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Struwwelpeter Leseratte
Alter: 30 Beiträge: 157
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29.09.2023 16:54 Walter Moers - Phänomen All Age? / Zielgruppe Jugendliche und Erwachsene von Struwwelpeter
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Ich habe darüber sogar meine Bachelorarbeit geschrieben, wollte aber eure Meinung einholen. Wenn ihr angeben müsstet, für welche Zielgruppe seine Zamonien-Romane geeignet sind, was würdet ihr antworten?
Ich kenne Kinder, die seine Bücher verschlingen, und habe ihn selbst als Jugendliche und Erwachsene gelesen. Ich finde, es ist für jeden ab (+/-1) 12 Jahren eine wundervolle Lektüre. Je älter man ist, desto mehr Anspielungen etc. versteht man.
Wahrscheinlich müssen die Verlage seine Romane gar nicht gezielt vermarkten, da er ohnehin zu bekannt und beliebt ist. Es ist also eine theoretische Frage.
Würde man als Neuling solch eine Zielgruppenangabe machen, hätte man es wahrscheinlich schwer. Oder übersehe ich die vielen deutschen Autoren, bei denen die Leserschaft ähnlich breit gefächert ist?
Ich frage, weil ich darüber nachdenke, ob die Zielgruppenangabe in meinem Exposé zielführend ist. Nur weil einzelne, teilweise sprachlich begabte Kinder Moers lesen, ist es ja kein Kinderbuch und wird auch nie eins sein. Bei Jugendlichen verschwimmt die Grenze und ein typischer Erwachsenenroman ist beispielsweise „Die Stadt der Träumenden Bücher" auch nicht (der Roman wurde meines Wissens im Bereich der Jugendliteratur ausgezeichnet), aber All Age als Kategorie gibt es ja nicht. Die Artikel zum Begriff kenne ich.
Ich bin gespannt, was ihr dazu denkt.
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Arminius Reißwolf
Alter: 65 Beiträge: 1236 Wohnort: An der Elbe
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30.09.2023 10:22 Re: Walter Moers - Phänomen All Age? / Zielgruppe Jugendliche und Erwachsene von Arminius
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Struwwelpeter hat Folgendes geschrieben: | Würde man als Neuling solch eine Zielgruppenangabe machen, hätte man es wahrscheinlich schwer...Ich frage, weil ich darüber nachdenke, ob die Zielgruppenangabe in meinem Exposé zielführend ist. |
Hallo Struwwelpeter,
Verlage sehen es gerne, wenn sich AutorInnen von sich aus Gedanken über ihre Zielgruppe machen und somit beweisen, dass sie sich in Tiefe und Breite mit dem Gegenstand auseinandersetzen. Manche Verlage verlangen sogar eine Aufstellung von AutorInnen, die in den selben Gewässern fischen.
Das Exposé ist ja nichts anderes als ein Bewerbungsschreiben. Da sollte man sich nach Möglichkeit keine Fehler oder Nachlässigkeiten erlauben, um seine ohnehin schmalen Chancen auf Erhörung nicht noch weiter zu schmälern.
In der Forenübersicht findest Du ein, zwei Fäden, die sich mit diesem Thema explizit und eingehend auseinandersetzen (habe den Link leider nicht parat; vielleicht finde ich ihn noch).
Schönes Wochenende
Arminius
P.S. Hier die Links:
https://www.dsfo.de/fo/viewforum.php?f=232
https://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?p=6776&highlight=expose#6776
https://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=26706&postdays=0&postorder=asc&start=0
_________________ A mind is like a parachute. It doesn´t work if it is not open (Frank Zappa)
There is more stupidity than hydrogen in the universe, and it has a longer shelf life (Frank Zappa)
Information is not knowledge. Knowledge is not wisdom. Wisdom is not truth. Truth is not beauty. Beauty is not love. Love is not music. Music is the best (Frank Zappa) |
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Struwwelpeter Leseratte
Alter: 30 Beiträge: 157
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30.09.2023 15:53
von Struwwelpeter
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Lieber Arminius,
das ist mir bewusst. Danke für die Links. Zum Exposé habe ich mich ausführlich belesen. Daher grüble ich.
Mein Manuskript ist sprachlich nicht so komplex bis überladen wie Walter Moers' Romane, aber doch wortspielerisch. Daher habe ich es bisher mit dem Label Jugendbuch versehen, ab 12. Nun kommt es aber im Verlauf der Geschichte sogar zum Krieg und zu Szenen ähnlich wie die der blutrünstigen Bücherjäger. Das ist für ein Jugendbuch meiner Meinung nach nicht schlimm. Rein inhaltlich gibt es Ebenen, die man als Erwachsener besser erschließen kann. Das typische Jugendbuch wird ja nicht für Erwachsene vermarktet. Die Zielgruppe Erwachsene finde ich unpassend. Und New Adult als Schiene passt so gar nicht.
Daher habe ich mich gefragt, wie „Die Stadt der Träumenden Bücher" wohl damals vermarktet wurde. Oder auch die Vorgänger. Wikipedia berichtet: „Außerdem betont er, dass er Jugendliche zwar als mögliche Leser seiner Romane, aber nicht als sein Hauptpublikum sieht. Betrachtet man die teilweise blutrünstige Handlung in Rumo & Die Wunder im Dunkeln, wurde auch schon in Rezensionen seine Einordnung als Kinder- und Jugendbuch in Zweifel gezogen." Woanders liest man, dass er sich an Erwachsene richtet.
Wahrscheinlich ist das sowieso ein Einzelfall und ich sollte mich davon nicht verwirren lassen.
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Arminius Reißwolf
Alter: 65 Beiträge: 1236 Wohnort: An der Elbe
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30.09.2023 16:52
von Arminius
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Struwwelpeter hat Folgendes geschrieben: | Wahrscheinlich ist das sowieso ein Einzelfall und ich sollte mich davon nicht verwirren lassen. |
Genau! Sich an anderen Werken zu orientieren bringt nicht viel. Schau Dir an, was und wie viel in Deiner Geschichte unter das Jugendschutzgesetz fällt (oder fallen könnte). Moby Dick oder Lederstrumpf waren ursprünglich auch nicht als Jugendbücher konzipiert. In der light-Version wurden sie es dann.
Ob Du dich eher an Jugendliche oder an eine erwachsene Leserschaft wendest, bleibt Dir bzw. Deinem Anspruch überlassen. Verlage möchten das aber gerne wissen, weil sie den Markt viel besser überblicken und einschätzen können.
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2833
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01.10.2023 11:23
von Maunzilla
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Wenn Verlage den Markt so gut einschätzen können, warum soll dann der Autor die Zielgruppe definieren, und machen es nicht stattdessen selbst? (Gut, dazu müßten sie die Manuskripte natürlich vorher lesen...) ^^"
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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Struwwelpeter Leseratte
Alter: 30 Beiträge: 157
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01.10.2023 12:19
von Struwwelpeter
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Na ja. Eine gewisse Zielgruppe sollte man als Autor schon im Kopf haben. Festgenagelt ist die natürlich nicht. Wer das Buch dann alles kauft und liest, zeigt sich erst nach der Veröffentlichung.
Verlage werden das sicher vor der Veröffentlichung konkretisieren. Markterfahrung haben sie ja.
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Murnockerl Eselsohr
M
Beiträge: 340
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M 01.10.2023 12:35
von Murnockerl
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Ich hätte Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär schon primär als Kinder- bzw Jugendbuch betrachtet, auch wenn es wohl inzwischen wie alle Zamonienromane wohl hauptsächlich von Erwachsenen gelesen wird. Als unbekannter Autor hätte ich es auch als solches den Verlagen angeboten.
Generell denke ich auch, dass man sich als Neuling nicht unbedingt an etablierten Autoren wie Moers orientieren sollte, wenn es um die eigene Vermarktung geht. Wenn man einmal einen fixen Kreis an LeserInnen gewonnen hat, kann man sich natürlich auch einiges an Freiheiten herausnehmen und experimentieren.
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Struwwelpeter Leseratte
Alter: 30 Beiträge: 157
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01.10.2023 13:10
von Struwwelpeter
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Da stimme ich dir zu, Murnockerl. Er war ja auch vor seinen Zamonien-Romanen kein unbeschriebenes Blatt. Da war die Zielgruppenfrage sicher nicht primär.
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Babella Klammeraffe
Alter: 61 Beiträge: 890
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02.10.2023 19:17
von Babella
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Ja, ist schon ulkig. Es gibt Filme "für die ganze Familie", Spiele "von 6 bis 99" - aber bei Büchern müssen es die Alterschubladen sein.
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5444 Wohnort: OWL
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02.10.2023 21:45
von Willebroer
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Babella hat Folgendes geschrieben: | Ja, ist schon ulkig. Es gibt Filme "für die ganze Familie", Spiele "von 6 bis 99" - aber bei Büchern müssen es die Alterschubladen sein. |
Manche Schubladen sind halt etwas größer.
Und manche eher klein.
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realo Leseratte
Beiträge: 185
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03.10.2023 13:09
von realo
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Wenn es Bücher für die ganze Familie gäbe oder von 6 bis 99, dann ist die Frage, wozu taugen sie inhaltlich. Sie müssen so allgemein gehalten sein, dass sie keinen konkreten Inhalt vermitteln, dann braucht man sie auch gar nicht zu lesen. Deshalb schreibt der Autor, wenn er etwas Bestimmtes zu sagen hat, an eine bestimmte Zielgruppe. Ich finde, es gilt:
'Der Schriftsteller soll nicht darüber schreiben, was er vor sich sieht, sondern was er in sich sieht, sieht er aber nichts in sich, so unterlasse er lieber darüber zu schreiben, was er vor sich sieht.'
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Struwwelpeter Leseratte
Alter: 30 Beiträge: 157
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03.10.2023 13:23
von Struwwelpeter
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Ab 6 Jahren dann eher als Vorlesebuch. Märchen können ja auch recht gruselig sein und sind ein hervorragendes Beispiel für Literatur von 6-99. Bücher, die man von 12-99 lesen kann, gibt es ebenfalls sehr wohl.
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realo Leseratte
Beiträge: 185
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03.10.2023 13:35
von realo
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Natürlich kann ich mit 50 das Buch für einen Jugendlichen über den ersten Kuss lesen, es verbietet niemand und ich bekomme es auch zu kaufen, jedoch werden bei einem Kinderbuch wirklich die Lebensfragen eines 50-Jährigen angesprochen? Oder will sich der 50-Jährige in das Kindesalter zurückversetzen, weil er Angst vor seiner Entwicklung hat. Halte das nicht für förderungswürdig. Ein Buch ist eben nicht nur eine oberflächliche und flüchtige Unterhaltung, es ist mitunter auch mehr, bis zu therapeutisch wertvoll.
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5444 Wohnort: OWL
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03.10.2023 13:38
von Willebroer
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realo hat Folgendes geschrieben: | Natürlich kann ich mit 50 das Buch für einen Jugendlichen über den ersten Kuss lesen, |
Wenn es nur das zu bieten hat und sonst nichts, kann man es getrost vergessen, eigentlich in jeder Altersgruppe.
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Struwwelpeter Leseratte
Alter: 30 Beiträge: 157
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03.10.2023 13:50
von Struwwelpeter
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Ja, ich glaube, wir haben andere Bücher vor Augen.
„Die unendliche Geschichte" habe ich erst kürzlich gelesen. Dann denke ich an „Der Zauberer von Oz", „Emil und die Detektive", „Harry Potter", Bücher von Walter Moers. Wenn ich noch etwas grüble, fallen mir noch ein paar mehr ein.
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