van (2025)

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viperaberus
Geschlecht:männlichSchneckenpost

Alter: 75
Beiträge: 14
Wohnort: Laubach, Hessen


Beitrag16.12.2019 18:45
Fachbuchautor
von viperaberus
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Seit einigen Jahren schreibe ich Sachbücher. Da es in dieser sparte sehr schwer ist, einen Verlag zu finden, veröffentliche ich über Amazon. Einige Bücher verkaufen sich hin und wieder, manche eher gar nicht. Da ist mir nicht ganz gleichgültig, in erster Linie schreibe ich weil es mir Spaß macht. Ein Lektorat kann ich dabei vergessen. Wenn ein Buch im Jahr im günstigsten Fall 100 € einbringt, ist ein Lektorat ein teures Hobby. Manchmal wollte ich schon aufhören auf Grund der geringen Nachfrage. Dann kommt wieder ein Thema in den Kopf und ich muss doch wieder schreiben. Es macht halt Spaß.
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Junikäfer
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
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Beiträge: 65



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Beitrag16.12.2019 21:01

von Junikäfer
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Also ich habe eine Reihe im SP rausgebracht. Lief gar nicht so schlecht, aber Gewinn machen, war nicht drin. Lektorat, Cover usw. sind halt einfach nicht billig. Klar, dafür gab es höhere Tantiemen auf jedes verkaufte Exemplar als bei einem Verlag. Aber ich habe alleine einfach nicht die Kraft des Marketings wie ein Verlag. Die zweite Reihe erscheint bei einem Publikumsverlag und hat sich schon von dem Moment der Unterschrift gelohnt.
Es darf jeder für sich entscheiden, welches der richtige Weg für einen selbst ist. Ich weiß einem starken Partner sehr zu schätzen, nachdem ich Einblick in beide Welten gewonnen habe.

Im übrigen habe ich den größten Respekt vor allen Selfpublishern, denn das ist wirklich harte Arbeit.
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Mysi101
Geschlecht:weiblichEselsohr
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Alter: 32
Beiträge: 345



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Beitrag16.12.2019 22:46

von Mysi101
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Junikäfer hat Folgendes geschrieben:
Die zweite Reihe erscheint bei einem Publikumsverlag


Dann herzlichen Glückwunsch, Junikäfer! 😊


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Junikäfer
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
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Beiträge: 65



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Beitrag17.12.2019 09:14

von Junikäfer
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Dankeschön 😊
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Wüstenfuchs
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
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Beitrag25.12.2019 08:21
Lernkurve!
von Wüstenfuchs
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Ich habe bisher bei vier verschiedenen Verlagen publiziert und war immer fest davon überzeugt, dass eine Verlagsveröffentlichung deutliche Vorteile gegenüber dem SP hat - und komme nun ins zweifeln. Wenn es gelingt, einen seriösen und gut etablierten Verlag zu finden, der einen fairen Vertrag anbietet und die Bücher auch wirklich vermarktet und bewirbt, dann ist die Sache klar. Was ich aber nicht mehr machen werde, ist auf einen kleinen, erst startenden Verlag zu setzen - da bin ich nach meinen sehr unangenehmen Erfahrungen beim Schwarzer Drachen Verlag nun ein "gebranntes Kind". Wenn ich für meine nächsten Manuskripte also keinen verlässlichen Vertragspartner finde, werde ich es zur Abwechslung auch mal mit SP versuchen.
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Junikäfer
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
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Beiträge: 65



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Beitrag25.12.2019 15:38

von Junikäfer
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Das macht durchaus Sinn, Wüstenfuchs. Ein Verlag ist nicht zwangsläufig besser als kein Verlag. Wie du schreibst hängt natürlich davon ab, was für einen Verlag man an der Hand hat und abgesehen davon gibt es viele sehr zufriedene SPler. Für mich ist das SP nichts, einfach weil es nicht zu mir passt. Allerdings war mir von vornherein klar, dass es ein gut etablierter Verlag sein sollte. Für die Zukunft möchte ich SP auch nicht ganz ausschließen, gibt auch erfolgreiche Hybrid Autoren die beides machen: einen Teil mit Verlag und andere Projekte ohne. Gerät man an einen Verlag der in Schwierigkeiten steckt oder nicht ordentlich arbeitet ist das leider sehr fatal, so wie in deinem Beispiel.
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Mysi101
Geschlecht:weiblichEselsohr
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Alter: 32
Beiträge: 345



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Beitrag25.12.2019 22:13
Re: Lernkurve!
von Mysi101
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Wüstenfuchs hat Folgendes geschrieben:
Ich habe bisher bei vier verschiedenen Verlagen publiziert und war immer fest davon überzeugt, dass eine Verlagsveröffentlichung deutliche Vorteile gegenüber dem SP hat - und komme nun ins zweifeln. Wenn es gelingt, einen seriösen und gut etablierten Verlag zu finden, der einen fairen Vertrag anbietet und die Bücher auch wirklich vermarktet und bewirbt, dann ist die Sache klar. Was ich aber nicht mehr machen werde, ist auf einen kleinen, erst startenden Verlag zu setzen - da bin ich nach meinen sehr unangenehmen Erfahrungen beim Schwarzer Drachen Verlag nun ein "gebranntes Kind". Wenn ich für meine nächsten Manuskripte also keinen verlässlichen Vertragspartner finde, werde ich es zur Abwechslung auch mal mit SP versuchen.


Wie Junikäfer dachte ich auch, dass SP nichts für mich ist. Gut, sie hat Glück gehabt und einen Publikumsverlag gefunden. smile Ich habe da eher negative Erfahrungen machen müssen, wie Wüstenfuchs.

Der Kleinverlag, in dem mein Erstprojekt gelandet ist, besteht zwar bis heute und ist unter Viellesern bekannt, aber ich habe mich dort nur geärgert. Vieles hat einfach nicht funktioniert. Ich habe von meinem Sonderkündigungsrecht Gebrauch gemacht, wobei die Verlegerin gemeint hat, sie wäre die Letzte, die jemanden aufgrund eines Vertrages zwingen würde zu bleiben. An Humanität und Vernunft fehlt es ihr zum Glück nicht, denn die Voraussetzungen für eine weiterhin gute Zusammenarbeit waren einfach nicht mehr gegeben.

Zukünftig möchte ich trotzdem in einem Verlag veröffentlicht werden, aber dann muss es entweder ein Publikumsverlag oder zumindest ein etablierter, mittlerer Verlag wie Drachenmond oder Sternensand sein. Klar kann man nicht alle Kleinverlage über einen Kamm scheren, aber es sind und bleiben Ein-Mann-Verlage. Oft sogar haben die Verleger keinerlei Referenzen wie Studium oder wenigstens Schulungen. Das ist mir einfach zu unsicher. Mein Fazit: Wenn es bei Großverlagen nicht klappt, bevorzuge ich persönlich SP gegenüber Kleinverlagen.


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Junikäfer
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Beitrag25.12.2019 22:18

von Junikäfer
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Ist schon wirklich spannend, wer welche Erfahrungen gemacht hat! Wobei ich diese schlechten niemandem wünsche ☹️
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Papiertiger
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Beitrag27.12.2019 20:54

von Papiertiger
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Ich sehe das ja auch so: Wenn Verlag, dann einer, von dem man überzeugt ist. Das ist im Idealfall zumindest ein mittelgroßer, kann aber auch ein kleiner sein, wenn ich ein gutes Gefühl damit habe. Ist wohl am ehesten Bauchsache, denn wirklich Ahnung habe ich von der Materie ja nicht.

Falls das mit dem Verlag nicht klappt - ich werde es in Kürze herausfinden - ganz klar SP. Ein Manuskript, von dem ich und meine Testleser überzeugt sind, in der Schublade vergammeln lassen kommt nicht in Frage.

Dann stellt sich das Problem des Marketings. Was sind denn da so die bewährten Strategien?
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Murmel
Geschlecht:weiblichSchlichter und Stänker

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Beitrag28.12.2019 16:45
Re: Lernkurve!
von Murmel
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Wüstenfuchs hat Folgendes geschrieben:
Ich habe bisher bei vier verschiedenen Verlagen publiziert und war immer fest davon überzeugt, dass eine Verlagsveröffentlichung deutliche Vorteile gegenüber dem SP hat - und komme nun ins zweifeln. Wenn es gelingt, einen seriösen und gut etablierten Verlag zu finden, der einen fairen Vertrag anbietet und die Bücher auch wirklich vermarktet und bewirbt, dann ist die Sache klar. Was ich aber nicht mehr machen werde, ist auf einen kleinen, erst startenden Verlag zu setzen - da bin ich nach meinen sehr unangenehmen Erfahrungen beim Schwarzer Drachen Verlag nun ein "gebranntes Kind". Wenn ich für meine nächsten Manuskripte also keinen verlässlichen Vertragspartner finde, werde ich es zur Abwechslung auch mal mit SP versuchen.


Um das zu verdeutlichen:

Ein großer Verlag bewirbt als Minimum dein Buch bei seiner Verkaufsabteilung und assoziierten Vertretern, die wiederum dein Buch dem Buchhandel anpreisen. Darüber hinaus kann er bei Filialketten einen besonderen Platz einkaufen und sonstige Werbung schalten. Das Minimum wird er immer tun.

Ein mittlerer Verlag bietet ebenfalls das Minimum, sofern er eine Verkaufsabteilung hat. Für mich ist das ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal von einem Klein- zu einem mittleren Verlag. Auch ein mittlerer Verlag wird in seine Spitzentitel zusätzlich investieren, allerdings deutlich weniger und seltener als ein Großverlag und die Hauptlast der Werbung wird dennoch am Autor hängen bleiben.

Ein Kleinverlag kann dir nicht das Minimum bieten, denn er hat keine Anbindung an den Buchhandel. Er kann zwar selbst zum Buchhändler vor Ort laufen, aber die anderen 4999 Buchhandlungen in Deutschland erfahren von deinem Buch nichts. Der einzige Vorteil eines Kleinverlages gegenüber SP ist das Lektorat/Korrektorat und die Coveranfertigung, die im ersten Go nicht auf deine Lasten gehen. Im zweiten schon, denn du verdienst am verkauften Stück weniger als im SP. Eine Einschränkung dieser negativen Betrachtungsweise besteht in der Existenz von Kleinverlagen, die sich Nischen in den Genres widmen und dort durchaus einen hohen Bekanntheitsgrad erreichen können. Trotzdem bleibt ihr Handicap der fehlenden globalen Bindung an den Buchhandel bestehen.

Ob und wie stark dein Buch beworben wird, entscheidet sich bei der Vertreterversammlung im Herbst oder Frühjahr des entsprechenden Katalogs, also lange nachdem das Lektorat dein Werk eingekauft hat. Das ist auch sehr wichtig zu wissen.


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Papiertiger
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Wohnort: Paderborn


Beitrag28.12.2019 19:56

von Papiertiger
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Eine hilfreiche Darstellung, Ilona! Danke.
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Junikäfer
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Beiträge: 65



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Beitrag28.12.2019 20:50

von Junikäfer
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Ja, sehr gut erklärt!
Eine Hilfestellung zur Entscheidung ob man bei einem Verlag unterschreibt, bietet auch der Vorschuss. Nicht einfach weil man dann weiß was man hat, sondern weil man auch am Vorschuss schon etwas ablesen kann, wie viel der Verlag letztlich in Werbung und Marketing steckt. Um einen höheren Vorschuss wieder reinzuholen, muss der Verlag was dafür tun, den Titel entsprechend zu verkaufen. Klar ist das keine Garantie, aber es kann eben ein Hinweis für den Autor sein.
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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2835



Beitrag28.12.2019 21:04

von Maunzilla
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Wenn ein Autor einen hohen Vorschuß verlangt, bedeutet das nicht auch, daß er selber nicht an den Erfolg seines Werkes glaubt?

Zahlt überhaupt ein Verlag mehr als die Hälfte des Honorars, das die erste Auflage einbringen kann?
Als nicht-prominenter Autor dürften kaum mehr als 1000-3000 Exemplare gedruckt werden, was ein Garantiehonorar von max. 1000-3000 € ausmacht. Wegen der paar Kröten würde ich bei den Vertragsunterhandlungen kein Faß aufmachen, sondern lieber einen höheren Prozentsatz verlangen. Denn nur wenn das Buch erfolgreich ist, macht man erst den Reibach. Bei einem Flop wäre es mir auch egal ob ich ein paar Hundert Euros mehr oder weniger bekäme.
Ich würde da eher auf einer höherwertigeren Ausstattung des Buches bestehen. Denn auch wenn ich kein Geld verdiente, hätte ich dann zumindest ein schönes Buch zum Vorzeigen und nicht irgend einen billigen, geleimten Pappband.


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Junikäfer
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Beiträge: 65



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Beitrag28.12.2019 21:33

von Junikäfer
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Maunzilla, wo bekommst du nur deine Zahlen her? Es gibt durchaus Neulinge die mehr bekommen.
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Gerling
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Beitrag28.12.2019 22:39

von Gerling
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben:
Wenn ein Autor einen hohen Vorschuß verlangt, bedeutet das nicht auch, daß er selber nicht an den Erfolg seines Werkes glaubt?

Nein, überhaupt nicht. Etablierte Autoren wissen um ihren Marktwert. Unabhängig davon, ob sie von ihrem Buch vollends überzeugt sind, oder eben auch nicht. Ein neuer Eschbach verkauft sich gut. Ein neuer Fitzek sehr gut. Der Autor weiß das, der Verlag auch. Also zahlen sie einen hohen sechsstelligen Vorschuss. Ein Bekannter von mir hat sein Debüt bei Blanvalet untergebracht. Und den nächsten Roman auch gleich. Er bekam für beide insgesamt 40.000 EUR Garantiehonorar.
Zahlt überhaupt ein Verlag mehr als die Hälfte des Honorars, das die erste Auflage einbringen kann?

Das Garantiehonorar richtet sich im Allgemeinen an der Höhe der Erstauflage. Plant der Verlag diese in einer Größenordnung von 20.000 Stück, beläuft sich das Honorar eben bei 20.000 EUR. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Als nicht-prominenter Autor dürften kaum mehr als 1000-3000 Exemplare gedruckt werden, was ein Garantiehonorar von max. 1000-3000 € ausmacht. Wegen der paar Kröten würde ich bei den Vertragsunterhandlungen kein Faß aufmachen, sondern lieber einen höheren Prozentsatz verlangen.

Na ja, ein klein wenig mehr Demut wäre schön. Es gibt Menschen, für die ist das sehr viel Geld. Darüber hinaus: Was ich habe, habe ich.

Denn nur wenn das Buch erfolgreich ist, macht man erst den Reibach. Bei einem Flop wäre es mir auch egal ob ich ein paar Hundert Euros mehr oder weniger bekäme.

Definiere Reibach.


Ich würde da eher auf einer höherwertigeren Ausstattung des Buches bestehen. Denn auch wenn ich kein Geld verdiente, hätte ich dann zumindest ein schönes Buch zum Vorzeigen und nicht irgend einen billigen, geleimten Pappband.

Ja, Cover ist wichtig. Alles anderer interessiert niemanden. Nur die Geschichte zählt. Außer, du schreibst Kinderbücher mit Zeichnungen.


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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2835



Beitrag29.12.2019 03:28

von Maunzilla
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Gerling hat Folgendes geschrieben:
Ja, Cover ist wichtig. Alles anderer interessiert niemanden. Nur die Geschichte zählt.

Da habe ich anscheinend andere bibliophile Ansprüche. Ich sammele gerne schöne Bücher und ich habe ein Faible für gute Wertarbeit. Daher kaufe ich ich oft auch lieber antiquarische Ausgaben, weil die besser verarbeitet sind, als die billig zusammengeleimten Bände, die heute auf den Markt geworfen werden. Fadenheftung und Textileinband mit Umschlag wären da schon das Mindeste. Ein Kopffarbschnitt und ein Lesebändchen sollten auch noch drin liegen.


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preusse
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Beitrag29.12.2019 09:36

von preusse
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Da gehörst du aber leider zu einer sehr kleinen Zielgruppe.
Ich mag auch schöne Bücher und streichle gern meine in Wildleder oder gutes Leinen gebundenen, alten Bände aus der Pferdezucht lange vergangener Zeiten.
Aber die Vielleser, von denen wir Autoren letztlich leben, wollen etwas anderes.
Da regiert der Preis, und ich bin heilfroh, dass meine "Löwen" als TB erschienen sind und so breite Leserschichten erreicht haben.
Schon bei den Quality-Paperbacks schlucken etliche Käufer beim Preis und bei dem HC habe ich schon ganz oft gehört, dass das Thema durchaus interessiert, man aber lieber auf das TB wartet, weil 20,-€ für ein Buch zu teuer sind.
Ist so, muss man leider zur Kenntnis nehmen, auch wenn man sich als Autor noch so sehr über ein wertig aufgemachtes Buch freut.


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Das Herz des Löwen, 06/2011
Das Blut des Löwen, 11/2012
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nothingisreal
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Beitrag29.12.2019 09:47

von nothingisreal
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preusse hat Folgendes geschrieben:
Da gehörst du aber leider zu einer sehr kleinen Zielgruppe.
Ich mag auch schöne Bücher und streichle gern meine in Wildleder oder gutes Leinen gebundenen, alten Bände aus der Pferdezucht lange vergangener Zeiten.
Aber die Vielleser, von denen wir Autoren letztlich leben, wollen etwas anderes.
Da regiert der Preis, und ich bin heilfroh, dass meine "Löwen" als TB erschienen sind und so breite Leserschichten erreicht haben.
Schon bei den Quality-Paperbacks schlucken etliche Käufer beim Preis und bei dem HC habe ich schon ganz oft gehört, dass das Thema durchaus interessiert, man aber lieber auf das TB wartet, weil 20,-€ für ein Buch zu teuer sind.
Ist so, muss man leider zur Kenntnis nehmen, auch wenn man sich als Autor noch so sehr über ein wertig aufgemachtes Buch freut.


Ich muss gestehen, ich mag die HC-Variante gar nicht. Für mich ist sie nicht nur zu teuer (für 20 Euro kann ich zwei Bücher kaufen), ich finde sie auch super unpraktisch. Ein HC lässt sich nicht einfach so mitnehmen, es ist klobig und schwer. Ich greife immer zu TB.

Außerdem kaufe ich ein Buch wegen seines Inhalts und nicht damit es hübsch im Regal steht.


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Beitrag29.12.2019 11:04

von Junikäfer
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Hardcover rechnen sich nur in manchen Bereichen für einen Verlag. Auch wenn die schön aussehen, verkaufen sich Taschenbücher besser. Und wenn es dich um einen Roman mit durchschnittlicher Länge handelt (350 Seiten), dann sieht das auch als HC etwas merkwürdig aus. Ein 500 Seiten Buch macht da als HC schon mehr Sinn. Und ja: wir wollen doch verkaufen. Selbst wenn mit HC besser gefallen würden, funktioniert das mit TB besser. Das setzt für mich auch den Wert des Buches nicht herab. Zum Glück lassen sich Bücher heute günstiger produzieren, sonst hätten wir es alle noch viel schwerer also sowieso schon 😉
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