Braucht jeder gute Roman eine Sexszene?

[PaulaSam]

Das mag ein gute Strategie sein. Ich glaube aber, das funktioniert nicht immer. Es wächst eine Generation heran, die ihren Spaß serviert bekommen und möglichst wenig selbst dabei denken müssen will. Sich auf subtile Andeutungen als Anstoß von Leserfantasien zu verlassen, könnte also auch kontraproduktiv sein. Gerade was Erotik angeht, verfällt so mancher Leser schnell der Ansicht, der Autor wäre nur zur prüde, die Fakten auszusprechen. Schließlich ist Erotik, ja sogar Pronographie längst gesellschaftlich emanzipierte Alltäglichkeit. Zumindest in demokratischen Industriestaaten.

LG Sam

[Sprechwölkchen]

[theuser]

Naja. Also je nach Genre ist das schnell skurril.

Aber was ich schon in jedem Buch suche, ist ein love interest. Es reicht, wenn das angedeutet wird. Sollte sich aber als Faden durch den Roman ziehen.

Ich lese gern Science Fiction. Man könnte meinen, das sollte auch ohne funktionieren. Aber wenn ein Autor darauf verzichtet, dann fehlt mir tatsächlich etwas.

[Mumienfreund]

[Caliban]

Kommt immer drauf an: Bei manchen Romance Subgenres sind lebendig beschriebene Sexszenen Pflicht, bei so Cosy Dingern wird gerne blumig umschrieben, bei SF hab ich entsprechende Szenen immer nur angerissen und frühzeitig ausgeblendet, weil mich sonst die Zielgruppe gelyncht hätte.

Ich würd mich am Genre oder ähnlichen (erfolgreichen) Romanen orientieren.

[omegaMk13]

[Caliban]

Die Mehrheit meiner Zielgruppe würde rebellieren, deshalb leg ich's gar nicht erst drauf an. Es gibt ja auch schon so ein SF-Hentai Subgenre, wo's nur ums Vögeln geht. Das erkennt man an den halbnackten Typen oder all den Tentakeldingern auf den Covern. Wer's mag

[omegaMk13]

[BlueNote]

Ich habe den Eindruck, meine Zielgruppe (der intellektuelle und anspruchsvolle Leser) steht auf Sex. Er (der S.) muss halt ... etwas anders geschildert werden als 0815.

[Willebroer]

[Dirk Osygus]

Nein, ein Roman kommt auch gut ohne Sexszene aus. Ich lese zwar auch gerne Sex-Szenen, aber wenn sie nicht da sind, kann ich damit gut leben.

[maya20006]

Nein, ein guter Roman braucht keine Sexszene. Mich persönlich stören sie aber auch nicht.
Wenn Du denkst, das Kapital fügt sich gut in das Gesamtwerk, dann würde ich es nicht herausnehmen.

[maya20006]

Nein, ein guter Roman braucht keine Sexszene. Mich persönlich stören sie aber auch nicht.
Wenn Du denkst, das Kapital fügt sich gut in das Gesamtwerk, dann würde ich es nicht herausnehmen.

[Lyro]

Ganz ehrlich? Ich mag's nicht. Mir gibt das nichts, also wirkt sich nicht auf die Atmosphäre aus und macht eine Beziehung zwischen den Figuren nicht intensiver.

Man kann es vielleicht höchstens andeuten („Sie verbrachten die Nacht miteinander“).

[Pet17]

Fragt mich jemand, worum es in meinem Roman geht, ist die Standardantwort: Sex, Drugs und Rock‘n Roll. Also der Roman spielt im Musikbusiness und da gehört das dazu.
Meine Protas essen und trinken und haben was an und müssen auch mal aufs Klo.
Das alles aber nicht ständig, sondern wenn es passt und in der Geschichte einen Zweck erfüllt.
So halte ich es auch mit Sexszenen. Für mich gehören sie zum Roman wie auch zum Leben.
Es gibt Situationen, wo ich es mit einem Satz andeute, aber auch Szenen, wo es richtig zur Sache geht. Wie gesagt, hängt davon ab, was ich mit der jeweiligen Szene erreichen will.

[RaiBruHerte]

Sex kann so vielfältig sein, geht von Streichel Streichel bis zum Rammel Rammel. Ein guter Schriftsteller macht das wohl intuitiv richtig. Übers selbsterlebte schreibt es sich besser. Wem nix einfällt, kann sich bei Nancy Friday umsehen. "Die sexuellen Phantasien der Männer, bzw Frauen" oder Kamasutra.

[caesar_andy]

Ich denke, der detaillierte Sex kann rein, wenn er zum Plot gehört. Also, wenn sich z.B. Protagonist und LoveInterest nach einem 400 Seiten Buildup endlich zum ersten mal "kriegen", spricht nix dagegen, auch schreiberisch "All Inn" zu gehen.

Anders ist das natürlich bei irgendwelchen Nebenschauplätzen. Willst du einfach zeigen, das der Trucker Wilfried ein frauenfeindlicher Ehebrecher ist, musst du nicht in allen Einzelheiten ausformulieren, wie er die Kellnerin Doris auf der Autobahntoilette nagelt. Da reichen dann auch Andeutungen.

Hat der Akt eine charakterbildende Funktion, z.B. weil sich ein Charakter später dann für irgendwas schämen soll, würde ich die Scene zumindest soweit ausschreiben, dass das Problem für den Leser deutlich wird.

[R Rüesch]

Wenn man mit Sex Szenen mehr Bücher verkauft, warum nicht und in vielen Genre ist es ein muss. Wer würde schon einen Roman über eine Rockband schreiben die den Titel hat: Streicheleinheiten, Drugs und Rock 'n' Roll.

[BlueNote]

[Taranisa]

[Pickman]

[Willebroer]

Jetzt weiß ich auch, warum so viele Schriftsteller werden wollen.