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Manchmal trifft das Glück die Richtigen ... oder Die 'Witcher' Story

 
 
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V.K.B.
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Das goldene Rampenlicht Das silberne Boot
Goldenes Licht Weltrettung in Silber


Beitrag07.01.2020 00:49

von V.K.B.
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Selanna hat Folgendes geschrieben:
Vielleicht fehlt es mir ja nur an der richtigen Perspektive.
Ich denke, genau das wird's sein. Ich hatte nämlich, genau wie du, keine Vorkenntnisse, hab auch die "das neue Game of Thrones"-Ankündigung gelesen und war von den ersten beiden Folgen maßlos enttäuscht. Dann hab ich ein paar Tage Pause gemacht und mich entschlossen, der Serie als Hilarious Bullshit eine neue Chance zu geben. Und siehe da, dann funktioniert sie und macht sogar Spaß.

PS: Hilarious Bullshit meine ich nicht negativ, meine eigenen Plots bezeichne ich oft auch so.


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Hang the cosmic muse!

Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills …
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agu
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Beitrag07.01.2020 00:52

von agu
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V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
PS: Hilarious Bullshit meine ich nicht negativ

Ich finde, das trifft's ziemlich genau. Die Serie macht maßlos Spaß, eben weil es hillarious bullshit ist, der sich auch selbst seltenst ganz ernst nimmt, aber trotzdem seine epischen Momente hat.


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Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
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Selanna
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Beitrag07.01.2020 02:11

von Selanna
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Hallo Stefanie,
Zitat:
Die Geschmäcker sind halt verschieden, dafür brauchst du dich nicht zu entschuldigen.

Ich wollte mich auch nicht entschuldigen, ich wollte nur niemandem allzu schmerzhaft auf die Füße treten Smile Ich war mir bewusst, dass mein Kommentar einigen nicht gefallen wird und wollte gekränkte Antworten wie die Deine mit diesem Satz vermeiden. Ich wollte die Faszination der Serie erklärt bekommen, was V.K.B. (Danke! Smile ) mit zwei Worten wunderbar hinbekommen hat.

Zitat:
Viele hat der komplexe Aufbau mit den verschiedenen Zeitsträngen gestört.

Den fand ich gar nicht so komplex. In GoT gab es weit mehr Erzählstränge. Dass die einzelnen Erzählstränge in unterschiedlichen Zeiten spielten, habe ich nach der dritten oder vierten Folge verstanden und vorher war es mE auch nicht wichtig, um dem Erzählten folgen zu können.
Zitat:
Wer nicht genau aufpasst, verliert der Faden und damit den Spaß.

Ich muss Dir leider widersprechen, ich habe aufgepasst, war fähig zu folgen und habe den Faden nicht verloren, aber der Spaß kam irgendwie einfach nicht auf, weil mich so viel gestört hat. Auch das hier meine ich nicht böse, aber ich möchte – zu meiner Ehrenrettung – klarstellen: Dass mich die Serie enttäuschte, liegt nicht daran, dass ich zu dumm bin, um ihr folgen zu können. Wenn Du das aus meinem Kommentar herausgelesen hast, liegt ein Missverständnis vor.
Zitat:
Ich mag es, zum Mitdenken animiert zu werden.

Oje. Ja. Ich mag das auch. Ich fand nur einfach die Dialoge, die Charakterzeichnung, die Kulissen, das Green Screen-Zeug und den Storyaufbau schlecht. Mit Storyaufbau meine ich zB nicht, dass die Erzählstränge zu unterschiedlichen Zeiten spielen, sondern eher den Aspekt, dass ich mir schnell ziemlich sicher sein konnte, wie das Ende der letzten Folge aussieht.

Zitat:
Den "Energieschwall" benutzt der Witcher schon in der ersten Folge auf dem Markt. Ist Teil seiner magischen Fähigkeiten. Und zwischen dem ersten Treffen und der Drachenjagd liegen offensichtlich weitere Begegnungen der beiden, wo sie auch gemeinsam gekämpft haben können.

Ja, wieder zu meiner Ehrenrettung:  Ich kann mich an den Magieschwall in der ersten Folge erinnern. Und dass Geralt und Yennefer sich schon öfters getroffen haben, war mir nach seinen eifersüchtigen Blicken in der Drachenfolge und bes. nach seinem Liebesgeständnis im Bett auch klar. Ich meinte schlicht, dass ich den gemeinsamen Energieschwall kitschig fand.  Sprich, ich habe den Storyaufbau kapiert, aber dieses Detail im Kampf hat mir trotzdem nicht gefallen.

Zitat:
Was Ciri angeht, so hat sie Gerald ja vorher im Traum/in der Vision gesehen, so dass sie ihn dann im Wald erkannt hat. Und da er in diesem Traum nicht nach ihr, sondern Yennefer gerufen hat, war die Frage am Schluss wohl berechtigt.

Wieder zur Verteidigung meiner Intelligenz ( Laughing ist inzwischen nicht mehr ganz ernst gemeint): Ich habe das schon kapiert. Aber nachdem Ciri in ihrem Mentor getäuscht und von ihren eigenen Landsleuten kurz vorher angegriffen worden war – da wäre es im Sinne einer Charakterentwicklung doch ganz nett gewesen, hätte sie sich dem nächsten „Vertrauten“ nicht sofort blindlinks in die Arme geworfen.
Und die Frage klang für mich einfach soooo nach Klischee. Der Mann telefoniert, legt auf und die Frau fragt aus der Küche: Wer ist Monika? Und hier, da sich die beiden überhaupt nicht kennen, ist ihre erste Frage die nach einer anderen Frau. Rolling Eyes Wenn schon Klischee, warum dann nicht wenigstens: Ich habe Dich so lange gesucht. Oder (schluchzend): Endlich hab ich Dich/ Du mich gefunden. Oder: Bist du es wirklich? – Aber nein, es geht darum, ob der Typ noch ein anderes Weibchen hat.
So, jetzt war ich fleißig, sitz ich inzwischen in den Nesseln? Wink
Zitat:
Und warum sollte sie ihm nicht trauen, nachdem alle, denen sie bisher vertraut hat, ihr gesagt haben, dass er ihre Rettung ist?

Weil sie bisher toujours belogen und verraten wurde?
 
Zitat:
Mir hat die Serie sehr gut gefallen, eben weil sie einfach Fantasy ist und nicht etwas anderes sein will.

Geschmackssache. Ist dann Herr der Ringe Fantasy? Die Filme mochte ich auch.
Zitat:
Aber wenn man nicht bereit ist, sich auf die Geschichte einzulassen, funktioniert es natürlich nicht.

Also, Stefanie, insgesamt finde ich Deinen Post eigentlich nicht sehr freundlich. Es liegt also daran, dass ich entweder zu dumm bin oder mich nicht auf die Geschichte eingelassen habe. Die Dialoge sind nämlich in Wahrheit herausragend, die Green Screen-Arbeit phänomenal, die Militärstrategie gehört eigentlich an Offiziersschulen gelehrt und die Figurenzeichnung ist stilprägend. Mh. Geschmackssache.
Aber schon okay, wir sind halt nicht einer Meinung. Frieden? Smile

Liebe Grüße
Selanna


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Selanna
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Beitrag07.01.2020 02:24

von Selanna
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@agu:
Zitat:
Beim Witcher macht alles perfekt Sinn, wenn man das Universum kennt - und kann unter Umständen verwirren, wenn man mit dem Hintergrund nicht vertraut ist.

Ja, das ist einer der Gründe, die ich schade fand. Es wäre schön gewesen, wenn auch völlige Neulinge mit der Serie ins Witcher-Universum einsteigen könnten.
Zitat:
Dazu kommt, dass der Witcher tatsächlich reinrassigste Fantasy ist

Aber all das, was ich ganz konkret kritisiert habe, hat doch nichts mit Fantasy, sondern nur mit schlechtem Drehbuch und zu wenig Geld zu tun. Reinrassige Fantasy braucht doch sicher keine schlechten Dialoge und Studiokulissen, oder? Wink
Edit: Ich seh grad, Du bist V.K.B.s Meinung. Smile

@V.K.B.:
Zitat:
… war von den ersten beiden Folgen maßlos enttäuscht. Dann hab ich ein paar Tage Pause gemacht und mich entschlossen, der Serie als Hilarious Bullshit eine neue Chance zu geben. Und siehe da, dann funktioniert sie und macht sogar Spaß.

Danke! Genau darauf wollte ich hinaus, inwiefern bin ich falsch rangegangen. Ich bin also nicht die einzige, die die GoT-Qualitäten im Witcher übersehen hat. Laughing Es gibt schlicht keine und man muss es als kultigen Trash anschauen. Mal sehen, dann vielleicht bei der nächsten Staffel Wink

Liebe Grüße
Selanna


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agu
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Beitrag07.01.2020 03:57

von agu
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Selanna hat Folgendes geschrieben:
und Studiokulissen

Jetzt muss ich doch noch mal blöd nachfragen ... was hast Du denn da konkret gesehen?

Also man kann der Serie sicher einiges vorwerfen, aber dass es am Handwerk gehapert hat, finde ich nun eher nicht. (Sag ich mal so mit aufgesetzter 'vom Fach'-Brille). Gut, über die Monster (also zumindest die, die 100% CG sind - also die Kikimora am Anfang und die Drachen) breiten wir jetzt mal das peinliche Tuch des Schweigens. Sowas (also Monster, wo man nicht einen Schauspieler im Kostüm drunterkleben und den dann nur digital ergänzen/verfremden kann) gut hinzukriegen ist absolute Königsklasse und deshalb versucht man das eigentlich unter allen Umständen zu vermeiden. Beim Witcher sind die Monster aber nun ein Kernelement, das hätten die Fans nicht hingenommen, wenn man so drastisch von der Vorlage abgewichen wäre. Also haben sie halt was hingebastelt.

Aber den Rest fand ich ausgesprochen solide. Offensichtliche Greenscreens sind mir da jetzt eher nicht aufgefallen, was auch daran liegen könnte, dass der allergrößte Teil der Szenen an echten Locations (diverse Burgen in Osteuropa) gedreht wurde und man sich auf ein paar digitale Ergänzungen in den Szenen beschränkt hat.
Heavy Postproduction und CG sieht anders aus. Dafür dürften die - trotz gutem Budget - auch gar nicht die Kohle gehabt haben. Das kostet ein Vermögen. (Gibt nen Grund, warum dreistellige Millionenbudgets bei Superheldenfilmen versenkt werden - das liegt nicht an den Gagen. Sondern an 200 Mann starken DigitalFX-Crews, die zwei Jahre lang bezahlt werden müssen).

Ja, an den Herr der Ringe Standard kommt es nicht ran. Da kommt aber - auch nachdem das Epos schon ein paar Jahre auf dem Pelz hat - auch sonst nur sehr wenig ran, was danach produziert wurde. Die hatten seeeeeeehr viel Geld und ein paar absolute Spitzenleute (solche, wo es mehr Glück als Verstand braucht, um sie zu kriegen - was sich auch immer erst während der Produktion rausstellt, wo man es dann nicht mehr ändern kann).
So oder so ist die Art von Spektakel budgettechnisch bei einer Serie mit  8 Stunden Laufzeit schlicht nicht machbar. Mag sein, dass es dann auch eine Frage der Erwartungshaltung ist.
Bei einer Serie erwarte ich ... solides Handwerk und toleriere kleine Schwächen in den Spitzendisziplinen. Was hier - meiner bescheidenen Meinung nach - gegeben ist.
Just sayin' Wink


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Pikmin of Tarth
Gänsefüßchen


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Beitrag07.01.2020 07:35

von Pikmin of Tarth
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Hi Selanna,
ich habe mit dem Witcher auf PC und PlayStation Stunden in dreistelliger Zahl verbracht und mich sehr auf die Serie gefreut. Ich kann dich in vielem gut verstehen. So mancher Dialog hat auch bei mir fast zu einem gewissen Fremdschämen geführt und optisch sehe ich es ähnlich wie du, wenn ich auch vieles genießen konnte, TROTZ zu erkennbarer CGI usw. Wahrscheinlich hilft da die Videospieloptik; ich bin es einfach gewohnt, die Leutchen in unrealistisch wirkender Grafik zu sehen, passte also ;-D
Der "Wert" bzw. die Notwendigkeit mancher Szenen ist mir zudem ein Rätsel. Mir hat die Serie trotzdem überwiegend Spaß gemacht. Insgesamt hat es meinem Erleben wohl gut getan, dass ich mich quasi gezwungen hatte, die Erwartungen niedrig zu halten.
Das hat schon dadurch gut geklappt, dass ich von der Wahl fast jedes einzelnen Schauspielers für die Rollen enttäuscht war. Jetzt muss ich aber sagen, dass sie es alle gut gemacht haben und ich bin nun mit ihnen ausgesöhnt Laughing
Kann aber nachvollziehen, dass man enorm "abstürzt", wenn man sich auf ein zweites Game of Thrones gefreut hatte. Und manche Vorreviews haben sogar davon gesprochen, dass es besser sei. Was die wohl geraucht hatten...für mich ebenso unverständlich, wie das 0/10-Review von Entertainment Weekly glaub ich. Naja, guten Morgen erstmal allerseits, hab Kaffee mitgebracht! *anbiet* Schlafen
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Stefanie
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Beitrag07.01.2020 11:00

von Stefanie
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Selanna hat Folgendes geschrieben:
Es liegt also daran, dass ich entweder zu dumm bin oder mich nicht auf die Geschichte eingelassen habe.


Eigentlich hast du nur einen Denkfehler gemacht, nämlich zu erwarten, dass The Witcher wie Game of Thrones ist.
Von da ab konnte die Serie dich nur enttäuschen.
Sie wurde für Fans der Bücher und Spiele gedreht, nicht für GoT - Fans.

Wobei - wenn sie so ähnlich wie GoT wäre, würden sich jetzt alle das Maul zerreißen, dass das nur ein Abklatsch sei.
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Selanna
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Beitrag07.01.2020 16:12

von Selanna
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Hallo agu,
Zitat:
... was hast Du denn da konkret gesehen?

Oje, das fiel mir halt immer auf, wenn ich das so sah, aber ich habe mir das nicht so genau gemerkt. Und ich bin grad in der Arbeit und kann das jetzt nicht noch schnell überprüfen, aber ich denke, als die Soldaten während der Eroberung von Cintra in die Stadt stürmten, waren die hinteren Reihen alle mit Computer hinzugefügt - meiner Erinnerung nach. Als Geralt in der ersten Folge in die Stadt kam, fand ich die Holzfassaden der Gasse billig und frisch zusammengezimmert, der Boden war zwar nicht befestigt, aber als hätte jemand vor den Drehaufnahmen noch mal schnell geharkt und rausgefegt. Als er wegen der Striege in der halb verfallenen Burg war und die Treppe hinaufging, fand ich die Kulisse auch recht mäßig. Der Thronsaal von Cintra war okay, aber mE auch nur Filmkulisse, kein echtes Schloss. Und die Außenansicht der Magierschule von Yennefer fand ich mit am schlechtesten gemacht. Das Flüchtlingscamp vor der Burg in den letzten Folgen war auf einer frischen Wiese errichtet worden, da war kein Matsch, kein Dreck, nur Gras. Wenn ich das mit meinen Festivalerfahrungen vergleiche, hätte die Regie die Leute da mehr rumtrampeln lassen sollen. In vielen Einstellungen war der Hintergrund unscharf, als wolle man hier Geld sparen oder über eine nicht so tolle Kulisse hinwegtäuschen. Natürlich bin ich kein Fachmann, aber so empfand ich es.

Zitat:
Gut, über die Monster (also zumindest die, die 100% CG sind - also die Kikimora am Anfang und die Drachen) breiten wir jetzt mal das peinliche Tuch des Schweigens.

Siehst Du, das ist mir sogar egal. CGI-Drachen und sonstiges Zeug, das kostet Unmengen Geld, über sowas sehe ich leichter hinweg. Die Striege fand ich sogar ganz gut. Das CGI-Zeugs habe ich in meinem ersten Kommentar auch mit keinem Wort kritisiert. Aber Kulissen und Computerkonstruktionen wie die Magierschule, das sollte man doch besser hinkriegen.

Zitat:
dass der allergrößte Teil der Szenen an echten Locations (diverse Burgen in Osteuropa) gedreht wurde und man sich auf ein paar digitale Ergänzungen in den Szenen beschränkt hat

Das wäre nachzuprüfen, aber ich denke, die Treppe in der Burg, bevor er die Striege trifft, das war Kulisse oder Green Screen. Und ich denke, dass auch etliche andere Szenen in aufgebauten Kulissen gedreht wurden. Müsste man halt nachprüfen, wahrscheinlich sogar ich, weil ich es aufgebracht habe. Vielleicht im Laufe der Woche, wenn mich jemand darauf festnageln möchte.

Zitat:
Ja, an den Herr der Ringe Standard kommt es nicht ran. Da kommt aber - auch nachdem das Epos schon ein paar Jahre auf dem Pelz hat - auch sonst nur sehr wenig ran, was danach produziert wurde.

Ich bin halt mit den falschen Erwartungen rangegangen, aber das hab ich mir nicht selbst aus den Fingern gesaugt, sondern das hat mir die Werbung eingebläut.
Zitat:
solche, wo es mehr Glück als Verstand braucht, um sie zu kriegen - was sich auch immer erst während der Produktion rausstellt, wo man es dann nicht mehr ändern kann

GoT hatte offenbar mehr Geld und ein glücklicheres Händchen bei den Mitarbeitern.
 
Zitat:
dass es dann auch eine Frage der Erwartungshaltung ist.

Genau das ist der Punkt.
Zitat:
Bei einer Serie erwarte ich ... solides Handwerk […]Was hier - meiner bescheidenen Meinung nach - gegeben ist.

Jetzt will ich es aber wissen, wenigstens in einem Detail meiner Drehbuchkritik: klipp und klar, Messer auf die Brust Laughing : Fandest Du die Dialoge gelungen?
Danke für die ausführliche, freundliche Antwort smile

Liebe Grüße
Selanna


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Selanna
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Beitrag07.01.2020 16:22

von Selanna
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Hallo Pikmin,
Zitat:
Ich kann dich in vielem gut verstehen. So mancher Dialog hat auch bei mir fast zu einem gewissen Fremdschämen geführt und optisch sehe ich es ähnlich wie du, […] Der "Wert" bzw. die Notwendigkeit mancher Szenen ist mir zudem ein Rätsel.

Danke Wink
Mein Bekannter, der Gamer, der mich mit der dritten Folge lockte, hat übrigens selbst nach der sechsten Episode die Serie aufgegeben. Immerhin habe ich bis zum Schluss durchgehalten, in der Hoffnung, für mich geht der Knopf noch auf. Und ich bin ja nicht unbelehrbar, ich werde bestimmt auch die zweite Staffel ansehen, diesmal mit wenig Erwartung, wie Du ja rätst, und Lust am Trash Wink
Zitat:
wenn ich auch vieles genießen konnte, […] Mir hat die Serie trotzdem überwiegend Spaß gemacht.

Schön! Freut mich. Es geht am späten Feierabend nach einem anstrengenden Tag kaum etwas über eine Serie, auf die man sich freuen kann smile
Zitat:
Kann aber nachvollziehen, dass man enorm "abstürzt", wenn man sich auf ein zweites Game of Thrones gefreut hatte. Und manche Vorreviews haben sogar davon gesprochen, dass es besser sei.

Du hast dieselben Seiten besucht wie ich, scheint mir. Laughing
Danke für den ausgewogenen, wirklich netten Kommentar,
liebe Grüße
Selanna


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Selanna
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Beitrag07.01.2020 16:29

von Selanna
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Hallo Stefanie,
Zitat:
Eigentlich hast du nur einen Denkfehler gemacht, nämlich zu erwarten, dass The Witcher wie Game of Thrones ist.

Wie gesagt, ich hab vorab einige Rezensionen und Werbungen gelesen/gesehen, offensichtlich die falschen und irreführenden.
Zitat:
Von da ab konnte die Serie dich nur enttäuschen.

Stimmt
Zitat:
Sie wurde für Fans der Bücher und Spiele gedreht, nicht für GoT - Fans.

Das glaube ich nicht. Ich denke, die Serie wurde gedreht, um den Fankreis zu erweitern, nämlich über die Buch- und Spielefans hinaus. Und wenn ich an die Bewerbung der Serie denke, dann sollte die auch ganz gezielt GoT-Fans ansprechen, so bin ich ja erst drauf gekommen.
Zitat:
Wobei - wenn sie so ähnlich wie GoT wäre, würden sich jetzt alle das Maul zerreißen, dass das nur ein Abklatsch sei.

Da hast Du auch wieder recht.
Wie gesagt, ich habe jetzt verstanden, warum viele an der Serie so viel Spaß haben, sie sehen in ihr, wie V.K.B. und agu schreiben, „hilarious bullshit“. Ich hatte zu hohe Erwartungen und ich habe die Serie „ernst“ genommen. An die nächste Staffel gehe ich anders heran Very Happy .

Liebe Grüße
Selanna


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agu
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Beitrag07.01.2020 16:53

von agu
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Selanna hat Folgendes geschrieben:
Jetzt will ich es aber wissen, wenigstens in einem Detail meiner Drehbuchkritik: klipp und klar, Messer auf die Brust Laughing : Fandest Du die Dialoge gelungen?

Das kann ich tatsächlich recht präzise beantworten Smile  ... in den ersten 30 Minuten der ersten Folge fand ich die Dialoge hölzern und arg bühnentheatermäßig (allerdings habe ich das Problem bei den meisten Fantasy- und SciFi-Serien, dass ich Anlauf brauche, bis ich mit dem Kosmos warm werde). Danach fand ich sie eigentlich sehr passend. Vor allem die Dynamik zwischen Geralt und Jaskier gefällt mir richtig gut. Folge 5 und 6 (Yennefer-Geralt-Meet&Greet und die Drachenjagdfolge) haben mich sensationell gut unterhalten Wink . Allerdings stehe ich auch auf diesen wortkargen, zynischen Heldentypus, der irgendwann feststellt, dass er diese Welt, durch die er wandelt, nur mit einer Armlänge Abstand erträgt. Und der in der Lage ist, die Probleme, so sie sich nicht durch gutes Zureden lösen lassen, bei Bedarf mit einem fachmännischen Schwerthieb aus der Welt zu schaffen. Das ist so ein erfrischend geradliniger Ansatz, eine befriedigende Utopie, und in der Geralt-Figur finde ich die perfekt umgesetzt.


Noch was zu der Erwartungshaltung:
GoT und Witcher sind nicht wie Äpfel und Birnen, sondern mehr wie Mohrrüben und Avocado. Absolut nicht miteinander zu vergleichen. Das eine ist auch nicht schlechter als das andere, sie sind einfach komplett anders. GoT ist eine Mischung aus Familiendrama und Historienepos mit Drachen (und die erste Staffel war von den Produktionswerten her sogar vergleichsweise unspektakulär). Das ist alles sehr ernst und sehr Drama.

Witcher ist mehr so Tarantino-Westernklamauk in einer Fantasy-Welt. Nimmt sich selbst nicht allzuernst, ist allerdings auch kein Trash, denn unter der Oberfläche liegen eine Menge Graustufen, wenn man genau hinschaut.

Wer also einen GoT-Klon erwartet, muss zwangsläufig enttäuscht werden, weil er einfach was komplett anderes serviert bekommt. Schon die Bücher unterscheiden sich fundamental und bei den Verfilmungen ist die Kluft dann noch viel größer.

Die Serienmacher haben übrigens in buchstäblich jedem Interview den GoT-Vergleich weit von sich gewiesen. Das ist eher etwas, was diverse Kritiker und Medien der Serie angedichtet haben.


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Stefanie
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Beitrag07.01.2020 18:13

von Stefanie
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Selanna hat Folgendes geschrieben:
An die nächste Staffel gehe ich anders heran Very Happy .


Viel Spaß! Daumen hoch²
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Willebroer
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Beitrag07.01.2020 19:29

von Willebroer
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Zum Glück habe ich eh keine Zeit für Serien;)

 Schlafen
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Kiara
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Beitrag07.01.2020 20:17

von Kiara
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Willebroer hat Folgendes geschrieben:
Zum Glück habe ich eh keine Zeit für Serien;)

Wohingegen ich Bammel davor habe, dass ich sie mögen könnte und mir dafür Zeit nehme...


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Pikmin of Tarth
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Beitrag07.01.2020 20:32

von Pikmin of Tarth
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Dass GoT und Der Hexer eigentlich komplett unterschiedlich sind, ist klar. Ich glaube, als ständig GoT zum Vergleich herbeizitiert wurde, ging es eher um einige konkrete Aspekte, die viele an einer TV-Fantasyserie sehr schätzen. Dazu zählen unter anderem die (epischen? möglichst realistischen? dramatischen? spannenden?) Umsetzungen von Kampf- und Schlachtenszenen. Und dass in diesen konkreten Bereichen The Witcher besser als GoT hätte sein sollen, haben manche so behauptet. Shocked

Darum, dass The Witcher wirklich ein Abklatsch von GoT hätte sein können oder so ging es glaube ich nie. Aber als (hoch)wertig produzierte Fantasyserien mit Monstern, Bedrohungen, persönlichem Leid der Protagonisten, Intrigen und Verrat, auch wenn die Gewichtung sehr deutlich anders ist, bedienen sie in Teilen schon dieselbe Sehnsucht und da kann man dann durchaus Vergleiche ziehen.

Zwischen den GoT-Staffeln wurde oft Vikings als Methadon empfohlen. Hat auch wirklich nichts mit GoT zu tun, kann aber über die Sehnsucht unter Umständen ganz gut hinweghelfen. Und davon soll eines ja sogar auf unserem Kontinent spielen, großteils Smile
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Stefanie
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Beitrag07.01.2020 21:14

von Stefanie
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Die GoT - Vergleiche kamen ja schon,bevor die Serie zu sehen war.
Ich glaube, es ging letztlich nur darum, dass The Witcher ebenso wie GoT eine Fantasyserie ist, die eine große Zuschauermenge anzieht.
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agu
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Beitrag07.01.2020 23:27

von agu
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Pikmin of Tarth hat Folgendes geschrieben:
Ich glaube, als ständig GoT zum Vergleich herbeizitiert wurde, ging es eher um einige konkrete Aspekte, die viele an einer TV-Fantasyserie sehr schätzen.

Ich denke, es ist auch nur wenigen klar, wie weit die Spreizung im Fantasy-Genre reicht, auch weil es eher eine Nische ist und abseits der paar popkulturellen Superhits (Harry Potter, GoT, Herr der Ringe) nur die - im Vergleich - Handvoll Fans wirklich Berührung damit hat.
Deshalb wird ein Begriff (Fantasy) dann automatisch mit der einen Referenz (GoT) assoziiert, die man daraus kennt und als Erwartungsmuster automatisch auf alles andere übertragen, das das Fantasy-Label trägt.

Der Witcher gehört mehr so in die Swords&Sorcery-Ecke - und ist damit im Geiste den alten Conan-Filmen näher als den jüngeren Kassenschlagern. Wobei zwischen einen Herr der Ringe und GoT ja auch wiederum Meilen liegen, was die Subgenre-Zuordnung betrifft...


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Beitrag08.01.2020 08:03

von V.K.B.
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Also, was die GoT-Vergleiche angeht, ich habe das nie aufs Genre bezogen, noch erwartet, das The Witcher wie GoT ist. Sondern in Bezug auf Qualität gesehen. Womit ich meine: Eine stimmige, wirklich als real vorstellbare Welt, gut ausgearbeitete Charaktere mit Tiefe, bei deren Schicksalen man auch mal nägelkauend mitfiebert, statt sich popcornmampfend darüber lustig zu machen. Weit gehende und glaubhafte Charakterentwicklungen, ethisch-moralische Dilemmas, über die es sich nachzudenken lohnt, und so weiter und so fort. Nun bietet die The Witcher Serie davon leider nur sehr wenig. Und, wie ich nach zwei Folgen (zum Glück) merkte, war das wohl auch nie beabsichtigt. Da haben also irgendwelche Deppen der Serie einen Bärendienst erwiesen.
Bei Prometheus (diesem Alien-Film ohne Alien-Titel) ging mir das übrigens genauso. Da hatte ich einen Feuilleton-Artikel drüber gelesen, wo der Film für seinen hohen philosophischen Anspruch gepriesen wurde. Ernsthaft. Ich dachte, okay, Alien ohne Alien-Titel und dafür auf Arthouse, warum nicht. Natürlich war ich dann maßlos enttäuscht, nur wieder einen (wenn auch soliden) SciFi-Horrorfilm zu sehen. Ich bin dafür sogar 50 km zu einem Kino mit Originalversion gefahren, da ich Synchros nicht ausstehen kann. Als ich den Film ein paar Jahre später nochmal als Teil der Alien-Reihe sah, mochte ich ihn sogar. Aber so ist das mit der Werbung, Hauptsache, die Leute zum Ansehen zu kriegen, was sie dann davon halten ist ja egal, sobald man am Zuschauer verdient hat. Finde ich schade, sowas. Ach, und bevor noch jemand darauf reinfällt: Rambo Last Blood ist auch kein tiefgreifend sozialkritisches Charakterdrama Marke Steinbeck & Fitzgerald, sondern nur wieder das übliche Gemetzel. lol


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Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills …
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Kiara
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Wohnort: bayerisch-Schwaben


Beitrag08.01.2020 10:15

von Kiara
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V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Rambo Last Blood ist auch kein tiefgreifend sozialkritisches Charakterdrama Marke Steinbeck & Fitzgerald, sondern nur wieder das übliche Gemetzel. lol

Menno.


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Zum Schweigen fehlen mir die Worte.

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Stefanie
Reißwolf


Beiträge: 1741



Beitrag08.01.2020 10:26

von Stefanie
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https://www.forbes.com/sites/paultassi/2020/01/07/the-witcher-showrunner-fights-fan-toxicity-in-an-unusual-way-conversation/#4848d4d58ed3

Ich habe einen Artikel über die Kommunikation der Showrunnerin mit Fans und Kritikern gefunden.
Besonders interessant finde ich ihre Erläuterungen, warum manche Änderungen zum Buch vorgenommen wurden.
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Selanna
Geschlecht:weiblichReißwolf


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Wohnort: Süddeutschland


Beitrag08.01.2020 11:21

von Selanna
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Hallo agu,
danke für die wirklich erstaunlich präzise Antwort Shocked Smile
Ich bin wohl auch extrem, was meine Haltung zu Filmdialogen angeht. Und ich fand, dass Geralt durch seinen wortkargen Charakter das große Los in der Serie gezogen hatte, er musste nicht viel sagen und kam somit glänzend weg. Alle anderen Figuren hatten da weit weniger Glück, die Drehbuchautoren gehören mE ausgetauscht. Aber schön, dass Du mit dem Stil warm geworden bist, ich kann da halt leider nicht aus meiner Haut Embarassed
Jaskier fand ich nicht ernstnehmbar, aber da sind wir wieder bei meinem Problem: Ich hatte versucht, die Serie ernst zu nehmen. Sein Lied hätte auch ein deutscher moderner Balladensänger (wie kategorisiert man die? Singersongwriter sind sie ja eher nicht) als Single rausbringen können. Dass ihn Geralt zum Teufel gejagt hat, konnte ich gut verstehen.
Zitat:
Allerdings stehe ich auch auf diesen wortkargen, zynischen Heldentypus, der irgendwann feststellt, dass er diese Welt, durch die er wandelt, nur mit einer Armlänge Abstand erträgt.

Du wirst lachen, ich auch. Darum fand ich die Figur des Geralt auch am besten gelungen, meine Kritik bezog sich mehr aufs Drumherum.
Zitat:
GoT und Witcher sind nicht wie Äpfel und Birnen, sondern mehr wie Mohrrüben und Avocado. Absolut nicht miteinander zu vergleichen. Das eine ist auch nicht schlechter als das andere, sie sind einfach komplett anders. GoT ist eine Mischung aus Familiendrama und Historienepos mit Drachen (und die erste Staffel war von den Produktionswerten her sogar vergleichsweise unspektakulär). Das ist alles sehr ernst und sehr Drama.

In ein paar Kriterien sind alle nicht Serien vergleichbar: gewisse Qualitätsstandards in Figurenzeichnung, Plot, zeitlose Themen, Dialogführen. Da fällt der Witcher halt ab, nicht nur gegen GoT. Ich glaube, besser als V.K.B. (siehe unten) kann man es nicht zusammenfassen.

Liebe Grüße
Selanna


_________________
Nur ein mittelmäßiger Mensch ist immer in Hochform. - William Somerset Maugham
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Pollux
Leseratte


Beiträge: 102



Beitrag08.01.2020 12:42

von Pollux
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Also, ich bin gestern mit der ersten Staffel fertig geworden.

Mein Fazit ist...hm.. durchwachsen.

Ich habe bisher eines der Bücher aus der ganzen Reihe gelesen und damit eher wenig "Insiderwissen".

Generell... was mir etwas sauer aufstößt, ist dieses extrem aufgeblähte Gewese um irgendwelche politischen Intrigen. Das geht mir gehörig auf den nicht vorhandenen Sack.
Ich hab im verlauf der ganzen Staffel nicht gerafft, welche Herrscher/Könige/Hexer/Magier/Drachen (? O_o ) da eigentlich gegen wen intrigiert, kämpft, hintergeht und so.

Die Liebesstory um Yen wirkte gezwungen... man musste sie schnell irgendwie rein drücken, damit man das Thema von der Checkliste streichen kann.
So wirklich mitfiebern kann man nicht, wenn sich Gerald und Yen zoffen/lieben/zoffen/lieben. Es ist mM eher lästige Screentime.

Und dann die Zunft der Hexer...
Kann mir jemand der Buchkenner kurz erklären, welche Daseinsberechtigung die Hexer haben? Keiner mag sie und wenn ich mir die Macht und Kampfkraft von Magiern anschaue, dann sind Hexer mM nach irgendwie völlig überflüssig?
So ein paar Monster kriegen gut ausgebildete Magier doch mit einem Fingerschlag um die Ecke.
(z.B. der Attentäter, der zwischendurch mit seinem Schnetzelvieh durchs Bild galoppierte)

Ansonsten... die Serie ist in Ordnung. Sie haut mich nicht von den Socken und ich hatte nicht das Gefühl schnell weiter schauen zu müssen, um zu wissen, wie es weiter geht (wie ich es bei Stranger Things hatte ^^ ). Also keine Serie zum wegsuchten.
Aber ganz iO... für Abende, wo man außer sofaliegen nix zu tun hat.


Die bisher stärksten Charaktere waren für mich Rittersporn und... hm... ja Henry Cavill spielt einen doch recht guten Gerald. Da kann ich nichts dran aussetzen smile
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