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Nordica Leseratte
Beiträge: 137
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12.09.2019 12:46 Einen Stil ein ganzes Buch lang durchhalten von Nordica
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Hallo!
Ich schreibe gerade an einem Kinderbuch (Ich-Erzählerin, 9 Jahre) und merke immer wieder, dass ich mich richtig zusammenreißen muss, um den einmal gewählten Stil durch den ganzen Text durchzuhalten. Nicht plötzlich zu flapsig oder zu ironisch zu schreiben.
Vielleicht ist das ähnlich wie beim Stricken, da schaffe ich es auch kaum, ein Muster längere Zeit durchzuhalten, fange nach einer Weile an, wild zu improvisieren. (Und das Ergebnis sieht entsprechend wenig vorzeigbar aus ...)
Kennt Ihr das Problem?
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Ribanna Klammeraffe
Alter: 61 Beiträge: 772 Wohnort: am schönen Rhein...
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12.09.2019 12:50
von Ribanna
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Jein. Ich langweile mich bei Strickmustern auch schnell, für mein Buch aber habe ich "meinen" Stil gefunden.
Vielleicht ist das, was du schreibst, nicht das, was du schreiben willst?
_________________ Wenn Du einen Garten hast und eine Bibliothek wird es Dir an nichts fehlen. |
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3210 Wohnort: Frankenberg/Eder
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12.09.2019 13:08
von Taranisa
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Der Stil sollte schon durchgängig sein. Aber vielleicht ist der Stil, mit dem du angefangen hast, nicht der, der dir und deiner Persönlichkeit entspricht? Vielleicht solltest du den Anfang neu schreiben, und zwar so, wie es vom Stil her für dich überzeugender aus dir herauskommt. Ich denke, damit erzielst du auch das bessere Ergebnis.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024 |
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Nordica Leseratte
Beiträge: 137
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12.09.2019 13:40
von Nordica
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Ja, vielleicht habt ihr recht damit, dass ich "meinen" Stil noch nicht gefunden habe. Es ist mein erstes Buch und ich merke auch, dass die letzten Kapitel etwas mehr Pep haben als der Anfang.
Es könnte aber auch mit der Erzählperspektive zusammenhängen. Ich versuche so zu schreiben, dass es zur Persönlichkeit der 9-jährigen Ich-Erzählerin passt. Insofern ist es also gar nicht "mein" Stil, sondern "ihr" Stil.
Vielleicht ähnelt es auch dem im Forum schon oft erwähnten Problem, dass die Leute lieber ein neues Buch anfangen, als das alte fertigzuschreiben.
Der erste Entwurf ist bald fertig, dann werde ich das Manuskript eine Weile ruhen lassen, dann schauen, welche Szenen mir gut gefallen und versuchen, den Rest im gleichen Stil umzuschreiben.
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Nicki Bücherwurm
Alter: 68 Beiträge: 3613 Wohnort: Mönchengladbach
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12.09.2019 15:15
von Nicki
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Vielleicht hilft es dir, die der Ich-Perspektive zu verlassen und es in der dritten Person zu versuchen.
Ich habe beides ausprobiert und festgestellt, dass sich mein Stil dadurch leicht ändert. Schreibe doch einfach mal ein Kapitel in beiden Perspektiven und vergleiche.
_________________ MfG
Nicki
"Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist." Henry Ford
"Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt." A.Einstein
*Sommerblues* September 2017 Eisermann Verlag
*Trommelfeuer* November 2017 Eisermann Verlag
*Silvesterliebe* 30. November 2018 Eisermann Verlag
*Gestohlene Jahre* Work in Progress |
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Nina Dichterin
Beiträge: 5000 Wohnort: Berlin
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12.09.2019 22:10
von Nina
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hi nordica,
an deiner stelle würde ich einfach weiter schreiben. so wie du sagst, findest du dich ja langsam ein in die sprache. du schreibst, die letzten kapitel hätten nun mehr pep. mein tipp: schreib weiter. und wenn du fertig bist, schreibe das erste kapitel einfach noch einmal.
ich habe mal den fehler gemacht und das erste kapitel so oft umgeschrieben, dass ich irgendwann fast aufgegeben hätte mit weiter schreiben.
es klingt ja so, dass du dich eingefunden hast, also mache einfach weiter, bleib "im flow" und wie gesagt, zuletzt das erste kapitel noch mal.
viel erfolg.
liebe grüße
nina
_________________ Liebe tut der Seele gut. |
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Nina C Klammeraffe
Alter: 36 Beiträge: 990 Wohnort: Op dr\' Jück
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16.09.2019 22:34
von Nina C
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Das Problem habe ich, wenn ich unfreiwillig länger nicht schreibe, z. B. durch Urlaub, oder weil ich ein kurzes Projekt dazwischenschiebe. Dann hilft es mir, wenn ich die letzten Seiten noch einmal lese – zack, bin ich auch wieder im selben Stil. (Umgekehrt darf ich in der letzten ~ Stunde bevor ich schreibe keine andere Belletristik lesen, weil das dann plötzlich auch ungewollt abfärbt )
Alles Liebe
Nina
_________________ Wenn ihr nicht die gequälten Sklaven der Zeit sein wollt, macht euch trunken, ohn’ Unterlass! Mit Wein, mit Poesie mit Tugend, wie es euch gefällt. (Charles Baudelaire) |
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Wüstenfuchs Gänsefüßchen
W Alter: 71 Beiträge: 16 Wohnort: München
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W 25.12.2019 08:24 Verlag oder SP? von Wüstenfuchs
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Kommt darauf an, ob man mit so einem Manuskript einen Verlag gewinnen will oder gleich auf SP setzt. Bei letzterem kann man natürlich getrost stilistisch variieren, wenn es der Handlung entspricht und dem ganzen gut tut. Bei Verlagen trifft man mit sowas selten auf Gegenliebe - Lektorate stellen Ansprüche an Kontinuität und nicht zu viele "Sprünge" im Sprachduktus.
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2821
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25.12.2019 21:08
von Maunzilla
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Nur weil die Figur neun Jahre alt ist, muß es die Erzählerin nicht auch sein. Sie könnte die Geschichte ja auch als Erwachsene erzählen. Diesen Kunstgriff habe ich bei meinen 2½ Detektiven gewählt, weil der 10-jährige Erzähler sonst zu altklug daher käme, und ich umgekehrt auch nicht peudokindisch reden wollte. (Erwachsene, die versuchen wie Kinder zu klingen, scheitern oft kläglich. Und die Bücher wirken so schnell angestaubt, denn die Kinder der vorherigen Generation reden ganz anders, als die heutigen, oder die in 20 Jahren.)
Ein weiterer Vorteil, der zeitlich distanzierten Erzählung besteht darin, daß der Erzähler auch Dinge berichten kann, die er (damals) gar nicht selber erlebt oder mitangehört hat.
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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Reason_ Schneckenpost
R Alter: 29 Beiträge: 12 Wohnort: Ebersbach
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Eluanna Schneckenpost
E
Beiträge: 8 Wohnort: Esslingen
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E 02.03.2020 19:10
von Eluanna
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Hallo Nordica,
ich halte das für anfangs ganz normal und es ist mir auch passiert. Im Laufe der Geschichte (insbesondere im ersten Buch), findest du erst heraus was dein Stil, aber auch was der Stil deiner Hauptfigur ist. ich würde es also zu Ende schreiben und dann die ersten Kapitel entsprechend überarbeiten. Wenn wir ehrlich sind, nimmt das Überarbeiten ohnehin mehr Zeit & Grips in Anspruch als die erste Fassung...
Viel Erfolg wünscht
Eluanna
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havelostmyself Gänsefüßchen
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Beiträge: 15
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H 24.07.2021 00:50
von havelostmyself
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Das Problem ist mir nur allzu bekannt! Manchmal kommt es auch einfach darauf an, was man an dem Tag so gelesen hat oder wie die Laune ist und schwupps – der Stil ist ganz anders als sonst. Aber das ist nichts, was sich in der Überarbeitung später nicht anpassen lässt. Deswegen mache ich mir während des Schreibens keine Sorgen und verharre nicht lange an ebendieser Stelle, um sie auszubessern. Ich überlasse das meinem Überarbeitungs-ich und schreibe weiter, um die Erstfassung auf das Blatt zu bringen.
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